Hm....
Also aus meiner jahrzehntelangen Rockträger-Alltagspraxis (und inzwischen jahrelangen Kleidträger-Alltagspraxis) heraus, kenne ich den Begriff 'Crossdresser' - und durchaus in seiner streitbaren Bedeutungsvielfalt - lediglich aus Zeitschriften oder eben aus unserer dicken Rockträger-Blase.
Der breiten Bevölkerung ist dieser Begriff absolut nicht geläufig.
Allenfalls fällt der breiten Bevölkerung noch der Begriff 'Transvestit' ein. Ansonsten benennt das die Bevölkerung mit Begriffen rund um 'schwul' oder 'Tunte'.
All diese Begriffe sind diskriminierend zu verstehen, vor allem, wenn die Bezeichnung nicht zutrifft.
Andererseits, was soll an Begriffen rund um 'schwul' diskriminierend sein, selbst wenn es nicht zutrifft? Was kümmerts jemanden, wenn ich mit Mann, Frau oder Ziege ins Bett steige? Welchen Vorteil bringt es jemandem, das zu wissen, außer dieser jemand möchte auch mal drankommen? Was daran sollte skandalträchtig sein, außer z.B. der Ziege macht das keinen Spaß?
Okay, allenfalls für die Verwandtschaft dürfte es relevant sein. Aber auch nur, um abschätzen zu können, ob aus meinem Kreuchen und Fleuchen mal irgendwann noch Nachwuchs zu erwarten ist. Aber auch für die Verwandtschaft müsste es unerheblich sein, mit wem ich mein Bett teile, weil in welchem Fall auch immer noch lange kein Nachwuchs am Ende dabei rausspringen muss.
Was also soll an all den genannten Begriffen letztlich diskriminierend sein, egal ob es zutrifft oder nicht? Genau genommen diskriminiert derjenige, der mich mit solchen Begriffen tituliert, sich selber.
Glücklicherweise kommen solche Titulierungen in meinem Lebensalltag kaum noch vor. Und auch wenn jemand so etwas einfach nur über mich denken sollte und sei es noch so diskrimierend gemeint, so ist mir das in den allermeisten Fällen vollkommen wurscht.