Ja, lieber Zwurg, das mag so sein, dass die meisten Menschen nicht verstehen, worüber wir hier reden bzw. schreiben.
Müssen wir uns damit abfinden oder die Menschen aufzuklären versuchen?
Mit den Genderstudies ist es ja auch so: Viele Menschen verstehen nicht, worum es da geht. Da es aber viele Menschen angeht, kam es in die Öffentlichkeit. Nur wird es anscheinend nicht so erklärt, dass Nichtfachleute es nicht verstehen.
Zudem kommen aggessive Forderungen von Menschen, die sich durch die Genderstudies endlich verstanden fühlen, dass nun alle gefälligst dieses Wissen lernen sollen.
Das empfinden andere wiederum als Angriff auf ihre Lebensweise.
Und dann gibt es Ideologen, die ihre Ideologie angegriffen sehen und deshalb die Genderstudies als Feind betrachten. Die wollen gar nicht, dass die Menschen da was lernen und verstehen, sondern wollen sie dumm halten. Sie erfinden Lügen über die Genderstudies, verallgemeinern einzelne Fehlentwicklungen, und wollen die Genderstudies am liebsten abschaffen, wie es im Programm einer Partei, deren Namen ich nicht zu nennen brauche, gefordert wird. Diese Ideologen nutzen das Nichtwissen der Menschen aus und erklären ihnen, sie sollten lieber ihren eigenen Verstand benutzen, statt von den Wissenschaften zu lernen. Sie bezeichnen die Wissenschaften, vor allem die Genderstudies, selbst als Ideologie. So verdrehen sie die Dinge, um die Menschen manipulieren zu können.
Fakt ist: Das Leben ist kompliziert. Wissenschaftler:innen sind auch nicht allwissend und machen auch fehler und manche sind sehr begierig nach Ruhm und Geld und haben kein Interesse, ihr Wissen so zu erklären, dass Nichtfachleute sie verstehen. Nichtsdestotrotz vermehren die Wissenschaften unser Wissen über das Leben, die Natur, die Kulturen usw. Und ein Teil dieses Wissens ist direkt wichtig für unser Zusammenleben in einer gemeinsamen Gesellschaft. Gerade dafür ist aber auch die allgemeinverständliche Wissenschaftsvermittlung wichtig. Die geschieht ganz gut in einschlägignen Sendungen im öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen, nicht fehlerfrei und auch Moden folgend, aber im Großen und Ganzen ganz gut. Und weil diese Medien diese Arbeit ganz gut machen, will besagte Partei sie beschneiden und unter ihre Ideologie bringen. Lieber solle man TikTok gucken.
Also, was nun?
LG, Micha
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Lieber Gregor,
ich las Dein Posting, nach dem ich obiges geschrieben habe. Ja, wenn alles so tolerant gegenüber anderen Genderidentitäten und sexuellen Präferenzen wären, wie Du es bist, wäre vieles gewonnen.
Und wenn die deutsche Sprache ein Utrum hätte wie die Dänische, wäre es auch besser.
LG, Micha