Gestern habe ich en passant in den VOX-Nachrichten aufgeschnappt, die Darbietung einer Senioren(!)-Tanzgruppe in der Bundesgartenschau sei von den Buga-Veranstaltern erst verboten, dann mit Einschränkungen erlaubt worden.
Die Darbietung beinhaltete Tänze sozusagen rund um die Welt, in entsprechenden Kostümen. Das war der Knackpunkt, der den Mitarbeiter der Mannheimer Veranstalter, ich vermute sehr wohl weit eher eine Mitarbeiterin, in Rage brachte: dies sei (inakzeptable) kulturelle Aneignung.
Lt. Wikipedia ist diese erst dann erfüllt, „wenn Träger einer „dominanteren Kultur“ Kulturelemente einer „Minderheitskultur“ übernehmen und sie „ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung“ in einen anderen Kontext stellen. Die ethische Dimension kultureller Aneignung wird in der Regel nur dann thematisiert, wenn die übernommenen Kulturelemente einer Minderheit angehören, die als sozial, politisch, wirtschaftlich oder militärisch benachteiligt gilt.“
Bin ich zu engstirnig oder riecht es bei der, wie ich annehme, harmlosen Tanzveranstaltung und deren übergriffigen Wertung als kulturelle Aneignung sehr nach Gesinnungsdiktatur? Wo endet das Ganze? Wir West- und Mitteleuropäer haben äußerst wesentliche Kulturelemente anderer übernommen: unsere Schrift: von den Römern geklaut, unsere Zahlen: von den Arabern, den christlichen Glauben, sofern noch von Belang: von den Juden. Müssen wir uns nach der „Denk“-Weise der permanent Betroffenen, die meinem Eindruck nach nur auf die nächste Gelegenheit zur Hystery zu warten scheinen, für die Aneignungen unserer Schrift, Zahlen und unserer Religion entschuldigen, sie einstampfen und nach Ersatz suchen?
Ich weiß: es ist nur bedingt vergleichbar, aber das Ganze erinnert mich auch an die Wormser Prozesse, die erst möglich wurden durch eine Frau(!), die ihrem Ex-Mann sexuellen Missbrauch der gemeinsamen Kinder vorwarf, durch eine durchgeknallte Mitarbeiterin(!) des Vereins Wildwasser (der übrigens nur gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen und Frauen tätig ist, Jungen sind ihnen offensichtlich egal), und u. a. durch eine hysterische Staatsanwältin, die alles mögliche gewesen sein dürfte, nur eben keine Juristin. Dieser Justizskandal zeigt mir mehr als deutlich, was möglich ist, wenn Meinungen, Ansichten und Vorwürfe ohne begründete Faktenkritik zum Allgemeingut werden, siehe auch die Verleumderin Alice Schwarzer im Fall Jörg Kachelmann, übrigens: als fanatische Feministin ausgerechnet und hauptsächlich in dem Drecksblatt BILD.
Kommt es, sofern Rock tragende Männer mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten, dazu, daß auch sie der kulturellen Aneignung geschmäht werden, weil Röcke tragende Männer nur in anderen Kulturen selbstverständliches Element sind?