Gude zusammen,
ich leite mal eine Diskussion von hier
https://www.rockmode.de/index.php?topic=9953.msg195572#msg195572nach hier um:
Lieber Wolfgang,
um Genderfluid geht es mir nicht, das ist nur eine Genderkategorie unter vielen.
Mir geht es hierum, dass Du schreibst:
Mögen die Wissenschaften noch sehr sehr die männliche Geschlechterrolle mit "Gender" bezeichnen, die Masse der Männer ist für derlei Theorien nicht erreichbar. Die Masse der Männer will einfach Mann sein.
Diese Deine Aussage bestätigt doch meine Erkenntnis, dass hier einfach ein Wort abgelehnt wird, weil man (also diese "Masse der Männer", von denen Du sprichst) mit diesem Wort anderes assoziiert, als was von denen, die es in den Diskurs eingbracht haben, gemeint ist.
Abgelehnt wird es, weil es mit LGBTQ usw. verbunden wird, einen Teil der Gesellschaft, dem sich "die Masse der Männer" nicht zugehörig fühlt.
Gemeint mit "Gender" ist aber das, was Geschlecht gesellschaftlich bedeutet. "Einfach Mann sein" ist auch eine Genderrolle, die in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten konstruiert werden kann.
Was lerne ich als Wissenschaftler daraus (auch wenn ich kein Genderwissenschaftler bin, aber so ganz allgemein): Will man wissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse in die Öffentlichkeit vermitteln, muss man schauen, wie die Wörter, die man verwendet, von Nichtfachleuten verstanden werden.
Es ist ja nun so, dass der Gender-Begriff nicht nur von Wissenschaftler:innen, sondern auch von poltischen Akteur:innen verwendet wird, und das durchaus normativ, sowohl im Sinne der LGTBQ usw.-Bewegung als auch in klarer Feindschaft zu ihr.
Und da kann der Nichtfachmensch schon mal was verwechseln.
Siehst Du es auch so?
LG, Micha