Hallo Nico, hallo skirty19
Ja, "Aussenseiter", ein wichtiges Stichwort.
Als ein solcher habe ich mich zum Teil auch lange gefühlt in gewissen Kreisen - auch in Familie / Verwandtschaft. Ich habe mich dann überwiegend in solchen Umfeld'en' bewegt, wo ich nicht das Gefühl hatte, als Aussenseiter wahrgenommen zu werden.
Das ging recht gut in Kreisen, wo ich quasi niemanden kannte. Das hat aufgebaut. Und inzwischen - zugegeben lange Zeit später - habe ich nirgends mehr so das echte Gefühl, als Aussenseiter wahrgenommen zu werden. Die Gesinnung der Menschen ganz allgemein hat sich geändert. Solche Dinge, die früher mit "Schmach" belegt waren, sind heute z.B. dank Medien so präsent, auch wenn die nichts mit mir zu tun haben, so ist die breitere Akzeptanz von sowas wie LGBTQ etc. z.B. auch etwas, das meine Akzeptanz unterstützt. Inzwischen gilt es ja als eher schick, auch so jemanden zu kennen, während es früher für peinlich gehalten wurden, so jemanden kennen zu 'müssen'. Wie gesagt, auch wenn ich mich gar nicht dazu zähle, aber die Schubladen ziehen die anderen, und das kann man nicht allen abgewöhnen, denen man begegnet.
Und dass ich mein Leben bestreiten kann in meinen von mir gewählten Umfeld'en' hat dann allmählich auch das Umfeld überzeugt, das ich mir nicht frei wählen kann. Die Vorbehalte bröckeln. Oder sind schon längst zerbröselt.
Und andere Rockträger, die in meiner Stadt leben oder immer mal besuchen. Auch sie tragen dazu bei, dass mein Umfeld indirekt offener wird, ja, die ganze Stadt.
Drum schreib ich auch wie andere, wo ich bereits in Rock oder Kleid am Bodensee (deutsche Seite) in neuerer Zeit gewandelt bin. Der Boden ist quasi für Dich vorbereitet (um es etwas dick aufgetragen auszudrücken). Vielleicht vermittelt Dir das ja auch ein bisschen das Gefühl, in Deinem Landstrich nicht alleine zu sein: Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, Wangen, Schienen, Höri, Konstanz, Radolfzell, Meersburg, Hagnau, Immenstaad, Wasserburg, Langenargen.
P.S.: Grüße aus Mainz
Wolfgang