Autor Thema: Modesünden beim Oktoberfest  (Gelesen 29930 mal)

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Modesünden beim Oktoberfest
« am: 03.10.2009 16:12 »
Hallo zusammen,

woran mag es wohl liegen, dass das Bild der Deutschen im Ausland vielfach nur auf auf bestimmte Klischees reduziert wird?

Sicherlich trägt dazu auch das größte Deutsche Volksfest in München bei -- das Oktoberfest. Auch viele andere Orte in der Republik richten ihre jeweiligen "Oktoberfeste" aus. In München, aber auch bei den "anderen Oktoberfesten" ist ein gewisser Trend unübersehbar, nämlich dass sich viele Besucher "krampfhaft auf bayerisch stylen".

Liegt es an den vielen ausländischen Besuchern in München, die sich "dieser vermeintlichen Tracht" annähern wollen? Oder an den "Preußen", die auch mal richtig auf die Pauke hauen wollen?

Die Süddeutsche Zeitung hat eine "Modesünden"-Bilderstrecke veröffentlicht, in der auch der "Highlanderdress" nicht gut wegkommt. Die Süddeutsche schreibt dazu: "Der Herr hier hat sich wohl etwas vertan mit seiner Tracht. Offensichtlich kommt er sich vor wie der Highlander höchstpersönlich! Trotzdem haben Schottenröcke auf der Wiesn nichts zu suchen. Wenn schon Tracht, dann Lederhosen. Falls keine vorhanden, dann lieber in Jeans."

Wie denkt ihr über die dort gezeigten "Modesünden beim Oktoberfest"?
Das Team von Rockmode.de wünscht viel Spass auf der Website.

Offline martin77

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #1 am: 03.10.2009 17:01 »
Hallo zusammen;
Nun, als Deutsch-sprechender Auslaender kann ich nur von dem ausgehen, was mir bekannt ist. Das Bild der Deutschen bei uns ist verwandt mit dem was ueberliefert ist.
Es ist der emsige Deutsche, der gern Sauerkraut und Wuerstchenisst, gute Kuechen-Rezepte hat und ein jaehrliches Oktoberfest veranstaltet. Die Bekleidung der Deutschen ist in Bayern als "Lederhose" bekannt, aber nicht auf das Oktoberfest beschraenkt. Deutschland hat gut Ingenieure, manchmal sehr gute Filme, es mangelt aber an Innovation in der breiten Masse. Gut durchdachte politische Lesetexte (Kommentare) in den Zeitungen, besonders ueber Auslandsfragen,
sehr vorsichtige Bewegungen in der Politik. Alles in allem ein "braves" Volk, oft sehr konservativ in Fragen einer Veraenderung - die letzte Veraenderung war der Zusammenschluss der zwei deutschen Staaten, was sich ja heute zum 20 mal jaehrt. In Fragen von Mode ein absolutes "Null" weil die Deutschen meist nach den 4 grossen Modenstaedten schielen und das dann als "Non-Plus-Ultra" uebernehmen (Paris, Milan, London & New York).
So sehe ich es meist auch, denn wenn man die Texte sieht ueber den Mann im Rock trifft das haargenau zu. Offene Vorstellungen sind wenig sichtbar im Gegensatz zu uns hier ich gehe als Beispiel im Rock zur Arbeit, d.h. bin an einer Akademy und High School - keiner nimmt es negativ, nur sehr positive Bemerkungen [gestern im schwarzen Faltenrock, hautfarbenen Struempfen, schwarzen Schuhen, mit dunkelrotem Hemd und dunkelroter Krawatte -ja, Krawatte ist immer noch Pflicht- habe ich 12 mal mich bedanken muessen fuer die Komplimente von Studenten], keiner kommt auch nur auf die Idee es mit was ihr so nennt "schwul" in Verbindung zu bringen. In Bekleidungsfragen sehr offen, nach dem Motto: "Jeder soll nach seiner Fasson gluecklich sein".

Was die "Sueddeutsche" betrifft, ist das nur wieder ein Beweis ueber den langen Konvervatismus in Deutschland, den man auch nicht hinwegfegen kann, weil  eben jeder auf dem Platz stehen bleibt wo er ist. Habe mal, als ich in 2002 in Deutschland war, den Spruch gehoert (Ich weiss jetzt nicht ob ich ihn perfekt wiedergeben kann): Schaffe, schaffe, Haesle bauen und verrecken. Wenn es so stimmt, dann ist doch das alles klar: Zureuck in die Zukunft die vielleicht uebermorgen beginnt. Anders gesagt: Unbeweglichkeit ist die no. 1.
Schoene Gruesse fuer euren Feiertag heute.
martin77

Offline robotobo

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #2 am: 03.10.2009 17:16 »
Uups,

das stanzt dem Fass doch wohl den Boden aus. Was hat solch ein totalitäres Kommentargehabe in einer "liberalen" Zeitung zu suchen? Sollen alle in Tradi-Dirndls und Lederhosen gezwängt werden, ohne jede Kreativität? Mia san mia, in Deutschland sprechen wir Deutsch, westerwellert es durch die Lande. Das ist ja zum K.ot... Das soll dann noch ein Volkfest sein, wenn sich die Leute nicht so vergnügen können, wie sie wollen ohne hinterher öffentlich beschämt zu werden. Ich weiß schon, warum ich nicht so gerne nach Bayern reise - zu viele Seppls dort.

Vivat Borussia

LG Robotobo
Ohne Angst verschieden sein!

chrisko

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #3 am: 03.10.2009 17:32 »
Hi Martin77

Zitat
Anders gesagt: Unbeweglichkeit ist die no. 1.

Yep ... in großen Teilen ist das wohl wahr ... leider

Was ansonsten stimmt... im Ausland werden die Duetschen tatsächlich gern auf Bayern und deren König reduziert, also Kraut und Lederhose  :)

Auf dem Münchner Oktoberfest gehts dann so weiter ... wobei, ich glaube da wird nur von den Medien so ein Hype draus gemacht, weils es sonst auch nichts wirkliches mehr zu berichten gibt.

Denn es geht da ja nur noch um irgnedwelche selbsternannte Prommis, die ehr in die C - E Kategorien gehören und mehr Partyknaller denn ernsthafte Prominente sind.

Auch das Oktoberfest ist nur noch ein Markt der Eitelkeiten ... Sehen und gesehen werden ;-)

Dieses "Modesünden" Kasperkram ist eigentlich nur noch lächerlich und entspringt wohl ehr einigen geistigen Entgleisungen mancher Redakteure, sofern man sie wirklich als solche bezeichnen kann, denn mit dem wahren Leben hats nichts mehr zu tun.

Wenn ich allein höre ...  7,50 € für ein halbes Huhn ... dazu Eintritt in den Zelten nur nach Vorbestellung und Mindestumsatz von 70 € ...

... Gebt den Bayern ihren König zurück!

Ich bleibe an meiner Norddeutschen Küste, gehe zum Dom und nasche meine Krabben an den Landungsbrücken ;-)

Da weiß ich auch, hier gibt es keine Modesünden ... hier kann jeder wie er will, hier haben wir alles und selbst Highlander fühlen sich wohl :-)

Aber dennoch gibt es viele, die mit dem konservativen nichts mehr am Hut haben und neue Wege gehen. Das ist auch gut so, denn Deutschland ist einfach mehr wie Sauerkraut und Lederhose


Chrisko


Offline kalotto

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #4 am: 03.10.2009 18:15 »
In der Auslese, für deren Zusammenstellung der Fotograf sicher lange brauchte (die meisten, Männlein und Weiblein, kommen ohnehin in Jeans) saind doch alle recht anständig gekleidet, die Kommentare wohl eine Überreaktion aus der Krachledernen. Der Schreiberling propagiert wohl die aus vorigen Jahrhunderten überlieferte bayrische Urtracht zum Dresscode für die Wiesn und - steht er alleine da?
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

McKenna_BW

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #5 am: 03.10.2009 18:46 »
Hallo

zu dem Zeitungsartikel sag ich nur "was interessiert es mich was ein Schreiberling schreibt" denn oft schreiben die das was geschrieben ist und sie ihr Geld bekommen!
UNd was geht den Schreiberling an was ein anderer Mensch trägt!

Eine Frau in einem richtigen Dirndl (nicht die Modepseudodirndl) ist ein Traum und ehrlich gesagt macht so mancher mann in Lederhosen ne gute Figur!
Dirndl und Lederhosen gehören zu Bayern wie der Michl zu Hamburg, der Dom zu Köln...!

Und wenn sich ein Mann getraut im Schottenrock aufs Oktoberfest zu gehen dann trägt das doch zur Buntheit des Oktoberfestes bei und ist eher was besonderes als etwas niederträchtiges!

Aber wie gesagt, die Schreiberlinge können schreiben was sie wollen, mich juckt das nicht, eine Zeitung ist gut zums Feuer im Herd anzuzünden, egal wieviel Mist drinsteht!

Gruß aus Baden Württemberg!

anaxagoras

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #6 am: 03.10.2009 19:04 »
...Unbeweglichkeit ist die no. 1.
Schoene Gruesse fuer euren Feiertag heute.

Uff!


Da fällt mir erstmal nichts mehr ein, so hart hab ich das noch nicht gehört... ist aber durchaus treffend.
Man könnte noch draufsetzen, dass die nennenswerten Änderungen in D alle durch von aussen oder durch Sachzwänge getriggert waren, wie auch die Wiedervereinigung.

Danke für die Wünsche zum Feiertag - ausser in Berlin und von Regierungsstellen wird der nicht wirklich zu Kenntnis genommen - abgesehen davon dass man vor den geschlossenen Türen der Läden steht.

AsiaHarry

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Offline Ben

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #8 am: 03.10.2009 22:52 »
In der Auslese, für deren Zusammenstellung der Fotograf sicher lange brauchte (die meisten, Männlein und Weiblein, kommen ohnehin in Jeans)
Nein, die Bildchen hat man sehr schnell beisammen.

Betrachtet man die Wiesn unter dem Aspekt der Kleidung als das, was sie seit einigen Jahren wirklich ist, nämlich als Trachten-Fasching, ist die Bildstrecke mit den dazugehörenden Kommentaren überzogen. Fasst man den Begrif der Tracht etwas enger, ursprünglicher und damit auch konservativer, muss man dem Kommentator leider recht geben.
Das Nörgeln am recht authentisch aussehenden Klit-Outfit ist indes kleinkariert (nebenbei betrachtet trägt auch seine abgebildete Frau kein Billigklump und weiß, wo sie die Schleife ihrer Schürze postieren muss).

Die Leute sollen tragen, was sie wollen. Aber es zeugt von Unwissenheit, wenn junge Mädels glauben, daß man trachtenähnliche Klamotten, die 10 cm über dem Knie enden, beim Angermaier für 99 Euro kaufen kann. Wie billig das Zeug ist, sieht man ihm auch an.

Offline M.L.

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #9 am: 03.10.2009 23:02 »
Es ist doch nur das Oktoberfest ??
Gibt es hier einen Kleidungsbeschränkung ???
Es heist fröhlich  sein mehr nicht
Ich glaube das die Süd Deutsche hier nur einen Aufhänger sucht um zu Punkten
Und Irgend etwas muß man zum Oktoberfest ja schreiben
Ich wuste nicht das die Bayern so altmodisch sind. Konnserwartief
Wer was an hat ist doch gleich .Das sollte jeder Selber für sich endscheiden.
Und wen es noch so verückt Ist
Grüße. M.L.

minirocker

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #10 am: 04.10.2009 01:02 »
"Schlimmer gehts nimmer" trifft eher fuer das Produkt des Schreiberlings zu! Was  schwebt dem guten Redakteur denn vor? Dresscode fuer das Oktoberfest? Dann aber auch einen "Preiscode" fuer den Getraenk und Verzehr! DAS ist naemlich geschmacklos!

Der Redakteur kann schon mal nachdenken, welchen Dresscode er fuer CSD, Karneval und was es sonst noch an spassspenden Veranstaltungen gibt empfiehlt!

Phantasie und Kreativitaet- wo kommen wir den hin! Wir sind ja schliesslich Deutsche!

;-)
Gruss, Minirocker

Offline Kiran

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #11 am: 04.10.2009 10:31 »
Man könnte noch draufsetzen, dass die nennenswerten Änderungen in D alle durch von aussen oder durch Sachzwänge getriggert waren, wie auch die Wiedervereinigung.

Du bist aus dem Westen?

Da haben zunächst einmal einige ihr Leben riskiert, um das "System DDR" zu Fall zu bringen. Und später gab es dann viele, die wollten unbedingt die Wiedervereinigung (oder genauer: die D-Mark). Sachzwänge waren das dann höchstens für die Politiker, die angesichts der Massen, die einfach zur D-Mark hingingen, handeln mußten.

Offline Sylvester

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #12 am: 04.10.2009 11:07 »
Nun, der einzige, der bei diesem Atrikel völlig daneben liegt ist der Moderator.

Jeder sollte anziehen können, wonach ihm der Sinn ist. Ich habe bei den Bildern nichts anstößiges gesehen, außer einem übertrieben bayerischen Moderator der "Süddeutschen".

Mit Mini wäre ich bei den Bildern dann garantiert auch dabei ......

Offline Helmuth

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #13 am: 04.10.2009 12:09 »
Hallo zusammen,

ich bin zwar ein Münchner, gehe allerdings nie mit der Tracht aufs Oktoberfest, denn den Wildlederfasching mag ich nicht und wenn ich so manch Madl anschau, dann sollte die lieber daheimbleiben oder was anständiges anziehen.

Denn Stiefel zum Dirndl ist einer der schlimmsten Vergehen was man machen kann......

Oder der Bursch mit Lederhose und Turnschuh, das geht nun mal gar nicht.......

Letztes Jahr hatte ich einen Wildlederrock mit Springerstiefel (kniehohe) - ein Trachtenhemd und meinen grünen Ledermantel an.....

Naja abgesehen von den blöden Blicken und Sprüchen, die teilweise sehr heftig waren (Alkohol enthemmt) - habe ich beschlossen mich dort nimmer blicken zu lassen.......

Rocktragende Grüsse aus der

Männerrockhauptstadt

Gruss

Helmuth

;)

Die Frage, was ziehe ich heute an?
Kilt, Rock oder doch den Anzug mit Krawatte? Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl und entscheide locker und entspannt.........

Ingo_ZS

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Re: Modesünden beim Oktoberfest
« Antwort #14 am: 04.10.2009 12:15 »
Zitat
Danke für die Wünsche zum Feiertag - ausser in Berlin und von Regierungsstellen wird der nicht wirklich zu Kenntnis genommen - abgesehen davon dass man vor den geschlossenen Türen der Läden steht.

Nun scheint hier aber einer ganz daneben zu liegen. Ja ich bin ein Wessi, ja ich bin froh, dass andere die Wende eingeleitet haben.
Vielleicht solltest du mal überlegen, bevor etwas so unqualifiziert daher geschrieben wird.

Leider kenne ich dich nicht, sonst könnte ich deinen Gedankengang nach vollziehen. Gehört aber auch nicht zu diesem Thema

*somit schließe ich meine Ausführung*

Ebenfalls vertrete ich die Meinung, dass der Schreibling von der Süddeutschen hier etwas mehr Toleranz walten lassen sollte.
Vielleicht ist und war das nur ein Lehrling, der mal was schreiben durfte.
Gruss


 

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