Autor Thema: Tod im roten Kleid  (Gelesen 1325 mal)

Offline cephalus

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Tod im roten Kleid
« am: 28.01.2022 09:37 »
Gestern lief ein Kroatienkrimi, in dem eine transsexuelle Frau zu Tode kam.

In der Anfangsphase wurde gemutmaßt, ob es sich um einen Transvestiten, Transgender usw. handelt.

Dass es schlicht ein Mann sein könnte, der ein Kleid tragen wollte, wurde nicht in Erwägung gezogen.
Schade eigentlich, und es zeigt mir, wie wenig wir im Denken der Gesellschat angekommen sind, wenn statistisch eher seltene Phänomene im Denken präsenter sind  als einfach mal etwas anderes zu tragen.

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #1 am: 28.01.2022 09:55 »
Ganz so schlicht war er nicht mit High Heels + Kajal-Stift.
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Offline cephalus

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #2 am: 28.01.2022 10:05 »
Und trotzdem,  die Option hat mir gefehlt. 
Auch hier gibt es Männer, die sich als solche sehen und auch mal Absätze und Farbe verwenden.

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #3 am: 28.01.2022 10:28 »
Das wird aber kommen, Cephalus. Mit wachsender Akzeptanz von Tansgendern usw. wird auch die Furcht der "Normalos" fallen, mit ihnen verwechselt zu werden und die bis dato noch für sie "reservierte" Kleidung wird auch von "Normalos" als Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, so wie wir "normalen" heterosexuellen und cisgender Rockträger es schon seit Jahren und Jahrzehnten tun.

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Offline Skirtedman

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #4 am: 28.01.2022 12:02 »
Naja, der Mitnahmeeffekt bei den Cis-Männer (ich hoffe, jeder, der damit gemeint ist, versteht auch diesen eigentlich blöden - oder doch nicht blöden? - Begriff) - also der Mitnahmeeffekt bei den Cis-Männern dürfte da sein, aber doch recht bescheiden ausfallen.

Im Gegenteil wird es manche Cis-Männer gerade abhalten, weil die Trans*-'Community' doch inzwischen sehr präsent ist, um eben nicht damit in Verbindung gebracht zu werden. Aber diesen speziellen Aspekt hatten wir neulich ja schon andernorts im Forum erläutert. Zusammenfassend dazu bleibt festzustellen, dass da mehr Offenheit im kollektiven Denken noch geübt werden muss, frei von Verurteilungen, ganz gleich, um welche Nuancen der Selbstwahrnehmung 'un-ciser' Menschen und 'ciser' Menschen es geht.

Interessant war, dass im Krimi dann mal kurz der Begriff 'Transgender' aufgedröselt wurde in 'Transsexuelle' und glaubich 'Transidente'. Man müsste die Stelle mal raussuchen, wo das war - eher zu Anfang.

Ja, Cis-Männer (für manche ist dieser Begriff mit dem eher altmodischen 'normale Männer' zu übersetzen), die gerne Röcke oder Kleider tragen, haben noch keine so große ideelle Lobby wie das, was man als 'Trans*-Community' bezeichnen könnte.

Letztlich ist ja gerade unser Forum zumindest schon einmal eine Anlaufstelle für röcke- und kleidtragende Cis-Männer. Und diesen Status sollte dieses Forum auch bitte nicht verlieren, bei aller ideeller Sympathie für andere Beweggründe, sich mit uns hier konstruktiv auszutauschen.

Offline minirocker

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #5 am: 28.01.2022 12:08 »
Die Kritik von Cephalus teile ich. Es ist zwar sehr gut, dass dieser Teil (Transsexuelle) der Gesellschaft  durch so einen Film quasi ins Licht der Oeffentlichkeit kommt und so als ein selbstverstaendliches Glied der Gemeinschaft praesent ist.

Aber durch so einen Film werden leider auch Klischees zementiert: "ein Mann im Kleid ist natuerlich ein Transsexueller"
Der einfache spielerische Umgang mit Kleidung als phantasievoller Ausdruck einer Persoenlichkeit jenseits von
Geschlechterklischees tritt so in den Hintergrund und ist als Moeglichkeit nicht sichtbar.

Offline Skirtedman

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #6 am: 28.01.2022 12:13 »
Ja. Da bin ich mal gespannt, was der Polizeiruf 110* am Sonntag davon transportiert. So, wie ich es verstanden habe, zielt der Kommissar im Rock auch wieder in die Richtung 'Trans-*' ab.

Aber ja, für viele Beobachter sind wir 'Cis-Männer' im Rock oder Kleid auch irgendwas mit 'Trans'. Gegen dieses Image müssen wir uns immer mal wieder positionieren, dort, wo es uns wichtig genug erscheint. Aber manchen wird es bestimmt auch sehr schwer fallen, sich dementsprechend zu positionieren und lassen es lieber gleich ganz sein mit dem Rock-/Kleidtragen - was schade ist. Nicht nur schade, sondern es sollte wirklich betroffen machen, dass einige (vielleicht viele) Cis-Männer sich noch immer nicht trauen oder in die Heimlichkeit getrieben werden.

Denn die Vielfalt sollte auch 'normale Männer' erreichen - auch solche, die nicht erst noch ihre angeblichen 'weiblichen Anteile' entdecken müssen.

* finde grade die Stelle nicht im Forum, sonst hätte ich sie hier verlinkt. Ersatzweise hier

Online MAS

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #7 am: 28.01.2022 13:49 »
Also aus römischer Perspektive bin ich auf jeden Fall transalpin. Und ich fuhr auch schon mal auf dem Trans Canada Highway und mit dem Trans Canada Express.  Und osgar mal mit einem Oldtimer-TransEuropeExpress ;D

Was jetzt aber die geschlechtlich Transidenten angeht, so werden sie doch durch zunehmende Präsenz als immer normaler dazugehörend wahrgenommen, so dass auch die Scham, als zu ihnen gehörend wahrgenommen zu werden, schwindet. Mal abgesehen von Männern (oder auch Frauen) mit sehr zementierten Weltbildern, die ihres um so mehr verteidigen, je mehr es in Frage gestellt wird.

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Offline conne

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Antw:Tod im roten Kleid
« Antwort #8 am: 28.01.2022 18:57 »
Ich habe den Film nicht gesehen. In der Fernsehzeitschrift ist aber ein Bild einer Szene, und da sieht man einen Menschen, der als Frau wahrgenommen werden möchte.


 

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