Jetzt komme ich endlich auch mal dazu, etwas zum Treffen zu schreiben.
Es war eine nette Zusammenkunft in zwei Teilen. Beiden Teilen gemeinsam war, daß die Zeit sehr schnell verging.
Am Freitag bin ich mit dem ersten ICE-Sprinter pünktlich in München angekommen. Koffer ins Schließfach und ab in die Stadt - die empfand ich erstmal als sehr anstrengend und ich hab mich irgendwie unwohl gefühlt. Die Stadt hat ihr Gesicht stark verändert, wenn nicht sogar verloren, so war mein Gefühl.
Für die Reise hatte ich mich für meinen Hosenanzug als passende Bekleidung entschieden, also ein eher unauffälliges Outfit. Das war genau die richtige Entscheidung, denn auch später in der Stadt hätte ich in keinem auffälligen Look herumlaufen wollen an diesem Tag.
Abends bin ich dann ins Hotel nach Germering gefahren. Die S-Bahn versank in völligem Chaos, doch ich bin irgendwie angekommen.
Am Samstag, dem Tag des Treffens, bin ich recht früh in die Stadt gefahren, um pünktlich an der Nymphenburg zum Vortreffen zu erscheinen und vorher noch ein bisschen durch die Stadt zu streifen ... so der Plan. In der Straßenbahn kam ich mit einer Dame ins Gespräch, die wissen wollte, was es mit meinem Outfit für eine Bewandtnis hat. Nachdem diese Frage geklärt war, kamen wir auf die Stadt und ihre sehenswerten Ecken zu sprechen, u.a. den Englischen Garten und ein paar besuchenswerte Cafés. An der Maximilianstraße bin ich dann aus der Bahn gestiegen, ohne die Dame.
Nach wenigen Metern kam ich am Hause Cartier vorbei, und die beiden Portiere sahen sich dazu berufen, mich auf einen Champagner einzuladen. Anlass war eine kleine Ausstellung historischer Uhren, die in den oberen Räumlichkeiten des Hauses arrangiert war. Die beiden Herren Portiere suchten das Publikum sorgfältig aus. Der Grund waren sicher nicht nur die recht kleinen Räumlichkeiten, in denen das Event stattfand. Offensichtlich war ich elegant genug unterwegs, um Zugang zu den elitären Kreisen zu erhalten
Ich hab mich drauf eingelassen, aus purer Neugier auf das Publikum. Die Uhren interessierten mich nur sehr sekundär und ich habe auch keine Ahnung davon. Also habe ich vornehm am Champagner genippt, den Gesprächen gelauscht und nebenbei die hübschen, diamantbesetzten Chronometer bewundert.
Ein junges Pärchen war zugegen, er flötete ihr etwas von "... endlich ein passendes Weihnachtsgeschenk entdeckt ...." ins Ohr. Auweia, hab ich gedacht. Diese armen Menschen haben wohl sonst nix, woran sie sich erfreuen können ....
Mein Plan, pünktlich an der Nymphenburg zu sein, fing langsam an, sich zu pulverisieren. Wieder draußen vor der Tür der Cartiers, zog es mich dann irgendwie in Richtung Englischer Garten, was den ursprüglichen Plan endgültig zu Makulatur werden ließ.
Im Englischen Garten war es ganz zauberhaft, die Anlage ist sehr schön, die Fließe und Kanäle haben es mir besonders angetan. Das Wetter war vom Feinsten und im Park hatte ich auch noch ein paar nette kurze Begegnungen, wurde fotografiert und habe auch als Fotograf fungiert. In manchen Fällen ist der Selfie-Arm eben nicht lang genug.
Kurz nach vier bin ich dann im Rechthaler Hof gelandet und die Runde war schon ziemlich komplett. Wer alles dabei war, wurde ja schon beschrieben und es ist auf den Bildern zu sehen. Ab da verging die Zeit wie im Fluge. Es ist quasi unmöglich, mit jedem wenigstens einen kurzen Klönschnack zu halten. Dazu müsste man nämlich mehrfach den Platz wechseln und ggf. sogar sein Essen und Getränk mitnehmen auf die Reise nach Jerusalem. Irgendwann kam als Nachzügler unser Cepalus dazu und gefühlt nur wenig später löste sich die Runde dann schon wieder auf. Trotzdem war es ein sehr unterhaltsamer Abend und man hat wieder ein paar bisher nur virtuell bekannte Forumsmitglieder in natura gesehen. Mittlerweile sind es nicht wenige, die ich so kenne nach verschiedenen Treffen.
Die Fahrt ins Hotel ging sehr zügig, trotz Stammstreckensperrung. In der Bahn gab es noch eine nette Begegnung mit einer Dame, die gebürtig hier aus meiner Ecke stammt, vor vielen Jahren aber in die Berge gezogen ist. Die Welt ist klein ...
Sonntag gab es dann in kleiner Runde den Frühschoppen, wie schon beschrieben. Der anschließende Besuch im MVG-Museum verging viel zu schnell ... ich hätte mich da noch Stunden aufhalten können. Allerdings lockte das schöne Wetter wieder nach draußen, so daß unser Ben die Führung stark eingedampft hat. Zumindest den faszinierenden M-Wagen haben wir noch ausführlich begutachtet. Das Museum besuche ich irgendwann sicher nochmal, es ist einfach sehr interessant.
Im weiteren Verlauf, auf dem Weg zum Isar-Ufer, sind Jürgen und Sonja dann abhanden gekommen. Es gab offensichtlich keinen Parkplatz für den fahrbaren Untersatz. Somit flanierten dann nur noch Karli, Rockmax und meinereiner an der Isar entlang. Abschließend landete die Gruppe in einer schönen Münchener Wirtschaft zum Mittag. Die Abstimmung, ob wir drinnen oder draußen sitzen wollen, verlor ich mit klarer Minderheit und so hockten wir uns rein. In Anbetracht des schönen Ambientes der Wirtschaft und der angenehmen Athmospäre drinnen war ich dann gar nicht mehr traurig über diese Entscheidung.
Anschließend fuhren wir mit der Tram in Richtung Hauptbahnhof und jeder ging dann seiner Wege.
Am Montag bin ich früh in die Stadt gefahren. Am Bahnhof angekommen, erregte das neueste ICE-Modell, ein ICE 3 neo, mein Interesse. Der sollte in Richtung Ruhrgebiet fahren und so bin ich spontan an Bord gegangen und bis Augsburg mitgefahren. Dort angekommen, kam sofort ein passender Zug zurück, der ebenfalls aus einem nagelneuen ICE des gleichen Typs bestand. Also dort rein und ab ins Bordrestaurant. Eine halbe Stunde später war ich wieder in München und bin nochmal ein wenig durch die Stadt gestreift und gegen Nachmittag dann mit dem nächstbesten ICE abgedampft. Dieser landete übrigens auf die Minute pünktlich in Berlin.
So, das war mein doch unerwartet etwas länger geratener Erlebnisbericht.
Viele Grüße,
Lars