Naja, eigentlich sollte es kein 'zur falschen Zeit' geben. Wenn es ein 'zur falschen Zeit' gibt, dann ist nicht die Sache falsch, sondern irgendwas falsch an der Zeit.
Interessant war die Aussage, dass Mark Bryan meist mit der LGBT Szene in Verbindung gebracht wird. Sie hätte durch ihre Extrovertiertheit Hürden für Hetero Männer aufgebaut. Schon nachvollziehbar, da die Szene ja oft der Vorreiter bei Veränderungen ist.
Sie ist ja auch oft deutlich erkennbar.
Ja, das hat ja Mark Bryan alles gesagt.
Und das ist genau das, was wir hier im Thread alles argumentativ ausführlich zusammengetragen haben.
Mark bezeichnet sich ja als "straight man" - das, was man früher bei uns "normaler Mann" respektentbehrend bezeichnet hat. "Straight man", der Röcke tragen will. Ob nun "straight man" respektvoller klingt, sei mal dahingestellt. Klingt aber schön griffig.
Und das entspricht, was ich einem meiner Beiträge mit der darin vorher fest umschriebenen Gruppe als WIR in Großbuchstaben einfachheitshalber wiedergegeben hatte. Oder weiter früher dem 'S', das ich den LGBTQ vorne hinzufühen wollte, genauer gesagt nur die Hetero-S der S-Gruppe als Skirtwearer.
Aber Mark Bryan spricht auch ganz klar von Abgrenzung. Er will sich abgrenzen von LGBTQ. Weil LGBTQ dem rocktragenden "straight man" Hürden bereitet. Das Wort 'Hürden' hatten wir ja selbst schon ins Spiel gebracht.
Worin nun die Hürden liegen, hatte der Film jetzt nicht so klar dargelegt. Wir hier im Thread schon. Auch, dass es schön wäre, die Hürden abzubauen, wobei wir nur unser eigenes Teil dazu beitragen können, das muss auch die Gesellschaft insgesamt leisten. Je mehr wir unser Teil dazu beitragen, desto eher kann es die Gesellschaft auch leisten.
Ich finde schön, dass in dem Film auch die Existenz des Modells 'Hetero-Cis-Mann und Rock' zur Sprache kam.
Der durch den Film sich durchziehende Protagonist (wie hiess er nochmal) ist seinerseits ja ein Vertreter von LGBTQ. Abschließend zur Thematik rund um Mark Bryan meinte er sinngemäß:
Röcketragende Hetero-Männer hätten den Vorteil, sie könnten die Kleidung ausziehen. Aber LGBTQ könnten ihre Identität nicht einfach ausziehen.
Diese getroffene Schlussfolgerung finde ich falsch. Ich bin die meiste Zeit meines Lebens bekleidet. Und zu meiner Identität als rock-/kleid-tragender Hetero-Cis-Mann gehört, dass ich keine Hosen tragen möchte. An anderen Stellen des Films wurde ja auch mehrfach gesagt, dass Mode auch ein persönlicher Ausdruck ist. Warum sollte es bei einem rocktragenden Hetero-Mann anders sein?
Den Link zum Film gab es auch in jenem Thread:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=9178.msg165891#msg165891