Um nach Essen zu fahren, war es zu spät, als ich mit meinem Gutachten fertig war, aber zu der philosophisch-literarischen Lesung auf unserm Nordfriedhof konnte ich noch gehen. Ich trug ein kurzes, blaues Shirtkleid. Als ich am Friedhof ankam, begrüßte mich eine Frau vom Café T.O.D. und sagte nur: "Die andern sind schon oben!" "Wo?" "Am Michaelsgarten." Ich machte noch einen Umweg, um das Grab meiner Schwiegermama, ihrer Eltern und ihres Uropas und eine kleine Eiche auf dem Ehrenfriedhof gießen, und dann zum Michaelsgarten. Das ist ein Bereich des Friedhofs ohne Einzelgräber, aber mit Namensnennungen der Beigesetzen. Dort wollen Petra und ich uns auch mal beisetzen lassen. Rüdiger Kaun, unser Siegburger Philosoph, trug Einstellungen zum Tod durch die europäische Philosophiegeschichte vor, es gab noch etwas Musik und ein bissen zu knabbern (Brotchips und Gouda). Die Frau, die mir meinen Imbiss gab, fragte, wo denn meine Frau sei und gab mir für sie ein Tütchen mit dem Imbiss mit. Anschließend noch kurze Grespräche mit einzelnen Anwesenden, darunter auch Betrand Stern, Autor u.a. des Buches "Vom Glück des Nichtstuns – Muße statt Pädagogik" und Horst Stöcker, Bandleader der Mundartband Schäng Bum, dann wieder den Heimweg angetreten.
Mein Kleid: Kein Thema. Nun ja, mich kennt auch kaum jemand anders als in Rock oder Kleid. Ganz selbstverständlich eben, zumindest für mich und bei mir. So sollte es normal sein!
LG, Micha