Hallo,
Unisex-Geschäfte gibt es schon länger in allen großen Städten. H&M hat so einen Unisexstore in Berlin. Einer davon ist sogar wieder zu. Ein Besuch lohnt sich allerdings nicht in solchen Geschäften, wenn man mit der Erwartung dort hingeht, Röcke in der Männerabteilung oder für Männer zu finden, weil man meint, es gibt dort eine Abteilung für Alle und dann muss es auch alles für Alle geben, was man bisher aus klassischen Geschäften kennt. Die vereinzelten Röcke sind klar für Frauen gedacht, nicht zuletzt auch an der Größe und dem Schnitt zu erkennen. Das meiste beschränkt sich in diesem und den anderen Geschäften auf Boyfriendlook - schlichten Oversize-Blusen/Hemden in schwarz oder unifarben (wer hätte das gedacht) gehalten, für jeden Anlass, urban, modern, lässig. Damit sollen die Mädels von ihrer weiblichen Stigmatisierung befreit und emanzipieren werden. Nichts davon ist verspielt, fantasievoll oder bunt und nichts soll an die passive Rolle der Frau und zuviel Weiblichkeit erinnern. Unisex ist ein Abklatsch der Männermode, nur etwas trister. UY Studios ist so ein Paradebeispiel für typische Unisex Labels. brr...
https://www.instagram.com/p/BXA55kbhVDK/?utm_source=ig_embedUnd über Preise sprechen wir erst nicht für die Fetzen.
Das Label hat auch Kleider, wie ich gerade sehe, aber wie zu erwarten nur in Schwarz und sehr wahrscheinlich nur für den Showroom, die nie in den Handel kommen.Es gibt aber auch positive Ausnahmen.
https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/radHGettyImages124913077.jpgNur: Damit so ein Rock unisex wird, damit er von beiden Geschlechtern getragen werden kann, muss er anscheinend schwarz sein und bei Jungs (wie nicht anders erwartet), eine Hose zusätzlich darunter. Schwarz, Weiß dominiert hauptsächlich die Unisexmode. Was ich auch bisher nur so vorgefunden habe.
Pink und andere Pastelfarben würde ja wieder die passive weibliche Rolle markieren und auf Weiblich Rückschließen.Ein wenig Geschichte zur Unisexmode.
Damit auch meine vorherigen Kommentare vielleicht etwas plastischer werdenIm letzten Jahrhundert sorgte vor allem Coco Chanel für ein Umdenken. Die Ikone machte den Anfang mit funktioneller Damenbekleidung. Später sorgte Yves Saint-Laurent für eine kleine Revolution, als er Frauen in den Hosenanzug, „Le Smoking“, steckte.
https://styleguide-farfetch.blackandwhite-ff.com/BWContent/farfetch_cms/Unisex1_061bf619-1698-4bcc-88ce-b755f46e7d33.jpgIn den Folgejahren war diese Entwicklung jedoch weder konstant noch gleichberechtigt. Von Unisex-Kleidung konnte noch keine Rede sein. Zunächst näherte sich ausschließlich die Frau modisch dem Mann an: androgyner Stil à la Agyness Deyn, die erfolgreich für Labels wie Alexander Wang lief. Der New Yorker Designer ist bekannt für seinen urbanen Stil mit starken Sportswear-Elementen. Dies nähert ihn optisch den Modellen der Unisex-Mode an. Denn in der Funktionsbekleidung waren die Unterschiede schon länger wesentlich geringer ausgeprägt. Ein besonders deutliches Beispiel: Ski-Bekleidung. In den gut gepolsterten Anzügen wird oft nur durch die traditionelle Farbgebung klar, ob Mann oder Frau darin Wintersport betreibt.
Die Bezeichnung Androgyne-Mode wird dieser Mode eher gerecht als Unisexmode, wie ich finde.
Viele Grüße
Jule