Autor Thema: Die Kehrseite der Sparsamkeit  (Gelesen 8136 mal)

Offline cephalus

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Die Kehrseite der Sparsamkeit
« am: 24.08.2015 13:06 »
Gerade gab es bei uns im Radio einen Aufruf evtl. nicht mehr benötigte Kleidung für Flüchtlinge bereit zu stellen.
Es würde ausschließlich Männerkleidung und die in eher kleinen Größen benötigt.

Frauenkleidung sei mehr als ausreichend, aus den verschiedenen Altkleidersammlungen vorhanden.
Männerkleidung wird offensichtlich weniger entsorgt und aufgetragen.


Offline Dr.Heizer

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #1 am: 24.08.2015 15:54 »
Gerade gab es bei uns im Radio einen Aufruf evtl. nicht mehr benötigte Kleidung für Flüchtlinge bereit zu stellen.
Es würde ausschließlich Männerkleidung und die in eher kleinen Größen benötigt.

Frauenkleidung sei mehr als ausreichend, aus den verschiedenen Altkleidersammlungen vorhanden.
Männerkleidung wird offensichtlich weniger entsorgt und aufgetragen.



Männerkleidung wird, wenn sie für feierliche oder normale Anlässe nicht mehr taugt, tatsächlich aufgetragen, z.B. zum Heimwerken, Malern, Gartenarbeit..  selten landet von mir was im Altkleidercontainer. oft ist das dann so fertig, dass es sich nicht lohnt, wie beispielsweise bei einer Anzughose, deren Stoff einfach dünn wurde und einriss. Ich werde mal sehen, ob ich Sachen ahbe, die ich spen den kann und lege diese dann für DRK, Kirche oder andere Hilfsorganistionen bereit.

Mit den Kleidercontainern wird leider viel Schindluder getrieben (illegale Sammlungen, kommerzielle Zwecke von Firmen) und die wahren Hilfsbedürftigen haben das Nachsehen, weil viel Kleidung in irgendwelchen dibiosen Geschäftemacher-Kanälen verschwindet, statt kostenlos weitergegeben zu werden.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #2 am: 24.08.2015 16:25 »
Frauenkleidung sei mehr als ausreichend, aus den verschiedenen Altkleidersammlungen vorhanden.
Männerkleidung wird offensichtlich weniger entsorgt und aufgetragen.
Kann möglich sein. Man wird es sich aber auch drehen, wie man es sich gerade braucht. Es ist Fakt, das bei uns in Deutschland viel mehr männliche Flüchtlinge sind, als Familien und Mädchen.

Offline cephalus

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #3 am: 24.08.2015 17:30 »
Es ist Fakt, das bei uns in Deutschland viel mehr männliche Flüchtlinge sind, als Familien und Mädchen.

Das stimmt, und ich frage mich, wo die Frauen bleiben.
Zurückgelassen?
Weniger Mut?
Weniger Verzweiflung?
Sich eher dem Schicksal hingebend?


androgyn

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #4 am: 24.08.2015 18:10 »
Weniger Mut? Nein. Aber wenn du Jo, fragen würdest, sehe er es als weibliches Privileg an, das wertlosere Geschlecht vorzuschicken, da Männer keine Kinder gebären. Zur Fortpflanung benötigt es defintiv weniger Männer als Frauen. Dort liegt der Knackpunkt.
Weniger Verzweiflung? Mehr. Sonst würden sie nicht ihre Söhne und Männer vorschicken.
Sich eher dem Schicksal hingebend? aus Tradition und Geschlechterollen? Vielleicht? Vielleicht auch nicht.
Ich glaub aber weniger. Frauen haben eine höhere Überlebenschance, weil sie Frauen sind, wenn sie nicht gerade im gefecht sterben. Sie werden zwar oft versklavt und verkauft. Das mag nicht besser sein und rechtfertigen. Aber sie leben. Die Männer werden getötet, wenn sie nicht brauchbar sind, besonders die Alten und wenn sie brauchbar sind, werden sie zum Militär eingezogen, wo sie auch über kurz oder lang ihr Leben lassen.
Junge Männer werden häufiger von ihren Familien vorgeschickt, da sie eher die Schiffsfahrten überleben können, als Ältere oder eine Mutter mit ihren Kindern. Fakt ist aber, dass genauso viele Flüchtlingsfamilien nach Europa schippern aber in anderen europäischen Staaten verteilt werden. Nach Deutschland kommen überwiegend junge Singlemänner und ein Großteil ist eben nicht top ausgebildet, wie immer behauptet wird. Wenn das so wäre, hätten sie, verglichen zu den Verhältnissen zu uns, wohlhabende Eltern, deren Söhne sie nicht in die Hände von Schlepperbanden geben müssten.

Offline Ben

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #5 am: 24.08.2015 18:58 »
Ich weiß es nicht, ich kann nur vermuten.
Womöglich sind die finanziellen Ressourcen begrenzt, daß nur für ein Familienmitglied der Schleuser bezahlt werden kann. Dem Mann wird dann vielleicht auch eher zugetraut, Geld zu verdienen, das er in die Heimat schicken kann.

androgyn

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #6 am: 24.08.2015 19:10 »
Das kommt noch dazu. Geld- und Platzmangel auf den Booten. Das streite ich nicht ab.
Aber es widerspricht der These, dass nur ausgebildete Menschen zu uns kommen würden.

Offline cephalus

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #7 am: 24.08.2015 19:52 »
Ich weiß es nicht, ich kann nur vermuten.
Womöglich sind die finanziellen Ressourcen begrenzt, daß nur für ein Familienmitglied der Schleuser bezahlt werden kann. Dem Mann wird dann vielleicht auch eher zugetraut, Geld zu verdienen, das er in die Heimat schicken kann. D

Das wäre eine Erklärung für die, die aus allgemeiner Not fliehen, aber nicht für Kriegesflüchtlinge,  die ihr naktes Leben retten wollen -  denen nützt der vielleicht Geld sendende Verwandte wenig.

Offline Jo 7353

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #8 am: 24.08.2015 23:49 »
Hallo rock aktiv,

Du kannst gerne Deine Meinung sagen, und auch über mögliche Gründe spekulieren, aber laß mich bitte für mich reden.
wenn du Jo, fragen würdest,
würde er nämlich vorerst der Antwort ausweichen, bis er eine für sich befriedigende Antwort gefunden hat. Vielleicht mache ich mir noch Gedanken dazu, vielleicht ist mir anderes akut wichtiger.

Gruß,
Jo
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Offline steffish

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #9 am: 25.08.2015 09:02 »
Es ist Fakt, das bei uns in Deutschland viel mehr männliche Flüchtlinge sind, als Familien und Mädchen.

Iteressant - hatte mich darüber allerdings auch nicht informiert - weisst Du wie es da insgesamt, (also auch in anderen Ländern) aussieht mit der Geschlechterverteilung?

Offline BerlinerKerl

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #10 am: 25.08.2015 10:56 »
Es ist Fakt, das bei uns in Deutschland viel mehr männliche Flüchtlinge sind, als Familien und Mädchen.

Iteressant - hatte mich darüber allerdings auch nicht informiert - weisst Du wie es da insgesamt, (also auch in anderen Ländern) aussieht mit der Geschlechterverteilung?

Du siehst ja, dass wir desinformiert werden von den Behörden. Wie willst du da etwas erfahren?

Ich weiß es nicht, ich kann nur vermuten.
Womöglich sind die finanziellen Ressourcen begrenzt, daß nur für ein Familienmitglied der Schleuser bezahlt werden kann. Dem Mann wird dann vielleicht auch eher zugetraut, Geld zu verdienen, das er in die Heimat schicken kann. D

Das wäre eine Erklärung für die, die aus allgemeiner Not fliehen, aber nicht für Kriegesflüchtlinge,  die ihr naktes Leben retten wollen -  denen nützt der vielleicht Geld sendende Verwandte wenig.

Und die wegen Arbeit kommen werden, wenn sie abgelehnt werden, wieder nach Hause geschickt, bzw. hier noch eine Zeit auf Stütze leben, damit sie untertauchen können.

Es ist Fakt, das bei uns in Deutschland viel mehr männliche Flüchtlinge sind, als Familien und Mädchen.

Das stimmt, und ich frage mich, wo die Frauen bleiben.
Zurückgelassen?
Weniger Mut?
Weniger Verzweiflung?
Sich eher dem Schicksal hingebend?

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Meine Familie würde würde ich in einem Kriesengebiet nicht zurück lassen.
Für mich sind das Schwachmaten von hoher Güte.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Ben

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #11 am: 25.08.2015 14:51 »
Und die wegen Arbeit kommen werden, wenn sie abgelehnt werden, wieder nach Hause geschickt, bzw. hier noch eine Zeit auf Stütze leben, damit sie untertauchen können.
Wie kann man von staatlicher Unterstützung leben, wenn man offiziell abgelehnt ist?

Offline cephalus

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #12 am: 25.08.2015 16:52 »
Wie kann man von staatlicher Unterstützung leben, wenn man offiziell abgelehnt ist?

Wenn ein "Hindernis für die Rückführung"  besteht.

Leider meinen das die wenigsten sondern machen lieber mit HalbUnwahrheiten polemisch Stimmung.

Offline BerlinerKerl

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Re: Die Kehrseite der Sparsamkeit
« Antwort #13 am: 26.08.2015 07:33 »
Ich will das mal so sagen.

In einem Bericht wurde einer aus dem Balkan interviewt.
Dieser sagte sinngemäß:
"Wenn ich wieder abgelehnt werde, beautrage ich einen Rechtsanwalt,
dann darf ich hier wieder mind. 9 Monate bleiben. Ich unterstütze meine Familie
von der stattl. Zahlung."

Er war schon 4x hier und hat ASYL beantragt und immer wieder abgelehnt.
Vielleicht ist das der Grund, warum die Regierung über eine Visapflicht nachdenkt.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?


 

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