Ja, LKiR, da kann auch was dran sein.
Aber klar trägt die Gender-Debatte, auch wenn diese den meisten auf den Geist geht, aber auch mit dazu bei, sich dem Thema etwas zu öffnen. Nicht zuletzt auch um zu vermeiden, dass in irgendeiner hohen Instanz sich da jemand aufgrund geltender Gesetzeslage prominent einen Titel gegen ein renommiertes Unternehmen erstreitet.
So bisschen Nagellack sollte doch eigentlich keine Auswirkungen auf die Flugeigenschaften der Piloten und der von ihnen gesteuerten Flugzeuge haben. Oder nicht?
Naja, sollte man denken.
Aber Du hast vielleicht in Deinem Arbeitsleben auch schon mitbekommen, auf welchen Ebenen Personalentscheidungen getroffen werden - auch wenn die juristisch angreifbar wären, würden die ausschlaggebenden Kritierien mitgeteilt werden.
Ich denke, Nagellack bei Männern - nur um beim Beispiel zu bleiben - ist wie viele andere Dinge auch ein Ausdruck davon, was in höhere Metaebenen hineininterpretiert wird:
Der Mensch ist nicht zufrieden mit seiner im zugeschriebenen Rolle. Wer mit sich nicht 'eins' ist, der hat Defizite, im reibungslosen Funktionsmodus zu agieren. Jemandem, dem sichtlich keine Identitätsprobleme abzulesen sind, wird mehr Kapazitäten zugesprochen, die an ihm herangetragenen Aufgaben bewältigen zu können.
Wer will schon in einem Flieger sitzen, dessen Pilot oder Kapitän mit sich nicht im Reinen ist?
Dafür haben einige Menschen schon mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Und so wird aus der kleinen Fliege Nagellack schon gleich ein mächtig großer Elefant.
Eine größere Bandbreite zuzulassen im Erscheinungsbild von Menschen, die entscheidende Verantwortungen in ihrem Beruf tragen müssen, drückt aus - und das ist die gute Botschaft -, dass manche unüblichen Ausdruckformen nicht gleich zu einem psychischen Defizit deklariert werden!