@Jürgen:Rock und Kleid ist für mich inzwischen kein Problem mehr auf der Arbeit und praktiziere ich regelmäßig bei warmem Wetter. Stößt nur noch auf sehr mäßiges Interesse
Bei mir ist das auch so. Kleider sind mittlerweile bei mir genauso normal wie Röcke und gerade im Sommer finde ich sie sehr praktisch und luftig. Drüberwerfen und fertig.
Habe nun festgestellt, daß Rock oder Kleid tragen doch für einige Aufregen sorgt.
Ja klar - wir bekommen das nur nie mit.
Aber wollen wir da nicht auch? So ein Stück weit?
Sagte doch die Mutter einer Arbeitskollegin (wohnt 2 Häuser weiter in der Nachbarschaft) heute zu meiner Frau:
"Die (Kolleginnen und Kollegen) haben sich aufgeregt weil dein Mann im Kleid in die Arbeit kommst."
Gut so! Die sollen sich ruhig aufregen, denn dann merken sie vielleicht, dass Emanzipation auch für Männer gilt.
"Sollen dir das doch deine Kolleginnen und Kollegen ins Gesicht sagen und nicht hintenrum, die Feiglinge. Finde ich gemein sowas."
Ach, die tuscheln doch sowieso alle hinter unserem Rücken, machen wir uns doch nichts vor.
Ich erinner mal an Ghandi:
http://thequotes.in/wp-content/uploads/2015/11/Mahatma-Gandhi-Motivational2.jpgMorgen wieder mit Kleid oder Rock zur Arbeit. Grad zum Trotz.
Richtig so, zeigs ihnen!
Bei mir hat noch keiner etwas zum Kleid gesagt, aber damit rechne ich auch nicht. Durch den Nagellack, die Ohrringe und das MakeUp halten mich die meisten vermutlich eh für Trans - jetzt erst recht, weil ich wegen des LGBT pride month auch noch die
Trans Flagge auf den Nägeln habe.
Und solche heiklen Themen spricht keiner einfach so mal an.
@Rock-er:......so viel Mut möchte ich auch mal haben Cool
Nur müßte das "Kleidchen" etwas länger sein.
Es ist wie beim ersten Rock - die Ängste sitzen nur in unserem Kopf und wollen uns einreden, dass wir kein Kleid anziehen dürfen, weil es noch femininer als ein Rock ist. Das sind aber nur irrationale Ängste - wir können anziehen was wir wollen. Die anderen reden und denken sowieso und warum sollte ich deren vermutete Gedanken zum Maßstab nehmen?
Jürgens Kleid ist eigentlich recht normal lang, wenn ich das so mit einigen meiner vergleiche. Meine kürzesten Kleider sind locker noch eine Handbreit kürzer - da sitzt man schon fast auf dem blanken Hintern und muss aufpassen, dass man sich nicht aus Versehen bückt. Die trage ich aber meist nur am Strand.
Ein kleiner Tip am Rande: Wenn das Kleid zu kurz wird, kann man auch einfach einen dünneren Rock darunter ziehen. Ich habe bspw. eine
Elfentunika von Vishes, die ist für ein Kleid eigentlich ein wenig zu kurz. Wenn man da aber einen kurzen A-Linie Rock drunterzieht, bspw. den
Glockenrock von H&M, dann sieht das immer noch aus wie ein einziges Kleid, geht aber bis zum Knie.
Da ich auf Grund eines Beinleidens Stützstrümpfe tragen muß, kann ich weder kurze Röcke noch kurze Kleider tragen.
Was ist das denn für ein Beinleiden? Denn wenn man das ursächlich behandeln würde, bräuchtest du keine Stützstrümpfe mehr.
Der Sinn eines Rockes/Kleides ist es doch, zumindest für mich, daß es luftig sein soll. Was aber mit Strumpfhose, wenn auch nur Blickdichte, zunichte gemacht wird. Dann kann ich auch gleich wieder Hose tragen. (meine Meinung).
Wenn es kühler ist, muss es nicht mehr wirklich luftig sein, da bin ich ganz froh, wenn ich Legging unter dem Rock trage. Auf die Idee, dann wieder Hosen anzuziehen, bin ich noch nie gekommen. Ich weiß nicht mal, wo ich meine Hosen hingelegt habe...
Außerdem sehen meine Beine auch nicht mehr so Optimal aus wie Deine
Genau deshalb tragen Frauen ja hautfarbene Feinstrumpfhosen. Die funktionieren auch bei Männern.
@Rob: Cooles Outfit.
Ich mag ja gemusterte Strumpfhosen, leider gibt es die in meiner Größe nicht allzu oft. Und ich muss sie immer erst umnähen, das geht auch nicht bei allen gut.
@Gregor: Und in der realen Welt müssen wir leben und das beste aus ihr bekommen.
Stimmt. Aber das Beste ist das, was uns glücklich macht. Nicht das, was andere glücklich macht.
@Hajo:Wenn Toleranz durch Verbote ersetzt wird, ist es keine Toleranz, sondern Intoleranz. Wenn ich intoleranten Leuten durch vorauseilenden Gehorsam entgegen komme, damit ihre kleine Welt nicht gestört wird, mache ich mich mitschuldig, weil ich ihre intolerante Haltung verstärke.
Völlig richtig. Und dann müssen wir uns auch nicht beschweren, dass die anderen ihre Meinung nicht ändern und uns komisch anschauen. Die Frauen haben sich damals die Hosen erkämpft, indem sie damit gegen allen Widerstand immer wieder auf die Straße gegangen sind und auf ihre Rechte gepocht haben. Nicht, indem sie gesagt haben "Ach die Anderen finden das nicht gut, lass uns mal wieder den Rock anziehen, wir können eh nichts ändern..."
@cephalus:Damit glaube ich, greifst Du zu kurz, Hajo.
Du unterstellst quasi, dass seine Kollegen etwas suchen um Kritik zu üben.
Tun sie. Jeder hat einen bestimmten "Zuneigungswert" für jeden anderen Kollegen im Kopf. Und bei denjenigen, die da von vorneherein einen gewissen negativen Wert haben, sucht man unbewußt nach Faktoren, die die Abneigung weiter bestärken, damit wir sie nicht mögen müssen. Aber wir wissen ja gar nicht, warum und wie die Kolleginnen das sagten, es kann ja auch einfach nur ein Ausdruck der Verwunderung gewesen sein. Bei Frauen kann man da nie sicher sein. Frauen können "Ach ja?" auf 37 verschiedene Arten betonen, 9 davon sind sogar tödlich.
@Harry:Ich erlebe es eigentlich jetzt schon längere Zeit dass Gegen den Strom zu schwimmen mir mehr Energie gibt, als mit dem Strom zu schwimmen.
Das kann ich nur bestätigen. Rock tragen macht auch in dieser Hinsicht frei.
Genauer gesagt: Sich selbst zu sein macht frei - und glücklich.
Eigentlich schwimme ich auch nicht gegen den Strom. Ich stehe am Rand des Stromes und schaue den anderen zu, wie sie der Masse hinterherschwimmen und der erste in einem Wettbewerb sein wollen, den sie nicht gewinnen können.
Ich denke es ist allerdings eine längere Entwicklungsphase dass man daraus mehr Energie gewinnen kann als man verbraucht. Je länger man selber durchhält, umso mehr verstimmen die Kritiker. Niemand greift einen Menschen an der in sich gefestigt ist.
Stimmt. Energie gewinnt man erst dann daraus, wenn man gefestigt ist und das Tragen des Rocks normal geworden ist. Bis dahin verbrauchen die eigenen Ängste und Unsicherheiten einen Großteil der Energie. Aber hat man diese Phase erst einmal überwunden, erzeugt das "Ich bin ich" eine Unmenge positiver Energie.