Hallo, guten Abend,
beim Lesen des Artikels kamen mir die Begriffe "typische Jungensozialisation" und "männliche Imperative" (Herb Goldberg) in den Sinn. Die gesellschaftliche Entwicklung der letzen 40-50 Jahre ist in der Tat so gelaufen, wie im Artikel beschrieben. Ich habe die 50er-Jahre noch bewusst miterlebt, mit all den Entwicklungen sozial, modisch, ..... Frauen fingen an mit zB. zugeteiltem Haushaltsgeld, natürlich immer freundlich und hochachtungsvoll. Immer im gepflegten Kleid. In der Küche mit Schürze. Wäre sowas heutzutage realistisch? Ich glaube kaum.
Vielleicht kann ein Bild die Situation schildern: Ein See, zur Hälfte mit Seerosen bewachsen. Die Rosenfläche ist die der Frauen, die unbewachsene die der Männer. Männer dürfen nur da sein, wo keine Rosen sind. Und der See ..... wächst langsam, aber SICHER, zu!
Der Soziologe Walter Hollstein (Schweiz) hat dieses Problem u.a. im Buch "Was vom Manne übrig blieb" beschrieben.
Zu lesen über seine Arbeiten ist auch bei walter-hollstein.ch. Auch andere wissenschaftliche Texte befassen sich mit dieser Problematik. Von Kleinauf bereits haben Jungen "Sei ein Mann!" gelernt, und viele Mädchen wollen einen "männlichen Mann" (sagen sie zumindest), einen "Helden" sozusagen. Und schon ist es wieder passiert!
Wenn Jungen hier nicht so eitel-unterwürfig wären, sondern ihr eigenes ICH, ihren eigenen Kopf und ihr eigenes Herz behielten ..... und auch DURCHSETZTEN ..... dann wäre schon viel gewonnen!
Viele Grüße!
Robrich