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Mir gefällt auch nicht dass jetzt alles so schnell und drastisch Digitalisiert wird, nimmt es doch die Natürlichkeit des Menschsein, etwas was ich persönlich immer noch am schönsten finde.
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Hi, was ich mit "..." beim von Dir zitierten Text weggelassen habe, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Ich erhebe aber auch nicht den Anspruch, dies unbedingt tun zu müssen.
Was ich schade finde - und drum hab ich den Passus oben zitiert - dass das "Digitalisieren" allzuoft verteufelt wird. Klar, immer gibt es Vor- un Nachteile. Klar, immer tun sich Leute schwer, wenn sich das altbekannte Leben ändert - und das meine ich nicht als Vorwurf, sondern als Naturgesetz, mir geht es ja nicht anders.
Okay, auch ich plädiere immer wieder dafür, das leben zu leben und nicht in der Virtualität zu verbringen. Nunja, manchmal gelingt mir das aber selber nicht so recht.
Dennoch ist das Internet nicht DIE Geißel der Menschheit, unter der sie verroht, verödet, verblödet oder sonstwas verdingst.
Wir trennen oft "die Technik" von "der Natur", wobei wir "die Natur" oftmals verklären, denn "die Natur" ist letzlich ein harter Überlebenskampf für so ziemlich alle Beteiligten - aber das ist ein anderes Thema.
Die moderne digitale Welt ist ein Kind der Technik. Und Technik ist ein Kind der Menschen. Und Menschen sind ein Kind der Natur. Eigentlich alles natürliche Prozesse.
Wer die digitale Welt verteufelt oder fürchtet, der vergisst womöglich, welche Chancen sie eröffnet. Die digitale Welt besteht nicht nur aus Gefahren. Sie ist der normale Lauf der Dinge, die das Leben weiterentwickelt im Fluß der Evolution. Sie, die digitale Welt, ist aber in der Tat ein gewaltiges "Neuland" und sowas wie das neue "Wildwest" - nur dass keine alten Bits und Bytes ausgerottet werden können (analog zu den indigenen Völkern damals).
Aber in einem "Neuland" entfalten sich neue kulturelle Vorstellungen in einem Raum, in dem alte Ordnungen noch keinen rechten Zugriff haben. Es ist ein noch weitreichend rechtsfreier Raum. Das gesellschaftliche wie rechtliche Miteinander muss erst noch ausgehandelt werden. Klar, dass da einige versuchen, Vorteile sich zu erwirtschaften bevor es irgendwelche Regularien verhindern werden. Das ist eine Bedrohung, der man aber durch behutsames Vortasten sich einigermassen entziehen kann, wer es mag.
Eigentlich bräuchte es eine schwergewichtige, neuzuschaffende Instanz der Vereinten Nationen, um dieses Neuland in einem verträglichen Maße zum Allgemeinwohl zu bevölkern und zu regulieren.
Und Neulande verursachen immer einen kulturellen Schub. Nicht nur nach Vorne. Auch retrovertierte, zurückgewandte Strömungen dringen ins Neue. Das konnte man ja gut in den letzten Jahrhunderten überall in Amerka (Nord, Mittel, Süd) gut beobachten und ist bis heute noch mächtig am Wirken.
In dieser Analogie finde ich es gar nicht überraschend, dass es im Digitalen auch diese Retro-Strömungen gibt, um auch den Gedanken von Post #1 dieses Threads hier wieder mit reinzunehmen.
Allzugroße Angst braucht man vor dem Digitalen oder der Digitalisierung nicht haben. Es fügt sich ein inden Fluß der Evolution. Und mal ehrlich, bevor jeder von uns eventuell anfing, die Welt kritisch zu betrachten, dachten wir doch alle, dass die Welt soweit ganz in Ordnung ist und früher längst nicht so toll wie (damals) "heute". Eigentlich überwiegen doch (Stand damals) gefühlt die Vorteile der Evolution (auch der technischen Evolution) die Nachteile.
Warum sollte das in Zukunft anders sein? Vielleicht sind alte Rollenklischees nicht die verwerflichsten. Und zwischenzeitlich neue Rollenklischees nicht unbedingt die ultimativ besten...
Für mich jedenfalls sind Röcke die besten Kleidungsstücke, und Kleider. Alles andere ist mir eher egal, analog wie digital.