Autor Thema: Rock, schwul, Zusammenhang?  (Gelesen 8431 mal)

Offline DesigualHarry

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #15 am: 21.06.2015 19:58 »
Hallo!

Erlebnisse die im Zusammenhang mit Schwul stehen habe ich bisher noch keine bemerkt... Allerdings gerät man bei uns hier auch nicht so schnell in Zonen wo solche Bemerkungen möglich sein könnten...  ;D ;D ;D

Darüber hinaus habe ich generell keine Probleme mit dem Rocktragen was außerhalb des Familiären Kreises liegt. Bei Begegnungen mit Jugendlichen z.b.  habe ich schon öfters ein cool oder lässig vernommen. Und natürlich kann so manch eine Frau die Augen nicht mehr von mir abwenden... was schon mal zu einer erheiternden Situation führen kann... ;D

Offline Jo 7353

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #16 am: 21.06.2015 20:34 »
Hallo Michael,

wenn ich schreibe, daß Homophobie für mich nicht das Gewicht wie für Dich hat, möchte ich damit sagen, daß ich die Legimität Deiner Position in dieser Frage zwar nicht angreifen will, aber Deine Position dennoch nicht teile. Ich sehe hier vor allem auf den Rockträger, der sich fürchtet bestimmte Situationen nicht meistern zu können.

Da sind halt Strategien gefragt, mit der man den Aggressor schlecht aussehen lassen kann, statt in mögliche Fallen zu tappen, und am Ende dumm da zu stehen. An eine mögliche Erziehung, weg von Homophobie, in solch einer Situation glaube ich nicht. Im übrigen kann man im daraus resultierenden Gespräch durchaus durchscheinen lassen, daß Homosexualität nicht als schändlich ansieht. Dazu benötigt es kein "Ich bin schwul."

Ich kenne durchaus Denkweisen, die zu der Aussage "Männliche Rockträger sind schwul." führen, aber diese Denkweisen und die zugehörige Begriffsbildung von "schwul" unterstütze ich nicht, und ich halte ein "Ich bin schwul" nicht für eine geeignete Gegenstrategie.

Es gibt nun mal Sachen, da reden Frauen nicht offen darüber. Wir reden ja auch nicht über alles offen. Ich habe bei einer Frau erst nach langen Gesprächen herausgehört, daß sie anfgrund meiner Röcke mit der Befürchtung verändertem Sexualverhaltens meine Beziehung zu sich und ihrem Sohn massiv behinderte. Eine Frau spricht nicht immer sofort aus, was ihr mißfällt. Warum sollte sie auch?

Man sollte sich schon klar sein, welche Bedenken Frauen entwickeln können, wenn man mit dem Rocktragen anfängt, um diesen passend begegnen zu können.Ein lautloser Rückzug der Partnerin ist viel schmerzhafter und ihm ist  schwerer zu begegnen als prolligen Pöbeleien. Für diesen möchte ich keine Grundlage bauen.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

androgyn

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #17 am: 21.06.2015 22:37 »
daß sie anfgrund meiner Röcke mit der Befürchtung verändertem Sexualverhaltens meine Beziehung zu sich und ihrem Sohn massiv behinderte.
Man sollte sich schon klar sein, welche Bedenken Frauen entwickeln können, wenn man mit dem Rocktragen anfängt, um diesen passend begegnen zu können.
Hallo Jo,
bist du der Meinung, dass alle Frauen so darüber denken und warum? Dann ist es ein unmögliches Unterfangen, dass Männer in Röcken akzeptiert oder für toll befunden werden. Hatte die Frau die Befürchtung dass dein Rocktragen Auswirkung auf das Sexualverhalten ihes Sohnes hat? Also, dass er schwul werden könnte oder wie? Welche Bedenken entwickeln im Gegensatz zu den Frauen die Männer gegenüber Rockträgern? Aber du wirst bestimmt nicht auf meine Fragen antworten.

Offline MAS

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #18 am: 21.06.2015 23:47 »
Hallo Michael,

wenn ich schreibe, daß Homophobie für mich nicht das Gewicht wie für Dich hat, möchte ich damit sagen, daß ich die Legimität Deiner Position in dieser Frage zwar nicht angreifen will, aber Deine Position dennoch nicht teile. Ich sehe hier vor allem auf den Rockträger, der sich fürchtet bestimmte Situationen nicht meistern zu können.

Da sind halt Strategien gefragt, mit der man den Aggressor schlecht aussehen lassen kann, statt in mögliche Fallen zu tappen, und am Ende dumm da zu stehen. An eine mögliche Erziehung, weg von Homophobie, in solch einer Situation glaube ich nicht. Im übrigen kann man im daraus resultierenden Gespräch durchaus durchscheinen lassen, daß Homosexualität nicht als schändlich ansieht. Dazu benötigt es kein "Ich bin schwul."

Ich kenne durchaus Denkweisen, die zu der Aussage "Männliche Rockträger sind schwul." führen, aber diese Denkweisen und die zugehörige Begriffsbildung von "schwul" unterstütze ich nicht, und ich halte ein "Ich bin schwul" nicht für eine geeignete Gegenstrategie.

Es gibt nun mal Sachen, da reden Frauen nicht offen darüber. Wir reden ja auch nicht über alles offen. Ich habe bei einer Frau erst nach langen Gesprächen herausgehört, daß sie anfgrund meiner Röcke mit der Befürchtung verändertem Sexualverhaltens meine Beziehung zu sich und ihrem Sohn massiv behinderte. Eine Frau spricht nicht immer sofort aus, was ihr mißfällt. Warum sollte sie auch?

Man sollte sich schon klar sein, welche Bedenken Frauen entwickeln können, wenn man mit dem Rocktragen anfängt, um diesen passend begegnen zu können.Ein lautloser Rückzug der Partnerin ist viel schmerzhafter und ihm ist  schwerer zu begegnen als prolligen Pöbeleien. Für diesen möchte ich keine Grundlage bauen.

Gruß,
Jo

Lieber Jo,

ich habe nicht geschrieben, dass ich behaupten würde, schwul zu sein, aber das ich lieber schwul wäre als homophob.

Ich werde also nicht einem Homophoben dadurch kontern, dass ich mich von Schwulen distanziere, sondern ich werde mich von ihm und seiner sexistischen Einstellung distanzieren. Das heißt, ich werde auch keine Witze machen, die ihn als schwul dastehen lässt, um dadurch zu zeigen, dass er schwul ist und nicht ich. "Such Dir doch einen anderen Partner" würde ihn als schwul hinstellen und mich als einen Hetero, der sich von ihm, dem Schwulen distanziert.

Ich könnte allerdings fragen: "Warum interessiert es Dich, ob ich schwul bin?"

Das meinte ich.

LG, Michael
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Offline MAS

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #19 am: 22.06.2015 08:02 »
Hallo Michael,

natürlich gibt es für jede Antwort Situationsvarianten, wo sie nicht paßt, aber ich finde es ganz nützlich, ein paar geeignete Antwortschemata zu kennen, die man in den meisten Situationen gut anwenden kann.

Für vieles gibt es Gründe dafür und dagegen und Menschen gewichten diese unterschiedlich. Für mich hat das Thema Homophobie nicht das Gewicht, das es für Dich hat.

Gruß,
Jo



Lieber Jo,

wenn der Präsident eines afrikanischen Staates (habe vergessen, welchen Staates) die EU-Vertrerterin des Landes verweist, weil die EU seine homophobe Gesetzgebung kritisiert, dann ist das nicht viel anders, als was die Nazis hier in Deutschland gemacht haben. Als Träger vermeintlicher Frauenkleidung werden wir manchmal für Homosexuell gehalten, aber es ist letztlcih egal, für was wir gehalten werden. Es geht um die Diskriminierung von Menschen, die irgendwie anders sind. Es ist also das Gegenteil von Inklusion, was eigentlich die höchste moralische Stufe des Umgangs mit Menschen ausdrückt und die zumindest theoretisch und offiziell derzeit bei uns gesellschaftlich gewollt ist. Insofern hat es für mich einen hohen Stellenwert, lieber als schwul zu gelten, als als homophob, lieber als Jude, als als Antisemit, lieber als Muslim, als als Islamophob und so weiter. Das will ich eigentlich damit gesagt haben.

Oder was meintest Du?

LG, Michael

Hallo zusammen,

hier gibt es einen Radiobeitrag über den homophoben Präsidenten von Gambia: http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2015/06/11/dlf_20150611_0936_6fb317e2.mp3

Und er instrumentalisiert seine Religion für seine Machtgier.

LG, Michael
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Offline BerlinerKerl

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #20 am: 22.06.2015 08:08 »
Was für ein Problem hast du mit dem Mann?? ::)

Er ist der Retter der Menschheit, kann sogar Ebulaerkrankte heilen. ;D ;D ;D
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline MAS

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #21 am: 22.06.2015 08:48 »
Was für ein Problem hast du mit dem Mann?? ::)

Er ist der Retter der Menschheit, kann sogar Ebulaerkrankte heilen. ;D ;D ;D

Ja ja, wahrscheinlich, indem er sie mit Jungfrauen schlafen lässt.

Der Typ schwingt sich auf die antiwestliche Stimmung islamischer Gesellschaften, ähnlich wie die Generäle der besiegten Baath-Partei im Irak, die den sog. Islamischen Staat schufen. So fühlt er sich stark und mit Rückendeckung. Und die Leute merken gar nicht, dass er die Religion für seine egoistischen Interessen ausnutzt.

Ich finde es einfach widerlich!

LG, Michael
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Offline Ben

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #22 am: 22.06.2015 18:58 »
Aber für mich schmeckt es nach Vorurteil mit Vorurteil beantworten.
weil das Problem schon an der nächsten Straßenecke wieder auftauchen kann.
Deine Befürchtung ist, dass sich das rumspricht und bei den Frauen die Runde macht, wenn du das Voruteil bedienst, richtig?
Nein, das bezieht sich auf die Straße. Die Befürchtung, daß man mich für schwul hält, habe ich nicht.

Nein, nicht damit umgehen zu lernen, das ist Resignierung, sondern gegen Sexismus und Geschechterdiskriminierung kämpfen. Ihr duldet es schon seit wie vielen Jahen? Und nichts hat sich geändert. Dass Männer weiblich konnotiertes tragen dürfen, muss zum politischen Podium gemacht werden. Egal, ob es vereinzelte nicht brauchen oder überflüssig finden. Befasst euch mit Frauenemanzipation und nicht erst die ab der 60er. Das waren nur Nachzügler. Ihr seit welche der ersten Stunde und damit Wegbereiter. Die ersten Frauen dürften genauso Wenige gewesen sein und haben trotzdem etwas erreicht.
Ich werde zu meiner Bekleidung nicht noch mit meinem Banner rumlaufen. Ich bin keine Ein-Mann-Kundgebung. Davon ab fühle ich mich nach einem einem drastischen Ergebnis nicht diskriminiert.

Natürlich. Das ist Fakt. Aber das ist auch der Kick. Weibliche Kleidung ist aufälliger,poralisiert mehr und stellt die Geschlechter mehr infrage, als dass es stinknormale Männerkleidung macht.
Nach 13 Jahren ist es für mich kein Kick mehr, sondern Gewohnheit. Auch für mein Umfeld.

leider beschreibst Du (d)eine Realität, dass man im Mittelpunkt, eben auch für Anfeindungen steht und akzeptieren und in der Lage sein muss damit um zu gehen.

Ich bin weder willens noch unbedingt in der Lage damit umzugehen, und habe daher auch lange Zeit meines Lebens komplett auf Röcke verzichtet, und tue es auch heute noch, wenn ich eine erhöhte Gefahr in dieser Richtung aufgrund von Ort oder Situation sehe.
Das vorgestern geschilderte Erlebnis war mein erstes dieser Art. Den meisten Passanten, die an mir vorbeilaufen, ist es egal.
Und es gibt für mich heute auch noch Orte, die ich nicht im Rock aufsuche; allerdings nicht in meiner Stadt.

Wenig altruistisch, aber ich trage Röcke nicht aus "höheren Zielen", "Sendungsbewusstsein" oder was auch immer, sondern nur für meinen eigenen Spaß, meine Bequemlichkeit usw. Wenn die Rechnung für mich nicht mehr aufgeht, dann eben nicht.
Höhere Ziele verfolge ich schon lange nicht mehr. Wer nicht will, der hat schon.

Offline Jo 7353

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #23 am: 22.06.2015 21:09 »
bist du der Meinung, dass alle Frauen so darüber denken und warum?
Nicht nur in diesem Zusammenhang sondern sogar grundsätzlich lautet die Antwort: Nein. Ich bin fest davon überzeugt, daß Frauen so unterschiedlich sind und denken, wie wir Männer.

Das Erlebnis, auf das ich mich da beziehe ist schon einige Jahre her, und die Beziehung hat inzwischen wieder deutlich verbessert. Ich vermute, daß da ein anderer, hier im Forum nicht bekannter,klar nicht homosexueller Rockträger geholfen haben kann. Ich habe die Gespräche nicht protokolliert, und ich habe nicht das geringste Interesse, hier zu analysieren, wie gerechtfertigt mein Eindruck ist. Wer es nicht glauben will, wird es auch mit Erläuterungen nicht glauben.
Im übrigen hatte ich eingangs potentielle Sexualpartnerinnen im Blick. Nur kann ich hierzu kein Beispiel aus meinem Erleben nennen. Mir ging es nur darum zu betonen, daß derartige Befürchtungen nicht reine Phantasie sind.

Gruß,
Jo
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Offline Jo 7353

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Re: Rock, schwul, Zusammenhang?
« Antwort #24 am: 22.06.2015 21:34 »
Hallo Michael,

etwas seltsam kommt mir vor, daß Du immer von "homophob" statt von "homosexualitätsfeindlich" sprichst. "phob" heißt ja Angst, und eine Angst würde ich nicht moralisch bewerten, sondern Handlungen. Daß die Handlungen von der Angst veranlaßt werden, macht die Angst nicht unmoralisch. Ich verurteile auch keinen Menschen, weil er pädophile (ein genaugenommen ziemlich unpassendes Wort) Neigungen hat, aber ich verurteile das in die Tat Setzen dieser Neigungen. Menschen die Neigungen zum Bösen haben sind zu bedauern, weil sie Probleme haben, in ihrem Handeln gut zu bleiben, aber sie sind erst dann zu verurteilen, wenn sie diesen Neigungen nachgehen.
Ich frage mich aber, warum Du den "schul"-Pöblern Angst unterstellst. Ist das etwa der Versuch sie klein und schwach zu machen, damit Du keine Angst vor ihnen haben mußt?

Gruß,
Jo
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