Autor Thema: Wirksamkeit in der Öffentlichkeit  (Gelesen 10524 mal)

Offline Lars

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #60 am: 03.01.2022 10:36 »

Wenn Du Deine Äußerung mit dem großen "NICHT" nicht so gemeint hast, dann erkläre, was Du meintes doch bitte so, dass Johanna als Angehörige der genannten Gruppe sich nicht diskriminiert fühlt.

Soweit sind wir schon gekommen in unserer Gesellschaft, daß man jede Äußerung dermaßen weichspülen muss, daß die Aussage völlig abhanden kommt und sich auch wirklich niemand angegriffen fühlt. So kann man die Menschen auch mundtot machen. Das braucht die Politik gar nicht, sie muß nur Anreize geben, die Menschen sorgen dann selber dafür ....
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

skortsandtights

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #61 am: 03.01.2022 11:21 »
Hallo Lars

"möchte mit denen nicht in einen Topf geworfen werden" heisst ganz klar ich will mit diesen menschen nichts zu tun haben als wenn sie minderwärtig wären.
Diese einstellung kann man haben aber wir sind alle auf einander angewiesen ob im alltag wie auch bei besonderen gelegenheiten.
Stell dir vor du must dringend zum arzt dein hausarzt hat keine zeit und dann findest fu eine ärztin die bereit ist dir kurzfristig einen termin zu geben.
Jetzt venimmst du aber das es sich um eine transfrau wie mich handelt würdest du dann sagen nein zu der gehe ich nicht?
Da möchte ich von dir eine klare antwort!

Offline Lars

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #62 am: 03.01.2022 11:41 »
Hallo Johanna,
 
schön, daß du dich persönlich dazu meldest. So braucht auch niemand in der dritten Person über uns reden.
 
Hallo Lars
Jetzt venimmst du aber das es sich um eine transfrau wie mich handelt würdest du dann sagen nein zu der gehe ich nicht?
Da möchte ich von dir eine klare antwort!

Natürlich würde ich zu diesem Menschen hingehen, wenn es ein guter, ganzheitlich denkender Arzt ist. Er bzw. Sie kann doch ein richtig toller Mensch sein, warum soll ich da also nicht hingehen?
 
Viele Grüße,
Lars
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skortsandtights

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #63 am: 03.01.2022 12:26 »
Hallo Lars

Das sage ich doch es zählt immer erst der mensch.
Ich muss sagen ich habe damals übereagiert aber mit deiner antwort heute hat es sich für mich geklärt.
Ich respektiere dich und du mich und damit könnten wir das kriegsbeil begraben wenn es dir recht ist.
Es is so schade wenn wir unsere energie nicht für anderes nutzen, denn von deiner mode und deinem handwerklichen können bin ich total fasziniert.

Lg Johanna


Offline JJSW

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #64 am: 03.01.2022 14:34 »
Danke Johanna und Lars, das ihr euch ausgesprochen habt.  😊


Danke uelzer 👍😊

Gefällt mir gut, Dein Beitrag. Damit dieser nicht untergeht, ausnahmsweise ein Vollzitat.

Moin und ein Frohes Neues Jahr 2022!

ich glaube, dieser erste Satz ist der einzige Satz der zu einem gemeinsamen Nenner führen könnte.

Es gibt den Spruch: Tu was du willst, die Leute reden doch!

Es ist einfach so und wir laufen durch die Welt und fühlen uns unverstanden. Jede Aktion der Menschen um uns herum trifft uns sofort wie eine Kanonenkugel. Wir sind so mit uns beschäftigt, dass wir garnicht mehr wahrnehmen dass die Aktion überhaupt nicht uns gegolten hat, sondern dem Kerl der sich neben uns gerade zum Affen macht.

Wir meinen aber, wir selber wären der Affe. Ich bin eigentlich immer sauer, wenn der Rock an mir so überhaupt nicht wahr genommen wird. Einfach ein Stück Bekleidung!

Die Menschen haben alle "wichtigere" Dinge zu tun, sie interessieren sich nicht für uns.

Es muss erst wirklich heftig kommen aber nicht zu heftig. Zu heftig ist übertrieben und das wird schon wieder ganz anders bewertet als derjenige, der mit weiblich assoziierten Teilen die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Damit können wir schon wieder nicht leben, aber gut, ist schon wieder ein eigenes Thema.

Wenn Kleidung und Typ zueinander passen, dann passt das, ist stimmig und findet auch Anklang. Bei Medien muss man einfach aufpassen und sehen, was das für ein Format ist. Denn oft gehts nur um Sensationen und damit um Quote.

Ansonsten gibt es soviele Schubladen, wie es eben Menschen gibt.

Also macht was ihr wollt, ihr müsst euch wohl fühlen und Spaß am Leben haben.

Ich hab nicht mehr viel, nur der Pflegedienst kommt täglich und den Mädels ist es vollkommen egal wie ich rumlaufe, wichtig ist nur das es mir gut geht und die Enzephalopathie mich noch leben lässt.



Die letzten Tage war ich viel draußen, in Stadt und draußen in der Landschaft, vielen Menschen bin ich begegnet, beim Einkaufen oder beim Spaziergang, niemand hat mich belästigt oder sich sonstwie negativ geäußert oder sich belästigt gefühlt.
(Die Typen letztens im Auto ignorier ich jetzt, wichtig waren die Begegnungen zu Fuß auf Augenhöhe und die verliefen ohne erwähnenswerte Vorkommnisse)

Also zieht einen Rock an und geht damit raus an die gute Luft.

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

skortsandtights

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #65 am: 03.01.2022 15:25 »
Den beitrag von  uelzer ist wirkich super  :)
Ich habe  aus dieser sache hier einiges gelern zum beispiel das man sich mit schlechten gedanken das leben das so kostbar ist vergiftet.
Anstatt jeden tag zu geniessen hängt man sich an kleinigkeiten auf und anstatt den andern menschen verstehen zu wollen hängt man ihm gleich was an.
Nun können wir ruhig zum eigentlichen thema zurückkommen  :-*

Offline MAS

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #66 am: 03.01.2022 16:01 »
Gut, dass Ihr Euch vertragen habt, Johanna und Lars.  :)

Aber Lars, immer daran denken: "Sticks and stones can break my bones, but word can break my heart." (https://www.youtube.com/watch?v=U7oqabWzONc)

Freundliche Rocktäger wirken in der Öffentlichkeit und im Privaten angenehmer als unfreundliche. (Um Cephalus' Frage, was das mit dem Thema zu tun hat, zu beantworten.)

LG, Micha
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Offline Zareen

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #67 am: 03.01.2022 19:41 »
Ich möchte dazu noch etwas bemerken:
Wie ich in einem früheren Beitrag schon bemerkte, sortiert unser Gehirn Eindrücke:
- optisch, macht Muster daraus, die uns Menschen miteinander verwechseln lassen
- verbal, indem uns der Ton, oder die Wortwahl etwas vermittelt
   (Die Botschaft bestimmt der Empfänger), was der Sender so nicht gemeint hat.

Es ist nach meinem Empfinden etwas völlig anderes,
- einerseits zu sagen, ich will mit jemandem nichts zu tun haben (weil ich ihn ... weswegen auch immer ablehne)
- oder andererseits zu sagen, ich will mit dem nicht in Verbindung gebracht werden, was derjenige tut.

Es wäre meines Erachtens nicht hilfreich, eine Parallelgesellschaft der Rockträger aufzubauen, in der sich wiederum Grüppchen bilden (also genau das, was unser Gehirn als unkontrollierter Automatismus macht).
Daraus gedanklich auszubrechen ist sehr schwer, aber das ist unter anderem die Aufgabe von Diversity-Seminaren, die ich bisher immer SEHR interessant empfand.

Ich mache das mal an einem Beispiel deutlich:
Hätte ich einen echten ganz 'dicken' Freund bei einer Rockergruppe, habe ich mit ihm zu tun und überhaupt keine Bedenken, mich mit ihm auch öffentlich sehen zu lassen. Wir wären vielleicht ein Witz-Pärchen vom Aussehen her. Er voll tätowiert mit schwarzen Lederklamotten und ich ohne Tattoos und mit pink Rock. Er würde niemals mit mir als Rockträger in Verbindung gebracht werden wollen und ich niemals als ein Rocker. Trotzdem können wir Freunde sein. Hierin sehe ich keine Diskriminierung.
Ein anderer Mensch würde die Rocker verabscheuen als kriminelles Gesindel und sagen, er wolle niemals etwas mit 'denen' zu tun haben wollen. Er kennt die Rocker nicht und lebt ein Vorurteil und begeht damit ganz für sich schon eine Diskriminierung, weil er nicht bereit ist, sein Vorurteil zu revidieren.

Ganz sicher gibt es auch Menschen in meinem Umfeld, die nicht mit mir als Rockträger in eine Schublade gesteckt werden wollen. Der dürfte es gerne als 'damit will ich nichts zu tun haben' äußern, ohne daß ich ihm gram bin.

Ich würde anders darüber denken, würde er sagen, 'ich will mit dem nichts zu tun haben, weil der Röcke trägt.'
Ein feiner, aber entscheidender Unterschied.

Es geht also entweder um die Sache, oder den Menschen.
Eine Sache darf man ablehnen, nicht aber den Menschen. Und schwierig wird es, wenn ein Mensch eine Sache verkörpert, die ich ablehne. Genau da ist dann mein Kopf gefordert, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln.

Wer gerne mehr über Kommunikation lernen möchte dem empfehle ich
Friedemann Schulz von Thun: 'Miteinander reden' Band 1-4, wobei gegen Missverständnisse Band 2 gut ist.
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Offline MAS

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #68 am: 03.01.2022 20:01 »
Lieber Zareen,

das passt sehr gut zu meiner Unterscheidung von Toleranz, Respekt und Akzeptant von Menschen und ihren Aussagen oder Meinungen.
Ich kann einen Menschen akzeptieren (annehmen) ohne seine Meinung zu übernehman. Ich kann einen Menschen respektieren (berücksichtigen), aber in einer Sachfrage dagegen arbeiten, dass sich seine Meinung ausbreitet. Ich kann auch eine Meinung gutheißen, aber den Menschen, der sie äußert, ablehnen, weil mit die Motivation, aus der heraus er seine Meiung äußert, zuwider ist.

Grüppchenbidlung: Ich sehe immer lieber große Teams, deren Teilteams einander ergänzend zusammenarbeiten als dass diese Teilteams in Konkurrenz zueinander letztlich gegeneinander arbeiten. Also auch hier das große Team der Rockträger, die in verschiedene Motivationen, aus denen heraus die Röcke getragen werden, aufgeteilt ist. Manchemal bekämpfen sich diese Gruppen mehr, als dass sie am selben Strang ziehen. Aber das ist schon weniger geworden in den letzten Jahren. Ich bin da in letzter Zeit ganz frohen Mutes.

Was mir dabei auch wichtig ist: Wir als kleidungsmäßige Minderheit sollten nicht, damit uns die Mehrheit akzeptiert, andere Minderheiten ablehnen, weil wir nicht mit ihnen zusammen abgelehnt werden wollen. Wir sollten lieber mit ihnen zusammenarbeiten, damit wir alle als voll respektierte Mitglieder der Gesellschaft akzepiert werden.

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Offline Zareen

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« Antwort #69 am: 04.01.2022 11:24 »
Grüppchenbidlung: Ich sehe immer lieber große Teams, deren Teilteams einander ergänzend zusammenarbeiten als dass diese Teilteams in Konkurrenz zueinander letztlich gegeneinander arbeiten. Also auch hier das große Team der Rockträger, die in verschiedene Motivationen, aus denen heraus die Röcke getragen werden, aufgeteilt ist. Manchemal bekämpfen sich diese Gruppen mehr, als dass sie am selben Strang ziehen. Aber das ist schon weniger geworden in den letzten Jahren. Ich bin da in letzter Zeit ganz frohen Mutes.

Was mir dabei auch wichtig ist: Wir als kleidungsmäßige Minderheit sollten nicht, damit uns die Mehrheit akzeptiert, andere Minderheiten ablehnen, weil wir nicht mit ihnen zusammen abgelehnt werden wollen. Wir sollten lieber mit ihnen zusammenarbeiten, damit wir alle als voll respektierte Mitglieder der Gesellschaft akzepiert werden.

Danke daß das genauso rüberkommt, wie ich es gemeint habe.
Gruppenbildung ist im Gehirn völlig normal. Es arbeitet eben so, daran können wir nichts ändern. Das was wir ändern können - und das habe ich aus einem Diversity-Workshop mitgenommen, ist ganz einfach die Vielfalt von Gruppen, oder Schubladen.

Früher - noch vor 60 Jahren gab es für die meisten Menschen nur Hetero, Mann und Frau. Alles andere störte die Kohärenz im Gehirn und gehörte aus dem Wahrnehmungskreis der Menschen weggesperrt, oder bestenfalls umerzogen. Damit bin auch ich groß geworden.

Das zu ändern, ohne ins andere Extrem zu verfallen, ist eine große Aufgabe.
Jeder, der sich einer Gruppe zugehörig fühlt, bekommt damit ein "Wir"-Gefühl. Und damit sind alle anderen "Die"-da-draußen. Das ist für das Gehirn einfach.

Und je mehr Unterschiede es zwischen "Wir" und "Die" gibt, desto stärker wird die Abgrenzung und Ablehnung.
Nur: die meisten sehen nicht, daß "Wir" und "Die" auch umgekehrt funktioniert. Und je mehr "Wir" "Die" ablehnen, desto stärker werden "Die" ein "Wir", die sich von "Denen" ("Uns") abgelehnt fühlen. Und desto stärker werden die Argumente, die 'Gräben' noch weiter zu vertiefen.

Solche Mechanismen zu verstehen, hilft ungemein, ihnen im eigenen Kopf entgegen zu wirken. Und nur dort, im eigenen Kopf, kann ein Wandel stattfinden.
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Offline MAS

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« Antwort #70 am: 04.01.2022 11:43 »
Völlig d'accord, lieber Zareen!

So arbeite ich vielfach, zum Beispiel im interreligiösen Dialog oder in der Frage der Fächerabgrenzung vers. Interdisziplinarität bei den Wissenschaften.
Oder auch in der Frage des Verhältnisses zwischen Menschen mit langer Familiengeschichte in Deutschland und denen, die neu dazu kommen.

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Offline Skirtedman

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« Antwort #71 am: 04.01.2022 12:10 »
Bravo, Zareen.

Wunderbar erkannt. Und exzellent ausgedrückt!

(Tangiert übrigens auch die C-Thematik und andere Bereiche, die von so called 'Querköpfen' geprägt werden.)

Offline Zareen

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« Antwort #72 am: 04.01.2022 13:55 »
Völlig d'accord, lieber Zareen!

So arbeite ich vielfach, zum Beispiel im interreligiösen Dialog oder in der Frage der Fächerabgrenzung vers. Interdisziplinarität bei den Wissenschaften.
Oder auch in der Frage des Verhältnisses zwischen Menschen mit langer Familiengeschichte in Deutschland und denen, die neu dazu kommen.

LG, Micha
Lieber Micha,

ich wollte das Thema Remigion nicht explizit erwähnen, ich komme aus einem streng religiösen Haus.
Homosexualität war ein Thema, das sogar biblisch begründet, Vernichtung durch Gott verdient.
Trans.... (alles was dazugehört) war einfach nicht existent. Das war die Zeit, in der Ärzte meinten, sie müssten Kinder ungefragt zu einem eindeutigen Geschlecht umoperieren, oder, wenn das nicht möglich schien, die Kinder als "nicht lebensfähig" zu deren "eigenem Nutzen" entsorgen (wobei es für letztere Meinung schwer sein wird, Beweise zu finden, weswegen ich das auch nur als Meinung vermute).
Gott habe die Menschen als Mann und Frau erschaffen, dazwischen gibt's nichts, da muss das Erbgut dann auch "rein" gehalten werden". - welch gruselige Ansichten.

Auch heute noch nehmen sich gerade christliche Glaubensgemeinschaften heraus, bestimmte Paragraphen aus dem Gesetz Mose aktuell anwenden zu dürfen und andere als ungültig zu erklären.
Z.B. Männer und Frauen dürfen nicht Kleidung des anderen Geschlechts tragen. (Da achtet man drauf)
Man soll sich Fransen an die Säume der Gewänder machen. (Das will keiner hören)
Das ist Rosinenpickerei und nicht mehr mein Ding. Ich glaube mittlerweile, wir leben hier auf Erden, um gemeinsam Freude am Leben zu haben. Betonung liegt auf 'gemeinsam'!

Gemeinsamkeit schließt aber Individualität nicht aus. Und es heißt auch nicht, daß alle die gleiche Meinung haben müssen. (Ironie an - ich wäre froh, wenn alle so wären wie ich. Das würde mir den Umgang mit meinen Mitmenschen erheblich erleichtern, weil ich ja niemandem erst meine Meinung aufoktruieren muss ... aber würde sich das nicht jeder Mensch wünschen? - Ironie aus)

Welch armselige Vorstellung! Denn auch nicht zielführende Vorstellungen bringen uns weiter, und sei es, daß wir erkennen, daß das Ziel woanders liegt.

Liebe Grüße
Zareen



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Offline sentinel

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #73 am: 04.01.2022 14:23 »
Was ich meine: Heavy-Metal-Fans, Toyota-Celica-Fahrer oder Musikantenstadler sind keine gesellschaftliche Gruppen, die immer wieder Adressaten von Hetz- und Hasskampagnen sind, außer von wenigen, die andern nicht ihren eigenen Geschmack gönnen.
Transgender und Homosexuelle dagegen schon und stehen ausdrücklich unter dem Schutz des Grundgesetzes (Art. 3 (3)).
Es ist eher so, wie wenn jemand sagen würde, er gehe nicht mit Juden oder Schwarzen oder Romanesksprechenden auf eine Party, denn diese Gruppen sind ebenso nach Art 3 (3) GG geschützt.

Ich breche einmal im neuen Jahr den Grundsatz nicht mehr auf deine Beiträge zu antworten.

Zitat
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html

... also ausdrücklich lese ich da nichts von Transgender und Homo! ... wenn man es genau nimmt ... rein gar nichts .....Männer und Frauen sind gleichberechtigt, das sagt so gar nichts über alles dazwischen aus.

Du willst wohl den "Heavy-Metal-Fans, Toyota-Celica-Fahrer oder Musikantenstadler" nicht den gleichen Schutz nach dem Grundgesetz absprechen, das wäre dann wirklich sowas von Pfui!

So nun iss wieder Ruhe vor mir "Versprochen"

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Offline doppelrock

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Antw:Wirksamkeit in der Öffentlichkeit
« Antwort #74 am: 04.01.2022 14:39 »
Heutzutage gibt es ja viele, die meinen, dass das Grundgesetz mit den darin beschriebenen Grundrechten verhandelbar oder erwerbbar ist. Diese Menschen, die meinen, dass Grundrechte nicht für Menschen gelten, die ein experimentelles Medikament ablehnen, ein bestimmtes Auto fahren oder sich ein Geschlecht definieren, sollten das GG einfach nochmal gründlich lesen und den Inhalt sickern lassen.

GG ist übrigens nicht das selbe wie 2G!!!

Und jetzt bitte wieder zurück zum Rocktragen und der Wirkung in der Öffentlichkeit


 

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