Autor Thema: Grundsätze  (Gelesen 33859 mal)

Offline MAS

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Re: Grundsätze
« Antwort #105 am: 19.11.2019 00:06 »
Dake für den Link. Werde es lesen.

In Bezug auf Gedanken und Gefühle: Verwechselst Du hier nicht Gedanken und Gefühle mit den Inhalten von Gedanken und Gefühlen?

Ich meine, cognitive Systeme, vor allem Nervensysteme lebender Wesen, evtl. aber auch künstliche Intelligezen, produzieren Gedanken und Gefühle. Sie befinden sich also eine bestimmte Zeit lang an einem bestimmten Ort, nämlich in den kognitiven Systemen, dann vergehen sie wieder und machen neuen Platz.
Die Inhalte können sich auch auf ganz andere Orten und Zeiten beziehen. Aber es sind nicht diese Orte und Zeiten, sondern nur Vorstellungen von ihnen, Bilder, Begriffe, Emotionen usw. Genau so wenig, wir dieser Satz hier in Afrika steht, nur weil ich gerade das Wort "Afrika"schreibe und beim Schreiben an Afrika denke, sind meine Gedanken in Afrika, sondern in meinem Kopf, und als eine schriftliche Entäußerung auf meinem und dann auf Deinem Bildschirm, aber nicht raumzeitlos.

Ich mache auch gerne Phantasiereisen, habe Phantásien, um mit Michael Ende zu sprechen, schon oft besucht, aber auch Phantásien ist nicht raumzeitlos, auch wenn es uns so vorkommt.

LG, Micha 
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Offline Matthias

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Re: Grundsätze
« Antwort #106 am: 19.11.2019 09:55 »
Hallo,

bestimmte Gefühle würde ich schon mit Raum, bzw. mit einem bestimmten Ort verbinden. Nehmen wir z.B. die Angst, ein Gefühl das oft in einer bestimmten Situation an einem bestimmten Ort stattfindet. Das kann in einem sehr engen Raum wie einem Aufzug sein oder in großer Höhe.
Für einen Rockträger kann es ein bestimmter Ort sein, an dem er sich unwohl oder ängstlich fühlt.

Grüße
Matthias
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Offline DesigualHarry

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Re: Grundsätze
« Antwort #107 am: 19.11.2019 11:54 »
Hallo!

Na klar, wenn man seinen Gedanken ein Ziel gibt entsteht Zeit und Raum. Vorher ist man aber keiner Beschränkung diesbezüglich ausgeliefert.

Offline Matthias

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Re: Grundsätze
« Antwort #108 am: 19.11.2019 18:31 »
...wenn man seinen Gedanken ein Ziel gibt entsteht Zeit und Raum. ...

Eine sehr interessante Aussage, darüber muss ich erstmal nachdenken.

Grüße Matthias
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Offline DesigualHarry

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Re: Grundsätze
« Antwort #109 am: 19.11.2019 22:53 »
Hallo!

Lieber Micha, das Problem dass ich nach meinem Wissen habe wenn die Gedanken, wie du sagst, wirklich im Gehirn produziert werden, ist, dass dann diese Gedanken genauso der Raumzeit unterliegen würden, wie der Rest des Menschen.  Und so wie es dem  Menschen  unmöglich ist mit der Zeit zu Reisen, so währe es dem Menschen in der Raumzeit weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit zu Denken möglich. Ebenso könnte man sich gedanklich nicht in verschiedenen Orten Aufhalten. Wir könnten nur im Nachhinein auf etwas bestimmtes Reagieren. In der Raumzeit währe ich  gedanklich an die Zeit und den Raum gebunden.

Wie schon vorher gesagt, sobald man seinen Gedanken ein bestimmtes Ziel gibt unterliegen sie der Raumzeit, dass ist auch mir klar. Aber vorher habe ich ja die Möglichkeit meine Gedanken jedes beliebige Ziel in jeden beliebigen Raum, zur jeden beliebigen Zeit als Ziel zu definieren.

Lg Harry!

Offline MAS

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Re: Grundsätze
« Antwort #110 am: 20.11.2019 00:35 »
Das verstehe ich nicht, lieber Harry.

LG, Micha
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Grundsätze
« Antwort #111 am: 20.11.2019 07:08 »
Hallo Micha,

Zitat
Das verstehe ich nicht, lieber Harry.

Meine Interpretation dazu: Der Körper ist ein biologisches System, das nur in der Gegenwart existiert - zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Wenn die Gedanken Teil dieses Körpers wären, wären sie ebenfalls an diese Beschränkung gebunden, aber genau das sind sie ja nicht. Die Gedanken können sich frei in Zeit und Raum bewegen. Sie können daher nicht Teil des Körpers sein. Die Gedanken erschaffen sich sozusagen Zeit und Raum und genau so entsteht im Grunde auch unsere Realität.
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Offline MAS

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Re: Grundsätze
« Antwort #112 am: 20.11.2019 07:57 »
Lieber Joe,

danke! Ich meinte, es so verstanden zu haben, war mir aber nicht sicher.

Nun sind aber Gedanken an den Körper gebunden, also zumindest diese elektrokybernetischen Vorgänge, die wir als "Gedanken" bezeichnen. Sie beinhalten auch Dinge, die zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort waren oder sind oder sein werden. Das sind aber nur Inhalte,so wie ein Buch eine Handlung aus längst vergangener Zeit oder von einem anderen Ort enthält, und doch befinden sich die Buchstaben (Gedanken) nur in diesem Buch an diesem Ort und zu dieser Zeit.

Da fällt mir allerdings ein Zitat von Michael Ende ein: "Welcher elektrophysikalische Prozess in meinem Gehirn hat eigentlich den Gedanken hervorgebracht, dass Gedanken nichts anderes seien, als  elektrophysikalische Prozesse in meinem Gehirn?"

Und es gibt auch Erlebnisse, die wir gerne als Gedankenübertragung interpretieren, wie letztens, als ich einem Freund eine E-Mail schickte, mir vier Exemplare seines Buches mitzubringen. Er hat die Mail nicht gelesen, hatte die vier Bücher aber doch dabei. Wie sagten beide, das sei eine Gedankenbertragung gewesen. Aber glauben wir das wirklich? Ich eher nicht.

Aber gut: Wer weiß?

Allerdings wären selbst Gedanken, die von Mensch zu Mensch übertragen würden, dabei in Zeit und Raum unterwegs.

LG, Micha
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Offline DesigualHarry

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Re: Grundsätze
« Antwort #113 am: 20.11.2019 10:55 »
Hallo!

All die Beispiel Gedanken die du bis jetzt genannt hast, lieber Micha, haben ja bereits ein bestimmtes Ziel, die sind an Zeit und Raum gebunden. Soweit ist alles klar, da stimme ich mit dir ein.

Nehmen wir aber mal folgende Situation: Du musst dir in einem Gebäude, in dem du noch nie vorher warst eine Information holen. Dieses Gebäude hat X-beliebige Räume, verteilt in X- beliebige Stockwerke. Noch weist du nicht  in welchem Raum du hineingehen musst, du musst dich dazu erst im Gebäude Informieren. Da du vorher nicht weist in welchen Raum du gehen musst, muss  nun Grundsätzlich die Wahl gegeben sein unter X-beliebigen Räumen, in X-beliebigen Stockwerken.  Dies Wahlmöglichkeit  kann aber nur in einer Raumzeitlosen Ebene existieren. Währe diese Wahlmöglichkeit in dir, währen sie ja der Raumzeit ausgesetzt. Sobald du weist in welchen Raum du gehen musst empfängst du diese Gedanken (=Informationen) und du definierst in dir mit diesen Gedanken ein klares Ziel, und zwingst sie in die Raumzeit.


Lars

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Re: Grundsätze
« Antwort #114 am: 20.11.2019 11:12 »
Und es gibt auch Erlebnisse, die wir gerne als Gedankenübertragung interpretieren, wie letztens, als ich einem Freund eine E-Mail schickte, mir vier Exemplare seines Buches mitzubringen. Er hat die Mail nicht gelesen, hatte die vier Bücher aber doch dabei. Wie sagten beide, das sei eine Gedankenbertragung gewesen. Aber glauben wir das wirklich? Ich eher nicht.

Der Wissenschaftler glaubt es natürlich nicht  ;)
Der Mensch, der weiß, daß jeder Gedanke in den Äther geschrieben wird und jeder diesen Gedanken empfangen kann, der macht sich diesen Sachverhalt zunutze. Und zwar bewusst ...
Wenn man es anfänglich noch unbewusst tut, nennt man es eben Gedankenübertragung. Ist ja auch ein schönes Wort dafür ...
 
So haben die Menschen früher grundsätzlich kommuniziert, quer durchs Universum. Heute brauchen wir dafür "Hightech" und stellen uns die Landschaft mit Sendemasten voll ...
 
Viele Grüße,
Lars

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Re: Grundsätze
« Antwort #115 am: 20.11.2019 13:43 »
Hallo!

All die Beispiel Gedanken die du bis jetzt genannt hast, lieber Micha, haben ja bereits ein bestimmtes Ziel, die sind an Zeit und Raum gebunden. Soweit ist alles klar, da stimme ich mit dir ein.

Nehmen wir aber mal folgende Situation: Du musst dir in einem Gebäude, in dem du noch nie vorher warst eine Information holen. Dieses Gebäude hat X-beliebige Räume, verteilt in X- beliebige Stockwerke. Noch weist du nicht  in welchem Raum du hineingehen musst, du musst dich dazu erst im Gebäude Informieren. Da du vorher nicht weist in welchen Raum du gehen musst, muss  nun Grundsätzlich die Wahl gegeben sein unter X-beliebigen Räumen, in X-beliebigen Stockwerken.  Dies Wahlmöglichkeit  kann aber nur in einer Raumzeitlosen Ebene existieren. Währe diese Wahlmöglichkeit in dir, währen sie ja der Raumzeit ausgesetzt. Sobald du weist in welchen Raum du gehen musst empfängst du diese Gedanken (=Informationen) und du definierst in dir mit diesen Gedanken ein klares Ziel, und zwingst sie in die Raumzeit.



Lieber Harry,

also ich gehe in so einer Situation (schon oft erlebt) so vor:
1.) Ich suche nach einem Wegweiser oder
2.) nach einem Menschen, den ich fragen kann oder
3.) probiere einfach eine Tür aus, ob dahinter der gesuchte Raum liegt.
Entweder finde ich den Raum oder nicht.

Was soll daran außerhalb von Raum und Zeit sein? Und woher soll ich die Gedanken empfangen?

LG, Micha
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Offline MAS

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Re: Grundsätze
« Antwort #116 am: 20.11.2019 13:45 »
Und es gibt auch Erlebnisse, die wir gerne als Gedankenübertragung interpretieren, wie letztens, als ich einem Freund eine E-Mail schickte, mir vier Exemplare seines Buches mitzubringen. Er hat die Mail nicht gelesen, hatte die vier Bücher aber doch dabei. Wie sagten beide, das sei eine Gedankenbertragung gewesen. Aber glauben wir das wirklich? Ich eher nicht.

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Viele Grüße,
Lars

Ja. man erzählt sich so einiges, lieber Lars, von vielen Wunderdingen und -kräften. Habe eben gerade noch ähnliches gelesen von Wunderkräften buddhistischer Mönche, die einfach so durch die Luft flogen. Wer weiß?

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Offline Skirtedman

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Re: Grundsätze
« Antwort #117 am: 20.11.2019 18:58 »
Hi Folks,

mein letzter Beitrag zu diesem Diskussionsfaden habe ich auf der ersten oder zweiten Seite geschrieben. Ab da habe ich nun gerade alles danach Geschriebene sehr aufmerksam gelesen und mir 10 Beiträge gemerkt, auf die ich gerne sofort reagiert hätte. Ich habe aber erstmal weitergelesen und gemerkt, dass es leider aus dem Themenverlauf wieder extrem ausbüxen würde, wenn ich auf alle noch etwas sagen würde.

Drum knüpfe ich zunächst nur hier im aktuellen Themenfeld an:

...
Nehmen wir aber mal folgende Situation: Du musst dir in einem Gebäude, in dem du noch nie vorher warst eine Information holen. Dieses Gebäude hat X-beliebige Räume, verteilt in X- beliebige Stockwerke. Noch weist du nicht  in welchem Raum du hineingehen musst, du musst dich dazu erst im Gebäude Informieren. Da du vorher nicht weist in welchen Raum du gehen musst, muss  nun Grundsätzlich die Wahl gegeben sein unter X-beliebigen Räumen, in X-beliebigen Stockwerken.  Dies Wahlmöglichkeit  kann aber nur in einer Raumzeitlosen Ebene existieren. Währe diese Wahlmöglichkeit in dir, währen sie ja der Raumzeit ausgesetzt. Sobald du weist in welchen Raum du gehen musst empfängst du diese Gedanken (=Informationen) und du definierst in dir mit diesen Gedanken ein klares Ziel, und zwingst sie in die Raumzeit.

Insbesondere die fett unterlegten Passagen des Zitates unterliegen keiner in sich schlüssigen Begründung, sondern sind Behauptungen oder Interprettionen oder Deutungen, wie auch immer man das bezeichnen möchte.

Wenn ich einen Raum X brauche in einen Gebäude mit Y Stockwerken, ich aber nicht weiss, welcher Raum in diesem Gebäude es ist, dann ist das keine Wahlmöglichkeit, sondern dann ist das ein Problem, das mich in meinem Hier und Jetzt belastet und mir innewohnt. Wenn ich nach einer Zeitspanne Z den für mich wichtigen Raum X gefunden habe, dann mag das Problem vielleicht gelöst sein, aber zuvor war es das das Ergebnis meines Problems in meinem damaligen Hier und damaligen Jetzt. Und nach der Zeitspanne Z ist in meinem jetzigen Hier und jetzigen Jetzt das Problem nicht mehr existent, dennoch war es immer ort- und zeitgebunden und da ich Teil des Problems war, hatte es immer etwas auch mit mir zu tun. Ich kann da nichts von einer raumzeitlosen Ebene erkennen.

Und selbst wenn es so wäre, so brauche ich keine raumzeitlose Ebene, um das Phänomen "Problem" zu erklären, es war jederzeit im normalen Raum-Zeit-Fluss innewohnend, so wie wir Menschen mit gewiss begrenztem Erlebnishorizont es uns erklären können.

Wenn wir hinausschauen ins für unsere Massstäbe unendlich erscheinende Weltall, dann stoßen wir sehr wohl an begreiffähige Grenzen. Die Frage nach der "Unendlichkeit" des Raumes ist ja nur ein kleines Besipiel unserer Erkenntnisbeschränktheit. Das, was wir da draussen sehen, ist ja nur ein Abbild von dem, was wir soeben oder die letzten paar Hundert Jahre da draussen zu Gesicht bekommen haben. Wir alle wissen inzwischen, dass das Licht woh sehr lange unterwegs zu sein scheint, ehe es uns von den meisten Objekten erreicht. Was wissen wir also wirklich, wie das Universum 2019 insgesamt aussieht. Wenn wir Objekte beobachten, die 2 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, so sehen wir nur, wie sie vor 2 Milliarden Jahren aussahen. Wie sehen sie heute aus?

Das sind die wahren Felder, die die Frage nach Raum-Zeit-Verhältnissen ins Wanken bringen. Aber nicht, wann ich einen Gedanken fasse, und wohin ich ihn lenke.

Natürlich sind Weltbilder labil und können ins Wanken geraten. Dass die Erde eine Scheibe ist, scheint widerlegt. Vieles, worauf sich die moderne Wissenschaft stütz, kann möglicherweise in irgendeiner Zukunft vollkommen widerlegt werden - nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, die bereits eine gewisse Ahnung davon haben mögen.

Doch ist mir lieber, mich auf vertrautes, vielfach getestetes Wissen zu stützen als auf Ahnungen oder Spekulationen.

Wenn ich mir Eure Diskussionen in diesem Thread anschaue, so ahne ich, dass einige der Mitdiskutanten wohl eher nach dort tendieren:

Nicht unser Körper ist Hort unserer Gedanken. Sondern die Gedanken suchen sich unsere Körper, um sich zu entfalten. Dem widerspricht aber, warum sich Gedanken dann in Gebilden (unseren Körpern) manifestieren, die einem Alterungsprozess unterliegen, einer Herkunft, einer in sich zusammenhängenden Umgebung, und einem Werdegang, der dem sicheren Zerfall (dem Tod) entgegenstrebt.

Ist es nicht wirklich wahrscheinlicher, dass Gedanken (wie andere es hier schon geäussert haben) einfach Folge von existierenden Körpern sind, die eben diesen Körpern innewohnen und physisch aufs Engste damit verknüpft sind? Muss ich Energie aufwenden, um mir Dinge zu denken, die ich mit meiner Erfahrungswelt auch ohne diese Dinge schon erklären könnte? Muss ich mich nach Dingen sehnen, die ausserhalb meines Erfahrungshorizonts liegen? Bin ich so enttäuscht von meinem Hier und Jetzt, um mir mein Seelenheil erträumen zu müssen? Oh, mein Fragenkatalog beginnt abzutriften ;)

Offline Skirtedman

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Re: Grundsätze
« Antwort #118 am: 20.11.2019 19:22 »
Über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg gab es immer wieder Kreise, die sich selbst als die "Wissenden" oder ähnlich bezeichnet haben. Mal lagen diesen Kreisen Hoffnungen zugrunde, die aus enttäuschtem Vertrauen geboren wurden, mal waren es andere Strömungen, die sei entstehen liessen, mal waren es lediglich Machtinteressen. Einigen dieser Kreise zufolge müsste die Menschheit schon längst zugrunde gegangen sein, was sie de facto bis heute aber noch nicht getan hat. Ja, die Zeichen stehen nicht schlecht, dass sie auf dem besten Weg ist, dies zu tun, aber solche Zeichen gab es schon immer und wurden genutzt, um die Interessen von bestimmten Strukturen zu untermauern.

Das wird es wohl auch immer geben.

Nicht alles, was der Mensch aus seinem Wissen schafft, ist auch jedem Menschen dienlich. Doch muss Wissenschaft nicht automatisch ins Verderben führen. Auch wenn in Strukturen des modernen Wissenschaftsbetriebs viel Fragwürdiges zu entdecken gibt. So sind Interessen von Anderen nicht automatisch auch Interessen von mir. Zum Glück leben wir in einer Gesellschaft, in der es zu einem gewissen Maße möglich ist, selbst zu entscheiden, wem man sein Vertrauen oder Misstrauen schenkt.

Offline MAS

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Re: Grundsätze
« Antwort #119 am: 20.11.2019 22:41 »
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