Hallo all…
natürlich könnte es auch sein, dass rücksichtsvolle Raucher und tolerante Nichtraucher für das Rauverbot abgestimmt hatten. Ich halte es aber eher für unwahrscheinlich und wenn doch, dann als vernachlässigbar. Die größere Wahrscheinlichkeit ist m.M.n., dass die von Dir – Masin - genannten Gruppen überhaupt nicht zur Wahl gegangen waren. Dies könnte eine Erklärung für die geringe Wahlbeteiligung sein.
Was gesichert ist, ist dass lediglich 2,2 Mio. Bayern für ein Rauchverbot gestimmt hatten, und nun auch die übrigen 7,2 Mio. Bayern sich an dieses Rauchverbot halten sollen. Es geht also generell um das Problem des Quorum bei Volksentscheiden. Manches mag dafür sprechen es – das Quorum - einzuführen, manches dagegen. Ich bin zu meinem heutigen Kenntnisstand dafür.
Mit militanten Nichtrauchern verbinde ich übrigens keinesfalls eine Abwertung, sondern will diese Bezeichnung lediglich zu einer Unterscheidung zu toleranten Nichtrauchern verstanden wissen. Folgerichtig verwende ich diese Bezeichnungen auch bei Rauchern.
Wenn ich als Raucher in ein Restaurant gehe(Wie schon erwähnt.), dann will auch ich nicht von anderen Rauchern zugequalmt werden. Ich empfinde Rauch dann als lästig. Keine Frage, dass ich nach dem Essen gerne eine rauche. Ich kann es mir aber verkneifen, oder vor die Tür gehen.
Meine Freundin (seit etwa 15 Jahren überzeugte, tolerante Nichtraucherin) würde mir jede andere Verhaltensweise übel nehmen. Wir gehen also sogar oft, wenn auch nicht immer, in reine Nichtraucher-Essrestaurants.
Anders sehe ich das in gemütlicher Runde am Tresen in einem Lokal, also keinem reinen Essrestaurant. Dort will ich mit anderen mich austauschen, ein Bier trinken und rauchen. Wenn dann in irgendwelchen Zeitsequenzen der halbe Tresen aufsteht und sich zum Rauchen vor die Tür stellt, ist der Gesprächsfluss dahin. Das bedauern dann tolerante Nichtraucher und Raucher gleichermaßen. Militante Nichtraucher finden sich in diesen Lokalitäten ohnehin nicht ein, sondern diese bevorzugen rauchfreie Lokale, die es durchaus gibt.
Erwähnt sei, dass ein Nichtraucher neben mir am Tresen, zumindest bis heute noch nicht, Tod vom Barhocker gefallen ist.
Beispiele können verdeutlichen, auch wenn ich nur wenige herausgreifen will:
1.) Beispiel
Ich hatte vor etwa knapp 2 Jahren einen Stammtisch an meinem neuen Wohnort gegründet. Ich wollte mir Sozialkontakte schaffen. Wir haben derzeit bereits rund 50 Mitglieder (Raucher und tolerante Nichtraucher). Unsere Treffen finden einmal wöchentlich mit etwa 15-20 Teilnehmern statt. Dazu habe ich als „Geschlossene Gesellschaft“ einen separaten Raum angemietet. Der Raum verfügt neben Klimaanlage zusätzlich über Rauchabzugsanlagen.
Wenn bei diesem Konzept dennoch ein gesetzliches Rauchverbot greifen würde, wäre das für die Stammtischmitglieder, den Wirt und mich, völlig unverständlich. Der Stammtisch würde sich auflösen. Just dieses findet nun aber in Bayern in analogen Fällen statt.
Sogar Familienfeiern als „Geschlossene Gesellschaft“ sollen nun rauchfrei sein.
2.) Beispiel
Ich hatte vor einiger Zeit in einem Zeitungsforum mit einem militanten Nichtraucher mich über mehrere Monate hinweg ausgetauscht. Eines schönen Tages stellte ich ihm die Frage, wie oft er denn im Monat in ein Nichtraucher-Restaurant zum Essen ginge? Die Antwort kam nicht prompt, sondern sehr zeitverzögert und nur durch mehrfaches Nachbohren.
Er antwortete: Pro Monat könne er das nicht sagen. Pro Jahr aber doch etwa 10-12 Mal. Immerhin war er ehrlich. Ein eifriger Kneipengänger, der gerne Sozialkontakte pflegen will, war er sowieso nicht. Ich hatte den Kontakt eingestellt, denn wovon sprach dieser häusliche PC-Nichtraucher-Nutzer aus praxisnaher Erfahrung eigentlich um den Anspruch auf Mitreden erheben zu dürfen?
Ich gehe pro Woche durchschnittlich etwa 3-4-Mal zum Essen, und/oder in eine Kneipe *LOL*. Ich liebe es mich unter Menschen zu mengen und in Kontakt zu kommen.
3.) Beispiel
Als seinerzeit dieses sog. Nichtraucherschutzgesetz erlassen wurde, war ich durch die Heidelberger Fußgängerzone im Zentrum geschlendert. Immerhin etwa 2 Kilometer lang. Ich kam an sehr vielen Lokalitäten vorbei und konnte durch die Fenster spähen. Die gähnende Leere war erschreckend.
Die Wirte mussten entweder aufgeben, oder mit hohem Kostenaufwand bauliche Maßnahmen ergreifen. Ergebnis: Die abgeteilten Raucherbereiche waren extrem befüllt, die Nichtraucherbereiche leer oder dünn besetzt und das ist bis heute so. Das bestätigt das Beispiel unter Ziff. 2.
Die geführten Diskussionen zum Nichtraucherschutzgesetz sind für mich deshalb so unglaublich, da sie regelmäßig den ersten Kernpunkt verlassen, extrem ausufern und sogar unglaublich beleidigend geführt werden.
Der erste Kernpunkt ist ausschließlich und alleine, ob passives Mitrauchen einen Nichtraucher in seiner Gesundheit schädigt?
Es geht also nicht darum, ob Rauch etwa nur lästig ist. Es geht nicht darum, ob Raucher ihre Gesundheit schädigen. Es geht nicht darum, ob Raucher potentiell gefährdete Suchtalkoholiker sind. uswuswusw
Von militanten Nichtrauchern wird nach wie vor als unwiderlegbare Tatsache behauptet, dass Passivrauchen ihre Gesundheit massiv schädigen würde. Ausgangslage war diese berühmt berüchtigte Heidelberger Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Wer sich dort einlesen möchte, findet Informationen, die zunächst erschreckend klingen:
http://www.dkfz.de/cgi-bin/ht?words=Passivrauchen&config=all_deDer springende Punkt ist ein anderer. Sind diese Aussagen wissenschaftlich wirklich untermauert?
Hierzu bitte ich nochmals unter Zuhilfenahme der Hinweise in folgendem Link über die sog. Heidelberger Studie darüber zu legen. Also selbst im Vergleich sich ein Bild zu machen und nicht einfach irgendwelche Aussagen als gegeben hinzunehmen, nur weil diese lediglich akademisch, wissenschaftlich belegt, klingen und in das eigene Argmentationskalkül passen.
http://www.zeit.de/online/2005/51/passivrauchen?page=allIch bitte mithin um sachliche und nicht emotionalgeladene Diskussionen.
Beste Grüße an alle Nichtraucher und Raucher
Skirt
P.S. Selbstverständlich bin ich für jegliches Rauchverbot, wenn mir jemand belegen könnte, dass ein Passivraucher bei 24 Stunden und 7 x in der Woche in 250 Jahren nur dadurch versterben könnte.