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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: rockfreund am 19.06.2018 21:08

Titel: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: rockfreund am 19.06.2018 21:08
oder auch Normal war gestern

zu hören oder zu lesen beim deutschlandfunk

https://www.deutschlandfunkkultur.de/kerstin-brichzin-der-junge-im-rock-normal-war-gestern.1270.de.html?dram:article_id=420735# (https://www.deutschlandfunkkultur.de/kerstin-brichzin-der-junge-im-rock-normal-war-gestern.1270.de.html?dram:article_id=420735#)

Viel Spass
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: radix am 19.06.2018 21:58
Hallo rockfreund,

vielen Dank für den Hinweis! Dieses Buch, obwohl primär für Kinder geschrieben, dürften und sollten auch Erwachsene lesen, um Vorurteile abzubauen. Ich selbst werde es mir mit Sicherheit besorgen und nach der Lektüre dann verschenken - und dies vielleicht sogar mehrmals. Wenn jeder in seiner Umgebung dies macht, könnte daraus eine Art Kettenreaktion werden mit ungeahnten Auswirkungen ...

In diesem Sinne viele Grüße

Radix
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 19.06.2018 22:52
Das klingt echt gut!!!

Ein reales Vorbild für das Verhalten des Vaters gibt es ja auch.

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 20.06.2018 05:42
Hallo Rockfreund,

vielen Dank für den Link.

Kim Kindermann hat hier eine sehr gute und sachliche Rezension über das Buch von Kerstin Brichzin geschrieben.

Im Text gefallen mir besonders drei Sätze:
 
Ganz am Anfang:
Zitat
„Felix mag Röcke." Punkt.


Und unten im vorletzten Abschnitt:

Zitat
„Kerstin Brichzin verzichtet völlig auf die Frage nach dem Warum? Es spielt einfach keine Rolle, weshalb Felix einen Rock tragen will. Punkt.”

Denn wie es keine Rolle spielt, warum Mädchen Hosen tragen, und niemand sich darüber wundert, ja nicht mal wenn ein Mädchen nie Röcke trägt, sollte es dasselbe mit einem Junge sein, der Röcke mag.

Wo die Analyse anfängt, entsteht die Vorstellung einer Krankheit, und auf die verzichtet angeblich die Autorin. Das hilft zur Etablierung des Normalen. Ganz im Gegensatz zu britischen und australischen Schulen, wo Jungen nun auch Röcke als Uniform tragen dürfen, doch mehr oder weniger stillschweigend vorausgesetzt, sie sind dazu veranlagt.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 20.06.2018 07:56
Ganz im Gegensatz zu britischen und australischen Schulen, wo Jungen nun auch Röcke als Uniform tragen dürfen, doch mehr oder weniger stillschweigend vorausgesetzt, sie sind dazu veranlagt.

Gruß
Gregor



Also ich bin auch zum Röcketragen veranlagt. Meine Anlage sieht so aus: Ich habe eine a) Hüfte, darunter b) meine Ausscheidungs- und Geschlechtsteile und darunter c) meine Beine und Füße. Diese Anlage eignet sich vervorragend, um an a) einen Rock auzuhängen, der dann herunterhängt und b) bedeckt, während c) unten herausgucken.  ;D

LG!
Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Holger Haehle am 20.06.2018 17:58
Vielen Dank!

Eine sehr wertvolle Buchempfehlung. Die habe ich sofort mit FB verlinkt. Die Geschichte ist exakt auf den Punkt gebracht. Genau, wen kümmert das Warum. Das geht doch nur den Jungen an.

MfG

Holger
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 21.06.2018 02:28

Kim Kindermann hat hier eine sehr gute und sachliche Rezension über das Buch von Kerstin Brichzin geschrieben.

Im Text gefallen mir besonders drei Sätze:
 
Ganz am Anfang:
Zitat
„Felix mag Röcke." Punkt.


Und unten im vorletzten Abschnitt:

Zitat
„Kerstin Brichzin verzichtet völlig auf die Frage nach dem Warum? Es spielt einfach keine Rolle, weshalb Felix einen Rock tragen will. Punkt.”


Seltsam nur, dass genau auf der letzten Seite dann doch das "Warum" auftaucht. Hierbei gilt jedoch mein ganz besonderer Applaus der Autorin, nämlich was die als Antwort auf das "Warum" parat hat. Da erkenne ich mich ganz extrem wieder. (nix kneift und quetscht)

Seltsam aber finde ich, weshalb der Illustrator dann diese letzte Seite auf diese Weise bebildert: Unterm Rock blicken realtiv lange Buxen hervor, die aber nicht den Eindruck machen, als seien sie mega bequem. Meiner Meinung nach konterkariert die Illustration die Aussage der letzten Seite.

Zu entdecken unter: buuu.ch/bilderbuecher/der-junge-im-rock (http://buuu.ch/bilderbuecher/der-junge-im-rock)

Dazu passt auch:
https://www.zeit.de/2014/38/stereotypen-geschlechterrolle-erziehung/komplettansicht (https://www.zeit.de/2014/38/stereotypen-geschlechterrolle-erziehung/komplettansicht)
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 21.06.2018 08:08
Gude zusammen!

Mädchen tragen auch oft Caprileggings untern Rock, die manchmal sogar länger sind als der Rock.

Und ja, Nils Pickert ist das Vorbild für den Vater, darauf habe ich oben ja schon hingewiesen, auch wenn mir sein Name da nicht eingefallen ist. Und sein Sohn eben das Vorbild für den Jungen im Rock.

Hoffen wir mal, dass sich das Buch weit verbreitet!
Ich werde es kaufen.

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 21.06.2018 08:41
Ist doch perfekt. Auch die Illustration. In meinem Kopf hat Felix einfach eine Unterhose an, eine „männliche“, damit man den Eindruck bekommt, dass Felix zwar gerne Röcke trägt, aber darüber hinaus kein Interesse an weibliche Kleidung hat.
So ist er, genau wie Mädchen in Hosen, und mit dem Schlusssatz völlig übereinstimmend, schlicht der Junge im Rock. Punkt.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: high4all am 21.06.2018 08:45

Seltsam aber finde ich, weshalb der Illustrator dann diese letzte Seite auf diese Weise bebildert: Unterm Rock blicken realtiv lange Buxen hervor, die aber nicht den Eindruck machen, als seien sie mega bequem. Meiner Meinung nach konterkariert die Illustration die Aussage der letzten Seite.

Es gibt Leute, die so lange suchen, bis sie ein Haar in der Suppe finden.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 21.06.2018 10:41
Ist doch perfekt. Auch die Illustration. In meinem Kopf hat Felix einfach eine Unterhose an, eine „männliche“, damit man den Eindruck bekommt, dass Felix zwar gerne Röcke trägt, aber darüber hinaus kein Interesse an weibliche Kleidung hat.
So ist er, genau wie Mädchen in Hosen, und mit dem Schlusssatz völlig übereinstimmend, schlicht der Junge im Rock. Punkt.

Gruß
Gregor

Ich dachte, Du fändest es gut, lieber Gregor, dass das Warum egal sei. Und nun betonst Du, der Illustrator wolle zeigen, dass der Junge kein Interesse an weiterer weiblicher Kleidung habe. Dann wäre das Warum aber doch nicht egal.

Eigentlich sollte es doch egal sein, ob der Junge auch andere weibliche Kleidung mag oder nicht.

Woran willst Du denn überhaupt erkennen, dass das eine "männliche" Unterhose und keine Caprileggings ist? Und ist das wirklich wichtig?

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 21.06.2018 12:19
Seltsam aber finde ich, ... Meiner Meinung nach konterkariert die Illustration die Aussage der letzten Seite.
Es gibt Leute, die so lange suchen, bis sie ein Haar in der Suppe finden.

Lieber high,

ein Haar in der Suppe bleibt ein Haar in der Suppe, möge die Suppe noch so gut schmecken...

;)
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: elco am 21.06.2018 22:12
Moin zusammen.

@rockfreund
Danke für den Link. Habe mir das Buch auch bestellt. Schön, dass sich jemand dieses Themas angenommen hat. Bitte mehr davom.

Gruß Jörg :)
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: DesigualHarry am 21.06.2018 23:15
Hallo!

Individuell ist das Leben... jeder sieht das was er sehen will, nicht das was wir Wirklichkeit nennen, Wirklichkeit existiert nicht...Arm ist nur der, der das gesehene als unveränderlich ansieht.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 21.06.2018 23:47
Ich dachte, Du fändest es gut, lieber Gregor, dass das Warum egal sei. Und nun betonst Du, der Illustrator wolle zeigen, dass der Junge kein Interesse an weiterer weiblicher Kleidung habe. Dann wäre das Warum aber doch nicht egal.

Eigentlich sollte es doch egal sein, ob der Junge auch andere weibliche Kleidung mag oder nicht.

Woran willst Du denn überhaupt erkennen, dass das eine "männliche" Unterhose und keine Caprileggings ist? Und ist das wirklich wichtig?

Ich habe geschrieben, lieber Micha, dass in meinem Kopf trägt der Felix eine „männliche“ Unterhose, was ja auch das üblichste wäre.

Falls der Junge auch andere (als den Rock) weibliche Kleidung trug, würde man ja den Eindruck bekommen können, er wäre vielleicht mit dem ihm zugeteilten Geschlecht unzufrieden. Und dann ginge es nicht länger um Kleidung, sondern um etwas Tieferes. Genau wie bei den erwähnten britischen und australischen Schulen, wo Röcke primär für die gedacht sind, die sich nicht so richtig damit zu Recht finden, Jungs zu sein.
Und dieser Weg führt - meiner Meinung nach - nicht dazu, dass Jungen im Allgemeinen, später Männer, Röcke tragen werden, allerdings nicht wie Frauen Hosen tragen – also als etwas total Natürliches. Und die große Mehrheit der Frauen tragen, mir bekannt, keine männliche Unterwäsche oder andere Klamotten aus der Herrenabteilung. 

Wenn etwas ganz üblich ist, braucht man eben kein Warum?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 22.06.2018 00:04
Ich dachte, Du fändest es gut, lieber Gregor, dass das Warum egal sei. Und nun betonst Du, der Illustrator wolle zeigen, dass der Junge kein Interesse an weiterer weiblicher Kleidung habe. Dann wäre das Warum aber doch nicht egal.

Eigentlich sollte es doch egal sein, ob der Junge auch andere weibliche Kleidung mag oder nicht.

Woran willst Du denn überhaupt erkennen, dass das eine "männliche" Unterhose und keine Caprileggings ist? Und ist das wirklich wichtig?

Ich habe geschrieben, lieber Micha, dass in meinem Kopf trägt der Felix eine „männliche“ Unterhose, was ja auch das üblichste wäre.

Falls der Junge auch andere (als den Rock) weibliche Kleidung trug, würde man ja den Eindruck bekommen können, er wäre vielleicht mit dem ihm zugeteilten Geschlecht unzufrieden. Und dann ginge es nicht länger um Kleidung, sondern um etwas Tieferes. Genau wie bei den erwähnten britischen und australischen Schulen, wo Röcke primär für die gedacht sind, die sich nicht so richtig damit zu Recht finden, Jungs zu sein.
Und dieser Weg führt - meiner Meinung nach - nicht dazu, dass Jungen im Allgemeinen, später Männer, Röcke tragen werden, allerdings nicht wie Frauen Hosen tragen – also als etwas total Natürliches. Und die große Mehrheit der Frauen tragen, mir bekannt, keine männliche Unterwäsche oder andere Klamotten aus der Herrenabteilung. 

Wenn etwas ganz üblich ist, braucht man eben kein Warum?

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

aber das ist es ja gerade:
Zitat
Wenn etwas ganz üblich ist, braucht man eben kein Warum?

Und wenn etwas nicht üblich ist, braucht es ein Warum?
Warum?
Warum kann nicht auch jemand was Unübliches tun, ohne dass ein Warum aufkommt?

Ich meinen Augen trägt er ein längeres zweiröhriges Unterbeinkleid, so wie viele Mädchen es auch tun.
Und warum sollte er es nicht tun, was Mädchen auch tun?
Mir persönlich mag es zu lang sein an warmen Tagen, aber es ist seine Sache, was er unterm Rock trägt, egal ob Boxershorts, Spitzenhöschen, Caprileggings oder Jeanshose. Es mag immer ein Warum geben, aber es ist alleine seine Wahl und auch, ob er über ein Warum redne möchte oder nicht.

Mit anderen Worten: Selbst wenn der Zeichner ihm ein Spitzenhöschen gezeichnet hätte, darf es nicht mehr Warum geben, als wenn er eine Boxershorts gezeichnet hätte.

Warum nur meinen Konservartive immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

LG, Micha
 
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 22.06.2018 00:39

Warum nur meinen Konservartive immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?


(Weil die Mehrheit ihnen augescheinlich recht gibt - wäre die Antwort - aber mal ganz unabhängig von welcher Antwort auch immer: )

Ein sehr schön formulierter, pointierter Gedanke!
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: high4all am 22.06.2018 08:49

Warum nur meinen Konservartive immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Weil es die Position des anders Denkenden schwächt und die eigene Position stärkt. Der andere ist gezwungen, sich zu erklären oder gefälligst anzupassen.

Es ist doch so bequem, wenn man die eigene (natürlich richtige!) Position nicht hinterfragen oder gar ändern muss.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 22.06.2018 09:31
Ja, ich habe so den Eindruck, dass die konservative (ohne r zwischen a und t ;)) Sichtweise es so sieht:

Jungs die Röcke auf "männliche" Weise sollen vom Warum-Fragen verschont werden und deswegen soll man auch die Jungs nicht nach dem Warum fragen, die Freude an femininer Kleidung haben.

Es geht also nicht darum, die TVs und TGs unter den Rockträgern vor Warum-Fragen zu schonen, sondern die Cisgender-Rockträger nicht in den Verdacht zu bringen, TVs oder TGs zu sein.

Ich denke, es gibt immer ein Warum. Viele Menschen denken aber selber nicht nach, warum sie etwas tun, sondern tun es einfach aus einem inneren Trieb heraus. Der Trieb oder Drang kann ganz unterschiedlich begründet sein. Sokrates ist ja berühmt dafür, dass er immer nach dem Warum fragte, was vielen Leuten dann so auf den Keks ging, dass sie ihn letztlich wegen Verführung der Jugend anklagten und zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilten.
Ich habe gar nichts gegen die Warum-Frage, aber entweder stellt man sie allen oder keinem.

Natürlich kann man es auch so sehen, dass man niemanden nach dem Warum fragt und sich selber vorstellt, das, was man sieht, entspreche dem eigenen Weltbild und sei so in Ordunng. Dann trägt der Junge unterm Rock eben die Art von Unterhose, die man selber tragen würde und in Ordnung findet. Und wenn er doch eine andere trägt, will man davon nichts wissen. Das ist die Strategie der Nihilierung: Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Eine sehr weit verbreitete, bequeme Verhaltensweise. Man lässt sich nicht stören im eigenen, gewohnten Weltbild.

Bilogisch ist das sogar eine überlebenstaugliche Verhaltensweise, weil sie sehr energiesparend ist. Sie funktioniert so lange, wie man einer ungewohnten Erscheinung ausweichen kann. In statischen Lebensverhältnissen funkioniert das lange. Deshalb wollen die meisten Menschen auch ihre Lebensverhältnisse bewahren, weil das schon bequem und energeisparend ist. Konservativismus ist weit verbreitet. Auch ich bin in vielem konservativ. Voll normal!

Es gibt nun aber Situationen, da muss man dazulernen und das eigene Weltbild ändern. Das ist anstrengend, energieaufwändig, ungemütlich. Aber auch spannend!

LG!
Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: high4all am 22.06.2018 10:20
Ich weiß auch nicht, warum die Zeichnung mit der Unnerbüchs so im Fokus steht. Dabei ist Felix auch Glitzerkleidern nicht abgeneigt:

Zitat
Mit seiner Schwester tauscht er Glitzerkleider gegen schwarze Jeans,

Das passt natürlich nicht in ein rein konservativ-männliches Bild eines Rockträgers.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 22.06.2018 12:49
Ich weiß auch nicht, warum die Zeichnung mit der Unnerbüchs so im Fokus steht. Dabei ist Felix auch Glitzerkleidern nicht abgeneigt:

Zitat
Mit seiner Schwester tauscht er Glitzerkleider gegen schwarze Jeans,

Das passt natürlich nicht in ein rein konservativ-männliches Bild eines Rockträgers.

Ich finde es sehr amüsant, wie das Hervorblitzen einer Unterhose fundamentale Diskussionen über Rockträger und deren Beweggründe und scheinbar vorhandenen oder nicht vorhandenen Toleranzgrenzen entfachen kann.

Diese Diskussionen sind ja offensichtlich nicht ganz neu, auch ich habe neulich solch eine Diskussion hier im Forum losgetreten. Und dabei scheint das Warum immer wieder die zentrale, fast indoktrinierte Rolle zu spielen.

Da wir hier in Mitteleuropa das Glück zu haben scheinen, dass wir in einer sich immer weiter öffnenden Gesellschaft zu leben scheinen, sollte genau dieses Warum eine immer weniger bedeutsame Rolle spielen, so jedenfalls die Hoffnung.

Und drum waren wir ja auch alle angetan, dass dieses Buch genau dieses Warum ausklammere. Angeblich. Laut Rezension. Es hat sich aber gezeigt, dass das keineswegs so ist. Mindestens zweimal kommt es vor: am Anfang ("viel Luft um die Beine") und am Ende ("nichts zwickt und quetscht"), was in einer anderen Rezension lobend erwähnt wurde, dass erst genau auf der letzten Seite das Warum in diesem Buch eine Rolle spielen würde.

Und in meinen Augen und in meinem Verständnis, rein persönlich, ist die illustrierte Unterhose auf der Illustration zu eben dieser letzten Seite nicht das, was das Optimum ist zu "Luft an den Beinen", "nichts zwickt und quetscht". Das ist für mich persönlich der Widerspruch, der vielleicht von Autorin und Illustrator womöglich sogar gewollt ist.

Wer das so tragen möchte - dagegen ist doch nichts zu sagen, aus welchem Grund auch immer. Für mein Empfinden ist das aber nicht mehr so bequem. Aber ich trage im Winter durchaus ja auch Leggins oder Strumpfhosen, das Optimum an bequemen Empfinden wäre es ohne - aber diese Feinheiten wurden ja auch schon genügend diskutiert.

Das grüne Kleid mit den Glitzerblumen muss ja dem Warum in puncto Bequemlichkeit keinen Abbruch tun. Glitzerklamotten gibt es auch durchaus für Männer, auch wenn sie dann eher zu Nischenanlässen getragen werden. Mir macht es bisweilen auch Spaß, ziemlich exakt wie die Frauen gekleidet zu sein - möge ich vllt. als ein noch so konservativer Rockträger gelten, was ich aber glaub ich nur in letzten Gutnestern bin ;) - exakt wie Frauen gekleidet ist man schnell: Kleid und Riemchensandaletten - kleidungstechnisch eigentlich schon ein Transvestit.

Offensichtlich haben wir noch viel Arbeit vor uns, wenn wir uns immer wieder - auch vor uns selbst - versuchen müssen zu erklären. Aber genau davon sollen und müssen wir weg: von dem Warum. Das kann jeder für sich selbst beantworten - oder wenn er gefragt wird und bereit ist, sich mitzuteilen.

Aber bei Frauen wird sehr selten ein Warum gestellt. Und auf diesen Level sollten alle Menschen kommen, egal, ob Mann, Frau, oder wo auch immer dazwischen oder jenseits davon man sich empfindet.

Und dann spielt es keine Rolle mehr, ob Glitzerklamotten, Caprileggings unterm Rock, transparente Strumpfhosen, weiter Ausschnitt, Spaghettiträger oder 3/4-Ärmel...
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: high4all am 22.06.2018 12:58
Zitat
- exakt wie Frauen gekleidet ist man schnell: Kleid und Riemchensandaletten - kleidungstechnisch eigentlich schon ein Transvestit.

Es genügen Sneaker, Jeans und T-Shirt. Und schwupps! Mann ist kleidungstechnisch wie eine Frau gekleidet. ::)

Auch soll es Frauen geben, die keine Kleider, Riemchensandaletten oder Röcke tragen. Niemals.

Warum ich die Sachen trage, die ich trage? Weil ich es kann!

LG
Hajo
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 22.06.2018 13:15
Es geht also nicht darum, die TVs und TGs unter den Rockträgern vor Warum-Fragen zu schonen, sondern die Cisgender-Rockträger nicht in den Verdacht zu bringen, TVs oder TGs zu sein.

Voll ertappt! Darum gings mir lange. Ich hatte Dir ja beim Frühstück in Büdingen erzählt, dass ich lange - einige Jahre - brauchte, ehe ich als Rockträger wieder entspannt und überhaupt normal Männern in die Augen schauen konnte, wenn sie sich mit mir unterhielten.

Inzwischen ist mir das egal. Ich habe zum normalen Verhalten zurückgefunden. Und soll doch jeder denken von mir, was er will. Obs zutrifft oder nicht.

Ich räume jedem das Recht ein, mich in eine Ecke zu stecken, wohin er/sie es auch haben will. Und die dafür geöffnete Schublade dann der Grund ist, dass er/sie mit mir nichts zu tun haben möchte - gut, dann muss ich mich mit deren Unverständnis auch nicht auseinandersetzen.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: cephalus am 22.06.2018 15:51
Hallo zusammen!

Ich denke nicht die Frage nach dem Warum ist das eigentliche Problem, sondern die Tatsache, dass nicht jede Antwort offen und wertungsfrei akzeptiert wird, dass viele etwas in eine Antwort interpretieren (möchten) und sie schlicht ihr Weltbild bestätigt sehen wollen.

Wenn es für den Fragenden gleichwertig ist, ob die Antwort auf die Frage nach dem Rock Bequemlichkeit, Gefallen oder Transsexualität, oder was auch immer, lautet dann geht die Frage in Ordnung.

Ganz allgemein würde ich mir wünschen, dass mehr an alltäglichen Dingen hinterfragt wird - wertfrei.
Es würde viele Leute dazu bringen, was sie tun bewusst zu tun, sich mit ihrem Handeln auseinander zu setzten.
Das eigene Handeln hinterfragen in den meisten Fällen nur die, die anders agieren, als die Masse und vice versa.



Da wir hier in Mitteleuropa das Glück zu haben scheinen, dass wir in einer sich immer weiter öffnenden Gesellschaft zu leben scheinen, sollte genau dieses Warum eine immer weniger bedeutsame Rolle spielen, so jedenfalls die Hoffnung.

Ich habe leider das Gefühl, dass in den letzten Jahren bestenfalls eine Stagnation eingetreten ist.  :(

VG
Cephalus
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 22.06.2018 17:23


Lieber Gregor,

aber das ist es ja gerade:
Zitat
Wenn etwas ganz üblich ist, braucht man eben kein Warum?

Und wenn etwas nicht üblich ist, braucht es ein Warum?
Warum?
Warum kann nicht auch jemand was Unübliches tun, ohne dass ein Warum aufkommt?


Es ist eigentlich ganz elementär, lieber Micha.

Was alle tun, ist allen uninteressant, weil ja üblich, und sie es selbst tun.

Wenn einige dagegen etwas tun, das unüblich ist, könnten einige sie fragen oder nur sich selbst darüber Gedanken machen,  WARUM?

Das hat nichts mit konservativ oder rot sein zu tun, falls politisch gemeint. Oder altmodisch oder modern. Aber bleiben wir beim Politischen, dann glaube ich, dass es vielen Roten unverständlich ist, dass einige eine konservative Lebenshaltung haben können. Oder sie schreiben diese Personen als hoffnungslose Fälle ab.
Ich weiß, dass es auch umgekehrt so ist. Aber dein Postulat war, dass es nur den einen Weg ging.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 22.06.2018 20:05
Hallo zusammen!

Ich war heute auf einem Workshop über gendergerechte Sprache. Die beiden Referent*innen zeigten, dass Kinder in den letzen Jahren zunehmend mit gegendertem Marketing konfrontiert werden. Erwwachsene auch, aber bei Kindern setzt sich das dann noch merh fest. Statt Spielzeug für alle Spielzeug nur für Jungs und nur für Mädchen. Das führt zu Ausgrenzungen von Kindern, die die andere als die ihnen zugedachte Farbe mögen. Und da ist es auch nicht nur so, dass Mädchen alles dürfen und Jungs nichts, sondern das Mädchen von anderen Mädchen ausgegrenzt werden, wenn sie ein Jungen-T-Shirt tragen.

Ja, Cephalus, Du hast Recht: Die Bewertung macht es. Wenn es als negativ bewertet ist, die falschen Klamotten zu tragen oder gendermäßig nicht eindeutig männlich oder weiblich zu sein oder wenn eine Gender-Identität als falsch angesehen wird. Dann wird es schlimm für die Betroffenen.

Und Wolfgang: Ich kenne das doch. Neulich war ich auf einer Unisex-Toilette in der Uni und ertappte mich bei dem Gedanken: Wie werde ich wohl einstuft, wenn ich im Rock von einer Unisex-Toilette komme? Denkt jemand vielleicht, ich würde mich nicht als eindeutig männlich definieren?
Ich sagte zu meinem Mitarbeiter: "Das ist neuerdings eine Unisex-Toilette." Er meinte, ja manche hätten Probleme damit, obwohl jeder zu Hause auch Unisex-Toiletten habe. Und in der Eisenbahn ja auch.

Und lieber Gregor: Wenn es nur Neugier ist und echtes Interesse, finde ich Warum-Fragen sogar gut. Ich halte Interesse aneinander für wertvoller als Gleichgültigkeit. Aber man darf nicht denken, dass man selber normal und damit richtiger ist, als jemand, der sich ungewöhnlich verhält.

Was meinst Du mit:
Zitat
Ich weiß, dass es auch umgekehrt so ist. Aber dein Postulat war, dass es nur den einen Weg ging.
Wo meinst  Du, sehe ich nur einen Weg?

LG!
Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Seravajan am 22.06.2018 20:19
Ich habe leider das Gefühl, dass in den letzten Jahren bestenfalls eine Stagnation eingetreten ist.  :(

Mir scheint es in der Schweiz, dass es gesellschaftlich sogar abwärts geht. Im Jahr 2000 bis 2008 waren wir irgendwie weiter.
Man sieht auch kaum mehr Rockträger in der Schweiz. Die Sandra Kuratle (Amok) verkauft nur noch wenige Röcke im Monat.
Rockträgertreffen gibt es schon lange keine mehr.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 22.06.2018 20:46
Ich habe leider das Gefühl, dass in den letzten Jahren bestenfalls eine Stagnation eingetreten ist.  :(

Mir scheint es in der Schweiz, dass es gesellschaftlich sogar abwärts geht. Im Jahr 2000 bis 2008 waren wir irgendwie weiter.
Man sieht auch kaum mehr Rockträger in der Schweiz. Die Sandra Kuratle (Amok) verkauft nur noch wenige Röcke im Monat.
Rockträgertreffen gibt es schon lange keine mehr.

Aus der Schweiz war da auch ein Filmbeispiel: Kinder sollten eine Person zeichnen, die bei der Feuerwehr oder bei der Polizei arbeitet oder ein Flugzeug steuert. Fast alle zeichneten ganz selbstverständlich Männer. Und dann kamen eine Feuerwehrfrau, eine Pilotin und eine Polizistin ins Zimmer und fast alle stauten und waren verlegen.
Ich sagte, es fehlten eine Person, die Kinder erzieht und eine, die Alte pflegt. Evtl. hätten die Kinder da nur Frauen gezeichnet.

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: DesigualHarry am 22.06.2018 23:38
Hallo!

Mir ist schon lange klar, dass der derzeitige Globalisierungswahnsinn keine freien Menschen schafft. Globalisierung, und auch die Digitalisierung dient nicht der Freiheit des Menschen, sondern zielt darauf ab die Menschen unter Kontrolle zu halten. War früher oft die Kirche die, die für Gegenwind sorgte falls man anders dachte und handelte, ist es heute die Politik, mit im Gepäck die "Heilige Kuh"  globale Wirtschaft.

Heute wird man vielleicht nicht sofort Umgebracht wenn man einen Rock trägt, oder sonstwie aus der Reihe tanzt, dafür grenzt man dich aus, und bekommt lauter Märchen und Geschichten erzählt. Sie versprechen dir das Heil der Masse, in der Masse kann dir nichts passieren, bist du beschützt...bis zu dem Tag wo du nicht mehr Arbeiten kannst, dann bist du Mensch 2.Wahl.

Freiheit führt nur über das eigene Denken...schafft man es sich von allen Werturteilen zu befreien, öffnet sich die Welt die der Masse leider für immer Verschlossen bleibt. Die Masse sagt wiederum zu solchen Leuten "die gehören psychisch behandelt", ohne auch nur eine Sekunde verstehen zu wollen wie Heilsam die Fantasie sein kann.

Mensch sein bedeutet nicht wie ein Roboter zu sein, das Menschsein in der Masse ist dem Tode geweiht weil es keinen Nährboden im eigenständigen Denken und Handeln erfährt. Der der Leben lernt braucht nicht mehr zu Sterben.

Lernt man es den Darzustellen der man sein Möchte, verstummen alle ungewollten Warum's. Der der mit sich im Reinen ist schöpft die Energie aus sich heraus, durch dieses so sein. Ist man unzufrieden versiegt die eigene Quelle der Energie, und muss sich daran machen anderen Menschen deren Energie auszusaugen.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 23.06.2018 06:51
Und lieber Gregor: Wenn es nur Neugier ist und echtes Interesse, finde ich Warum-Fragen sogar gut. Ich halte Interesse aneinander für wertvoller als Gleichgültigkeit.

Lieber Micha,

ich bin so einig!


Zitat von: Micha
Aber man darf nicht denken, dass man selber normal und damit richtiger ist, als jemand, der sich ungewöhnlich verhält.

Auch richtig. Nur ist es ja eine Frage, womit wir das Wort "normal" verbinden. Ich spreche von üblich = verbreitet. Darin liegt keine Bewertung. Nur ist es so, das was 90 Prozent machen, nie infrage gestellt wrd. Was aber Minoritäte machen, schon. Und das leider nicht immer aus echtem Interesse.


Zitat von: Micha
Was meinst Du mit:
Zitat
Ich weiß, dass es auch umgekehrt so ist. Aber dein Postulat war, dass es nur den einen Weg ging.
Wo meinst  Du, sehe ich nur einen Weg?

Zitat von: Micha
Warum nur meinen Konservartive immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Ich dazu:

Warum nur meinen Links-Orientierte immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Oder warum nicht, ganz deiner normalen Einstellung entsprechend:

Warum nur meinen Menschen immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 23.06.2018 07:24

Ich war heute auf einem Workshop über gendergerechte Sprache. Die beiden Referent*innen zeigten, dass Kinder in den letzen Jahren zunehmend mit gegendertem Marketing konfrontiert werden. Erwwachsene auch, aber bei Kindern setzt sich das dann noch merh fest. Statt Spielzeug für alle Spielzeug nur für Jungs und nur für Mädchen. Das führt zu Ausgrenzungen von Kindern, die die andere als die ihnen zugedachte Farbe mögen. Und da ist es auch nicht nur so, dass Mädchen alles dürfen und Jungs nichts, sondern das Mädchen von anderen Mädchen ausgegrenzt werden, wenn sie ein Jungen-T-Shirt tragen.


Die Referenten beider Geschlechter haben ganz sicher gute Beispiele gehabt. Ich frage mich nur, ob die Beispiele repräsentativ waren, oder sie nur zum Zweck hatten, ihre eigenen Gesichtspunkte zu unterstützen.
Es ist richtig, dass in den Schulen gemobbt werden kann, wenn sich ein Kind nicht konform kleidet, aber auch das könnte übertrieben sein. In den Schulen, wo meine Enkelkinder gehen, habe ich nie von Problemen gehört.

Und dass das mit Marketing zu tun haben sollte, sehe ich nicht unmittelbar ein. Die, die am meisten werben, verkaufen billige Sachen.

Aber wiederum, wie definiert man Marketing? Wenn es die bloße Herstellung und den Verkauf von Klamotten umfasst, dann natürlich ja.

Und ich bin der kritische Typ, der sich immer die Frage stellt: WER sagt was? Und WARUM?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 23.06.2018 08:51
Und lieber Gregor: Wenn es nur Neugier ist und echtes Interesse, finde ich Warum-Fragen sogar gut. Ich halte Interesse aneinander für wertvoller als Gleichgültigkeit.

Lieber Micha,

ich bin so einig!


Zitat von: Micha
Aber man darf nicht denken, dass man selber normal und damit richtiger ist, als jemand, der sich ungewöhnlich verhält.

Auch richtig. Nur ist es ja eine Frage, womit wir das Wort "normal" verbinden. Ich spreche von üblich = verbreitet. Darin liegt keine Bewertung. Nur ist es so, das was 90 Prozent machen, nie infrage gestellt wrd. Was aber Minoritäte machen, schon. Und das leider nicht immer aus echtem Interesse.


Zitat von: Micha
Was meinst Du mit:
Zitat
Ich weiß, dass es auch umgekehrt so ist. Aber dein Postulat war, dass es nur den einen Weg ging.
Wo meinst  Du, sehe ich nur einen Weg?

Zitat von: Micha
Warum nur meinen Konservartive immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Ich dazu:

Warum nur meinen Links-Orientierte immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Oder warum nicht, ganz deiner normalen Einstellung entsprechend:

Warum nur meinen Menschen immer, sie alleine bräuchten kein Warum, aber wer anders denkt, brauche es?

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

die eine Referentin gestern fragte mal etwas, wobei sie das Wort "normal" verwendete, sage, dass es falsch sei, verwendete "in der Regel", verwarf auch das, und sagte dann "in den meisten Fällen", was sie für korrekt hielt. Sie wollte vermeiden, Mehrheiten positiv und damit Minderheiten negativ zu beurteilen und meinte dass "normal" und "in der Regel" Positivbeurteilungen seien, "in den meisen Fällen" abr neutral sei.

Wenn ich von "konservativ" rede, meine ich das niicht politisch. Also nicht als Gegensatz zu "rot" oder "links". Ich meine es psychologisch oder cognitionswissenschschafltich . Ich meine damit eine Einstellung, wonach man vor allem bestrebt ist, das zu bewahren (konservieren), was sich für einen bewährt hat, woran man sich gewöhnt hat. Als gegenteiligen Begriff verwende ich z.B. "experimentierfreudig".

Konservatives Verhalten geht auf Routinen aus. Man lernt etwas, kommt damit zurecht, und bleibt dann dabei.

Oft äußert sich Konservativismus auch darin, dass genetisch veranlagte Verhaltensweisen ausgelebt werden. Solidarität mit der Kleingruppe ist uns allen in die Wiege gelegt. Abgrenzung zu anderen Kleingruppen auch. So entstehen konservative Gesellschaften, die kollektive Gewohnheiten tradieren und sie gegenüber kollektiven Gewohnheiten (Traditonen) anderen Gruppen abgrenzen. Nach außen grenzt man sich ab und nach innen pocht man auf Anpassung.

Oft werden diese Gewohnheiten weltanschaulich begründet als von den Ahnen übeliefert und daher heilig oder gar direkt von den Göttern oder von Gott befohlen.

Konservatives Verhalten ist energiesparsam. Experimente kosten Kraft und Zeit und bergen die Gefahr, dass sie daneben gehen. Manchmal aber gelingen sie und manchmal überzeugen sie sogar die Konservativen. Sie gwöhnen sich dann an eine neue Situation, und neigen dazu, dann diese zu konservieren, aber nicht weiter zu experimentieren.

So in etwa!

Auch "Linke" oder "Rote" sind meistens konservativ. Das ist eigentlich die am meisten vertretene Einstellung, eben weil sie so energiesparsam und bequem ist. Und weil sie Kleingruppen zusammenhält. Das hat sich über Jahrhunderttausende bewährt und ist in unsern Genen drin.

Aber auch Experimentierfreudigkeit ist in uns drin, nur nicht ganz so verbreitet.

Zum "Warum": Eigentlich sollte jeder sich selbst fragen, warum er was tut und es nicht anders macht. Darauf wollte ja Sokrates hinaus. Aber das kostet Kraft, verunsichert einen selbst, und darauf haben die meisten Leute keine Lust. Sie leben lieber so, wie sie es sich angewöhnt haben, hinterfragen es nicht, und fühlen sich verunsichert, wenn sie sehen, dass jemand es anders macht. Und deshalb fordern sie von diesem*dieser, dass er*sie es erklärt, warum er*sie es anders macht. Oft ist dahinter kein echtes Interesse, sondern sie hoffen, dass er*sie einsieht, das es so falsch ist und wieder normal wird, damit ihre Welt wieder in Ordnung wird.

LG!
Micha
 
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 23.06.2018 09:37

Ich war heute auf einem Workshop über gendergerechte Sprache. Die beiden Referent*innen zeigten, dass Kinder in den letzen Jahren zunehmend mit gegendertem Marketing konfrontiert werden. Erwwachsene auch, aber bei Kindern setzt sich das dann noch merh fest. Statt Spielzeug für alle Spielzeug nur für Jungs und nur für Mädchen. Das führt zu Ausgrenzungen von Kindern, die die andere als die ihnen zugedachte Farbe mögen. Und da ist es auch nicht nur so, dass Mädchen alles dürfen und Jungs nichts, sondern das Mädchen von anderen Mädchen ausgegrenzt werden, wenn sie ein Jungen-T-Shirt tragen.


Die Referenten beider Geschlechter haben ganz sicher gute Beispiele gehabt. Ich frage mich nur, ob die Beispiele repräsentativ waren, oder sie nur zum Zweck hatten, ihre eigenen Gesichtspunkte zu unterstützen.
Es ist richtig, dass in den Schulen gemobbt werden kann, wenn sich ein Kind nicht konform kleidet, aber auch das könnte übertrieben sein. In den Schulen, wo meine Enkelkinder gehen, habe ich nie von Problemen gehört.

Und dass das mit Marketing zu tun haben sollte, sehe ich nicht unmittelbar ein. Die, die am meisten werben, verkaufen billige Sachen.

Aber wiederum, wie definiert man Marketing? Wenn es die bloße Herstellung und den Verkauf von Klamotten umfasst, dann natürlich ja.

Und ich bin der kritische Typ, der sich immer die Frage stellt: WER sagt was? Und WARUM?

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

ja klar, wollten die beiden (hier sind sie: https://ich-mach-mir-die-welt.de/fortbildungen-infoabend/ (https://ich-mach-mir-die-welt.de/fortbildungen-infoabend/)) ihre Agrumente unterstützen. Ob alle Fallbeispiele repräsentativ waren, weiß ich nicht, aber sie brachten auch statistische Forschungsergebnisse, die Repräsentativität beanspruchten.

Das Argument mit dem Marketing ist dies: Hat man Spielsachen oder Kleidung für alle, können Jungen und Mädchen mit denselben Sachen spielen oder dieselben Sachen anziehen. Dann kann ein Mädchen auch mal die Sachen des älteren Bruders, oder ein Junge die Sachen der älteren Schwester "erben", also übernehmen.
Wenn aber Mädchen nur mit Mädchensachen und Jungs nur mit Jungensachen spielen bzw. anziehen dürfen bzw. durch geschickte Manipulation dazu gebracht werden, es zu wollen, muss man für das kleine Geschwisterchen alles neu kaufen.

Es geht nicht um billige Sachen. Lego z.B. ist sehr hochwertig. Oder Ravensburger auch.

Unter den Fallbeispielen waren auch solche, dass z.B. ein Junge ein lila Fahrrad wollte oder ein Buch, auf dem stand, dass es ein Mädchenbuch sei, und der Vater oder die Mutter das verbot. Oft haben Eltern ja Angst, ihr Kind könnte gemobbt werden, wenn es sich nicht geschlechtstypisch verhält.

Du schreibst, dass Deine Enkelkinder nicht gemobbt werden. Tragen sie denn geschlechtsuntypische Kleidung?

LG!
Michael
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Lars am 23.06.2018 21:46
Moin zusammen!
 
Ich trage heute mal nur wenige Worte bei zu diesem Gedankenaustausch hier .... im Wesentlichen stimme ich den Worten von Harry zu ...
Ansonsten: einfach machen ...
 
Das Buch habe ich heute vom Buchhändler meines Vertrauens abgeholt:
 
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

 
Ich hab noch nicht reingeguckt, aber die Vorfreude ist groß  :)
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: cephalus am 23.06.2018 23:25
Ich hab noch nicht reingeguckt, aber die Vorfreude ist groß  :)

Hallo Lars,
ich freue mich schon auf Deine Rezension
Kinderbücher sind ja meistens schnell gelesen ;)

VG
Cephalus
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 27.06.2018 06:35

Du schreibst, dass Deine Enkelkinder nicht gemobbt werden. Tragen sie denn geschlechtsuntypische Kleidung?


Lieber Micha,

die kleinste, vier Jahre alt, trägt am liebsten Sachen, die für Jungen gemacht sind. Und die Eltern lassen sie. Meine Tochter hatte übrigens, als sie 4-5 Jahre war, eine ähnliche Periode. Und sie wollte auf keinen Fall Röcke oder Kleider tragen. Auch sie wurde nicht gemobbt. Und heute trägt sie gerne Röcke und Kleider.

Ich habe meine fünf Enkelkinder, 4-18, gefragt, ob einige in ihren Klassen aus irgendeinem Grund gemobbt werden. Es kommt nur in einer Klasse vor (acht Jahre alte Kinder), und nicht wegen Kleidung, sondern Aussehen. Zwei Mädchen sind einigen angeblich zu dick. Aber ob Markenklamotten oder nicht spielt keine Rolle.

Die Kita, die zwei Volksschulen und das Gymnasium befinden sich in Orten/Stadtteilen mit generell hohen Durchschnittseinkommen und Ausbildungen. Ob man dort mehr tolerant sein sollte? Keine Ahnung.


Gruß
Gregor

Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 27.06.2018 07:40

Du schreibst, dass Deine Enkelkinder nicht gemobbt werden. Tragen sie denn geschlechtsuntypische Kleidung?


Lieber Micha,

die kleinste, vier Jahre alt, trägt am liebsten Sachen, die für Jungen gemacht sind. Und die Eltern lassen sie. Meine Tochter hatte übrigens, als sie 4-5 Jahre war, eine ähnliche Periode. Und sie wollte auf keinen Fall Röcke oder Kleider tragen. Auch sie wurde nicht gemobbt. Und heute trägt sie gerne Röcke und Kleider.

Ich habe meine fünf Enkelkinder, 4-18, gefragt, ob einige in ihren Klassen aus irgendeinem Grund gemobbt werden. Es kommt nur in einer Klasse vor (acht Jahre alte Kinder), und nicht wegen Kleidung, sondern Aussehen. Zwei Mädchen sind einigen angeblich zu dick. Aber ob Markenklamotten oder nicht spielt keine Rolle.

Die Kita, die zwei Volksschulen und das Gymnasium befinden sich in Orten/Stadtteilen mit generell hohen Durchschnittseinkommen und Ausbildungen. Ob man dort mehr tolerant sein sollte? Keine Ahnung.


Gruß
Gregor



Glückliches Dänemark, lieber Gregor!


Mir kam es auch komisch vor, dass Mädchen Mädchen mobben, die ein blaues T-shirt tragen. Es kommt sicher auch auf die Clique an. Dass allerdings Jungs Jungs mobben, die ein Kleid tragen, kann ich mir leider immer noch gut vorstellen.


Ich hoffe in jedem Fall von Kindermobbing, dass die Lehrer*innen und Erzieher*innen richtig steuern können und wollen!

LG!
Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: cephalus am 27.06.2018 10:26
Mir kam es auch komisch vor, dass Mädchen Mädchen mobben, die ein blaues T-shirt tragen. Es kommt sicher auch auf die Clique an. Dass allerdings Jungs Jungs mobben, die ein Kleid tragen, kann ich mir leider immer noch gut vorstellen.


Ich hoffe in jedem Fall von Kindermobbing, dass die Lehrer*innen und Erzieher*innen richtig steuern können und wollen!

Das konnte ich mir auch nicht vorstellen,  bis ich erfahren habe, dass in dem Kindergarten in dem meine Jungs waren Mädchen von anderen Mädchen massiv gemobbt wurden, die keine Kleider oder Röcke trugen.

Leggings und Nagellack,  was meine Jungs lieb(t)en gingen dagegen voll in Ordnung - nur jetzt zur Schule ist der Wille es zu testen nicht mehr vorhanden- Vorsicht?...
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 27.06.2018 10:35
Mir kam es auch komisch vor, dass Mädchen Mädchen mobben, die ein blaues T-shirt tragen. Es kommt sicher auch auf die Clique an. Dass allerdings Jungs Jungs mobben, die ein Kleid tragen, kann ich mir leider immer noch gut vorstellen.


Ich hoffe in jedem Fall von Kindermobbing, dass die Lehrer*innen und Erzieher*innen richtig steuern können und wollen!

Das konnte ich mir auch nicht vorstellen,  bis ich erfahren habe, dass in dem Kindergarten in dem meine Jungs waren Mädchen von anderen Mädchen massiv gemobbt wurden, die keine Kleider oder Röcke trugen.

Leggings und Nagellack,  was meine Jungs lieb(t)en gingen dagegen voll in Ordnung - nur jetzt zur Schule ist der Wille es zu testen nicht mehr vorhanden- Vorsicht?...

Mädchen mobbten Mädchen, weil sie Hosen trugen? Unglaublich!

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 27.06.2018 11:26
Hallo, bin erst heute auf dieses Thema aufmerksam geworden und las fast alle Beiträge mit Interesse. Es ist schon toll, was so ein Kinderbuch bewirken kann. Endlich ist wieder Leben in der Diskussion und auch ich habe gerade das Buch bestellt und hole es bei meiner Buchhandlung ab, denn neune Enkelkinder (14-1 Jahr alte) haben mich oft im Rock oder Kleid gesehen und kaum Fragen gestellt. Nun hoffe ich mit diesem Buch die Familiendiskussion anzuregen.
Das Foto von Lars mit dem Buch finde ich super - Danke.
Euer Ludwig
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 27.06.2018 11:35
Hallo, bin erst heute auf dieses Thema aufmerksam geworden und las fast alle Beiträge mit Interesse. Es ist schon toll, was so ein Kinderbuch bewirken kann. Endlich ist wieder Leben in der Diskussion und auch ich habe gerade das Buch bestellt und hole es bei meiner Buchhandlung ab, denn neune Enkelkinder (14-1 Jahr alte) haben mich oft im Rock oder Kleid gesehen und kaum Fragen gestellt. Nun hoffe ich mit diesem Buch die Familiendiskussion anzuregen.
Das Foto von Lars mit dem Buch finde ich super - Danke.
Euer Ludwig


Lustig, lieber Ludwig, andere sind froh, wenn ihre Röcke stillschweigend toleriert werden, und Du willst die Diskussion anregen. Und andere mögen keine langen Diskussionen hier im Forum, aber Du begrüßt sie.
So verschieden sind wir Menschen! :)

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 27.06.2018 12:46

Dass allerdings Jungs Jungs mobben, die ein Kleid tragen, kann ich mir leider immer noch gut vorstellen.

Ich leider auch.



Ich hoffe in jedem Fall von Kindermobbing, dass die Lehrer*innen und Erzieher*innen richtig steuern können und wollen!


Nachdem was ich erfahren habe, tun sie ihr Bestes und haben auch die Eltern der Klasse mobilisiert, damit es zum Aufhör gebracht werden kann. Ob es ihnen gelingt, ist dann eine andere Sache.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: husti am 27.06.2018 14:35
Hallo, bin erst heute auf dieses Thema aufmerksam geworden und las fast alle Beiträge mit Interesse. Es ist schon toll, was so ein Kinderbuch bewirken kann. Endlich ist wieder Leben in der Diskussion und auch ich habe gerade das Buch bestellt und hole es bei meiner Buchhandlung ab, denn neune Enkelkinder (14-1 Jahr alte) haben mich oft im Rock oder Kleid gesehen und kaum Fragen gestellt. Nun hoffe ich mit diesem Buch die Familiendiskussion anzuregen.
Das Foto von Lars mit dem Buch finde ich super - Danke.
Euer Ludwig


Lustig, lieber Ludwig, andere sind froh, wenn ihre Röcke stillschweigend toleriert werden, und Du willst die Diskussion anregen. Und andere mögen keine langen Diskussionen hier im Forum, aber Du begrüßt sie.
So verschieden sind wir Menschen! :)

LG, Micha

Damit die Röcke einmal stillschweigend toleriert werden, ist m.E. durchaus erst einmal eine entsprechende Diskussion notwendig, damit es dazu kommen kann.
Ansonsten wäre es anderen völlig egal, dass wir Röcke tragen. Dieses ist den meisten unter uns doch auch nicht völlig recht. Gleichgültigkeit erfüllt uns doch auch nicht. Wir wollen Röcke tragen (dürfen) und andere dazu animieren. Da reicht es nicht, einfach nur tolieriert zu werden. Vielmehr müssen wir Aufmerksamkeit erreichen, wenn nötig diskutieren und vor allem....
Rausgehen und uns im Rock auf der Strasse zeigen.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: cephalus am 27.06.2018 20:36
Ansonsten wäre es anderen völlig egal, dass wir Röcke tragen. Dieses ist den meisten unter uns doch auch nicht völlig recht. Gleichgültigkeit erfüllt uns doch auch nicht. Wir wollen Röcke tragen (dürfen) und andere dazu animieren. Da reicht es nicht, einfach nur tolieriert zu werden. Vielmehr müssen wir Aufmerksamkeit erreichen, wenn nötig diskutieren und vor allem....
Rausgehen und uns im Rock auf der Strasse zeigen.

Hallo Husti,
ich denke da sprichst Du vor allem für Dich.

Für mich jedenfalls nicht.

Ich will niemanden vom Rock überzeugen, animieren.
Mir reicht es, wenn ich einen Rock mit der gleichen Selbstverständlichkeit, kommentar- und kritiklos in jeder Situation tragen kann, wie eine Hose.
Wenn ein durchschnittlicher Rock im selben Maße die Blicke der Mitmenschen auf sich zieht wie eine durchschnittliche Hose und er ohne zusätzlichen Anlass per se keiner Erwähnung, Erklärung oder gar Begründung bedarf.

Vielleicht hast Du ja mehr den Weg im Blick, als das Ziel, für den Weg bleiben wohl Diskussionen nicht aus, darum gibt es das Forum, aber mein Ziel sieht aus wei beschrieben.

VG
Cephalus
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 27.06.2018 23:57
Hallo, bin erst heute auf dieses Thema aufmerksam geworden und las fast alle Beiträge mit Interesse. Es ist schon toll, was so ein Kinderbuch bewirken kann. Endlich ist wieder Leben in der Diskussion und auch ich habe gerade das Buch bestellt und hole es bei meiner Buchhandlung ab, denn neune Enkelkinder (14-1 Jahr alte) haben mich oft im Rock oder Kleid gesehen und kaum Fragen gestellt. Nun hoffe ich mit diesem Buch die Familiendiskussion anzuregen.
Das Foto von Lars mit dem Buch finde ich super - Danke.
Euer Ludwig


Lustig, lieber Ludwig, andere sind froh, wenn ihre Röcke stillschweigend toleriert werden, und Du willst die Diskussion anregen. Und andere mögen keine langen Diskussionen hier im Forum, aber Du begrüßt sie.
So verschieden sind wir Menschen! :)

LG, Micha

Damit die Röcke einmal stillschweigend toleriert werden, ist m.E. durchaus erst einmal eine entsprechende Diskussion notwendig, damit es dazu kommen kann.
Ansonsten wäre es anderen völlig egal, dass wir Röcke tragen. Dieses ist den meisten unter uns doch auch nicht völlig recht. Gleichgültigkeit erfüllt uns doch auch nicht. Wir wollen Röcke tragen (dürfen) und andere dazu animieren. Da reicht es nicht, einfach nur tolieriert zu werden. Vielmehr müssen wir Aufmerksamkeit erreichen, wenn nötig diskutieren und vor allem....
Rausgehen und uns im Rock auf der Strasse zeigen.

Lieber Husti,

ich bin ganz Deiner Meinung!

LG, Micha

PS: Schade, dass wir uns in Büdingen nicht verabschieden konnten. Wir "Langschläfer" (Zitat von Jürgen) kamen halt etwas später in den Frühstücksraum. Da warst Du schon weg.

Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 28.06.2018 00:01
Ansonsten wäre es anderen völlig egal, dass wir Röcke tragen. Dieses ist den meisten unter uns doch auch nicht völlig recht. Gleichgültigkeit erfüllt uns doch auch nicht. Wir wollen Röcke tragen (dürfen) und andere dazu animieren. Da reicht es nicht, einfach nur tolieriert zu werden. Vielmehr müssen wir Aufmerksamkeit erreichen, wenn nötig diskutieren und vor allem....
Rausgehen und uns im Rock auf der Strasse zeigen.

Hallo Husti,
ich denke da sprichst Du vor allem für Dich.

Für mich jedenfalls nicht.

Ich will niemanden vom Rock überzeugen, animieren.
Mir reicht es, wenn ich einen Rock mit der gleichen Selbstverständlichkeit, kommentar- und kritiklos in jeder Situation tragen kann, wie eine Hose.
Wenn ein durchschnittlicher Rock im selben Maße die Blicke der Mitmenschen auf sich zieht wie eine durchschnittliche Hose und er ohne zusätzlichen Anlass per se keiner Erwähnung, Erklärung oder gar Begründung bedarf.

Vielleicht hast Du ja mehr den Weg im Blick, als das Ziel, für den Weg bleiben wohl Diskussionen nicht aus, darum gibt es das Forum, aber mein Ziel sieht aus wei beschrieben.

VG
Cephalus

Lieber Cephalus,

für mich spricht Husti auch. Die fraglose Akzeptanz von Männern in Röcken ist das Endziel, aber der Weg dahin führt auch über Auseinandersetzung mit dem Thema und nicht nur über Ignoranz und Gleichgültigkeit. Zum Teil aber auch das, da gebe ich Dir Recht.

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 28.06.2018 10:41
Gude zusammen!

Ich habe mir auf Youtube den Film "The boy in the dress"" angesehen. Gut fand ich die beiden Begrüdungen. Als der Vater den Jungen fragt, warum er gerne Kleider anzieht, antwortete er: "Ich denke, es macht mich fröhlich." Und als der Junge seinen Schulleiter fragt, warm sich dieser als Frau verkleidet, antwortet er: "Der Job als Schulleiter ist so stressig. So kann ich mich entspannen."

Das sind doch schöne Gründe!

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: Skirtedman am 28.06.2018 23:14
Wir wollen Röcke tragen (dürfen) und andere dazu animieren. Da reicht es nicht, einfach nur tolieriert zu werden. Vielmehr müssen wir Aufmerksamkeit erreichen, wenn nötig diskutieren und vor allem....
Rausgehen und uns im Rock auf der Strasse zeigen.

Hallo Husti,
ich denke da sprichst Du vor allem für Dich.

Für mich jedenfalls nicht.

Ich will niemanden vom Rock überzeugen, animieren.
Mir reicht es, wenn ich einen Rock mit der gleichen Selbstverständlichkeit, kommentar- und kritiklos in jeder Situation tragen kann, wie eine Hose.
Wenn ein durchschnittlicher Rock im selben Maße die Blicke der Mitmenschen auf sich zieht wie eine durchschnittliche Hose und er ohne zusätzlichen Anlass per se keiner Erwähnung, Erklärung oder gar Begründung bedarf.

Vielleicht hast Du ja mehr den Weg im Blick, als das Ziel, für den Weg bleiben wohl Diskussionen nicht aus, darum gibt es das Forum, aber mein Ziel sieht aus wei beschrieben.

VG
Cephalus

Zu jedem Ziel führt ein Weg. Und wenn nicht, dann muss man ihn finden.

Lieber Cephalus,

Dein berechtigter Egoismus in Ehren, aber um Dein Ziel zu erreichen, hilft es Dir unheimlich, wenn auch andere Männer zu Röcken, Kleider etc. greifen.
Je mehr andere Männer sich dem Dogma Mann=Hosen nicht mehr beugen, desto eher bist auch Du für Dich am Ziel angekommen und kannst Dich unbescholten auch dort aufhalten.
Ich bin sicherlich auch nicht der unendliche Kämpfer, der andere Männer mit Nachdruck animieren möchte, Röcke zu tragen. Wäre ich das, dann würde ich z.B. über Spaghettiträger am Mann nicht diskutieren, sondern sie vermeiden, um erst einmal den Rock anderen schmackhaft zu machen und nicht bereits das "ganze Programm". Dennoch ist mir sehr recht, wenn andere Männer zu der Formel Mann=Hosen Alternativen vorleben würden.
Je mehr Männer das vormachen, umso mehr wird es Dir, mir und den meisten anderen unter uns spürbare Vorteile bringen in all jenen Punkten, die Du für Dich wünschst! Die Arbeit, anzuecken, musst Du dann nicht mehr alleine für Dich leisten, sondern übernehmen dann auch andere für sich und auch für Dich.
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: JJSW am 18.07.2018 19:36
Noch ein (bisschen älterer) Junge im Rock

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Gefällt mir gut, die Geschichte, auch wenn sie mir durch Nils Pickert sehr bekannt vorkommt.
Und ich fühle mich auch oft wie der Junge, wenn ich einen Rock trage.
Leichter, jünger, mehr Freude am Bewegen...

Nur das ich eben den Rock so erst mit 45 für mich entdeckte...

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 20.07.2018 06:46
Ein sehr schöner Rock, Jürgen, und er steht dir.

Gruß
Gregor

PS. Vielleicht haben wir Rockträger das gemeinsam, dass wir uns nicht so richtig erwachsen werden?
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: MAS am 20.07.2018 08:56
PS. Vielleicht haben wir Rockträger das gemeinsam, dass wir uns nicht so richtig erwachsen werden?

Ja, wer erwachsen geworden ist, hat was falsch gemacht!  ;D

LG, Micha
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: high4all am 20.07.2018 09:06
PS. Vielleicht haben wir Rockträger das gemeinsam, dass wir uns nicht so richtig erwachsen werden?

Ja, wer erwachsen geworden ist, hat was falsch gemacht!  ;D

LG, Micha
Nicht richtig erwachsen? Hier ist der Beweis:

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Passt irgendwie zum Thema "Kinderbuch"

LG vom Schulmädchen
Hajo
Titel: Re: Vorstellung (Kinder-) Buch: Kerstin Brichzin: "Der Junge im Rock"
Beitrag von: GregorM am 20.07.2018 10:31

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Passt irgendwie zum Thema "Kinderbuch"


Ja. Und dabei ein schöner Rock - oder Billie Kilt, wie er oft genannt wird.

Gruß
Gregor