Autor Thema: Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen  (Gelesen 11299 mal)

Offline MAS

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #60 am: 01.02.2022 12:58 »
Oh sorry, lieber Hirti,

das sind wir vom Speziellen ins Allgemeine gekommen oder von der Oberfläche auf den Grund.


Holger,

sollten wir einen neuen Thread öffnen, damit hier über die Geschlechterrollen und Klischees bei Kindern weiter geschrieben werden kann?

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #61 am: 01.02.2022 14:16 »
Oh Gott, und ich bin mir gerade nicht mehr wirklich sicher, ob ich bis zu meinem letzten Beitrag noch bewusst vermerkt hatte, dass ich meine Antwort in 'Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen' schreibe oder ob ich es als einen Beitrag für den Thread 'Verbesserte Kommunikation' angesehen hatte. Teilaspekte der Diskussionen haben sich da ja deutlich überschnitten.

Offline MAS

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #62 am: 01.02.2022 14:33 »
Das ging mir auch so, Wolfgang. ::)

LG, Micha
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Offline MAS

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #63 am: 02.02.2022 00:21 »
Das lieber Micha, musst du genauer erläutern. Metaphysik steht meines Wissens weder im platonischen Sinne noch in der Erkenntnistheorie außerhalb der Physik.

Lies mal hier, lieber Holger: https://praxistipps.chip.de/was-ist-metaphysik-eine-kurze-erklaerung_111888

Komischerweise hat Cephalus einen neuen Thread begonnen, um das eigentliche Thema dieses Threads fortzsetzen. Ich dachte eher, wir würden die epistemologische Diskussion in einem neuen Thread fortsetzen.

Sollen wir, Holger und Wolfgang, oder es lieber hier mal auf sich beruhen lassen?

LG, Micha
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Offline Holger Haehle

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #64 am: 02.02.2022 05:12 »
Ja Micha,

wir können es auf sich beruhen lassen, denn die Bedingungen für ein gutes Gespräch haben wir erfüllt.
Es wurden Informationen ausgetauscht und die Bereitschaft diese aufzunehmen und zu bedenken war gegeben.

Und das der Diskurs einen ungewöhnlichen Verlauf genommen hat, ist insofern kein Problem, als das  die Abweichungen vom Willen um Wissen angetrieben wurden.

Offline Skirtedman

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #65 am: 03.02.2022 17:55 »
Nun, unsere Diskussion hat sich nun sehr in - zwar sicherlich grundlegende - Einzelaspekte hineingedreht, die ja sogar Anklänge einer parallel geführten Diskussion beinhaltete (Link zur Vertiefung: 'Verbesserte Kommunikation', Link springt an beliebiger Stelle mitten rein).

Inzwischen geht es im Sinne des hiesigen Threads an anderer Stelle weiter, nämlich hier: 'Geschlechterrollen und die Wirkung bei Kindern', bislang jedenfalls wesentlich praxisorientierter und bislang ohne die Tendenz, sich in partielle Details festzuhaken.

Dennoch fände ich es schade, wenn wir im hiesigen Thread es nun einfach so mit einem offenen Ende stehen lassen würden. Vor allem fände ich es wichtig, wenn ein geneigter Leser bis zu dieser Stelle es hier im diesem Thread schafft (und ich denke dabei nicht nur an die aktuellen, 'zeitgenössischen' Leser, sondern auch an alle, die zu einem späteren Zeitpunkt interessiert unseren Beiträgen bis hierher gefolgt sind), wenn hier noch einmal der Rückbezug zum Ausgangspunkt des Thread-Themas gefunden würde, sozusagen als Resümee. Ich möchte dies tun; wer sich dem anschließen möchte, möchte ich bitten, den Link auf die Weiterführung der themennahen Diskussion in seinen Beitrag mit einzubauen, damit der Link im allerletzten Beitrag hier nach dorthin auffindbar bleibt.

Mit meinem Rückbezug zum Ausgangsthema möchte ich vielleicht meine Worte verwenden, die ich für geeignet halte, für ein abschließendes Fazit:

Da gehört das Nachbrabbeln von Lauten mit dazu. Das Nachahmen von Mimiken; das Lernen, welche Gefühle Mimiken, Verhaltensweisen und Töne, Sätze erzeugen, bei einem selbst und wohl auch bei anderen.

Aus dieser Sehnsucht, dazuzugehören (man könnte sagen, die Sehnsucht nach der verlorenen Geborgenheit im Mutterleib) werden eben ganz schnell bestehende Muster einverleibt und die Grenze zwischen Anpassung und Rebellion wird zum Teil schmerzvoll ausgelotet. Das schließt ganz früh wohl die Erwartungen an die Geschlechter mit ein. Zunächst die groben Raster, später immer und immer weiter die Feinheiten wie Feuerwehr = Männer....

Wir alle waren mal Kinder. Insofern betrifft nicht nur meine Ausführung die aktuelle Kindergeneration, sondern eben auch uns alle selber:

Der Mensch / das Kind bekommt nach seiner Geburt ganz viel Vererbtes mit (Genetik, Epigenetik).
Nach der Geburt entsteht sehr viel Grundlegendes, meist nonverbales, durch den emotionalen Aufbau mit der ersten Bezugsperson, zwischen Selbstentdecken und Erfahren von Geborgenheit, wo sich nach und nach noch weitere Bezugspersonen mit hinzugesellen (in der Regel erst Mutter, später Vater, Geschwister und so weiter, je nach Konstellation eben).

In dieser nonverbalen Bezugssituation festigen sich schon die ersten Verhaltensmuster, die sich im Laufe des Spracherwerbs durch weitere Verhaltensmuster akkumulieren und beginnen, mit Bedeutungen aufgeladen zu werden. Beobachtungen, wie es andere vorleben, welche visuellen Akzente erblickt werden, 'wie es eben so ist', bilden die Erfahrungswelt des ganz jungen Menschen, wo er lernt, sich und die Umwelt zu erkennen und in Beziehung zueinander zu setzen.

Und spätestens hier kommt in aller Breite das zum Tragen, was ich von mir selbst zitiere: Der Drang, dazugehören zu wollen.

Nichts ist für einen sehr jungen Menschen schlimmer, als ausgestossen zu werden, was allerdings immer mal wieder notwendigerweie geschieht, sei es, weil die Mutter mal für eine Zeitlang nicht sichtbar im selben Raum ist, sei es, weil das Hungergefühl lange nicht gestillt wird, und das vielleicht sogar mit bewusstbar werdendem System (könnte im Sinne einer systematischen Bestrafung, Vernachlässigung sein, kann aber vielleicht nur aus einer Überlastung der Bezugspersonen herauskommen bspw.), sei es, weil alle anderen sich über einen lustig machen (soweit das Kind dies schon bewusst spüren kann, vielleicht auch unbewusst).

Dazuzugehören ist alles für einen ganz jungen Menschen. Das durchzieht auch die späteren Jahre, vielleicht sogar bis zum Lebensende. Und Dazugehörigkeit ist eben das Inhalieren der Dinge, 'die eben so sind'. Und wo die Grenzen im Alltag liegen, muss der junge Mensch immer wieder bitter erfahren.

Das schließt auch die Erwartungen mit ein, die sich daraus ergeben, dass man als ganz junger Mensch jene Hoffnungen herangetragen bekommt ('Dir soll es mal besser gehen als uns' - oder zumindest genauso gut, 'Du wirst mal unsere Enkel großziehen' und ganz vieles mehr) und dass man die Erwartungen herangetragen bekommt, als was man sich im Alltag darstellt, um all die Hoffnungen auch - meist mit bestem Wissen und Gewissen der Hoffenden - bestmöglich erfüllen zu können.

Genau das schließt die Erwartungen mit ein, die ein Junge als Junge herangetragen bekommt, die ein Mädchen als Mädchen herangetragen bekommt - und schwupps sind wir spätestens hier inmitten der Vorstellungen, die ganz eng an Rollen-Klischees geknüpft sind.

Bei dem seltenen Teil der frisch geborenen Menschen, wo die Identifikation nicht eindeutig ist, ob Junge oder Mädchen, da mögen dann noch einmal andere Entscheidungen mit hinein spielen. Dort, wo aber Eindeutigkeit vorliegt, gehen die Rollenerwartungen automatisch bereits in den allerersten Lebensjahren und -monaten schon so auf den jungen Menschen über, dass sie sich bereits fest verankern, bevor der junge Mensch überhaupt imstande ist, sie zu hinterfragen.

Kindergarten, Freunde, Verwandte, Umfeld, Schule, Medien usw. geben da natürlich noch eine deutliche Bestätigung hinterher und verfestigen mehr oder weniger diese Erwartungsmuster, dessen sich der junge Mensch ausgeliefert sieht.

An dieser Stelle nochmals mein Re-Zitat von oben:
"Aus der Sehnsucht dazuzugehören, werden eben ganz schnell bestehende Muster einverleibt und die Grenze zwischen Anpassung und Rebellion wird zum Teil schmerzvoll ausgelotet."

Das Verdeutlichen der Grenzen ist mit Enttäuschungen, durchaus seelischen Schmerzen, manchmal (jedenfalls vor 50 Jahren noch) auch mit körperlichen Schmerzen verbunden. Und jeder Trieb, jedes Interesse, der bzw. das nicht nach den herangetragenen Rollenerwartungen entspricht, wird zumeist von seinem Umfeld in der Regel nicht für gutgeheissen, und deswegen vielleicht unterdrückt - unterdrückt von aussen, unterdrückt von innen. Unterdrückt wird es vor allen Dingen dann, wenn es nicht nur einen kleinen Punkt gibt, der nicht erwartungskonform ist, sondern wenn eine Reihe weiterer unerwartete Neigungen vorliegen. Ab einer gewissen Reizschwelle wird dann vom Umfeld entschieden dagegen gehalten (und sei es nur vom Vater: 'Ein Junge weint nicht!', bzw. 'Ein Mann weint nicht!").

Dieses Dagegenhalten ist ein Zurechtweisen, ein Zurückweisen, eine Art Ausgestoßensein - die Gefahr, nicht mehr Dazuzugehören steigt. Und in kleinen Dingen bis hin zu großen Dingen kann dies für den jungen Menschen zwar unverständlich sein, aber er wird unter seelischen Schmerzen vieles daransetzen, doch dazuzugehören.

Den wenigsten Menschen tun diese vielen kleineren und größeren Schmerzen der Grenzen auf Dauer weh - man fügt sich darein. Einige aber tragen immer ein Unwohlsein davon.

Darum fällt es einem Menschen - auch später noch - so schwer, sich zu outen - mit was auch immer. Ein Mädel geht halt nicht zur Feuerwehr, ein Mädel träumt eben nicht davon, Kranführerin zu werden, ein Junge trägt halt keine Kleider.

Die meisten fügen sich, ist halt so. Manchen fällt es schwer, ist halt so, und leiden, bis sie es irgendwann mal schaffen auszubrechen, wenn überhaupt.

Darum ist es so schwer, aus dem Vorbestimmten auszubrechen. Die einen machen mit. Und mit den andern 'macht es was' (nichts gutes).

Und nun noch mal in meinem Beitrag abschließend der Link zu der Stelle, wo es weniger theoretisch, sondern jetzt wohl praktischer in dieser Thematik weitergeht:
'Geschlechterrollen und die Wirkung bei Kindern'

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #66 am: 03.02.2022 20:23 »
Ein Mädel geht halt nicht zur Feuerwehr, ein Mädel träumt eben nicht davon, Kranführerin zu werden, ein Junge trägt halt keine Kleider.
Weil Frauen solche Berufe langweilig finden, wie sie sagen  https://youtu.be/4qXJzis3zNo?t=282 https://youtu.be/4qXJzis3zNo?t=904

Gruß

Offline MAS

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #67 am: 04.02.2022 00:16 »
Yep!

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Offline cephalus

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #68 am: 20.02.2022 19:48 »
Mal grafisch dargestellt, wie sich die Klischees erhalten:
https://www.instagram.com/p/CaMSj48g5oF/

Offline Holger Haehle

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #69 am: 22.02.2022 15:31 »
Also nach der Grafik ist es Prägung, warum Mädchen nicht zur Feuerwehr gehen. Es liegt an den unterschiedlichen Sozialisationen.

Hätten Mädchen mehr mit Feuerwehrautos gespielt, sähe das anders aus. Und als Krankenpfleger ist keine Karriere möglich, also sucht der auf das Ernähren einer Familie gedrillte Mann einen anderen Job.

Warum nur, macht Jule einen technischen Job. Ich finde sie sollte in einen Pflegeberuf gehen oder wenigstens ihrem Chef Kaffee kochen. ::)

Offline MAS

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #70 am: 22.02.2022 16:07 »
Warum nur, macht Jule einen technischen Job. Ich finde sie sollte in einen Pflegeberuf gehen [...]

Die armen Patienr*innen!  ;D

LG, Micha

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #71 am: 22.02.2022 18:39 »
Hätten Mädchen mehr mit Feuerwehrautos gespielt, sähe das anders aus. Und als Krankenpfleger ist keine Karriere möglich, also sucht der auf das Ernähren einer Familie gedrillte Mann einen anderen Job.
auf dem schlecht bezahlten Bau oder als Handwerker mit Mindeststohn?  :blank:
Ich hatte als Kind auch keinen Computer und kann trotzdem heute programmieren.

https://science.orf.at/v2/stories/2895283/

"Weltweit entscheiden sich deutlich mehr junge Männer als Frauen für eine naturwissenschaftliche oder technische Ausbildung. Paradoxerweise ist die Kluft in gleichberechtigten Gesellschaften sogar größer, wie ein Ländervergleich nun zeigt.

Eigentlich sind Fachleute davon ausgegangen, dass die Unterschiede in der Berufswahl von Buben und Mädchen verschwinden werden, je mehr Gleichberechtigung bzw. Chancengleichheit es in einer Gesellschaft gibt. Wie es aussieht, ist das Gegenteil der Fall.

Ein etwas anderes Bild zeigt sich beim persönlichen „Bestfach“: Fast alle Buben schnitten bei den Naturwissenschaften am besten ab, Mädchen hingegen beim Lesen bzw. Leseverständnis. Das heißt, Mädchen sind zwar naturwissenschaftlich oft genauso gut wie Buben, beim Lesen aber eben noch besser.

Jeder entscheide sich lieber für Dinge, die er besonders gut kann. In eher gleichberechtigten Ländern - die in der Regel reicher sind, wo es gute soziale Absicherungen gibt und die Lebenszufriedenheit meist höher ist - hat man laut den Forschern einfach die entsprechende Freiheit, sich gemäß seiner Begabungen und Vorlieben zu entfalten.

Die geringere soziale Absicherung und die durchschnittlich schlechten Perspektiven könnten hingegen Gründe sein, warum sich in weniger gleichberechtigten Ländern mehr Mädchen für naturwissenschaftliche Karrieren entscheiden. Denn dadurch steigen die Chancen auf einen sicheren Job und ein gutes Einkommen.

Wenn man nur die Fähigkeiten betrachtet - was die absolute Leistung sowie das „Bestfach“ betrifft - müssten jedenfalls überall viel mehr Frauen einen naturwissenschaftlichen Weg einschlagen."


Solange Frauen auf einen Pool von von finanzkräftigen Männern zugreifen können, haben sie keinen Verlangen in Jobs mit guten Einkommen (die auch mehr Überstunden abverlangen) zu gehen, sondern machen lieber Teilzeit und haben dafür mehr von ihrer Lebenszeit und Zeit für ihre Familie.

Zitat
„Wenn du siehst, wen einige Mädchen heiraten, weißt du, wie sehr sie es hassen müssen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.“
Helen Rowland

Zitat
„Eine Frau kontrolliert ihren Sex, weil sie für Sex all das bekommt, was ihr noch wichtiger ist als Sex.“
Esther Vilar

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #72 am: 22.02.2022 19:10 »
https://www.sueddeutsche.de/wissen/genderparadox-maenner-frauen-berufswahl-1.5516731
Zitat
Sind Frauen in Berufen unterrepräsentiert, gilt dies häufig als Beleg für Diskriminierung und Bevorzugung von Männern. So einfach scheint es jedoch nicht zu sein. Gerade haben Psychologen um Gijsbert Stoet von der University of Essex in Colchester eine große Studie publiziert, die zeigt: In Ländern, in denen es im Verhältnis besonders gut um die Geschlechtergerechtigkeit steht, driften die Berufswünsche von Jugendlichen weiter auseinander als in Staaten, in denen traditionelle Rollenmuster stärker verhaftet sind.

Offline BerlinerKerl

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #73 am: 03.03.2022 16:26 »
Das Thema habe ich jetzt gerade gelesen.

Folgende Aussage habe ich gelesen
Die Reproduktion von Geschlechterklischees ist die Grundlage fehlender Gleichberechtigung und Gleichbehandlung.

Liegt das Problem nicht bei den Frauen, die unsere Kinder erziehen?
Die Frage die ich mir stelle ist doch, "Warum werden die Kinder nicht Gleichberechtigt erzogen?", "Warum werden die Frauen bzw. die Mädchen den Jungen in der Gleichberechtigung vorgezogen?"

Bestimmt nicht, weil diese dem Männlichkeitswahn untergeordnet sind oder werden.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

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Antw:Was Geschlechterrollen & Klischees mit Kindern machen
« Antwort #74 am: 03.03.2022 19:12 »
Folgende Aussage habe ich gelesen
Die Reproduktion von Geschlechterklischees ist die Grundlage fehlender Gleichberechtigung und Gleichbehandlung.
wie passt das zusammen? "In Ländern, in denen es im Verhältnis besonders gut um die Geschlechtergerechtigkeit steht, driften die Berufswünsche von Jugendlichen weiter auseinander als in Staaten, in denen traditionelle Rollenmuster stärker verhaftet sind. "


 

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