Meine Motivation, hier mitzuschreiben?
Wollte ich eigentlich nicht. Mein Fehler war, dennoch Eure - bitte entschuldigt den Ausdruck - Ergüsse zu lesen.
Mir geht es etwas ähnlich wie sebaldus. Irgendwann konnte ich es auch nicht mehr unkommentiert stehen lassen.
Ja, was ist meine Motivation?
Weil ich sehe, wie sowohl in der Gesellschaft, aber vor allem auch hier, sich ein großer Graben auftut. Diese Spaltung schwächt den Zusammenhalt - auch hier im Forum.
Vor allem, wenn Grabenkämpfe mit äusserst scharfer Munition ausgefochten werden, halte ich es für gefährlich, wenn jeder versucht, möglichst viele Überläufer auf seine Seite des Grabens zu ziehen.
Die ganzen 639 Antworten in diesem Thread - ein paar vielleicht ausgenommen - zeigen, dass mit Faktenschlachten, Wahrheitsbekundungen und Widerlegungsversuchen keiner von seiner ursprünglichen Haltung nennenswert abzubringen ist. Irgendjemanden mit diesem Thread von etwas Neuem zu überzeugen ist de facto ausgeschlossen.
Mein Anliegen ist - wie so oft, glaube ich -, gegenseitig anzuerkennen, dass es unterschiedliche Denkweisen, Interpretationen und Haltungen gibt, und dass keiner, auch nicht die, die am lautesten rufen, die Wahrheit gepachtet haben. Jeder sollte einsehen, dass seine eigene Meinung seine eigene Meinung ist, die genauso viel und genauso wenig zählt wie die Meinung eines anderen. Und da brauchen wir nicht verzweifeln, wenn einer die Pharmadiktatur heraufbeschwört und ein anderer regierungshörig ist.
Interessant finde ich, dass einige der Mitdiskutanten (-onkels) gar nicht so ganz genau entweder auf der einen oder anderen Seite des Grabens zu finden sind. Diese können im hitzigen Miteinander vielleicht am meisten Erkenntnis gewinnen.
Vielleicht sind aber die bedingungslosen Getreuen auf der einen oder anderen Seite auch für das ein oder andere Argument empfänglich, wenn statt Granaten belegbare Argumente über den Graben ausgetauscht werden. Dann könnte ein echter Wissensgewinn stattfinden, ganz ohne ideologische Verblendung.
Edit: Gleichwohl, auch eine kleine Motivation, kann ich nicht umhin, manchen den Spiegel vorzuhalten. Bild ich mir ein jedenfalls.