Autor Thema: Anerkennung in der Firma  (Gelesen 7854 mal)

Offline Rockie

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Anerkennung in der Firma
« am: 01.06.2022 09:33 »
Ich bekomme in der Firma öfter von Kolleginnen und Kollegen (!) Lob für meine Kleidungswahl. Heute Morgen in der Kantine
wieder von 1 Kollegin und 1 Kollegen. Die beiden kenne ich nur vom sehen und sie haben mich angesprochen das ich ihnen
vergangene Woche in meinem lachsfarbenen Kleid aufgefallen bin das mir gut stand und heute in diesem Kleid.

Es mag für Diejenigen die keine Kleider mögen weil sie halt noch weiblicher konnotiert sind als Röcke erstaunlich sein, aber
es sollte euch motivieren es einfach einmal zu versuchen. Seitdem ich mich vor 2 Jahren in der Firma mit einer Mail an alle
Kolleginnen und Kollegen bzgl. meiner Kleidungsauswahl geoutet und meine Beweggründe die dazu führten erklärt habe, bin
ich bei vielen in der Gunst gestiegen (!). Und habe sogar eine Stufe auf der Leiter nach oben gemacht. Man verbindet damit
Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen! Und seitdem alle wissen, das dies keine sexuellen Motive hat und ich es
nicht aus Gründen das ich eine Frau sein möchte oder was mit gendern zu tun hat, gehen auch sehr
viele ganz offen damit um und Viele haben mir bestätigt, das meine Rundmail damals sehr erhellend war und das geeignete
Mittel um zu erklären wieso ich mich wie ein Mädchen anziehe!

Offline MAS

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« Antwort #1 am: 01.06.2022 10:09 »
Super, Rockie! Gratulliere!

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline cephalus

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« Antwort #2 am: 01.06.2022 11:28 »
Super Röcke, so soll es sein!

Ich hatte selbst noch weder Bedürfnis noch Notwendigkeit mich zu erklären,  aber scheinbar kann das Sinn machen  - ich wüsste allerdings nicht wie oder was.

Es macht mich neugierig, was du deinen Kollegen erhellend mit auf den Weg gegeben hast.

Offline Rockie

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« Antwort #3 am: 01.06.2022 11:54 »
Super Röcke, so soll es sein!

Ich hatte selbst noch weder Bedürfnis noch Notwendigkeit mich zu erklären,  aber scheinbar kann das Sinn machen  - ich wüsste allerdings nicht wie oder was.

Das mit mich neugierig, was du deinen Kollegen erhellend mit auf den Weg gegeben hast.

Gerne habe ich die Mail noch einmal herausgesucht und unten den Text reinkopiert.
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Liebe Kolleginnen und Kollegen (ich gendere hier absichtlich nicht, denn ihr seid für mich keine „Mitarbeitenden“ sondern Kolleginnen und Kollegen und auch teilweise Freunde!)

Es ist sicher Niemandem verborgen geblieben, dass ich seit einiger Zeit einen anderen Kleidungsstil gewählt habe. Auch wenn es nicht notwendig ist, möchte ich hierzu eine Erklärung abgeben um die Fragezeichen die bei Einigen sicher vorhanden sind hoffentlich zu beseitigen 

Privat trage ich schon einige Zeit länger oftmals Röcke und Kleider. Nachdem in den letzten Jahren das Thema Diversität, Toleranz etc. (ihr wisst was ich meine) immer mehr medial gepusht wurde und Diskriminierung einen anderen Stellenwert bekam entschloss ich mich dazu mich nun auch komplett öffentlich zu outen und mich nicht weiter zu verstecken. Allerorten wird Toleranz hier und dort von uns gefordert – Nun, ich erwarte einfach das man mich ebenfalls toleriert! Der Hintergrund warum ich dies tue ist nicht, dass ich eine Frau sein möchte oder Transfrau oder Transe oder wie man auch immer das nennt! Es ist viel banaler: Kleider und Röcke sind unglaublich bequem und für die männliche Anatomie auch viel besser geeignet als enge Hosen. Durch eine Erkrankung konnte ich eine zeitlang nur unter großen Schwierigkeiten Hosen tragen und habe in dieser Zeit die erheblichen Vorteile von Röcken und Kleidern schätzen gelernt auf die ich nun auch nicht mehr verzichten möchte. Außerdem kann man dem langweiligen und immer gleichen Stil der Männermode entkommen. Ich selber bezeichne mich mittlerweile als „Botschafter der Vielfalt“.

Fragt mal eure Mütter ob sie immer Hosen getragen haben. Die Älteren wissen, das es noch vor 50 Jahren völlig absurd und nicht akzeptabel war, wenn eine Frau eine Hose trägt. Kleider und Röcke wurden getragen. Wer eine Hose trug wurde behandelt wie ein Aussätziger! Dieses Recht auf Hosen haben sich die Frauen vor wenigen Jahrzehnten hart erkämpft! Heute bedienen sich die Frauen nach Herzenslust an allem was die Abteilungen hergeben. Ungeachtet dessen, dass es Männerkleidung ist. Und genau dieses Recht nehme ich mir umgekehrt ebenfalls! Und schaut man mal aus Europa raus in den Rest der Welt stellt man fest, dass Kleider und Röcke bei Männern gar nicht so selten sind. Selbst Priester tragen Kleider (auch wenn man sie Gewand nennt so bleiben sie Kleider). Nunja, ich werde selten behandelt wie ein Aussätziger, aber man merkt schon oftmals das die Leute einen für verrückt halten. Das gleiche was die Frauen vor 50 Jahren erleiden mussten, passiert heute wieder – Nur dem anderen Geschlecht! Und ich kämpfe heute mit an vorderster Front, damit auch Männer in Zukunft tragen dürfen was sie möchten ohne dass man sie ausschließt oder schlimmeres. Der Weg ist noch lang. Von Beleidigungen bis Androhung von Schlägen habe ich schon alles erlebt.

Ich wurde bei uns von Niemandem offen angefeindet. Scheinbar haben es alle einfach akzeptiert und sind tolerant genug. Ich weiß auch, dass man darüber redet, aber das ist auch okay. Ich habe aber festgestellt, dass einige sich anders verhalten als früher.

Ich hoffe, dass ich mit dieser Erklärung dazu beitragen konnte, einige offene Fragen zu beantworten und wünsche mir, dass ihr mich einfach ansprecht, wenn ihr mehr wissen möchtet. Für mich war dieser Schritt mich nach außen hin bzgl. meiner Kleidung komplett zu outen eine große Befreiung und hat meiner Psyche sehr gut getan. Falls ich mal an Festivitäten außerhalb der Firma mit euch privat teilnehme und ihr euch nicht dabei wohlfühlt einen Mann in einem Kleid oder Rock dabei zu haben, sagt mir dies bitte vorher. Ich bin dann nicht böse, denn ich habe auch noch Hosen im Schrank. Ich möchte nicht, dass darunter unsere evtl. noch stattfindenden Feierlichkeiten etc. leiden okay? Auch wenn ich es begrüßen würde, wenn man mich so akzeptiert – Ihr müsst mir jetzt auch nicht nacheifern, obwohl das schön wäre.



culture skirt

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Antw:Anerkennung in der Firma
« Antwort #4 am: 01.06.2022 12:21 »
nun gut gut. In Westfirmen scheinen solche Ausführungen zu beeindrucken,, hab ich das Gefühl. Also in Ostfirmen kannste sowas nicht bringen. Teils sind da Sätze drin, die als Aufforderung (durch Ausrufezeichen) zu lesen sind, wie "das man mich ebenfalls toleriert!" Hier würde man Zeug hören wie, Toleranz muss man sich erst verdienen.
Und dass Frauen vor 50 Jahren keine Hosen trügen, würde meine Oma, Mutter und alle anderen älteren Kollegen die Ende der 50er geboren sind (meine Oma ist sogar 40er Jahrgang), dass sie schon immer (auch als Mädchen) Hosen getragen haben. Meine Mutter hatte sogar zu der Zeit keine Röcke, nur Hosen.

Offline cephalus

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« Antwort #5 am: 01.06.2022 12:47 »
Hi Jule,
Ich tue mich immer noch schwer zu glauben,  dass der Osten so schlimm ist, wie du es permanent beschreibst, wenn das so ist, wundert mich die Migration in Richtung Westen nicht.

@Rockie
Wenn ich die Mail richtig verstehe,  hast Du vor ihr schon Kleider in der Arbeit getragen?
Ist Einröhriges bei Dir eine Ergänzung oder ein Ersatz von Hosen?

Offline Rockie

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« Antwort #6 am: 01.06.2022 13:19 »
nun gut gut. In Westfirmen scheinen solche Ausführungen zu beeindrucken,, hab ich das Gefühl. Also in Ostfirmen kannste sowas nicht bringen. Teils sind da Sätze drin, die als Aufforderung (durch Ausrufezeichen) zu lesen sind, wie "das man mich ebenfalls toleriert!" Hier würde man Zeug hören wie, Toleranz muss man sich erst verdienen.
Und dass Frauen vor 50 Jahren keine Hosen trügen, würde meine Oma, Mutter und alle anderen älteren Kollegen die Ende der 50er geboren sind (meine Oma ist sogar 40er Jahrgang), dass sie schon immer (auch als Mädchen) Hosen getragen haben. Meine Mutter hatte sogar zu der Zeit keine Röcke, nur Hosen.

Mir fällt hier im Forum auf, das Manche immer wieder Behauptungen aufstellen die leicht zu widerlegen sein. So du jetzt hier mit dem, das Frauen wie deine Oma sagen würden...das sie schon immer Hosen getragen haben. Eine einfache Recherche im Internet beweist das es eben nicht so ist! Hast du deine Mutter gerade gefragt ob sie damals keine Röcke hatte, oder unterhaltet ihr euch so detailiert über das Thema das du das bereits wusstest? Irgendwie habe ich den Eindruck das du das schlecht reden willst auf Teufel komm raus.

Ebenso deine Behauptung das man das in Ostfirmen nicht bringen kann. Woher nimmst du deine Erkenntnisse? Erfahrungen oder nur einfach ins blaue geraten?

Offline Rockie

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« Antwort #7 am: 01.06.2022 13:24 »
Hi Jule,
Ich tue mich immer noch schwer zu glauben,  dass der Osten so schlimm ist, wie du es permanent beschreibst, wenn das so ist, wundert mich die Migration in Richtung Westen nicht.

@Rockie
Wenn ich die Mail richtig verstehe,  hast Du vor ihr schob Kleider in der Arbeit getragen?
Ist Einröhriges bei Dir eine Ergänzung oder ein Ersatz von Hosen?

Vieles was Jule schreibt erscheint mir nicht glaubwürdig, weil einfach nur Behauptungen ohne Fakten. Ich trage nur noch selten Hosen. Nur wenn es aus praktischen Gründen nötig oder besser ist. Besuche im Freizeitpark z.B. Halt alles wo "unten offenes" problematisch sein könnte.

culture skirt

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« Antwort #8 am: 01.06.2022 13:50 »
Eine einfache Recherche im Internet beweist das es eben nicht so ist!
So. In dem Brief stand, vor 50 Jahren. Das war 1972. Meine Mutter ist 52. Die hatte nie Röcke als Mädchen. 
Meine Oma ist noch älter logischerweise, die hat auch als Kind schon Hosen getragen und deren Mutter auch.
Das sagt nicht nur meine Oma ich kann hier im Osten jeden dazu befragen, die ab den 1945ern Jahren geboren wurden und die werden mir das so bestätigen.

Hast du deine Mutter gerade gefragt ob sie damals keine Röcke hatte, oder unterhaltet ihr euch so detailliert über das Thema das du das bereits wusstest?
Sie hatte es mal von sich gesagt, weil die Schwiegermutter sie fragte, ob sie sowas ihr zum Geburtstag schenken kann, dass sie als Kind schon nie Röcke und Kleider mochte und deshalb auch nie welche getragen hatte. Darum bin ich als Kind auch nie in Kontakt mit solcher weiblicher Kleidung gekommen (außer Strumpfhosen), weil sie nur Hosen und normale Oberteile im Schrank hatte.

Ebenso deine Behauptung das man das in Ostfirmen nicht bringen kann. Woher nimmst du deine Erkenntnisse? Erfahrungen oder nur einfach ins blaue geraten?
Ganz einfach. Ob ich das in Textform verfasse, oder den Leuten so erklären würde, ist egal. Man kann die Haltung der Leute auch ganz einfach aus anderen Themen wo es um Toleranz über Sexualitäten/Geschlecht geht, ableiten. Genderthemen sind ja nicht selten Randthemen bei denen man die wahre Einstellung der Einzelnen heraushören kann.

Gruß

Offline radix

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« Antwort #9 am: 01.06.2022 14:16 »
Hallo Rockie,

dein mutiger Schritt, dich per Rundmail bei deinen Kolleginnen und Kollegen zu outen, findet meinen allergrößten Respekt. Im Gegensatz zu einem Vorredner hier bin ich der Meinung, dass dein Rundbrief sehr gut formuliert worden ist und du dir dadurch die von dir gewünschte Toleranz sehr wohl verdient hast, zumal du ja geschrieben hast, dass du aufgrund einer Erkrankung die Vorzüge von Röcken und Kleidern kennengelernt hast. Somit wissen alle Adressaten deines Briefes, warum du gerne einen Rock oder ein Kleid trägst.

Diese Offenheit und Transparenz dürften in der Tat dein Ansehen in deinem Unternehmen gesteigert haben. Und ich kann mir auch vorstellen, dass manche Kollegin und mancher Kollege bei dir interessiert nachgefragt hat.

Ich wünsche dir weiterhin nur positive Erlebnisse und Erfahrungen in Rock oder Kleid sowohl im beruflichen Bereich wie im privaten Umfeld!

Beste Grüße

Radix

Offline Holger Haehle

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« Antwort #10 am: 01.06.2022 15:23 »
Rockie,

das haste klasse gemacht.

Und zu den Hosen der Großmütter noch folgendes: Meine Mutter hatte Anfang der 60er Jahre die Idee sonntags zum Gottesdienst unterm Rock eine Hose zu tragen. Der Versuch scheiterte am Küster, der damals noch den Einlass kontrollierte. Hosen an einer Frau im Gotteshaus waren auch unter einem Rock eine Gotteslästerung. So hat es der Kaplan später gegenüber meiner Großmutter erklärt. Noch bis in die 90er Jahre waren Hosen für Frauen im US-amerikanischen Kongress verboten. Und im dt. Bundestag kam es in den 70er zum Skandal, der von der BILD heftig angeheizt wurde, als die SPD-Abgeordnete Lenelotte von Bothmer es wagte einen Hosenanzug zu tragen. Hätte Jule in einem Buch oder bei Wikipedia nachgelesen, wäre ihm der Fauxpas vielleicht nicht passiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lenelotte_von_Bothmer

Online GregorM

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« Antwort #11 am: 01.06.2022 16:18 »
Laut einem Artikel, "Längst kein Privileg der Männer mehr"? Die Frauenhose in der europäischen Mode am Beispiel der DDR (1949–1965)


https://www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1632

geht hervor, dass Frauen in der DDR kaum bemerkenswert früher Hosen getragen haben als im westlichen Europa, dass aber Frauen im Allgemeinen schon in den 5oern angefangen haben sollen, Hosen in ihrer Freizeit zu tragen.
Das allerdings ist früher als ich mich es erinnere, aber sollte es der Fall sein, gibt es praktisch keine mehr, die in einer Welt ohne Frauen in Hosen gelebt haben.
Deshalb sind Argumente wie Frauen tragen ja auch Hosen heute ohne Relevanz.

Frauen tragen Hosen, einige auch Röcke, einige nur Hosen. Punkt.
Männer tragen Hosen, sehr wenige auch Röcke. Noch weniger nur Röcke. Punkt.


Das aber bestätigt auch, dass Jule Recht haben kann, wenn er behauptet seine Großmutter habe in ihrer Jugend nicht mal einen Rock gehabt. 
Übrigens erinnere ich mich jetzt an ein Mädchen im Gymnasium. Sie trug NUR Hosen, die sehr eng und schwarz waren. Alle waren wir überzeugt, dass sie lesbisch war. Außerdem war sie im politischen Linken engagiert. Deshalb ging sie unter der Bezeichnung, Die Kommunistin.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline cephalus

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« Antwort #12 am: 01.06.2022 18:43 »
Bis zur uneingeschränkten Akzeptanz der Frau in Hose war es ein weiter Weg, und auch wenn eine Frau in Hose schon lange normal war gab (gibt?) es doch immer wieder Leute die das nicht so sahen:

Ein ehemaliger Chef von mir meinte mal beiläufig, er würde jetzt nichts zu langhaarigen Männern sagen,  schließlich sei ihm die Bemerkung zu Frauen in Hosen vor ein paar Jahren auch auf die Füße gefallen. 2000 hat er das erzählt...

Meine Oma verlor durch einen Unfall in den 70ern ein Bein und trug fortan nur noch Hosen.
Dafür erhielt sie mehrfach von Gleichaltrigen Kommentare, dass sich das für eine Frau nicht gehörte.

Offline doppelrock

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« Antwort #13 am: 01.06.2022 18:54 »
Was bringt es, aufeinander rumzuhacken und den anderen für unglaubwürdig zu erklären?
Jeder kann nur für sein persönliches Umfeld schreiben und so schwarz-weiß, wie es hier mal wieder dargestellt ist, ist die Welt eben nicht. Die Kritiker verwechseln mal wieder persönliche Erfahrung und Allgemeinheit. Es ist durchaus möglich, dass Jules Mutter sehr früh und oft Hosen getragen hat, auch wenn Bilder von anonymen Personen im Netz einen anderen Eindruck vermitteln können. Ob das Hosentragen der DDR-Frauen Gleichberechtigung war oder Mode oder praktische Arbeitskleidung, lasse ich bewusst offen - ich weiß es nämlich nicht und verzichte deshalb auf ein Urteil.

Ich kenne aus dem eigenen Leben genügend "westliche" Betriebe, wo Rocktragen oder Auffallen oder eigene Meinung sehr unbeliebt ist. Meist konservative Industriebetriebe mit hierarchischer Struktur und Statusdenken.

Die Erfahrung zeigt, dass sich Menschen im Westen tendenziell leichter (ver)führen lassen, die Politik der letzten 2 Jahre, speziell seit Februar bietet genügend Beweise.

Somit ist es keine Überraschung, wenn Leute im Westen sich toleranter geben, wenn sich jemand findet, der das lebende Beispiel für die befohlene Genderpolitik abgibt. Auch, wenn die Person garnicht genderpolitisch unterwegs ist und einfach nur schöne Kleidung tragen will. Um nicht in den Gender-LGBXYZ-Topf geworfen zu werden, verzichte ich aktuell auf zu weiblich konnotierte Kleidung. Denn als Mann, der sich als Mann wohlfühlt und Frauen mag, wäre das eine falsche Zuordnung, die ich vermeiden will.

Wer trotzdem mutig auftritt: Anerkennung und Respekt dafür.

Offline Lars

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« Antwort #14 am: 01.06.2022 20:30 »
Hi Jule,
Ich tue mich immer noch schwer zu glauben,  dass der Osten so schlimm ist, wie du es permanent beschreibst ...

Ist es auch nicht.
Nur dann, wenn jemand versucht, seine kleine Schwarzweiß-Welt auf das große Ganze zu projizieren ...  ;D
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?


 

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