Was sagen (eure) Frauen dazu?

[karber]

Mir ist aufgefallen, dass es eigentlich nur Männermeinungen zum Thema Rock (und darunter) gibt. Was sagen eigentlich eure Partner(innen) dazu? Es ist doch - egal wie immer wir es sehen - doch noch ein wenig exotisch, Röcke und/oder 'weibliches' zu tragen.

Nehmen sie es kommentarlos hin, fördern sie es, dulden sie es, egal wie immer, schreibt einfach mal etwas über eure erfahrungen.

Was findet ihr an den Kleidungsstücken? Nur das Praktische, oder ist auch bei manchen Stücken (drüber oder drunter) ein wenig Erotik im Spiel?

Grüsse Karl

[chunky]

Ich sah ein Bild und zeigte es meine Frau, sie ermutigte mich.
Seitdem suchen wir gemeinsam den Schnitt und ich lasse es Schneidern.

Feetback auf der Straße ist unterschiedlich, meistens offenen Mund.

mfg Chunky

[MAS]

Das wäre jetzt eine lange Geschichte. Grundsätzlich aber war meine Frau von Anfang an dafür, auch wenn Sie auch die Schublade "Rockträger=schwul" intus hatte, zwar wußte, dass ich letzteres nicht bin, aber doch Angst vor den anderen Inhabern dieser Schublade hatte.  Sie ist, was Blicke von Leuten angeht, viel empfindlicher als ich, und wenn mal jemand komisch guckt, ist sie beruhigt, wenn dieser Blick mir im Rock und nciht ihr gilt.

Jedenfalls respektiert und unterstützt sie mein Röcketragen von Anfang an.

Gruß,

Michael

[hirti]

Hallo!

Kurz und schonungslos:
Meine Freundin findet es scheiße. Sie hat mich noch nie in einem Rock gesehen und ist sich sicher dass sie mich auch nie in einem sehen will. (obwohl ich seit einem Jahr Röcke öffentlich trage und sie seit geraumer Zeit davon weiß. Ab und zu bringe ich das Gespräch auch in diese Richtung und hoffe, wenn sie es schon nicht mag, dass sie es zumindest irgendwann toleriert.

Inzwischen haben wir sowieso eine Wochenendbeziehung wo sich jeder während der Woche so kleidet wie er mag und am Wochenende versuchen wir beide, einander zu gefallen und das heißt für mich dass ich keine Röcke trage, sie dafür aber schon, was sie sonst eigentlich ungern macht.

Grüße,
hirti

[karber]

hallo hirti!

begründet deine 'noch' freundin ihre abneigung, oder sagt sie einfach, dass 'mann' sowas nicht tut?

grüsse karl

[karber]

nur röcke?

was ist mit dem rest? oder gibt es keine meinungen zu kleidern und/oder das darunter im allgemeinen.

grüsse karl

[hirti]

Hallo Karl,

Das schlagendste Argument von allen tritt hier in Kraft:
Es gefällt ihr einfach nicht und sie kann einen Mann der Röcke trägt einfach nicht erotisch finden.

Beides lässt sich nicht wegdiskutieren weil es einfach subjektiv ist und man nicht jemandem einreden kann, dass ihm das zu gefallen hat, was ihm/ihr ganz einfach nicht gefällt.
Und da es nun einmal mein Bestreben (und das der meisten anderen Männer wahrscheinlich auch) ist, meinem Schatz zu gefallen, lebe ich im Moment so mit der Situation.

Kleider haben wir noch nie diskutiert, ist aber sicher detto, mal davon abgesehen dass sie mir nicht wirklich stehen (da stimmen die Proportionen einfach zu wenig), Frauenschuhe will sie ganz sicher nicht an mir sehen und an Unterwäsche produziert Palmers so viel tolle Sachen für Männer, dass ich mir das Suchen in der Damenabteilung gern erspare.

Es ist übrigens nicht meine "noch" Freundin da ich es nicht für schlau halten würde, mich wegen meiner Röcke von meiner Partnerin zu trennen. Ich vertraue lieber darauf dass die Zeit und die Liebe viele Probleme lösen können.

Es grüßt hirti

[JuergenB]

Hallo hirti,

daß Ihr Euch am WE gegenseitig gefallen wollt und Deine Freundin deshalb auch Rock trägt finde ich gut!

Weniger gut finde ich ihr Urteil, ohne Dich mal in diversen Röcken gesehen zu haben. Kann sie auch ein Essen beurteilen ohne davon zu probieren?


Hallo Karl,

meine Holde ist zwar dagegen, aber in einer Partnerschaft, in der sie auch meist Hose trägt weil sie sich darin wohlfühlt, kommt sie nicht umhin, mich auch so zu nehmen wie ich bin: im Rock. Ich habe nicht geheiratet, um in einer Diktatur zu leben.

Wenn sie mir zuliebe einen Rock anzieht, dann ziehe ich auch ihr zuliebe mal eine Hose an.

Gruß
JürgenB

[Ferdi]

Hallo hirti

Kurz und schonungslos:
Meine Freundin findet es scheiße. Sie hat mich noch nie in einem Rock gesehen und ist sich sicher dass sie mich auch nie in einem sehen will. (obwohl ich seit einem Jahr Röcke öffentlich trage und sie seit geraumer Zeit davon weiß).

Wenn sie Dich noch nie in einem Rock gesehen hat, wie kann sie dann behaupten, dass es scheisse sei? Man kann einen Wein doch nicht beurteilen, den man noch nicht getrunken hat. Das tut Deine Freundin aber. Typische weibliche Unlogik.

Ab und zu bringe ich das Gespräch auch in diese Richtung und hoffe, wenn sie es schon nicht mag, dass sie es zumindest irgendwann toleriert.

Besser wäre es, statt nur darüber zu reden, Dich einfach mal in einem wirklich schicken, gutaussehenden Rockoutfit zu präsentieren. Also ein Glas Wein hinstellen und sagen: "Jetzt trink erst mal, und dann kannst Du was dazu sagen".

Inzwischen haben wir sowieso eine Wochenendbeziehung wo sich jeder während der Woche so kleidet wie er mag und am Wochenende versuchen wir beide, einander zu gefallen und das heißt für mich dass ich keine Röcke trage, sie dafür aber schon, was sie sonst eigentlich ungern macht.

Nach meiner Ansicht sieht das so aus, als ob Deine Freundin befürchtet, dass Du im Rock besser aussiehst als sie selbst. Es könnte auch sein, dass sie zu der Fraktion Frauen gehört, die Röcke und andere Kleidungsstücke grundsätzlich als Exklusivbesitz der Frauen ansehen. Der zweite Punkt wäre absolut intolerabel. Von Gleichberechtigung der Geschlechter scheint sie jedenfalls nicht viel zu halten. Darüberhinaus stellt sich für mich die Frage, ob eine Frau, die diese Einstellung hat, ihren Freund/Mann liebt, oder die Verpackung (Hose). Für mich persönlich wäre das ein Anlass, mich bei den Töchtern anderer Mütter umzusehen. Ich will nämlich um meiner selbst willen gemocht und geliebt werden, und zwar unabhängig davon, was ich gerade anhabe. Ich jedenfalls würde eine Frau mit dieser Einstellung keinesfalls akzeptieren.

Gruss,
Ferdi

[cephalus]

Hallo Ferdi,

Darüberhinaus stellt sich für mich die Frage, ob eine Frau, die diese Einstellung hat, ihren Freund/Mann liebt, oder die Verpackung (Hose). Für mich persönlich wäre das ein Anlass, mich bei den Töchtern anderer Mütter umzusehen. Ich will nämlich um meiner selbst willen gemocht und geliebt werden, und zwar unabhängig davon, was ich gerade anhabe.

ich weis nicht, warum sie eigentlich nur die Verpackung und nicht den Inhalt lieben sollte, nur weil sie keinen Rock mag. Der Rock ist genauso wenig ein ein Teil meiner Persönlichkeit, wie ein pinkes T-Shirt. Und wenn meine Freundin eben keine pinken T-Schirts an mir leiden kann, werde ich halt auf sie in ihrer Anwesenheit eher darauf verzichten, ohne daß ich in eine Persönlichkeitskriese falle. Alles sind schlicht Kleidungsstücke und ich finde es absolut normal, wenn man sich etwas nach dem Geschmack des Partners richtet, man will sich ja gegenseitig auch gefallen.
Cephalus

[Ferdi]

Hallo cephalus!

ich weis nicht, warum sie eigentlich nur die Verpackung und nicht den Inhalt lieben sollte, nur weil sie keinen Rock mag. Der Rock ist genauso wenig ein ein Teil meiner Persönlichkeit, wie ein pinkes T-Shirt. Und wenn meine Freundin eben keine pinken T-Schirts an mir leiden kann, werde ich halt auf sie in ihrer Anwesenheit eher darauf verzichten, ohne daß ich in eine Persönlichkeitskriese falle. Alles sind schlicht Kleidungsstücke und ich finde es absolut normal, wenn man sich etwas nach dem Geschmack des Partners richtet, man will sich ja gegenseitig auch gefallen.
Cephalus

Im Grunde gebe ich Dir Recht. Was mich an den immer wieder vorkommenden Diskussionen zwischen Partnern stört, das ist die konsequente, totale Ablehnung des Rocks als Bekleidungsform, und zwar ohne das erstmal überhaupt gesehen zu haben. In Deinem Beispiel mit dem T-Shirt ging es z. B. um die Farbe. Nun gut, dann nimmt man halt ein Shirt mit einer anderen Farbe, die ihr gefällt. Genau so sollte es mit dem Rock sein. Wenn sie sagt: "Diese Farbe, die Dein Rock hat - oder - dieser Schnitt gefällt mir überhaupt nicht, kannst Du nicht einen anderen anziehen?", dann ist das vollkommen in Ordnung. Wenn aber eine Frau den Rock als Bekleidungsform grundsätzlich ablehnt, egal, welche Farbe und Schnitt er hat, egal ob er dem Träger steht oder nicht, dann riecht das -  um mit JuergenB's Worten zu sprechen -  nach Diktatur. Die grundsätzliche Ablehnung des Rockes am Mann durch Frauen, die für sich selbst natürlich die volle Auswahlfreiheit beanspruchen, die toleriere ich nicht und da poche ich als Mann auf mein Recht. Was anderes ist es auch, wenn die Frau den Mann darum bittet, doch heute mal zur Abwechslung eine Hose oder einen Anzug zu tragen "weil ich das an Dir so mag",  das ist auch in Ordnung, wenn sie zu anderen Gelegenheiten den Rock auch toleriert und ihn nicht grundsätzlich und kategorisch ablehnt. Nur darum geht es mir. Eine Frau, die wirklich liebt und die sieht, wie sehr ihr Partner an seinen Röcken hängt und wie gerne er sie trägt, die sollte das zumindestens ab und zu mal tolerieren, auch wenn ihr das absolut nicht gefällt und wenn sie selbst auch keine Röcke tragen mag.

Gruss,
Ferdi

[karber]

Hallo ihr Alle!

Recht interessant, der Grundtenor besagt: Frauen mögen es nicht, wenn wir uns in Röcken zeigen!

Vielleicht, und das ist einleuchtend, sind sie von der Umwelt geprägt - Mann tut sowas nicht - und wie Ferdi richtig durchschaut hat, haben sie Angst wir könnten im besser aussehen als sie selbst! Trifft in dem einem oder anderen Fall sicher zu!

Nun gut, was tun wir um die allgemeine Meinung ein wenig zu korrigieren! Nur Rock tragen und uns zur Schau stellen ist wohl nicht alleine zielführend. Männer denkt nach! Gemeinsam muss es doch zu schaffen sein. Jede Idee, sei sie noch so abenteuerlich, kann Erfolg bringen! Viele Einzelgespräche sind notwendig, Auftreten (selbstsicheres!) und freundliches Lächeln und .... Tun wir doch gemeinsam Alles was helfen könnte diese unlogischen Vorurteile zu minimieren!

Grüsse Karl

[Günter]

Hallo,
nach langer Abstinenz darf ich hier auch mal wieder meinen Senf dazugeben
Meine Frau toleriert es zwar, daß ich zu Hause Röcke trage - wissen soll es aber möglichst keiner der Frunde , Bekannten etc.
Öffentlich auf die Straße mit mir im Rock ? Niemals!
Grund: Angst vor gesellschaftlicher Verunglimpfung, Angst belächelt , vielleicht sogar augegrenzt zu werden.
Angst, daß die Kinder verlacht werden !
Ob berechtigt oder nicht ich glaube das ist der wirkliche Grund wenn Frauen es ablehnen.
Und geht doch mal in Euch warum haben wir immer wieder selber Probleme oder anfangs Probleme gehabt ? Ich denke keiner von uns hat sich einen Rock gekauft und ist das Erste mal so mir nichts dir nichts ins "Rampenlicht" gesprungen!
Alle haben oder hatten genau die Befürchtungen , schauen Heute noch ständig danach wie ist die Reaktion des Umfeldes!
Ich bin fest davon überzeugt wenn mehr Männer auf den Straßen in Röcken gesehen würden, Modefirmen auf Plakaten Männer mit Röcken abbilden und auch im Fernsehen nicht eine Sendung über Männer- sondern mit Männer in Röcken gemacht würde sieht es alles plötzlich ganz anders aus!


Stimmt's oder hab ich Recht
Günter

[karber]

Reaktioin auf Rockträger!

Ein Grund für die Reaktionen auf Rockträger ist sicher auch die Szene der Dragquenns, Travestiten und Transvestiten. Der Rock ist immer noch weiblich behaftet, dreht es wie ihr wollt! Daher wird jeder der sich ausser der Norm kleidet sofort ein wenig in diese Ecke gedrängt. Egal ob es Schotten mit ihren Röcken gibt, oder auch der Mann im Rock noch so männlich wirkt! Dieses Einordnen geschieht meist unbewusst und ist erziehungsbedingt.

Bereits beim Baby beginnt diese Rollenverteilung und setzt sich bei Kleinkind fort. Es ist leider so, dass es eine rein männliche und weibliche Erziehung gibt! Daher haben wir alle die Folgen dieser Fehlerziehung zu tragen. Der Ansatz, auch was Kleidung betrifft betrifft, muss schon viel früher erfolgen. Allerdings sehe ich derzeit in unsererer Gesellschaft kaum einen Ansatz dafür.

oder irre ich mich? Karl

[Ferdi]

Hi Karl!

Ein Grund für die Reaktionen auf Rockträger ist sicher auch die Szene der Dragquenns, Travestiten und Transvestiten.

Nicht unbedingt. Ich habe perfekt gekleidete Transvestiten gesehen, die trugen Hosen!

Der Rock ist immer noch weiblich behaftet, dreht es wie ihr wollt!

Damit bin ich nicht einverstanden. In einer Zeit, in der 90% der Frauen Hosen tragen kann man wohl nicht mehr sagen, dass der Rock weiblich behaftet ist. Das war früher einmal so, hat sich aber drastisch geändert. Die Hose ist ja auch längst nicht mehr männlich behaftet. Hosen und Röcke können von beiden Geschlechtern getragen werden. Wir röcketragenden Männer machen es doch allen vor.

Bereits beim Baby beginnt diese Rollenverteilung und setzt sich bei Kleinkind fort. Es ist leider so, dass es eine rein männliche und weibliche Erziehung gibt!

Ja leider! Aber Erziehung findet im Kindesalter statt, in einem Alter, wo der Mensch noch kein eigenes Selbstbewusstsein hat. Als längst erwachsener Mensch habe ich aber eigene Bedürfnisse und auch einen eigenen Willen, diese zu befriedigen. Man muss also eine gewisse Willensenergie aufbringen, um die falschen Erziehungsergebnisse von den sinnvollen richtigen zu trennen und den unsinnigen Ballast über Bord zu werfen. Ich habe damals den Ãœbergang von der Hose zum Rock als Standardkleidungsstück für mich als eine regelrechte Befreiung empfunden, die mir so viel mehr Lebensqualität geschenkt hat.  Ich hatte das Gefühl, ich hätte einen Cocon von mir abgesprengt, der mich am Genuss von Lebensfreude gehindert hat.

Der Ansatz, auch was Kleidung betrifft betrifft, muss schon viel früher erfolgen. Allerdings sehe ich derzeit in unsererer Gesellschaft kaum einen Ansatz dafür.
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Es gibt bereits Ansätze. Ich habe im letzten Sommer auf einem Strassenfest eine Familie gesehen, deren ca 10jähriger Sohn zu einem T-Shirt einen wadenlangen Jeansrock trug. Leider konnte ich mich mit dieser Familie nicht unterhalten, da ich sie in der Menschenmenge aus den Augen verlor. Sie war sicher in der Zwischenzeit in irgendeinem Lokal verschwunden. Ich hätte gerne ein Foto davon gemacht. Man kann aber sagen, dass wir zwar sehr langsam, aber stetig immer mehr werden. Daran arbeiten wir hier ja.

Gruss,
Ferdi