Das Rockmodeforum lebte ante Nico und ante Transvestismus auch bestens, Nur war es anders.
Stimmt. Langweiliger...
Das zentrale Thema hier ist der Mann im Rock. Die Diskussionen über das Forenthema entstehen hier deshalb, weil "Mann" unterschiedlich ausgelegt wird. Ist der biologische Mann gemeint? Oder die Identität? Oder das Aussehen? Das müsste man erst einmal definieren.
Ich sehe hier zwei Parteien:
Die einen beziehen das Forenthema auf die Biologie und damit sind Themen wie Crossdressing, Trans* automatisch eingeschlossen, denn es geht immer um einen biologischen Mann.
Die anderen sehen da entweder gar keinen Unterschied oder beziehen das Thema auf die Identität. Damit sind die genannten Themen ausgeschlossen.
Das Problem dabei ist, dass die zweite Variante eine sehr enge Grenze zieht, denn wer auch nur ansatzweise den Anschein erweckt, kein Reinblüter..., scusi, kein echter Mann zu sein, der gehört zwangsläufig nicht mehr zur Gemeinschaft. Sobald der Mann im Rock sich in den Augen der anderen anfängt, sich nicht mehr als Mann zu fühlen oder so darzustellen, gehört er ausgeschlossen. Persönliche Weiterentwicklung, Erkenntnisgewinn und Erfahrungsaustausch finden keinen Nährboden. In einer solchen Form hätte das Forum den Charakter eines Kleingärtnervereins mit festen Regeln, die keiner zu überschreiten hat. Eine Gemeinschaft, in der man Angst haben muss, bestimmte Dinge zu sagen, weil man sonst ausgeschlossen wird.
Ist es das, was wir wollen? Die meisten Nonkonformisten hier waren irgendwann Männer, die einen Rock angezogen haben und hätten damit die Bedingungen erfüllt. Aber die meisten hier haben sich eben auch weiterentwickelt - nicht zuletzt durch den Austausch im Forum. Sollen diese Teilnehmer alle gehen, weil sie über die engen Grenzen eines "Mann im Rock" herausgewachsen sind? Was bleibt dann hier noch? Wurde nicht extra genau solch ein thematisch eng beschränktes Forum gegründet? Wie erfolgreich ist es denn?
Ich habe hier im Forum eine herzliche Gemeinschaft gefunden und ich respektiere hier jeden, egal, welcher "Partei" er angehört. Ich bedauere aber die Energie, die in Gemecker über die Forenteilnehmer und Themen vergeudet wird, statt sie in sinnvolle Beiträge zu investieren.
Die interessanten und spannenden Beiträge sind immer diejenigen, bei denen ich etwas neues erfahren kann, mit dem ich mit identifizieren kann oder das mich weiterbringt und das sind nun einmal vor allem die Beiträge derjenigen, die sich nicht nur auf "Ich bin ein Mann und hab einen Rock an" beschränken. Das sind Beiträge von denen, die nicht stehenbleiben, sondern forschen, ausprobieren, Erfahrungen machen und so neue Impulse liefern. Solche Beiträge sind zwangsläufig immer polarisierend, aber wenn wir hier alle einfach mal nach dem Motto "
Was mir nicht gefällt, ignoriere ich, was mir gefällt, darüber schreibe ich" mitspielen würden, dann könnten wir uns einfach gegenseitig respektieren und friedlich kommunizieren. Und niemand müsste sich echauffieren, dass die Themen nicht den eigenen Wünschen entsprechen, denn jeder bestimmt mit seinem Postingverhalten selbst, was diskutiert wird.
Dass wir dabei eine Grenze brauchen, damit wir nicht plötzlich nur noch über Fahrräder diskutieren, weil sich das Thema dorthin bewegt hat, ist keine Frage und hier ist die Administration gefordert, um die Grenzen zu definieren und eine gute Moderation, um zu erkennen, wann eingegriffen werden muss und wann man ein Thema laufen lassen kann.