Nun ja, man kann auch sagen, dass mich das Sexapeal von Frauen eben mehr anspricht als das von Männern, einschließlich meines eigenen. Nur kommt bei mir neben der Attraktion, ein solches Wesen berühren zu wollen, noch dazu, gerne so zu sein wie sie.
Hi Micha, darin sind wir uns überraschend ähnlich!
Dieses Thema gab´s früher so aber noch gar nicht für mich. Als mich damals mein Umfeld nach dem "Warum" fragte und ich dies mit der Bequemheit von Röcken beantwortete, wollte sich längst nicht jeder mit dieser so klischeelosen Antwort zufrieden geben. Dann kam die Frage nach "Da muss doch noch mehr dahinterstecken" - Nein, steckte nicht.
Wie ich mich nun aber all die Jahre mit Röcken und anderen Kleidungsstücken beschäftigt habe, könnte ich inzwischen genau das, was Du oben beschrieben hast als weitere Antwort geben. Ja, dieses Thema steckt noch "dahinter" - nein, nicht dahinter, sondern beiseite zu meiner eigentlichen Motivation, Röcke/Kleider zu tragen. Ich empfinde dieses Thema aber auch als schön, spannend, interessant - und ich fühle mich dadurch auch als ein besserer Frauenversteher - und ich werde auch besser von Frauen verstanden.
Wenn ich zum Beispiel eine Frau sehe, die so gekleidet ist:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.so ist diese Frau ganz klar für mich ein Hingucker. Ja, ich finde sie bestimmt sexy, ganz gleich, was für ein Gesicht dazu noch kommt. Ich finde die Frau attraktiv. Aber genauso attraktiv finde ich, genau in diesem Outfit selbst zu stecken. Also nicht in ihrer Haut, nicht in ihrem Körper (naja, in gewisserweise vielleicht doch, jedenfalls ein Teil von mir, ihr wisst schon...), sondern nur in dieser Kleidung zu stecken und einen ganz normalen Tag zu verbringen darin, so wie eben diese gesehene Frau das tut. Einfach ganz selbstverständlich, ohne das Gefühl, dass die halbe Welt etwas diskriminerendes dabei denkt.
Aber auch ohne jene Blicke auf mich lenken zu wollen, die sie auslöst, z.B. solche Blicke wie ich sie und ihr Outfit betrachte.
Drum strebe ich durchaus, mal mehr, nicht selten weniger, an, so in einer ähnlichen Form gekleidet zu sein. Und zwar, weil es nicht nur bequemer ist als Hosen, sondern weil es einfach Spaß macht, mit Klamotten zu spielen und die Klamotten zu spüren, wie sie sind.
Doch das zu erreichen, muss ich das richtige Outfit erstmal für mich finden. Sehr schnell sehen weibliche Klamotten einfach unstimmig an mir aus:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Nicht selten sind es einfach nur kleine Details, die entscheiden, ob etwas diesseits oder jenseits meiner Grenze im Kopf ist. Diese Jacke zum Beispiel sieht zu weiblich aus:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Grund ist, dass im Brustbereich der Stoffverlauf nach innen irgendwie unstimmig, irgendwie für mich ein My zu weiblich aussieht. Mit einer leicht anderen Jackenform sieht das gleich ganz anders aus - nebenbei hab ich die Farbe des Kleids geändert, ja, die Farbe mag auch ein wenig die gefühlte "Weiblichkeit" rausnehmen.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Schritt um Schritt taste ich mich meiner gefühlten Verträglichkeit an. Beim nächsten Outfit ist das schon ziemlich gut gelungen. Bei dem Rock muss ich sagen, dass der mir grade einen Tag zuvor für 1,50 € begegnet ist, und ich mir sagte: der flatternde Stoff ist nicht wirklich wintertauglich (nicht wegen der Temperatur, sondern wegen dem fehlenden winterlichen Eindruck) - aber mit der längeren, dickeren Jacke drüber (glänzend, auch ein Novum für mich, auch die Farbe) kann es auch für meines gedachtes "männlichen Erscheinungsbild" noch recht passabel, gar interessant ausschauen.
Trotzdem: bei diesem Pullover, der recht gut zum restlichen Outfit passt, fehlt noch irgendwas - so ganz atemberaubend stimmig ist dieses Outfit noch nicht:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Damit lasse ich es aber einmal in dieser Wortmeldung bewenden. Dennoch will ich nicht vorenthalten, in welchem "männlichem Erscheinungsbild" ich an diesem Tag auf der Straße unterwegs war. Ein, wie ich mir einrede, männliches Erscheinungsbild mit ganz viel von Frauen abgeguckten Inspirationen. Alles, was sichtbar ist, ist aus der Damenabteilung - brauche ich nicht erwähnen, sieht man. Trotzdem empfinde ich es - zusammen mit dem Rest von mir betrachtet - als einen (recht grenznahen) männlichen Gesamteindruck. - Und irgendwie macht es mich stolz, so gekleidet ganz frei durch die Stadt, die Läden und Menschen zu flanieren.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Und keine halbe Stunde später kam es zu einer Begegnung der besonderen Art. Ein mir schon mehrfach begegneter Crossdresser kam mir entgegen, genau von da, wo ich hinwollte - er genau dahin, wo ich herkam. Ich in diesem Outfit. Er in so einer Art Dirndl-Rock, grün, Jacke weiß ich nicht genau, ich glaub beige-braun, strohgelbe Perücke (ob die strohigen Haare diesmal geflochten waren, weiss ich gar nicht mehr genau, nein, ich glaub die waren offen), etwas globige braune Schuhe und ich glaub noch irgendwas aufm Kopf. Ich sah ihn etwa 50 Meter vor mir schnellen Schrittes auf mich zukommen. Unseren Weg kreuzte noch eine attraktive junge Frau mit dem Fahrrad, der ich demonstrativ mit meinen Blicken folgte, bevor wir in Oberarmlänge aneinander vorbei gingen. In den letzten zwei, drei Sekunden schaute ich noch in sein Gesicht - es wirkte so, als ob er gar nicht wahrgenommen hatte, dass ich so "ein bißchen" seinesgleichen war.
Interessant ist noch, dass ich versuchte, die wenigen umstehenden Passanten (von der Wortherkunft ein kleiner Widerspruch in sich) zu beobachten, ob jemand von uns beiden "schrägen Foegeln (andere Schreibweise wird ausge-ickst)" die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat - ja, gut die Hälfte schauten, teils sichtbar fassungslos - doch alle, die schauten, sahen dem Crossdresser nach, dem weiblichen Erscheinungsbild mit unverkennbar männlicher Biologie. Nicht mir, mit meinem "männlichem Erscheinungsbild".
Mehr zu diesem Crossdresser mit dem weiblichen, sagen wir gewollt weiblichen Erscheinungsbild:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=4304.msg113949#msg113949Und mehr zu meinem gezeigten Strassenoutfit (letztes Bild) : Ja, ich lehne mich schon sehr stark an den Grenzzaun meiner eigenen Grenzen bezüglich was geht, was nicht geht...
- Jacke: rot, glänzend, changierend - erstmal nicht ungewöhnlich, auch wenn eher selten bei Männern. Aber spätestens an der Länge, den silbernen hellglänzenden Reissverschlüssen, besonders die seitlichen, und an der Art des Gürtelbandes ist zu erkennen, dass es eine Damenjacke ist. Hier bin ich noch nicht ganz schlüssig, ob diese Art, den Gürtel zu binden insgesamt noch weiblicher wirkt, oder den Gürtel mit Schlaufen zu binden. Ich könnte den Gürtel auch ganz weglassen, aber im Moment finde ich genau das als ein Neuer Look an mir und mich reizt, die Jacke so mit Gürtel so zu tragen, ein ganz besonderer Chic, wie ich finde.
- Rock: Für die Jahreszeit eigentlich zu dünn, Sommerrock. Hat aber auch eine ganz besondere Ausstrahlung, wenn solch ein Rock unter der langen, warmen Jacke so ein bisschen hervorblitzt.
- Strumpfhosen: 20 den - genau in dieser Kombination mit langer, dicker Jacke, kürzerem Rock, finde ich transparente Strümpfe fast schöner als die (nahezu) blickdichten mit 40 - 60 den. Übrigens wirken diese 20 den deutlich dichter als viele anderen 20den-Strumpfhosen.
- Schuhe: aus der Damenabteilung. Wirken fast ein wenig majorettenhaft. Mit mehr Beinzeigen, also kürzerer Jacke oder kürzerer Rock als hier gezeigt wirken die auf mich dann auch nicht mehr stimmig, sondern eher tuntig, ja, ich benutze das böse Wort.
- Pullover: das ist fast noch das neutralste Kleidungsstück. Aber auch hier ist der breite - und eher weite - Rollkragen eine Variante, die so eigentlich kaum ein Mann tragen würde. Also auch hier sieht man dem Pullover seine Herkunft aus der Damenabteilung an. Zumal er auch recht flauschig ist (da muss man aber schon näher rangehen, um das wirklich zu wahrzunehmen) - so flauschig kriegt kein Mann einen Pullover angeboten.