Soo, ich habe mal recherchiert und ein paar sehr gute Punkte aus der allwissenden Müllhalde zusammengefasst, Es werden Geschlechterrollen, Kleiderverordnung und "erster Feminismus" angerissen.
In der Renaissance glaubte man, dass Männer und Frauen im Grunde den gleichen Körper besitzen; einziger Unterschied sei das bei der Frau im Körper verbliebene Geschlechtsorgan, welches sich bei den Männern nach außen gestülpt hatte. Der Rückschluss daraus war, dass die Frau somit eine minderwertige Variante des Menschen und damit dem Mann untergeordnet sei.
Diese Weltsicht machte den Mann zum Maßstab für den Menschen und die Frauen versuchten, sich durch Imitation diesem Ideal anzunähern.
Als indirekte Folge kam es zu einer neuen Rollen und Aufgabenverteilung innerhalb der Familie. Dem Mann wurde von nun an die außerhäusliche Aufgabe zugeteilt, den Unterhalt der Familie zu sichern und darüber hinaus für größtmöglichen Wohlstand zu sorgen. Die Frau hatte die Aufgaben, sich für Haushalt, Ehemann und Kindererziehung zu sorgen und als geschmücktes Prestigeobjekt Wohlstand und den beruflichen Erfolg des Mannes zu repräsentieren.
Neben den neuen Schichten gab es von nun an eine gravierende Teilung des Lebens in Männerwelt und Frauenwelt. Dies galt verstärkt in der wohlhabenden, bürgerlichen Mittel- und Oberschicht die nun die führende kulturelle Schicht darstellte. In den unteren Arbeiterschichten vollzog sich die Trennung langsamer. Hier mussten - ähnlich wie in einem Familienbetrieb - auch Frau und Kinder durch Arbeit zur Ernährung der Familie beitragen, da der Lohn des Ehemanns zum Überleben nicht ausreichte. Für die Ehefrauen bedeutete dies meist schlechtbezahlte Beschäftigung in den Textilfabriken oder Heimarbeit. Hier nähten sie im Auftrag von Zwischenmeistern, die die neu entstanden Konfektionsindustrie belieferten. Die Frauen der Ober- wie auch die der Unterschicht hatten somit entscheidend Einfluss auf die Entstehung der Konfektionsmode. Die einen als nimmersatte, eitle Konsumentinnen, die anderen als unterbezahlte, ausgebeutete Arbeiterinnen.
Die Ausblendung von Moral und Gefühl aus dem Arbeitsleben führte dazu, dass diesen Werten im privaten Bereich eine erhöhte Wichtigkeit zukamen und sich nach den freien Jahren von Empire und Directoir (1775 - 1815) eine sehr bodenständige, bürgerlich-konservative und moralisch engstirnige Gesellschaft entwickelte.
Das modische Bild der Zeit passte sich den neuen Gegebenheiten an. Von nun an trug der Mann nüchterne, einheitliche Anzüge die auf das wesentliche beschränkt waren und die vom Geschäftsmann geforderte Korrektheit und Zurückhaltung vermittelten. Die Männermode sollte sich nur noch in Details verändern. In den Grundzügen ist sie uns bis heute erhalten geblieben.
Die Frauenmode jedoch, nahm durch die repräsentative Rolle der Frau schnell Abschied von dem natürlichen, schlichten Empirekleid. Die Frauen der Oberschicht gaben alle "schmutzigen" Arbeiten an Angestellte ab. Dementsprechend dekorativ und alltagsuntauglich wurde auch bald die Mode und griff mit Korsett und Reifrock die Grundformen des Rokoko wieder auf. Entsprechend der neuen Biederkeit, kleidete man sich nun jedoch sittsam hochgeschlossen und durch vielerlei Schleifen, Stoffrollen und Rüschen verziert.