Ich bestimme auch selbst, was mir an mir gefällt und was nicht.
Und ich glaube Cephalus ist auch souverän genug, sich seine Entscheidung nicht von Anderen treffen zu lassen. Was wir hier also dazu schreiben, wird Cephalus relativ unbeeindruckt lassen.
Dennoch kann man ja mal, wie Cephalus hier im vorliegenden Fall, die Forumsgemeinde befragen, was sie davon hält. Und wieder gibt es einen bunten Ritt über alle Meinungen zwischen "geht gar nicht" und "geht alles".
Ich habe übrigens dafür gestimmt, das grüne Kleid zu behalten. Wobei ich hier im Text schon anmerken möchte, dass das weiße durchaus auch seine Reize hat. Ich finde das Kleid in Weiß hat fast schon etwas Antikes, was Griechisches vielleicht.
Mag sein, dass Cephalus bereits schönere Kleider im Kleiderschrank hat. Aber man will nicht immer nur "besonders schön" oder "besonders toll" gekleidet sein, es dürfen auch mal andere Kriterien bestimmend sein, was man sich mal so anzieht. Wer von uns nur fünf oder acht Kleider oder Röcke im Schrank hat, der wird das vielleicht nicht verstehen können, denn Rock oder Kleid ist dann eben eine besondere Kleidung, wenn sie gewählt wird. Wer aber tagein tagaus Rock oder Kleid ganz selbstverständlich wie Hosen wählt, der hat nicht jeden Tag den Anspruch, in seiner Kleidung besonders brillieren zu wollen.
Im Leben unseres Cephalus wird es also durchaus Momente geben, wo das grüne Kleid zum Einsatz kommen wird, oder das weiße. Ich plädiere hier im Text fast dazu, beide zu behalten, aber in der Umfrage, um eine gewisse Priorität einzubringen, habe ich nur für das grüne gestimmt.
Schade hingegen finde ich, dass in den Texten schon wieder der Vergleich zu Bademänteln aufgekommen ist. Ich halte das für ziemlich despektierlich. Wann hat man schon mal eine Frau in für die Öffentlichkeit bestimmter Kleidung damit konfrontiert, sie trage einen Bademantel? Warum müssen wir Männer das über uns ergehen lassen?
Mir scheint, 'Bademantel' ist der testosteron-getriebene Wortersatz für "Fummel" aus dem schwulen Kulturbereich. "Fummel" als Wortersatz für "Kleid" finde ich ebenso sehr despektierlich.
Einzig "Fähnchen" fällt mir noch ein, was manchmal eher neidvoll verwendet wurde für eine Neuanschaffung eines zumeist nicht günstigen Kleides im Haushalt von Neureichen. Neidvoll deswegen, weil aus der Ecke, wo "Fähnchen" despektierlich benutzt wurde, man selber nicht so viel Geld für Kleidung investieren oder verwenden wollte. Das Wort "Fähnchen" transportiert auch noch so ein bisschen das Gefühl mit, dass es sich um ein Kleid handelt, was nicht dem gerade vorherrschenden Modegeschmack entspricht oder vom durchschnittlichen Erscheinungsbild der neureichen Trägerin deutlich abweicht. Ja, "Fähnchen" ist die einzige despektierliche Bezeichnung, die mir geläufig ist, die despektierlich gegenüber Frauen bzgl. ihrer Kleidung verwendet wird - früher häufiger.
Aber wer hat einer Frau gegenüber schon einmal ihr Spitzenkleid als "Negligé" bezeichnet? Oder diese weitbeiningen gerade modernen Frauenhosen als "Pyjamahose"?
Soweit mein Plädoyer gegen den Bademantel, für das grüne Kleid, aber auch für das weiße Kleid.