Ich bewege mich seit 12 Jahren in der lokalen BDSM Szene, ich kenne viele BDSM Paare in meinem Freundeskreis. In Paarbeziehungen wird gelebt was beide wollen. Ganz genau wie in anderen Paarbeziehungen auch. Wenn es passt dann bleiben die Leute zusammen, manche heiraten und bekommen Kinder, passt es nicht, gehen sie wieder auseinander.
Es kommen vielleicht andere Praktiken zum Einsatz, damit beide zu ihrer Erfüllung kommen. Aber ich kenne wenige Beispiele in denen die gegenseitigen abgesteckten Grenzen überschritten werden. Wahrscheinlich ebenso häufig wie in normalen Beziehungen.
Ich kenne auch ein Paar in dem er Sissifiziert wird.
Sie steht drauf, wenn Männer sich auch von der femininen Seite zeigen, und ihrer Findungsphase habe ich auch schon Strumpfhosen von ihr geschenkt bekommen, weil sie weiß das ich gerne welche trage. Und sie hat sich dann auch gefreut mich damit zu sehen.
Und mich hat es dann auch gefreut.
Aber sie hatte ziemlich genau umrissene Vorstellungen, und hat dazu auch den entsprechenden Mann gefunden.
Ich glaube nicht dass es längerfristige BDSM Beziehungen geben kann, in denen ein Mann zur Feminisierung gezwungen wird.
Es ist eher so, dass der Mann es sich wünscht und die Frau es fördert.
Sissification ist nur ein Begriff, der im Genre benutzt wird, genau so wie viele andere meist aus dem englischen kommende Begriffe, und sie werden in FLR, 24/7, TPE Beziehungen, oder in einer normalen Beziehung mit Spielerweiterung gelebt.
Im wahren Leben gibt es dabei ebenso viele Nuancen wie es Paare gibt.
Ich persönlich würde mich über eine Partnerin freuen, die mein Röcke tragen fördert, aber ich denke nicht, dass ich mich zum Transvestiten entwickeln möchte.
Mein Ziel bleibt, wie man es in vieen Genderdebatten immer wieder mitkriegt: Ich möchte anziehen, was ich will ohne dass man mich in irgendwelche Rollenschubladen steckt.