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Infothek => Aktuelles => Thema gestartet von: Rockmode.de-Team am 03.10.2009 16:12

Titel: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Rockmode.de-Team am 03.10.2009 16:12
Hallo zusammen,

woran mag es wohl liegen, dass das Bild der Deutschen im Ausland vielfach nur auf auf bestimmte Klischees reduziert wird?

Sicherlich trägt dazu auch das größte Deutsche Volksfest in München bei -- das Oktoberfest. Auch viele andere Orte in der Republik richten ihre jeweiligen "Oktoberfeste" aus. In München, aber auch bei den "anderen Oktoberfesten" ist ein gewisser Trend unübersehbar, nämlich dass sich viele Besucher "krampfhaft auf bayerisch stylen".

Liegt es an den vielen ausländischen Besuchern in München, die sich "dieser vermeintlichen Tracht" annähern wollen? Oder an den "Preußen", die auch mal richtig auf die Pauke hauen wollen?

Die Süddeutsche Zeitung hat eine "Modesünden"-Bilderstrecke (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/360/488753/bilder/) veröffentlicht, in der auch der "Highlanderdress" (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/360/488753/bilder/?img=12.0) nicht gut wegkommt. Die Süddeutsche schreibt dazu: "Der Herr hier hat sich wohl etwas vertan mit seiner Tracht. Offensichtlich kommt er sich vor wie der Highlander höchstpersönlich! Trotzdem haben Schottenröcke auf der Wiesn nichts zu suchen. Wenn schon Tracht, dann Lederhosen. Falls keine vorhanden, dann lieber in Jeans."

Wie denkt ihr über die dort gezeigten "Modesünden beim Oktoberfest"?
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: martin77 am 03.10.2009 17:01
Hallo zusammen;
Nun, als Deutsch-sprechender Auslaender kann ich nur von dem ausgehen, was mir bekannt ist. Das Bild der Deutschen bei uns ist verwandt mit dem was ueberliefert ist.
Es ist der emsige Deutsche, der gern Sauerkraut und Wuerstchenisst, gute Kuechen-Rezepte hat und ein jaehrliches Oktoberfest veranstaltet. Die Bekleidung der Deutschen ist in Bayern als "Lederhose" bekannt, aber nicht auf das Oktoberfest beschraenkt. Deutschland hat gut Ingenieure, manchmal sehr gute Filme, es mangelt aber an Innovation in der breiten Masse. Gut durchdachte politische Lesetexte (Kommentare) in den Zeitungen, besonders ueber Auslandsfragen,
sehr vorsichtige Bewegungen in der Politik. Alles in allem ein "braves" Volk, oft sehr konservativ in Fragen einer Veraenderung - die letzte Veraenderung war der Zusammenschluss der zwei deutschen Staaten, was sich ja heute zum 20 mal jaehrt. In Fragen von Mode ein absolutes "Null" weil die Deutschen meist nach den 4 grossen Modenstaedten schielen und das dann als "Non-Plus-Ultra" uebernehmen (Paris, Milan, London & New York).
So sehe ich es meist auch, denn wenn man die Texte sieht ueber den Mann im Rock trifft das haargenau zu. Offene Vorstellungen sind wenig sichtbar im Gegensatz zu uns hier ich gehe als Beispiel im Rock zur Arbeit, d.h. bin an einer Akademy und High School - keiner nimmt es negativ, nur sehr positive Bemerkungen [gestern im schwarzen Faltenrock, hautfarbenen Struempfen, schwarzen Schuhen, mit dunkelrotem Hemd und dunkelroter Krawatte -ja, Krawatte ist immer noch Pflicht- habe ich 12 mal mich bedanken muessen fuer die Komplimente von Studenten], keiner kommt auch nur auf die Idee es mit was ihr so nennt "schwul" in Verbindung zu bringen. In Bekleidungsfragen sehr offen, nach dem Motto: "Jeder soll nach seiner Fasson gluecklich sein".

Was die "Sueddeutsche" betrifft, ist das nur wieder ein Beweis ueber den langen Konvervatismus in Deutschland, den man auch nicht hinwegfegen kann, weil  eben jeder auf dem Platz stehen bleibt wo er ist. Habe mal, als ich in 2002 in Deutschland war, den Spruch gehoert (Ich weiss jetzt nicht ob ich ihn perfekt wiedergeben kann): Schaffe, schaffe, Haesle bauen und verrecken. Wenn es so stimmt, dann ist doch das alles klar: Zureuck in die Zukunft die vielleicht uebermorgen beginnt. Anders gesagt: Unbeweglichkeit ist die no. 1.
Schoene Gruesse fuer euren Feiertag heute.
martin77
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: robotobo am 03.10.2009 17:16
Uups,

das stanzt dem Fass doch wohl den Boden aus. Was hat solch ein totalitäres Kommentargehabe in einer "liberalen" Zeitung zu suchen? Sollen alle in Tradi-Dirndls und Lederhosen gezwängt werden, ohne jede Kreativität? Mia san mia, in Deutschland sprechen wir Deutsch, westerwellert es durch die Lande. Das ist ja zum K.ot... Das soll dann noch ein Volkfest sein, wenn sich die Leute nicht so vergnügen können, wie sie wollen ohne hinterher öffentlich beschämt zu werden. Ich weiß schon, warum ich nicht so gerne nach Bayern reise - zu viele Seppls dort.

Vivat Borussia

LG Robotobo
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: chrisko am 03.10.2009 17:32
Hi Martin77

Zitat
Anders gesagt: Unbeweglichkeit ist die no. 1.

Yep ... in großen Teilen ist das wohl wahr ... leider

Was ansonsten stimmt... im Ausland werden die Duetschen tatsächlich gern auf Bayern und deren König reduziert, also Kraut und Lederhose  :)

Auf dem Münchner Oktoberfest gehts dann so weiter ... wobei, ich glaube da wird nur von den Medien so ein Hype draus gemacht, weils es sonst auch nichts wirkliches mehr zu berichten gibt.

Denn es geht da ja nur noch um irgnedwelche selbsternannte Prommis, die ehr in die C - E Kategorien gehören und mehr Partyknaller denn ernsthafte Prominente sind.

Auch das Oktoberfest ist nur noch ein Markt der Eitelkeiten ... Sehen und gesehen werden ;-)

Dieses "Modesünden" Kasperkram ist eigentlich nur noch lächerlich und entspringt wohl ehr einigen geistigen Entgleisungen mancher Redakteure, sofern man sie wirklich als solche bezeichnen kann, denn mit dem wahren Leben hats nichts mehr zu tun.

Wenn ich allein höre ...  7,50 € für ein halbes Huhn ... dazu Eintritt in den Zelten nur nach Vorbestellung und Mindestumsatz von 70 € ...

... Gebt den Bayern ihren König zurück!

Ich bleibe an meiner Norddeutschen Küste, gehe zum Dom und nasche meine Krabben an den Landungsbrücken ;-)

Da weiß ich auch, hier gibt es keine Modesünden ... hier kann jeder wie er will, hier haben wir alles und selbst Highlander fühlen sich wohl :-)

Aber dennoch gibt es viele, die mit dem konservativen nichts mehr am Hut haben und neue Wege gehen. Das ist auch gut so, denn Deutschland ist einfach mehr wie Sauerkraut und Lederhose


Chrisko
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: kalotto am 03.10.2009 18:15
In der Auslese, für deren Zusammenstellung der Fotograf sicher lange brauchte (die meisten, Männlein und Weiblein, kommen ohnehin in Jeans) saind doch alle recht anständig gekleidet, die Kommentare wohl eine Überreaktion aus der Krachledernen. Der Schreiberling propagiert wohl die aus vorigen Jahrhunderten überlieferte bayrische Urtracht zum Dresscode für die Wiesn und - steht er alleine da?
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: McKenna_BW am 03.10.2009 18:46
Hallo

zu dem Zeitungsartikel sag ich nur "was interessiert es mich was ein Schreiberling schreibt" denn oft schreiben die das was geschrieben ist und sie ihr Geld bekommen!
UNd was geht den Schreiberling an was ein anderer Mensch trägt!

Eine Frau in einem richtigen Dirndl (nicht die Modepseudodirndl) ist ein Traum und ehrlich gesagt macht so mancher mann in Lederhosen ne gute Figur!
Dirndl und Lederhosen gehören zu Bayern wie der Michl zu Hamburg, der Dom zu Köln...!

Und wenn sich ein Mann getraut im Schottenrock aufs Oktoberfest zu gehen dann trägt das doch zur Buntheit des Oktoberfestes bei und ist eher was besonderes als etwas niederträchtiges!

Aber wie gesagt, die Schreiberlinge können schreiben was sie wollen, mich juckt das nicht, eine Zeitung ist gut zums Feuer im Herd anzuzünden, egal wieviel Mist drinsteht!

Gruß aus Baden Württemberg!
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: anaxagoras am 03.10.2009 19:04
...Unbeweglichkeit ist die no. 1.
Schoene Gruesse fuer euren Feiertag heute.

Uff!


Da fällt mir erstmal nichts mehr ein, so hart hab ich das noch nicht gehört... ist aber durchaus treffend.
Man könnte noch draufsetzen, dass die nennenswerten Änderungen in D alle durch von aussen oder durch Sachzwänge getriggert waren, wie auch die Wiedervereinigung.

Danke für die Wünsche zum Feiertag - ausser in Berlin und von Regierungsstellen wird der nicht wirklich zu Kenntnis genommen - abgesehen davon dass man vor den geschlossenen Türen der Läden steht.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: AsiaHarry am 03.10.2009 20:47
Hallo!

Eigentlich gehören Kilts ja zum Oktoberfest dazu ;D ;D ;D:

http://www.oktoberfest.de/de/article/Aktuell/Meldungen/Wiesn+mal+anders:+Outfits+jenseits+von+Dirndl+und+Lederhosen/1427/ (http://www.oktoberfest.de/de/article/Aktuell/Meldungen/Wiesn+mal+anders:+Outfits+jenseits+von+Dirndl+und+Lederhosen/1427/)

Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ben am 03.10.2009 22:52
In der Auslese, für deren Zusammenstellung der Fotograf sicher lange brauchte (die meisten, Männlein und Weiblein, kommen ohnehin in Jeans)
Nein, die Bildchen hat man sehr schnell beisammen.

Betrachtet man die Wiesn unter dem Aspekt der Kleidung als das, was sie seit einigen Jahren wirklich ist, nämlich als Trachten-Fasching, ist die Bildstrecke mit den dazugehörenden Kommentaren überzogen. Fasst man den Begrif der Tracht etwas enger, ursprünglicher und damit auch konservativer, muss man dem Kommentator leider recht geben.
Das Nörgeln am recht authentisch aussehenden Klit-Outfit ist indes kleinkariert (nebenbei betrachtet trägt auch seine abgebildete Frau kein Billigklump und weiß, wo sie die Schleife ihrer Schürze postieren muss).

Die Leute sollen tragen, was sie wollen. Aber es zeugt von Unwissenheit, wenn junge Mädels glauben, daß man trachtenähnliche Klamotten, die 10 cm über dem Knie enden, beim Angermaier für 99 Euro kaufen kann. Wie billig das Zeug ist, sieht man ihm auch an.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: M.L. am 03.10.2009 23:02
Es ist doch nur das Oktoberfest ??
Gibt es hier einen Kleidungsbeschränkung ???
Es heist fröhlich  sein mehr nicht
Ich glaube das die Süd Deutsche hier nur einen Aufhänger sucht um zu Punkten
Und Irgend etwas muß man zum Oktoberfest ja schreiben
Ich wuste nicht das die Bayern so altmodisch sind. Konnserwartief
Wer was an hat ist doch gleich .Das sollte jeder Selber für sich endscheiden.
Und wen es noch so verückt Ist
Grüße. M.L.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: minirocker am 04.10.2009 01:02
"Schlimmer gehts nimmer" trifft eher fuer das Produkt des Schreiberlings zu! Was  schwebt dem guten Redakteur denn vor? Dresscode fuer das Oktoberfest? Dann aber auch einen "Preiscode" fuer den Getraenk und Verzehr! DAS ist naemlich geschmacklos!

Der Redakteur kann schon mal nachdenken, welchen Dresscode er fuer CSD, Karneval und was es sonst noch an spassspenden Veranstaltungen gibt empfiehlt!

Phantasie und Kreativitaet- wo kommen wir den hin! Wir sind ja schliesslich Deutsche!

;-)
Gruss, Minirocker
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Kiran am 04.10.2009 10:31
Man könnte noch draufsetzen, dass die nennenswerten Änderungen in D alle durch von aussen oder durch Sachzwänge getriggert waren, wie auch die Wiedervereinigung.

Du bist aus dem Westen?

Da haben zunächst einmal einige ihr Leben riskiert, um das "System DDR" zu Fall zu bringen. Und später gab es dann viele, die wollten unbedingt die Wiedervereinigung (oder genauer: die D-Mark). Sachzwänge waren das dann höchstens für die Politiker, die angesichts der Massen, die einfach zur D-Mark hingingen, handeln mußten.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Sylvester am 04.10.2009 11:07
Nun, der einzige, der bei diesem Atrikel völlig daneben liegt ist der Moderator.

Jeder sollte anziehen können, wonach ihm der Sinn ist. Ich habe bei den Bildern nichts anstößiges gesehen, außer einem übertrieben bayerischen Moderator der "Süddeutschen".

Mit Mini wäre ich bei den Bildern dann garantiert auch dabei ......
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Helmuth am 04.10.2009 12:09
Hallo zusammen,

ich bin zwar ein Münchner, gehe allerdings nie mit der Tracht aufs Oktoberfest, denn den Wildlederfasching mag ich nicht und wenn ich so manch Madl anschau, dann sollte die lieber daheimbleiben oder was anständiges anziehen.

Denn Stiefel zum Dirndl ist einer der schlimmsten Vergehen was man machen kann......

Oder der Bursch mit Lederhose und Turnschuh, das geht nun mal gar nicht.......

Letztes Jahr hatte ich einen Wildlederrock mit Springerstiefel (kniehohe) - ein Trachtenhemd und meinen grünen Ledermantel an.....

Naja abgesehen von den blöden Blicken und Sprüchen, die teilweise sehr heftig waren (Alkohol enthemmt) - habe ich beschlossen mich dort nimmer blicken zu lassen.......

Rocktragende Grüsse aus der

Männerrockhauptstadt

Gruss

Helmuth

;)

Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ingo_ZS am 04.10.2009 12:15
Zitat
Danke für die Wünsche zum Feiertag - ausser in Berlin und von Regierungsstellen wird der nicht wirklich zu Kenntnis genommen - abgesehen davon dass man vor den geschlossenen Türen der Läden steht.

Nun scheint hier aber einer ganz daneben zu liegen. Ja ich bin ein Wessi, ja ich bin froh, dass andere die Wende eingeleitet haben.
Vielleicht solltest du mal überlegen, bevor etwas so unqualifiziert daher geschrieben wird.

Leider kenne ich dich nicht, sonst könnte ich deinen Gedankengang nach vollziehen. Gehört aber auch nicht zu diesem Thema

*somit schließe ich meine Ausführung*

Ebenfalls vertrete ich die Meinung, dass der Schreibling von der Süddeutschen hier etwas mehr Toleranz walten lassen sollte.
Vielleicht ist und war das nur ein Lehrling, der mal was schreiben durfte.
Gruss
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Sylvester am 04.10.2009 12:46
Zitat
Nun scheint hier aber einer ganz daneben zu liegen. Ja ich bin ein Wessi, ja ich bin froh, dass andere die Wende eingeleitet haben.

Was ist ein Wessi ? Ich spreche mich hier öffentlich gegen die Diskriminierung jeglicher Minderheiten aus.

Heute gibt es nur noch Elli's und Welli's. (Elbedeutsche und Wolgadeutsche)

Sylvester
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Luan am 04.10.2009 13:15
Hallo,

es wird wohl nicht so ganz von der Hand zu weisen sein, dass die "die Mitarbeiter der schreibenden Zunft" eine gewisse Meinungsbildung im Volk sehr wohl in die eine oder andere Richtung beeinflussen können.

zu dem Zeitungsartikel sag ich nur "was interessiert es mich was ein Schreiberling schreibt" denn oft schreiben die das was geschrieben ist und sie ihr Geld bekommen!
Und was geht den Schreiberling an was ein anderer Mensch trägt!
Große Teile der Bevölkerung machen sich wohl auch nicht die Mühe, Themen mal differenziert zu beleuchten und "hängen" sich dann nur allzu gerne an diese "vorformulierten Meinungen" an.

Mich stört es irgendwie schon, dass den Deutschen dieses Klischee "der Krauts" anhängt.
Was ansonsten stimmt... im Ausland werden die Duetschen tatsächlich gern auf Bayern und deren König reduziert, also Kraut und Lederhose  :)
...
Aber dennoch gibt es viele, die mit dem konservativen nichts mehr am Hut haben und neue Wege gehen. Das ist auch gut so, denn Deutschland ist einfach mehr wie Sauerkraut und Lederhose
Ich selber habe bislang noch kein Bedürfnis verspürt das Oktoberfest in München zu besuchen. Und auch bei diesem "Oktoberfest" (http://www.oktoberfest-in-mainz.de/) bin ich noch nicht gewesen.

Es mag Gegenden in unserem Land geben, die über gewisse "Kleidungstraditionen" verfügen. Selber bin ich in einer Gegend aufgewachsen, wo es keine -- mir bewussten -- Kleidungstraditionen gibt. Und ich bin auch der Ansicht, dass es Deutschland mehr zu bieten hat, als "Kraut und Krachlederne".
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Robin am 04.10.2009 15:45
Dresscode  "urbayrisch" fürs Oktoberfest - und die Fahrgeschäfte von heute.
Wie passt das denn zusammen, liebe Süddeutsche. 

 
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: chrisko am 04.10.2009 15:56
Hallo Luan,

Zitat
Es mag Gegenden in unserem Land geben, die über gewisse "Kleidungstraditionen" verfügen.

Stimmt, das ist auch wirklich gut so und das meine ich ernst. Denn die Tracht zeigt eine deutliche Verbundenheit mit der Heimat, den Wurzeln der eigenen Identität.
Es gibt viele Vereine, Trachtengruppen, Tanzgruppen usw. die heute eben dieses alte Brauchtum aufleben lassen und erhalten. Da gehört die Tracht wie auch die Mundart dazu, hier im Niedersächsischen, wie auch hier bei mir im Wendländischen gibt es viele.

Das ist für mich auch der Grund einen gewissen Respekt vor der eigentlichen Tracht zu haben. Deshalb würde ich nie mit Lederhose und typische bayrischer Tracht rumlaufen, denn ich bin kein Bayer und mit dem Fingerhakeln kann ich eben so wenig was anfangen, wie halt mit dem Baumstamm werfen ;)

Was ich auch verstehen kann, wenn dann über die Leute, die eben diese Tracht dann doch ins Lächerliche ziehen, gefrotzelt wird. Ob es denn zu einem derart internationalem Fest angebracht ist, denke ehr nicht, denn wer macht sich da schon wirklich Gedanken um den eigentlichen Sinn einer Tracht.

Da wollen die Leute Spaß ...

Es mögen sich manche Sittenverfechter auf den Slips getreten fühlen aber was solls, da wird sooft der Busen und mehr blankgezogen, da regiert das Maß und es ist wichtiger einen Promillespiegel zu halten und wir sind auf keinem Trachtentreffen.

Oktoberfest war ich vor einigen Jahren mal ... es ist nur teuer, in die Zelte kommt man auch kaum und wirklich Spaß hat man wohl wirklich nur wenn  man in großer Truppe gröhlend um die Theken ziehen kann :)

Ich bleib beim DOM !!!

Chrisko
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: rocker56 am 04.10.2009 16:42

 Habe mal, als ich in 2002 in Deutschland war, den Spruch gehoert (Ich weiss jetzt nicht ob ich ihn perfekt wiedergeben kann): Schaffe, schaffe, Haesle bauen und verrecken. Wenn es so stimmt, dann ist doch das alles klar: Zureuck in die Zukunft die vielleicht uebermorgen beginnt.
martin77

Ich kenne den Spruch so : Schaffe, schaffe Haesle bauen, Hund verkaufen selber bellen!
Damit wären die Sparsamen gemeint!
LG Peter
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ce_Jäger am 04.10.2009 17:26
"Modesünden" hin oder her. Was ich traurig finde, sind die ganzen Sexualdelikte gegen Frauen. Und dennoch ziehen sie die kurzen PseudoDirndl an. Da ich nicht weiß  ob dies früher auch so war, finde ich diese Entwicklung traurig. Aber was die Frau veranlasst halbnackt im Zelt mit tausenden Besoffenen zu gehen - ich weiss es nicht...



Lustig finde ich, dass die Tracht für die meisten als Wiesn-Kleidung angesehen wird.

...
Ce
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: McKenna_BW am 04.10.2009 17:45
Hallo

ich habe mir zwischenzeitlich die Bilder angesehen und muss gestehen das da doch einige dabei sind bei denen ich mich fragte was die Trägerin oder der Träger sich dabei dachte, ob sie/er wohl das Oktoberfest mit Fasching verwechselt haben, ich steh trotzdem zu meinem Wort "es soll jede/jeder tragen was sie/er will!"

Trotzdem graust es mich wenn ich das Totenkopfdirndl sehe!

Also wenn schon Dirndl dann doch ein traditionelles und kein Pseudodirndl!

Wäre ich ein Ur Bayer würde ich mich schon etwas aufregen was viele unter dem Namen "Tracht" verstehen, ist ungefähr so wie es für einen echten Mc... sein muss wenn er einen Nicht "Mc..." in seinen Farben sieht!

Gruß aus BW
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Highlander am 04.10.2009 19:10
hi McKenna,
hätte da nur einen klitzkleinen "Einspruch"
zu Deiner Ausführung: "einen echten Mc... sein muss wenn er einen Nicht "Mc..." in seinen Farben sieht""
kein echter MC... wird daran anstoß nehmen, wenn Du einen Kilt in den Clan-Farben trägst, wenn diese Tartans in Freien-Handel sind. Aber er wird daran Anstoß nehmen wenn Du zB. in einem Pseudokilt rumrläufst und einen auf "Schotte" machst  ;)
Grüße
Highlander
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Jürgen64 am 04.10.2009 22:52
... Habe mal, als ich in 2002 in Deutschland war, den Spruch gehoert (Ich weiss jetzt nicht ob ich ihn perfekt wiedergeben kann): Schaffe, schaffe, Haesle bauen und verrecken. ...

Hallo Martin,

rein der Information wegen: ich kenne ihn als

"Schaffe, schaffe , Häusle baue un nit no de Mädels schaue!"
(Arbeiten, arbeiten, Haus bauen, und nicht nach den Mädchen schauen!)

Gemeint ist damit, so mein Vater zu mir als Kind, dass man sich zuerst eine Basis in Form eines Hauses und einer finanziellen Grundlage schaffen solle, bevor man nach der dazu passenden Frau sucht.

Gruß in die United States
Jürgen
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: martin77 am 04.10.2009 23:07
Hi Juergen64;
Da gibt es also verschiedene Varianten wie ich lese, aber vielen Dank, nun habe ich mal wenigstens einige richtig verstanden.
Vielen Dank fuer die Gruesse, sind gut angekommen, zur Zeit regnet es in Stroemen (wir nennen es "it's poring"), aber normal fuer herbstliches Wetter.
Viele Gruesse nach Deutschland
martin77
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Sweety am 05.10.2009 09:44
Bayern? ;D
Bayer, der; Volk: Bayern, die.
kleines diebisches Bergvolk am Rande der Nordalpen.

Ich habe während des "Wahlkrampfes" von der "Bayernpartei gehört ???
 :-X Naja, die Fernsehsender müssen es halt bringen :-X
Die fordern tatsächlich die Abspaltung Bayerns vom Rest Deutschland ???
Für ein freies, selbstandiges Bayern ???

Und dazu soll man noch was sagen?

Ozopft is?

Haaalllloooo, Bayern
Des is a Gaudi!!!!!!
Do derf ma an Spassss hom!
Un umanand lafa wias d mogst! blos ned naggad, sonschd gibds wadschn.

Worüber man/Bayer sich so aufregen kann? ;D

Liebe Grüße auch nach München
Jürgen
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ben am 05.10.2009 11:25
Ich habe während des "Wahlkrampfes" von der "Bayernpartei gehört ??? (...)
 :-X Naja, die Fernsehsender müssen es halt bringen :-X
Die fordern tatsächlich die Abspaltung Bayerns vom Rest Deutschland ???
Für ein freies, selbstandiges Bayern ???
Von der Bayernpartei hört man nur während des Wahlkampfs, auch in Bayern.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: chrisko am 05.10.2009 11:39
Vor einigen Jahren hab ich mal einen Fernsehbericht gesehen, ich erinnere mich nur schwach ... aber ich meine es war die Bayernpartei die nicht nur Bayern wieder abspalten wollte, sondern eben auch die Monarchie wieder einführen wollte.

Es war irgendwie die Zeit des "Königlich bayrischen Amtsgericht" (der absolute Vorläufer von der Babara Salesch oder Richter Hold, allerdings schon 30 oder gar 40 Jahre alt :) )

Ich saß dann damals bei einem Onkel im tiefen Bayern, es war die Zeit kurz nach dem Führerschein und wo man die Welt erkunden wollte ;) Ich erinner mich sehr, wie da einige beim Maß nach dem König Ludwig riefen ... seitdem weiß ich, wenn die Bayern ihren König wieder haben, sind sie zufrieden und glücklich und das Leben auf der Alm kann wieder den gewohnten Gang gehen.

Es dauert halt alles etwas länger in Bayern und den Bergen von Heidi und dem Großvater :)

Chrisko

PS: An die Bayern unter uns ... nicht so ernst nehmen :)

Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Sweety am 05.10.2009 13:05
Hi zusammen,
@ Jürgen64:
Zitat
Gemeint ist damit, so mein Vater zu mir als Kind, dass man sich zuerst eine Basis in Form eines Hauses und einer finanziellen Grundlage schaffen solle, bevor man nach der dazu passenden Frau sucht.
;D Dann brauchst du aber soooo eine finanzielle Grundlage, dass, wenn die Frau gefunden ist, IHR gleich ein neues Haus baut!  ;D

Sonst landest du irgendwann bei "Bauer sucht Frau, "Schwiegertochter gesucht" oder "Gräfin gesucht" Die suchen auch die passende Frau für vorhandene vier-acht Wände.

Hallo Ben,
na dem Herrn(wie auch immer) sei Dank!
Ich dachte schon, man müße die Ernst nehmen.

Na dann viel Spaß,
Jürgen
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ben am 05.10.2009 13:12
beim Maß
Bei einer Maß!!!
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: chrisko am 05.10.2009 15:14
Hi Ben,

kann man nicht sagen: "Beim Maß Bier" oder heisst das dann doch "Bei einer Maß Bier" ?

Man gut, das wir hier im wesentlichen nur die schönen Tulpen für das Pils haben ...

Wobei manche Brauereien kommen auch immer wieder mit völlig neuen Kreationen, die Wittinger z.B. für ihr Stackmanns Dunkel mit einem Glas, das so richtig dem Griff der Hand nachgeformt ist, lässt sich gut greifen und erinnert so ein bischen an die Zeiten der Stiefel ;)

Chrisko
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: McKenna_BW am 05.10.2009 17:26
Hallo

wie kommt man in einem Oktoberfesttread auf eine schwäbische Lebenseinstellung?

ES heißt "Schaffe, spare Häusle baue on net noch die Mädle schaue on wenn oser Häusle stoht no gibts no lang koi Ruah denn no spare mir, no spare mir für a Goisle (Gais /kleine Ziege) ond a Kuah"!

Wie gesagt, das ist ein schwäbischer Spruch, nix Bayern!

Gruß aus Baden Württemberg vom Wanderer66

... Habe mal, als ich in 2002 in Deutschland war, den Spruch gehoert (Ich weiss jetzt nicht ob ich ihn perfekt wiedergeben kann): Schaffe, schaffe, Haesle bauen und verrecken. ...

Hallo Martin,

rein der Information wegen: ich kenne ihn als

"Schaffe, schaffe , Häusle baue un nit no de Mädels schaue!"
(Arbeiten, arbeiten, Haus bauen, und nicht nach den Mädchen schauen!)

Gemeint ist damit, so mein Vater zu mir als Kind, dass man sich zuerst eine Basis in Form eines Hauses und einer finanziellen Grundlage schaffen solle, bevor man nach der dazu passenden Frau sucht.

Gruß in die United States
Jürgen
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Ben am 05.10.2009 18:15
kann man nicht sagen: "Beim Maß Bier" oder heisst das dann doch "Bei einer Maß Bier" ?
Das Bier ist zwar auch in Bayern sächlich, die Maß aber weiblich.
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Highlander am 05.10.2009 18:32
nä nä
watt habischet da gut,
Alt kann man so gut wie aus jedem Glas trinken ;)

süffisante Grüße ;)
Highlander
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: stevie am 05.10.2009 22:57
Na ja,

wenn ich mir  mag ich das erste (Blick von hinten auf 2 schöne Paar weibliche Beine im kurzen Dirndl) doch schon ganz gerne. Ist das wirklioch zu kurz? Wer schreibt denn vor, welche Länge eine solche Tracht haben darf. Sind da Änderungen im Zeitgeist nicht erlaubt. Schade.
Auch das Bild mit der kurzen Lederhose ind dem Spitzenunterhöschen find ich gut.

Ansonsten eher traurig, was der Autor da von sich gibt. Soviel zu Toleranz und weltoffenheit. Aber Bayern scheint für ihn ja nicht in Deutschland zu liegen, sonst hätte er die Übersetung auf dem T-Shirt nicht mit "und in Deutsch heißt das..." überschrieben.

Rockige Grüße, auch nach Bayern

stevie
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: MeineSeide am 07.10.2009 22:05
 :D Leider fehlt mir die nötige natürliche Oberweite, um die Bluse eines Dirndls auszufüllen. Sonst würde ich es ja mal damit probieren. Auf jeden Fall wäre es dann Tracht - auch wenn das falsche Geschlecht drin steckt.
Da ich aber Schunkel- und Partymusik hasse, werde ich wohl nie im Dirndle auf dem Oktoberfest auftauchen.  :D :D
Titel: Re: Modesünden beim Oktoberfest
Beitrag von: Hansi1973 am 04.01.2011 12:34
Ach Du meine Güte!

Aber die Hasspredigten der Bayerischen Kulturbewacher hört man jedes Jahr aufs neue. Hier übrigens der Aufguss der SZ von 2010:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/modesuenden-auf-dem-oktoberfest-schlimmer-gehts-nimmer-1.41242 (http://www.sueddeutsche.de/bayern/modesuenden-auf-dem-oktoberfest-schlimmer-gehts-nimmer-1.41242)

Ich bin ja nun kein Bayer und darum geht mir die Diskussion um "ECHTE" Dirndl und Traditionskleidung noch mehr am Allerwertesten vorbei. Meiner Meinung nach soll jeder Mensch auf das größte Volksfest der Welt gehen, wie es ihm/ ihr beliebt. Nicht unbedingt nackt/ sittenwidrig, aber alles andere ist doch egal! Ich finde die an die traditionellen Dirndl erinnernden/ davon entlehnten Kleider, auch die Minis gar nicht mal schlecht. Im Gegenteil, das kann – um entsprechendes Schuhwerk ergänzt – ganz schön sexy sein. Da bedarf es keiner XXL-Dekolltées.
Und ganz ehrlich: wenn ich im Besitz einer hochwertigen Trachtenmontur wäre, würde ich damit vielleicht an gehobeneren Veranstaltungen teilnehmen, wo Tracht auch formale Kleidung ersetzen kann – aber es riskieren und damit auf die Wiesen gehen? Ich würde auch zu anderen Sauforgien keine feine Garderobe wählen. Wäre mir viel zu schade, dass da was kaputt geht oder irreparabel eingesaut wird.

Aber vielleicht schaffen es die bayerischen Kulturbewacher ja, dass sie eines Tages ein paar Ordnungshüter losschicken, wie im Iran:
http://www.youtube.com/watch?v=HgXgpngHf60 (http://www.youtube.com/watch?v=HgXgpngHf60)

Der 'Mullah' von der Süddeutschen Zeitung scheint es ja insgeheim einzufordern.