Hallo,
ich war vergangene Woche mit einer meiner Klientinnen auf Ferienfreizeit. (Zur Erklärung: Ich arbeite mit teilweise schwerst mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen zusammen, die teilweise vollkommen auf fremde Hilfe angewiesen sind).
Ich habe mich einer anderen Gruppe unserer Einrichtung angeschlossen, so daß wir eine Gruppe von 12 Personen waren.
Unter den Klienten war auch einer dabei, der "nur" geistig behindert ist, und deshalb auch recht selbständig ist. Leider ist ist er auch psychisch recht auffällig und wird auch mit Psychopharmaka behandelt, was man auch recht schnell bemerkt.
Sein sehnlichster Wunsch ist, so wie ich das im Verlauf der Freizeit mitbekommen habe, und was mir auch im Vorfeld von meinem Kollegium erzählt wurde, ist es, eine Frau zu sein.
Er rasiert sich regelmäßig die Beine (so ziemlich das einzige, worauf er sich länger konzentrieren kann) - das Gesicht allerdings nicht, weil das Frauen nicht machen. Der Flaum sprießt also...
Ebenso beneidet er Frauen um ihren langen Haare, und auch ich kam nicht umhin, ihm meine langen Haare zu erklären.
Um das noch einzuschieben: das ist nicht das Kernproblem, welches das Team mit ihm hat. Da gibt es genug andere Frontenh, an denen das Team mit ihm zu kämpfen hat. Das auszuführen, würde allerdings den Rahmen sprengen.
Im Vorfeld dieser Freizeit wurde ich von meinen Kollegen gebeten, auf den Rock zu verzichten. Das ist mir zwar nicht leicht gefallen, aber ich wollte den jungen Mann und auch das Team nicht unnötig in Unruhe versetzen.
Ich habe das auch gemacht, wei8l ich über sein Krankheitsbild zu wenig weiß, und auch das Team Probleme hat, ihm gerecht zu werden (das ist eine Aussage der Kollegen).
Ich habe natürlich auch in Frage gestellt, ob man sein Ansinnen, eine Frau zu sein / werden, nicht ernst nehmen soll. Da aber wir als Erzieher keine Entscheidungsbefugnis haben, kann diese Frage nicht abschließend geklärt werden. Wie gesagt, er ist auch in psychologischer Behandlung.
Was ich jetzt eigentlich damit zum Ausdruck bringen wollte: Es gibt nun einmal Situationen, wo0 der Rock nicht opportun ist.
In solche Situationen gerate ich allerdings selten. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz und in ihrem privaten Umfeld keinerlei Problem mit dem Rock am Mann haben.
Gruß
Collantix