Hallo Michael,
wenn ich schreibe, daß Homophobie für mich nicht das Gewicht wie für Dich hat, möchte ich damit sagen, daß ich die Legimität Deiner Position in dieser Frage zwar nicht angreifen will, aber Deine Position dennoch nicht teile. Ich sehe hier vor allem auf den Rockträger, der sich fürchtet bestimmte Situationen nicht meistern zu können.
Da sind halt Strategien gefragt, mit der man den Aggressor schlecht aussehen lassen kann, statt in mögliche Fallen zu tappen, und am Ende dumm da zu stehen. An eine mögliche Erziehung, weg von Homophobie, in solch einer Situation glaube ich nicht. Im übrigen kann man im daraus resultierenden Gespräch durchaus durchscheinen lassen, daß Homosexualität nicht als schändlich ansieht. Dazu benötigt es kein "Ich bin schwul."
Ich kenne durchaus Denkweisen, die zu der Aussage "Männliche Rockträger sind schwul." führen, aber diese Denkweisen und die zugehörige Begriffsbildung von "schwul" unterstütze ich nicht, und ich halte ein "Ich bin schwul" nicht für eine geeignete Gegenstrategie.
Es gibt nun mal Sachen, da reden Frauen nicht offen darüber. Wir reden ja auch nicht über alles offen. Ich habe bei einer Frau erst nach langen Gesprächen herausgehört, daß sie anfgrund meiner Röcke mit der Befürchtung verändertem Sexualverhaltens meine Beziehung zu sich und ihrem Sohn massiv behinderte. Eine Frau spricht nicht immer sofort aus, was ihr mißfällt. Warum sollte sie auch?
Man sollte sich schon klar sein, welche Bedenken Frauen entwickeln können, wenn man mit dem Rocktragen anfängt, um diesen passend begegnen zu können.Ein lautloser Rückzug der Partnerin ist viel schmerzhafter und ihm ist schwerer zu begegnen als prolligen Pöbeleien. Für diesen möchte ich keine Grundlage bauen.
Gruß,
Jo