Rockmode.de

Röcke und mehr... => Rund um den Männerrock => Thema gestartet von: cephalus am 17.12.2016 15:53

Titel: Verschobene Realität
Beitrag von: cephalus am 17.12.2016 15:53
Hi,
ich habe, als ich gerade Hajos Tagesoutfit (http://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg84494#msg84494) angesehen habe, einen Moment gedacht:
"Uhr, Kette und Nagellack machen das Ganze ziemlich feminin"

Uhps...

Vermutlich würde der Durchschnittsbürger das mit feminin genauso betrachten, aber es zu aller erst an Rock, Strumpfhose und dann an den Schuhen festmachen.

Ein Rock an einem Mann ist für mich schon so normal, dass ich ihn ohne darüber explizit nachzudenken nicht mehr als ungewöhnlich wahrnehme.

Irgendwie birgt diese Sicht in meinen Augen immer etwas die Gefahr, dass man den Bezug zur Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen verliert und man für viele seltsamer gehalten wird, wie man sich selbst einschätzt.
Und auch, wenn ich nicht gerade Rock oder Kleid trage, und mich mit der Masse der Männer die ich sehe, vergleiche, stelle ich fest, dass für mich viele Dinge völlig normal sind, die "Mann" nie täte oder in Erwägung ziehen würde.
Und trotz alle dem interessiert es offensichtlich niemanden...

Wie ist das bei Euch so?

Cephalus
 
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Bruno am 17.12.2016 16:59
Hm...
in der Tat... mir gehts ähnlich. Hier im Forum ist alles ganz selbstverständlich, was einem im Alltag so nicht begegnet.  Ehrlich gesagt habe ich bis auf die üblichen Anlässe (z.B. Fastnacht/Karneval), erst ein einziges Mal im Alltag einen Mann im Rock gesehen. Witzigerweise, war das im Sommer 2015 in Heidelberg  ;) und das war auch nicht ich  ;)
Und ich denke, das diese Diskrepanz, macht uns immer wieder zu schaffen/beschäftigt uns... wir sind halt doch ne kleine Minderheit, aber wir arbeiten dran  8)
Herzliche Grüße
Bruno
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: GregorM am 17.12.2016 17:12
Hier im Forum ist alles ganz selbstverständlich, was einem im Alltag so nicht begegnet. 

Genau. Deshalb riskieren wir auch "blind" zu werden. Zur Zeiten Ferdis waren die Beiträgen in den Foren "männlicher" als heute. Wir haben uns geändert, wir sind mutiger als damals. Aber was mit der Gesellschaft?

Gruß
Gregor



Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: high4all am 17.12.2016 17:27
Wir haben uns geändert, wir sind mutiger als damals. Aber was mit der Gesellschaft?

Gruß
Gregor

Sind die Mitglieder des Forums insgesamt (im Durchschnitt) mutiger als vor einigen Jahren oder sind es einzelne Mitglieder, die im Laufe der Jahre mutiger geworden sind?

Die Verschiebung der Sichtweise ist ganz normal. Das passiert im Laufe eines Lebens immer wieder. Nicht nur im Bezug auf Kleidung, wie hier im Speziellen. Manchmal geht es schnell und abrupt, manchmal langsam und allmählich.

In der Gesellschaft dauert es sehr viel länger. Unser Einfluss ist gering, da wir nur ein sehr kleiner Teil der Gesellschaft sind. Aber er ist vorhanden. Die Frage ist nur, wie viel Gewicht er hat. In einer Zeit, in der Individualität einen geringen Stellenwert hat, werden wir wenig erreichen können.

Trotzdem ist das kein Grund aufzugeben.

LG
Hajo
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: GregorM am 17.12.2016 18:13

Sind die Mitglieder des Forums insgesamt (im Durchschnitt) mutiger als vor einigen Jahren oder sind es einzelne Mitglieder, die im Laufe der Jahre mutiger geworden sind?


Beides, denke ich.

Aber wenn die Männer im Rock sich schneller bewegen als die Gesellschaft, könnte das ja bedeuten, dass wir in einer sonst liberaler gewordenen Gesellschaft doch weniger Akzept finden. Und dass das ein Grund sein könnte, warum der Männerrock sich noch nicht durchschlägt hat.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 17.12.2016 18:42
Irgendwie birgt diese Sicht in meinen Augen immer etwas die Gefahr, dass man den Bezug zur Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen verliert und man für viele seltsamer gehalten wird, wie man sich selbst einschätzt.

Sollte man nicht hier mal in einen philosophischen Dialog einsteigen, was denn überhaupt Realität bedeutet? Ich ziehe da Nietzsche vor, der von einem Perspektivismus sprach, wenn die Wirklichkeit wahrgenommen wird. Diese müsse dann interpretiert werden, aber eine Sache kann sich auf vielfältigste Weise interpretieren lassen. Insofern empfinde ich meine Sichtweise nicht als verschoben, sondern einfach und wertneutral als anders. Es gibt eben diejenigen, die Werte annehmen und sich ein bequemes Leben innerhalb der Normen einrichten. Und es gibt die, die Werte setzen und damit Einfluss nehmen auf die "objektive Realität".

Die Welt, die Menschen sind seltsam. Und ich bin nur ein seltsamer Bestandteil davon. Wie kommt es denn dazu, dass der Rock in der Geschichte jeweils eine ganz andere Rolle spielte, dass er lange Zeit über ganz normales Kleidungsstück für den Mann gewesen ist, und heute nicht mehr. Wer nicht die geistige Flexibilität hat, auch heute Dinge zuzulassen, die lange normal waren, wer gegen irgendwas allein mit moralischen Gründen argumentiert - so jemand ist seltsam. So sagte schon Erich Fromm: die Normalen sind die Kranken.

Ich finde in diesen Zusammenhängen bedeutsam, wie tief die Gräben, wie hoch die Mauern, wie breit die Barrieren sein müssen, um mal einen Schritt über die Grenzen des "Normalen" überhaupt zu wagen. Die Gesellschaft hat ihre Schäfchen halt im Griff. Und das trotz Demokratie, Freiheit, Pluralismus.

LG Matthias

Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: GregorM am 17.12.2016 18:54
Wie kommt es denn dazu, dass der Rock in der Geschichte jeweils eine ganz andere Rolle spielte, dass er lange Zeit über ganz normales Kleidungsstück für den Mann gewesen ist, und heute nicht mehr.

Wobei zu bedenken ist, dass der Rock, die Männer trugen, nie der war, der gleichzeitig von Frauen getragen wurde.

Von Crossdressing war deshalb niemals die Rede.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Peter am 17.12.2016 20:03
Sollte man nicht hier mal in einen philosophischen Dialog einsteigen, was denn überhaupt Realität bedeutet?

Nein. Bitte nicht.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: DesigualHarry am 17.12.2016 20:17
Hallo!

Ich denke, jeder der sich intensiver einem Hobby widmet erlangt eine "verschobene Realität"....So denke ich mir z.b. auch oft wie seltsam doch hier die Leute werden sobald die Wintersaison im Kommen ist.... Da scheint dann Geld wohl keine Rolle mehr zu spielen...Da  kommen Argumente die für mich wohl genauso "verrückt" sind, wie umgekehrt wenn ich sage ich mag gerne Röcke... ;D
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: androgyn am 17.12.2016 21:52
Ein Rock an einem Mann ist für mich schon so normal, dass ich ihn ohne darüber explizit nachzudenken nicht mehr als ungewöhnlich wahrnehme.
Das geht mir genauso und sogar schon so weit, dass ich Männer in den üblichen Jeanshosen und Anzügen seltsam oder nicht schön anzuschauen finde. Anzüge vergleiche ich mehr mit der Kleider-Alternative, wie der Mann wohl in einem Kleid aussehen würde und habe erstaunlicherweise ein respektlableres Bild vor mir als die Hascherl in ihren zu weiten Sakkos.

Irgendwie birgt diese Sicht in meinen Augen immer etwas die Gefahr, dass man den Bezug zur Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen verliert und man für viele seltsamer gehalten wird, wie man sich selbst einschätzt.
das meinte ich damit, dass wir unsere Welt selber zusammenbasteln und dann davon ausgehen, dass jeder Mann etwas in der Damenabteilungg findet und es es gut aussehen würde, weil man selber das Glück hat dort etwas passendes zu finden. Da muss man gewaltig aufpassen.

Und auch, wenn ich nicht gerade Rock oder Kleid trage, und mich mit der Masse der Männer die ich sehe, vergleiche, stelle ich fest, dass für mich viele Dinge völlig normal sind, die "Mann" nie täte oder in Erwägung ziehen würde.
Und trotz alle dem interessiert es offensichtlich niemanden...
Den Satz verstehe ich nicht. Ich verstehe nur den Teil, dass du Hosen an Männern völlig normal findest, obwohl für dich auch Männer in Röcken völlig normal sind.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: androgyn am 17.12.2016 21:56
Wir haben uns geändert, wir sind mutiger als damals. Aber was mit der Gesellschaft?
Die ist auch toleranter als viele vermuten.
https://www.youtube.com/watch?v=bHfj26CXQ7U&index=6&list=PLtRN1Ah9k0pr7G2kS0ia1FHmCfk_9iTit (https://www.youtube.com/watch?v=bHfj26CXQ7U&index=6&list=PLtRN1Ah9k0pr7G2kS0ia1FHmCfk_9iTit)
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: androgyn am 17.12.2016 22:05
Wer nicht die geistige Flexibilität hat, auch heute Dinge zuzulassen, die lange normal waren, wer gegen irgendwas allein mit moralischen Gründen argumentiert - so jemand ist seltsam. So sagte schon Erich Fromm: die Normalen sind die Kranken.
Was ist mit der Knabenliebe? Die war früher auch normal und heute gerechtfertigterweise nicht mehr.

Die Gesellschaft hat ihre Schäfchen halt im Griff. Und das trotz Demokratie, Freiheit, Pluralismus.
Demokratie ist eine Mehrheitsgesellschaft, also eine Gesellschaft, die von der Mehrheit geformt wird. Was hat das explizit mit Freiheit und Pluralismus zu tun?
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: high4all am 17.12.2016 22:07
Das geht mir genauso und sogar schon so weit, dass ich Männer in den üblichen Jeanshosen und Anzügen seltsam oder nicht schön anzuschauen finde. Anzüge vergleiche ich mehr mit der Kleider-Alternative, wie der Mann wohl in einem Kleid aussehen würde und habe erstaunlicherweise ein respektlableres Bild vor mir als die Hascherl in ihren zu weiten Sakkos.
Geht mir auch so. Männer in Anzügen sehen für mich auf den ersten Blick wie Fremdkörper aus.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Holger Haehle am 18.12.2016 04:47
Ja, unsere Sichtweisen haben sich verschoben. Unsere Rockerfahrungen produzieren Sichtweisen und Überzeugungen, die sich zunehmend unterscheiden vom Bevölkerungsdurchschnitt. Vielleicht sind wir dem Zeitgeist voraus, aber grundsätzlich gilt, dass auch wir, ganz neutral betrachtet, mit unseren Ansichten voreingenommen sind. Auch unsere Ansichten bauen auf selektive Wahrnehmungen. Auch wir sehen nur einen Ausschnitt unserer Gesellschaft, aber eben einen anderen.
Das ist ja der Grund, warum etwas mehr Weitsicht und Reflektion auch uns gut täte. Deswegen empfehle ich so sehr den Erfahrungsaustausch mit unserem sozialen Umfeld. Deswegen mache ich Studien. So kann ich meinen voreingenommenen Glauben in vielen Fragen auf den Prüfstand stellen.   
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: JJSW am 18.12.2016 08:25
Guten Morgen
Ohne eine etwas verschobene Realität und geändert Sichtweise würde ich wohl heute noch keine Röcke tragen.
Man sollte sich bewusst sein, das das persönliche Umfeld nicht Hurra schreit, wenn man plötzlich im Rock daherkommt.
Dennoch ist es möglich, mit einer eher behutsamen Vorgehensweise.
So hab ich keine Probleme mit Partnerin, Bekannten, Nachbarn und Kollegen im Rock und diese wohl auch nicht mit mir.
Hab jedenfalls noch keine Freundschaften eingebüßt.
Natürlich geht es nicht ohne Kompromisse, je nach Anlaß mal Hose, mal dezenter Rock mit Hemd und manchmal darf auch bunter und gewagter sein.
Gruß
Jürgen
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 18.12.2016 08:56
Gestern beim Einkaufen im Supermarkt. Ich, im Rock, Strumpfhose, Cardigan, schiebe meinen Einkaufswagen durch die Reihen. Das ist meine ganz normale Realität. Andere Leute sind da auch unterwegs, auf die ich nicht sonderlich achte. Es gab eine Frau, die von einer anderen Regalreihe nochmal kurz um die Ecke blickte, wo ich mich befand. Vielleicht hat sie was gesucht? Vielleicht bin ich ihr aber auch aufgefallen? Wenn sie meinetwegen schaute, weiß ich nicht, was sie darüber dachte. Wenn sie was darüber dachte, dann hat sich ihr bisheriges Bild der Realität verschoben.
LG Matthias
 
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 09:06
Die Gesellschaft hat ihre Schäfchen halt im Griff. Und das trotz Demokratie, Freiheit, Pluralismus.
Demokratie ist eine Mehrheitsgesellschaft, also eine Gesellschaft, die von der Mehrheit geformt wird. Was hat das explizit mit Freiheit und Pluralismus zu tun?

Weil Demokratie eine Herrschaft des Volkes und keine Diktatur der Mehrheit ist und Minderheitenschutz beinhaltet, wodurch die Freiheit, auch anders als die Mehrheit zu sein und dadurch auch Pluralismus geschützt wird.

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: GregorM am 18.12.2016 09:37
Sollte man nicht hier mal in einen philosophischen Dialog einsteigen, was denn überhaupt Realität bedeutet?

Nein. Bitte nicht.

So einig.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 09:40
Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen
 

Auch wenn Peter und Gregor nicht gerne tiefer darüber nachdenken und diskutieren wollen, was denn Realität sei, möchte ich doch kritisch nachfragen, ob Realität von der Sichtweise der meisten Menschen abhängt.

Ist hier mit "Realität" die von Menschen hergestellte soziale Wirklichkeit gemeint oder die Summe der Wissensinhalte in den Köpfen der Menschen? Erstere wäre äußerlich zu beaobachten, letztere nur durch Äußerungen der Menschen zu vernehmen. Erstere wäre ein empirisch wahrnehmbares Faktum, letztere könnte auch nur rein innerlich sein, während die äußere Realität auch von einer Minderheit von Mächtigeren gestaltet sein könnte.

In Bezug auf eine außermenschliche Realität, z.B. Naturgesetze, stellt sich die Frage noch anders: Ist ein Naturgesetz erst real, wenn die Mehrheit der Menschen das so sieht?

Ich nehme an, Cephalus, Du meinst mit Realität die soziale, von Menschen hergestellte, empirisch wahrnehmbare Realität, also die sozialen Fakten. Die ist aber nicht eins zu eins eine Folge der Sichtweise der Mehrheit, sondern kann auch eine Folge der Sichtweise von Interessenvertretern sein, die ihre Interessen gegenüber denen anderer Menschen besser durchsetzen konnten.

Meine individuelle Sichtweise muss deshalb nicht unwirklicher sein. Wenn ich Röcke und Strumpfhosen als nicht mehr nur weibliche Gewandung ansehe und mich damit von der Mehrheit unterscheide, zeigt es mir aber doch, dass sich Sichtweisen ändern können. Denn ich dachte ja auch mal wie die Mehrheit, habe meine Sichtweise aber verändert. Nichts ist statisch, alles fließt.

LG, Micha

Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Barefoot-Joe am 18.12.2016 10:25
IMO: Realität ist das, was wir aufgrund der sensorischen Wahrnehmung unseres Körpers erfassen. Das ist zum einen durch die Beschränkung unserer Sinnesorgane nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Realität, zum anderen werden diese Informationen noch mehrfach gefiltert. Es macht daher Sinn, die Realitätswahrnehmung von der tatsächlichen Realität zu unterscheiden. Die tatsächliche Realität ist ein riesiges geteiltes Multi-User Spiel, die wahrgenommene Realität ist das, was wir davon mitbekommen und was es durch die Filter schafft. Daraus folgt zwangsläufig, dass jeder eine andere Realität, nämlich seine eigene, wahrnimmt und damit immer auch seine eigenen Sichtweisen hat. Diese eigene Realität vergleicht man permanent mit der Realität anderer und wo es Übereinstimmungen gibt, entsteht eine gemeinsame Wahnehmung der Realität. So wie hier im Forum.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 18.12.2016 10:52
Sollte man nicht hier mal in einen philosophischen Dialog einsteigen, was denn überhaupt Realität bedeutet?

Nein. Bitte nicht.

So einig.

Gruß
Gregor




Ganz einfach: ein Mann sitzt in einem Zug und nimmt wahr, dass die Landschaft vorbei rauscht. Ein anderer Mann steht auf einem Feld und sieht den Zug vorbeirauschen. Was ist hier DIE Realität? Beide haben je nach ihrer Perspektive eine eigene Realität.

Oder ein Mann überholt mit 130 auf der linken Spur einer Autobahn einen LKW. Hinten an der Stoßstange hat er einen schwarzen BMW kleben, der von 180 abbremsen musste. Der BMW-Fahrer denkt sich, was er da für einen Vollidioten vor sich hat. Der vorne Fahrende denkt sich, was er für einen Vollidioten an der Stoßstange kleben hat. Was ist DIE Realität? Je nach ihrer Perspektive hat jeder seine eigene.

Entsprechend das Beispiel mit einem Mann im Rock. Jeder hat da seine eigene Realität.

Grüße Matthias
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 11:14
IMO: Realität ist [...] nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Realität [...]

Vielleicht sollten wir "Realität" von "Realitätswahrnehmung" unterscheiden.

"Realisierung" kann ja "Wirklichmachung" und "Wirklichkeitserkenntnis" bedeuten.

Aber es sind zwei verschiedene epistemologische Zugänge: Gibt es Wirklichkeit unabhängig von uns, so dass wie sie wahrnehmen oder auch nicht wahrnehmen können? Oder ist Wirkichkeit das Produkt unserer Wirklichkeitskonstruktion?

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 18.12.2016 12:03
Gibt es Wirklichkeit unabhängig von uns, so dass wie sie wahrnehmen oder auch nicht wahrnehmen können?

Nennt sich das nicht Religion?

Mal abgesehen davon: Von der Politik wird immer wieder der Spruch ausgegeben: Deutschland geht es so gut. Dass ist nicht die Wirklichkeit des Rentners, der Flaschen sammelt und zur Tafel geht, um überhaupt überleben zu können. Was nützt dem Rentner die Wirklichkeit, die unabhängig von ihm ist, so dass er sie wahrnimmt oder auch nicht wahrnehmen könnte?

Gruß Matthias
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: cephalus am 18.12.2016 12:14
Ganz einfach: ein Mann sitzt in einem Zug und nimmt wahr, dass die Landschaft vorbei rauscht. Ein anderer Mann steht auf einem Feld und sieht den Zug vorbeirauschen. Was ist hier DIE Realität? Beide haben je nach ihrer Perspektive eine eigene Realität.

Der Physiker würde dazu einfach "Bezugssystem" sagen.
Bleibt immer die Frage welches man als gesellschaftlich üblich ansieht - das hängt wieder vom Zeitgeist ab.

Man denke nur an das Geo- bzw. Heliozentrische Weltbild:
Heute würde kaum mehr einer sahen die Sonne kreise um die Erde, selbst wen das aus dem Bezugssystem der Erde absolut korrekt ist.

Und ebenso, befürchte ich, ist unser Rockbezugssystem so weit von der Massenansicht entfernt, wie man in der Neuzeit auch nicht mehr die Erde sondern die Sonne ins Zentrum stellt.
Und hier wie dort könnte man fragen warum, warum warum nicht das Zentrum des Andromedarnebels oder ...?
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 12:34
Gibt es Wirklichkeit unabhängig von uns, so dass wie sie wahrnehmen oder auch nicht wahrnehmen können?

Nennt sich das nicht Religion?

Mal abgesehen davon: Von der Politik wird immer wieder der Spruch ausgegeben: Deutschland geht es so gut. Dass ist nicht die Wirklichkeit des Rentners, der Flaschen sammelt und zur Tafel geht, um überhaupt überleben zu können. Was nützt dem Rentner die Wirklichkeit, die unabhängig von ihm ist, so dass er sie wahrnimmt oder auch nicht wahrnehmen könnte?

Gruß Matthias


Lieber Matthias,

ich meine damit auch natürliche Wahrheiten, die aber außerhalb der unmittelbaren Wahrnehmungsmöglichkeiten liegen, z.B. Radiowellen, UV-Strahlen, Ultraschall oder dass die Erde rund und nicht flach ist. Lange wussten die Menschen nichts davon, aber waren diese Naturbestandteile deswegen nicht wirklich? Sie waren außerhalb der Wirklichkeitwahrnehmung der Menschen und so nicht Teile ihrer Alltagswirklichkeit.

Wissenssoziologisch gesehen wird ja das als "Wissen" bezeichnet, was die Leute meinen zu wissen, ganz unabhängig davon, ob dieses Wissen einer Wahrheit außerhalb des wissenden Menschen entspricht.
Da muss man bei Wörtern wie "wissen", "Wirklichkeit", "Wahrheit", "Realität", "realisieren" usw. eben aufpassen, dass man nicht aneinander vorbei redet. Deswegen frage ich ja zurück, was Cephalus meint, wenn er das Wort "Realität" verwendet.

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 12:40
Ganz einfach: ein Mann sitzt in einem Zug und nimmt wahr, dass die Landschaft vorbei rauscht. Ein anderer Mann steht auf einem Feld und sieht den Zug vorbeirauschen. Was ist hier DIE Realität? Beide haben je nach ihrer Perspektive eine eigene Realität.

Der Physiker würde dazu einfach "Bezugssystem" sagen.
Bleibt immer die Frage welches man als gesellschaftlich üblich ansieht - das hängt wieder vom Zeitgeist ab.

Man denke nur an das Geo- bzw. Heliozentrische Weltbild:
Heute würde kaum mehr einer sahen die Sonne kreise um die Erde, selbst wen das aus dem Bezugssystem der Erde absolut korrekt ist.

Und ebenso, befürchte ich, ist unser Rockbezugssystem so weit von der Massenansicht entfernt, wie man in der Neuzeit auch nicht mehr die Erde sondern die Sonne ins Zentrum stellt.
Und hier wie dort könnte man fragen warum, warum warum nicht das Zentrum des Andromedarnebels oder ...?

Moment, Cephalus: Wenn ich Deiner Argumentation folge, war die Ansicht, dass die Sonne sich um die Erde dreht zu Zeiten, als die Mehrheit das glaubte, wirklich.

Demzufolge bedeutet "Wirklichkeit" für Dich soviel wie "Meinung der Mehrheit". Verstehe ich Dich so richtig?

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: high4all am 18.12.2016 13:02
Da wir im postfaktischen Zeitalter leben, dreht sich die Sonne um die Erde. Denn Gefühle sind Realität. Was interessieren Fakten. ::)
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 13:26
Da wir im postfaktischen Zeitalter leben, dreht sich die Sonne um die Erde. Denn Gefühle sind Realität. Was interessieren Fakten. ::)

Das ist doch alles nur ein postfaktisches Narrativ!  ;D

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 18.12.2016 14:06
Irgendwie birgt diese Sicht in meinen Augen immer etwas die Gefahr, dass man den Bezug zur Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen verliert und man für viele seltsamer gehalten wird, wie man sich selbst einschätzt.

Setzen wir voraus, es gäbe eine wie auch immer geartete allseits anerkannte Normalität. Eine Möglichkeit, sich damit zu arrangieren, ist konformes Verhalten. Die andere Möglichkeit ist deviantes Verhalten, von den grundlegenden Regeln und Normen abweichen. Das kann in ganz unterschiedlicher Weise geschehen. Es gibt auch solches abweichendes Verhalten, sich etabliert und die Gesellschaft verändert, z.B. der große Gesellschaftsschock der 60er-Jahre, der Minirock.

Darauf aufbauend mal jetzt anders gefragt: Wieso birgt eine Sicht, die sich nonkonform zur Normalität der anderen Menschen verhält, eine Gefahr? Und eine Gefahr für wen oder was?

Gruß
Matthias
 
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: cephalus am 18.12.2016 16:04
Moment, Cephalus: Wenn ich Deiner Argumentation folge, war die Ansicht, dass die Sonne sich um die Erde dreht zu Zeiten, als die Mehrheit das glaubte, wirklich.

Ja, und so ist es immer noch, wenn du als Bezugssystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugssystem) die Erde festlegst.
Nicht die Sicht der Welt hat sich verändert sondern nur die Position des gemeinüblich akzeptierten Bezugssystems.

Natürlich gab es früher mit diesen Fakten einhergehenden Irrglauben, der in keiner Weise Physikalisch haltbar oder argumentierbar ist -
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 16:15
Irgendwie birgt diese Sicht in meinen Augen immer etwas die Gefahr, dass man den Bezug zur Realität, zu der Sichtweise, der meisten anderen Menschen verliert und man für viele seltsamer gehalten wird, wie man sich selbst einschätzt.

Setzen wir voraus, es gäbe eine wie auch immer geartete allseits anerkannte Normalität. Eine Möglichkeit, sich damit zu arrangieren, ist konformes Verhalten. Die andere Möglichkeit ist deviantes Verhalten, von den grundlegenden Regeln und Normen abweichen. Das kann in ganz unterschiedlicher Weise geschehen. Es gibt auch solches abweichendes Verhalten, sich etabliert und die Gesellschaft verändert, z.B. der große Gesellschaftsschock der 60er-Jahre, der Minirock.

Darauf aufbauend mal jetzt anders gefragt: Wieso birgt eine Sicht, die sich nonkonform zur Normalität der anderen Menschen verhält, eine Gefahr? Und eine Gefahr für wen oder was?

Gruß
Matthias
 

Lieber Matthias,

sprachen wir denn nicht von Realität? Du sprichst jetzt von Normalität. Sind die beiden Begriffe für Dich identisch?

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 16:19
Moment, Cephalus: Wenn ich Deiner Argumentation folge, war die Ansicht, dass die Sonne sich um die Erde dreht zu Zeiten, als die Mehrheit das glaubte, wirklich.

Ja, und so ist es immer noch, wenn du als Bezugssystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugssystem) die Erde festlegst.
Nicht die Sicht der Welt hat sich verändert sondern nur die Position des gemeinüblich akzeptierten Bezugssystems.

Natürlich gab es früher mit diesen Fakten einhergehenden Irrglauben, der in keiner Weise Physikalisch haltbar oder argumentierbar ist -

Ich verstehe Deinen Wirklichkeitsbegriff immer noch nicht ganz, lieber Cephalus.

Gestern war ich Karusell fahren. (Ja auch ich selber, weil ich meine kleine Großnichts festhalten sollte.) Vom Bezugssystem Karusell aus gesehen drehte sich die Umgegend um uns. Meinst Du das?
Das wäre dann aber eine sehr subjektive Wirklichkeit. Dabei gibt es aber keinen Irrglauben, sondern nur andere subjektive Wirklichkeiten aus der Sichtweise anderer Bezugssysteme.

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Peter am 18.12.2016 17:33
IMO: Realität ist [...] nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Realität [...]
Vielleicht sollten wir "Realität" von "Realitätswahrnehmung" unterscheiden.
"Realisierung" kann ja "Wirklichmachung" und "Wirklichkeitserkenntnis" bedeuten.

...ich hab's geahnt...
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 18:04
IMO: Realität ist [...] nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Realität [...]
Vielleicht sollten wir "Realität" von "Realitätswahrnehmung" unterscheiden.
"Realisierung" kann ja "Wirklichmachung" und "Wirklichkeitserkenntnis" bedeuten.

...ich hab's geahnt...

Und was ist dagegen einzuwenden, ein wenig differenzierter nachzudenken, statt einfach so drauf los zu reden?

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Mann im Rock am 18.12.2016 18:07
sprachen wir denn nicht von Realität? Du sprichst jetzt von Normalität. Sind die beiden Begriffe für Dich identisch?

Ich sehe das so: Ich bin als Mann ein Rockträger. Das ist meine Realität und für mich auch Normalität. Die Gesamtheit der in Deutschland lebenden Menschen, ihre Gedanken, Meinungen und Handlungen, ob konformes oder nicht-konformes Verhalten macht die Realität Deutschlands. Die gesamte Realität umfasst auch von mir gefühlte 0,005% aller Männer, die Rock tragen. Das will sagen: Realität kann nicht verschoben sein.

Was für mich normal ist, muss es nicht in der allumfassenden Realität sein. Da kann es als abweichendes Verhalten gewertet werden.

Aber die eigentliche Frage ist: Warum ist der Gedanke an abweichendes Verhalten eine Gefahr? Für wen und was?

Grüße Matthias
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 18:17
sprachen wir denn nicht von Realität? Du sprichst jetzt von Normalität. Sind die beiden Begriffe für Dich identisch?

Ich sehe das so: Ich bin als Mann ein Rockträger. Das ist meine Realität und für mich auch Normalität. Die Gesamtheit der in Deutschland lebenden Menschen, ihre Gedanken, Meinungen und Handlungen, ob konformes oder nicht-konformes Verhalten macht die Realität Deutschlands. Die gesamte Realität umfasst auch von mir gefühlte 0,005% aller Männer, die Rock tragen. Das will sagen: Realität kann nicht verschoben sein.

Was für mich normal ist, muss es nicht in der allumfassenden Realität sein. Da kann es als abweichendes Verhalten gewertet werden.

Aber die eigentliche Frage ist: Warum ist der Gedanke an abweichendes Verhalten eine Gefahr? Für wen und was?

Grüße Matthias


Also "Realität" als soziales Faktum.

Bzg. Devianz usw. empfehle ich: http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html)

LG, Micha
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: Ben am 19.12.2016 02:25
Hallo.

Wenn nicht in diesem Thread abzuschweifen und sich philosophisch auszutauschen, wo dann?
Wer keine Lust hat, daran teilzunehmen, kann ich sich gerne ausklinken, ohne den eigenen Unsinn darin zu betonen. .

Fernab der der unterschiedlichen Theorien stelle ich für mich fest, dass mir die gezeigten Outfits der Menschen, die sich hier bildlich zeigen, vertraut sind. Das bedeutet, dass die Menschen und ihre Outfits für mich stimmig sind und meine Wahrnehmung nicht stören, obwohl ich viele nicht einmal persönlich kenne. Überspitzt formuliert: Hajo kann fast alles tragen kann, ohne mich zu schockieren, während mich Gregor in Hajos Kleidung irritieren würde. Umgekehrt gölte das für mich wohl genauso.
Mir fällt dabei eine ehemalige Kollegin ein, die sich überwiegend burschikos (sagt man das heute noch?) kleidete. Zu einem privaten Anlass, der mir nicht mehr gegenwärtig ist, trug sie ein ein kurzes, weißes Kleid, hatte sich ein wenig geschminkt, und sah auf einmal ganz anders aus. Sie brach mit unseren Sehgewohnheiten. Ähnlich geht es mir wiederum mit den Reaktionen Anderer, wenn ich mal Hosen trage.
Ich registriere auch (wahrscheinlich nicht alle) Männer auf der Straße, die sich abseits des Mainstreams kleiden. Die kenne ich gar nicht, aber sie sind anders angezogen als die Männer, die ich sonst tagtäglich sehe. Auf Details wie Ohrringe achte ich tatsächlich nicht; das Thema ist für mich, seit ich 15 bin, durch. (Ich trug ihn rechts, vielleicht deshalb.)

Meine Wirklichkeit ist nicht die Anderer. Ich habe wahrscheinlich ähnliche Seherfahrungen gemacht und damit ähnliche Prägungen wie Ihr und noch einmal andere als ausschließlich Hosen tragende Männer und Frauen, denen ein Rock tragender Mann vertraut ist.
Und dennoch sind mir Jeans und Anzug bei Männern vertrauter als Röcke, Kleider, Strumpfhosen und kleinere Accessoires. Wahrscheinlich würde ich mich auch umdrehen, gingen Hajo oder Gregor überraschend an mir vorbei, weil sie sich außerhalb des Kontexts Forum bewegten.

VG Ben.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: high4all am 19.12.2016 07:06
Zitat
Mir fällt dabei eine ehemalige Kollegin ein, die sich überwiegend burschikos (sagt man das heute noch?) kleidete. Zu einem privaten Anlass, der mir nicht mehr gegenwärtig ist, trug sie ein ein kurzes, weißes Kleid, hatte sich ein wenig geschminkt, und sah auf einmal ganz anders aus. Sie brach mit unseren Sehgewohnheiten.

So ähnlich erlebe ich es mit Arbeitskollegen, die ich "nur" in Arbeitskleidung kenne. Wenn ich die nach Feierabend im Supermarkt in Freizeitkleidung sehe, muss ich zweimal hinschauen, um sie zu erkennen.
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: JJSW am 19.12.2016 12:24

Bzg. Devianz usw. empfehle ich: http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html)

LG, Micha

Lieber Micha
Dieser Text gefällt mir sehr gut und spricht mich an.
Vielen Dank dafür.
Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Verschobene Realität
Beitrag von: MAS am 19.12.2016 12:27

Bzg. Devianz usw. empfehle ich: http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005_03_01_archive.html)

LG, Micha

Lieber Micha
Dieser Text gefällt mir sehr gut und spricht mich an.
Vielen Dank dafür.
Grüßle
Jürgen

Das freut mich, Jürgen!

Den habe ich mal geschrieben, weil die Meinung eines Chefs von mir über mich so gar nicht meinem Selbstbild entsprochen hat. Sowohl der Text, als auch mein weiteres Verhalten konnte ihn aber überzeugen, dass ich nicht nur ein Rebel war, sondern auch Verantwortung zeigte.

LG, Micha