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Röcke und mehr... => Outfits und Accessoires => Thema gestartet von: Jürgen64 am 28.12.2010 12:58

Titel: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 28.12.2010 12:58
Hallo Leute,

da ist in einem anderen Thread, den ich nicht zerpflücken möchte, die Rede von "femininen Schuhen", "weiblichem Zierrat", ... das möchte ich jetzt nicht auf diesen Beitrag festlegen, denn das Thema taucht hier immer wieder auf.

Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? Bislang dachte ich immer, grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal sei: männlich kann Kinder zeugen, weiblich kann Kinder austragen und gebären oder Eier legen. Weder die eine noch die andere Fähigkeit konnte ich bislang bei irgendeinem Kleidungsstück erkennen (sonst hätte ich mir mal ein Weibchen und ein Männchen zugelegt, um mir weiteren Neukauf zu ersparen). Habe ich da etwas übersehen?

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: silixflox am 28.12.2010 14:44
ohhh man
das sind jetzt aber dinge die müssen wir auseinander nehmen.

- mal ne frage, hast du schon eine weibliche humanuide gesehen die eier legt?? ok das währe mal geklärt.

was ist weiblich?
alles was wir nicht tragen können......ach nee.....ein bh, der ist weiblich, ja genau.
ein ob ist weibliich......ganz ehrlich mir käme das nicht in den sinn.......genau auch geklärt.
so kleider mit viel blümchen und streng tailierte sachen, die auch. aber sonst.......unisex.
na gut so turmhohe heels die assoziiere ich als mann auch zu den damensachen....ist so!

Wenns genug gross ist und bequem.......menschliich.
habe ich des pudels kern getroffen?

ich denke es sollte einfach stimmig sein.
es gibt frauenklamotten die stehen auch nem kerl
das ist aber so was von situativ.......ich möchte das nicht pauschalisieren!
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Hansi1973 am 28.12.2010 15:27
Danke den neuen Thread, Jürgen!
(ich gehe mal davon aus, dass Du auf die Schuh-Umfrage anspielst)

Diese Frage klingt so banal und einfach aber ist unendlich schwer zu beantworten. Und ich vermute, würde man einem Mode-Designer, -Einkäufer oder –Verkäufer die gleiche Frage stellen, müssten die auch kleinlaut einräumen, dass es keine sooo klaren Unterschiede gibt.

Mode unterliegt einem stetigen Wandel. Was heutzutage als typisch männlich gilt, kann in ein paar Jahren/ Jahrzehnten als typisch weiblich gelten; umgekehrt – zumindest theoretisch – ebenso.

Denken wir doch nur mal 30 Jahre zurück und an die Herren-/ Knabenmode Ende 1970er/ Anfang 1980er:
Kurze Hosen waren kurze Hosen. Drei Finger breit Beinansatz. Fertig. Bermuda Shorts oder die heutzutage verwendeten, mindestens knielangen Sommerhosen kamen viel später auf. Kurze Hosen heißen heutzutage „Hot Pants“ und gelten als Damenmode.

Röhrenjeans: früher (sorry, ich komm mir schon selber vor wie Christoph Sonntag) trugen Mann und Frau vielfach eng anliegende Jeans. Am besten drin einnähnen lassen oder in der Jeans heiß baden, damit sie sich wie ein Schrumpfschlauch anschmiegt. Aber irgendwann kamen Bundfalten, dann Regular, Cargo Pants und die Röhrenjeans verschwand annähernd gänzlich aus den Herrenregalen.

Sandalen: zu der Zeit gab es auch noch Herrensandalen, aus schönem, braunen Leder. Altherrenmodelle in schlammgrau und seniorenbeige gab es da nur beim orthopädischen Schuhmacher.
Heutzutage gibt es aber nur noch Altherrenmodelle oder Sandalen im „Trekking-Style“ (alter Autoreifen mit Spanngurten). Aber keine mehr, die schick genug sind, um damit auch mal durch die City zu laufen.

Clogs: genau das Gleiche! Holzpantinen waren früher einfache Arbeitsschuhe, die späteren Varianten mit Obermaterial aus Leder eben die modische Adaption. Und dennoch von beiden Geschlechtern tragbar – auch wenn Sohle und Absatz bis zu 5-7cm hoch waren, störte sich niemand daran. Heutzutage gibt es für die Herren nur noch Gummiclogs (für den Garten), bzw. „Croqs“ – beide absatzlos und nicht wirklich salonfähig. Für die Damen gibt es weiterhin Clogs in allen erdenkbaren Variationen.

Cowboystiefel: nach ca. 5. Millionen Manta-Witzen und der Zuordnung der Stiefel zu jener Halbstarken-Fraktion trägt kaum noch ein Mann im Alltag (Metal- und Harley-Treffen mal außen vor) noch Cowboyboots. Im Damensortiment sind sie fast ständig anzutreffen. In der letzten Saison HW09/10 waren die kurzen Cowboyboots überall zu sehen - jedoch nicht an Boys, sondern Girls.

Schaftstiefel und Moonboots: irgendwann schafften es auch diese Stiefel nicht mehr ins Herrenregal. Als Herrenstiefel gilt heutzutage schon, was den Knöchel gerade mal bedeckt. So etwas würde man bei den Damen nicht einmal als Ankle Boot bezeichnen.

Gibt sicherlich noch mehr Beispiele für den Verlust ehemals männlicher, bzw. unisex Mode.
An den aufgezeigten Beispielen hat sich ja grundsätzlich nichts verändert. Sie sind auch nicht „weiblicher“ geworden.
Wer seine kurzen Hosen und Clogs irgendwann eingemottet hat, dem sind ja auch keine Strasssteine und HelloKitty-Motive dran gewachsen. Und trotzdem würde er heutzutage blöd angeschaut werden, wenn er mit blauen Clogs und kurzer Jeans auf die Straße geht.

Warum???

Ich denke, es ist eine reine Gewohnheitssache. Eine Sache der Gewöhnung an den Anblick.
Das ist vielleicht vergleichbar mit dem Wechsel der Polizeiuniformen von Gelb-Grün auf Blau. Also ich bin zumindest jedes Mal irritiert und muss mir erst einmal wieder bewusst werden, dass es ja „normal“ ist, dass die Polizisten heutzutage blaue Autos fahren und eher Basecaps als Schirmmützen (Hupschrauberlandeplätze) tragen.

So ähnlich dürfte es sich auch für andere Mitmenschen verhalten, wenn sie einen Menschen mit augenscheinlich-auffälligen Kleidugnsstücken des anderen Geschlechts sehen. Es passt einfach nicht ins gewohnte Bild.


Aber zurück zur Ausgangsfrage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich?

Wie gesagt : Schwierig zu beantworten!

Ich fang mal so an: Frauen galten und gelten seit Jahrzehnten als das „schwächere Geschlecht“. Für sie reicht beispielsweise die Armbanduhr mit 2cm Zifferblattdurchmesser oder das 2mm starke Armkettchen. Männer = stark (im Sinne von: können leichter was kaputt machen?) haben darum die Uhr mit 5cm Durchmesser und das 10mm starke Panzerarmand.

Schuhe ebenso: obwohl Männer an sich schon größere Füße haben und damit genügend Standsicherheit, besitzen die meisten Schuhe alle einen nach außen abstehenden Sohlenrand. Sprich: die Größe 43 wird optisch zur 44, während Frau bei 39 bleibt, bzw. sich durch hohe Absätze die Fußfläche (und Standsicherheit) noch weiter verkleinert.
Überhaupt: Herrenschuhe sind innen oft von einer herben und derben Qualität, dass sich teilweise auch Socken darin auflösen, als wäre man mit ihnen meilenweit ohne Schuhe gelaufen; Damenschuhe sind feiner ausgestattet und zerstören seltener Socken – nicht einmal Feinstrümpfe.

Ein Herrenunterhemd hat einen 1-2cm breiten Träger; der Träger am Damenunterhemd/ Top eher 5mm Breite.

Auch habe die meisten Herrenstücke umgefaltete Nähte, bzw. sind mit Nahtband verstärkt. Es trägt also meist auf. Damenwäsche kommt ohne diese Verstärkungen aus und so sind feine Slips auch unter eng anliegender Kleidung meist nicht sichtbar.

Aber wie gesagt: so richtig präzise und allgemein gültig kann man das nicht definieren, was nun „männlich“ und was „weiblich“ ist.


Vielleicht trifft es eher jene Formulierung:
Herrenmode ist jene Mode, welche Frauen nicht mal freiwillig anziehen würden.
Damenmode ist, was die Damen dem Herren nicht gönnen.
Der Rest liegt irgendwo dazwischen.

Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Rockfan-ol am 28.12.2010 17:43
ich kann mich noch gut an die 70ger jahre erinnern, man war das modisch eine geile zeit für uns Männer, hohe Absätze bunte Hemden (Hawaiihemden) Schlaghosen, meine Brüder und ich trugen in dieser Zeit alle Schuhe mit hohen Absätzen, aber dann kamen die 80ger jahre und die schöne bunte Mode verschwand wie sie gekommen war, und die Männermode wurde wieder um jahre zurückgeworfen, es fing langsam an mit den Einheitsgrau, Jeans Turnschuhe und Bundewehrparka, heute ist zwar der Bundeswehr Parka selten geworden, aber die Jeans und Turnschuhmode hat sich leider bis zum heutigen Tage festgesetzt,

ich will die Mode der 70ger zurück, SOFORT. :)

lg rockfan-ol
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Kiran am 28.12.2010 18:31
Ich habe eine kleine einfarbig schwarze Gürteltasche aus dem "Outdoor"-Bedarf (Jack Wolfskin), in der sich das Handy und die Ausweise befinden. Dazu gibt es einen Band, daß man sich die Tasche über die Schulter hängen kann, wenn man sie nicht am Gürtel befestigt hat. Daß ich das tatsächlich getan habe, hat eine Mitarbeiterin in der Firma so verunsichert, daß sie angefangen, besorgte Fragen zu stellen, weil sie das für weiblich hielt. Daß diese Fragen in meinem Fall berechtigt sind, ist hier nicht der Punkt, sondern daß offenbar Sachverhalte mit dem Geschlecht in Verbindung gebracht werden, die nun wirklich nicht geschlechtsspezifisch sind. Da braucht man über Röcke gar nicht erst nachdenken.

der Träger am Damenunterhemd/ Top eher 5mm Breite.

...und fällt leichter von der Schulter

Herrenmode ist jene Mode, welche Frauen nicht mal freiwillig anziehen würden.
Damenmode ist, was die Damen dem Herren nicht gönnen.
Der Rest liegt irgendwo dazwischen.


Vielleicht ist es ja das.

- mal ne frage, hast du schon eine weibliche humanuide gesehen die eier legt?? ok das währe mal geklärt.

Daß man es noch nicht gesehen hat, beweist noch nicht, daß es es nicht gibt...  ;)

Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? Bislang dachte ich immer, grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal sei: männlich kann Kinder zeugen, weiblich kann Kinder austragen und gebären oder Eier legen. Weder die eine noch die andere Fähigkeit konnte ich bislang bei irgendeinem Kleidungsstück erkennen (sonst hätte ich mir mal ein Weibchen und ein Männchen zugelegt, um mir weiteren Neukauf zu ersparen). Habe ich da etwas übersehen?

Weiblich bei einem Kleidungsstück heißt ja nicht, daß es selbst weiblich ist, sondern nur für weibliche Personen gedacht, aber schön ist dieser Text trotzdem.

Kiran
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Peter am 28.12.2010 19:07
Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? Bislang dachte ich immer, grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal sei: männlich kann Kinder zeugen, weiblich kann Kinder austragen und gebären oder Eier legen.

Hallo,

sieht ja sehr nach Haarspalterei aus, diese Diskussion.

Aber wenn man zwischen Weihnachten und Neujahr sonst nix zu tun hat...

LG

Peter aus T.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Ce_Jäger am 28.12.2010 19:17
[...]
Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? [...]
per se ist Mode Frauensache. das denken zumindest "alle".
ergo ist jeder Mann der sich für Mode interessiert kein Mann.

ich glaub, dass ist ein verdammt steiniger Weg um diese Sichtweise zu durchbrechen.

Ce.

Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 28.12.2010 21:00
Hallo silixflox,

ohhh man
das sind jetzt aber dinge die müssen wir auseinander nehmen.

Genau! ;)

- mal ne frage, hast du schon eine weibliche humanuide gesehen die eier legt?? ok das währe mal geklärt.

Nö, gesehen noch nicht, aber gibt es sie tatsächlich nicht? :P Nur, wo steht in meinem Text etwas von der Einschränkung "humanuid"? Auch wenn Hunde keine Eier legen (glaube ich zumindest ;) ), so diskutieren doch manche Hundehalter, welches Jäckchen sie denn ihrem Schußhundchen bei dem Wetter anziehen können - ist doch ein Rüde!

was ist weiblich?
alles was wir nicht tragen können......ach nee.....ein bh, der ist weiblich, ja genau.
ein ob ist weibliich......ganz ehrlich mir käme das nicht in den sinn.......genau auch geklärt.
so kleider mit viel blümchen und streng tailierte sachen, die auch. aber sonst.......unisex.
na gut so turmhohe heels die assoziiere ich als mann auch zu den damensachen....ist so!

Was Du als Mann zu den Damensachen assoziierst, ist eine Sache - nur leider nicht Gegenstand meiner Frage. Kannst aber gerne ein neues Thema dazu eröffnen. Ich sehe an Absätzen, gleich welcher Höhe oder Form, keinen Grund für eine geschlechtliche Spezifizierung. Ich vergleiche das gerne mit dem Ford Sierra: als der erste damals auf den Straßen auftauchte, schrien alle "bääääh, wie sieht der denn aus". Als das Auto mal ein halbes Jahr immer häufiger zu sehen war, hatten sich alle daran gewöhnt.

Einen BH kann ich auch tragen, tut mir nicht weh. Dennoch denke auch ich, das gerade der weiblich ist! Die Einschränkung "alles was wir nicht tragen können" funktioniert nicht. Beim BH, Oberteilen mit entsprechender Ausarbeitung, aber auch bei Slips lässt sich eine geschlechtliche Spezifizierung daran festmachen, dass das jeweilige "Mehr" den entsprechenden Platz bekommt, während es beim normal gebauten Vertreter des jeweiligs anderen Geschlechts einfach leer rumbaumelt.

Bei den "streng taillierten Sachen" sehe ich weniger ein Problem, eher eine Kampfansage an das Übergewicht; das aber gilt für beide Geschlechter! Blumenmuster? Warum nicht? Was soll daran weiblich sein? Sag' das mal Jürgen von der Lippe, dem stetigen Verfechter der Hawaiihemden.

ich denke es sollte einfach stimmig sein.
es gibt frauenklamotten die stehen auch nem kerl
das ist aber so was von situativ.......ich möchte das nicht pauschalisieren!

Genau darum geht es mir in Wirklichkeit: weg von pauschalisierten Aussagen wie "bäh, Frauenklamotten!" und hin zum einfachen und nach wie vor kostenlosen Versuch in der nächsten Umkleide, hin zur freien Entscheidung "gefällt mir, trage ich!" oder auch nicht - unabhängig davon, in welcher Abteilung dieses Kleidungsstück vorher hing. Wenn Dir High Heels und Flower Power nicht gefallen, so sollst Du das auch nicht tragen müssen. Dass aber irgendwer vielleicht zurückschreckt, weil Du das mit weiblich assoziierst, das soll nicht sein!

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 28.12.2010 21:09
Hallo Hansi,

da hast Du Dir wirklich viel Mühe gegeben, Danke schön! Nur die Anwort auf meine Frage war das nicht wirklich. Denn die Frage lautete "Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich?", nicht aber "Wann wird es von einer Gruppe XY als weiblich angesehen?"!

Mode lebt von der Veränderung. Herrenmode erfährt keine Veränderung, also ist die Herrenmode gestorben.

Stell' Dir vor, vor 10 Jahren hätte ich Dir gesagt, dass wir heute eine Bundeskanzlerin, geschieden, aus dem Osten, von der CDU und evangelisch hätten? Ich wäre von den meisten wahrscheinlich für verrückt erklärt worden ... heute macht genau diese ihre 2. Legislaturperiode, und dazu haben wir einen schwulen Außenminister ... der reale gesellschaftliche Wandel hat selbst eine solch mutige Prohezeiung überrollt! Nur die Handelsketten haben das noch nicht bemerkt, jammern weiter über schleppenden Absatz, verkleinern die Herrenabteilungen immer weiter (weil Männer eh nix neues kaufen), und wundern sich wieso!

Und ja, es sind wirklich die Handelsketten, die nur auf maximalen Gewinn aus sind, indem sie den Mainstream bedienen. Die Designer bringen genügend neue Anregungen, nur den Weg in die allgegenwärtigen Filialisten finden diese Ideen nicht, denn die blocken.

Aber das ist ein anderes Thema ...

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 28.12.2010 21:11
Aber wenn man zwischen Weihnachten und Neujahr sonst nix zu tun hat...

Tja Peter,

das passiert, wenn das Christkind den Kaminofen vergessen hat und ich jetzt keinen Anlass zum Holz hacken sehe. ;)

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 28.12.2010 21:13
ich glaub, dass ist ein verdammt steiniger Weg um diese Sichtweise zu durchbrechen.


Hallo CE,

wer hat denn gesagt, dass der Weg einfach wäre? Ist wie überall: die schönsten Ziele sind etwas schwerer zu erreichen. Aber wer vorher resigniert, wird sie nie erreichen!

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Hansi1973 am 28.12.2010 21:38
da hast Du Dir wirklich viel Mühe gegeben, Danke schön! Nur die Anwort auf meine Frage war das nicht wirklich. Denn die Frage lautete "Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich?", nicht aber "Wann wird es von einer Gruppe XY als weiblich angesehen?"!

Danke und Sorry!

Ich wollte mit den Beispielen nur anführen, dass ja vor Jahren als "typisch männlich" angesehene Kleidungsstücke - OHNE jedwede Veränderung! - plötzlich als "typisch weiblich" gelten.


Ich denke, es gibt keine allgemein gültige Erklärung. Und die Erklärung, die ich nachfolgend abgeben werde,wirst Du - zu Recht! - als nicht haltbar abkanzeln. Und das dies ebenso auf Herrenmode zutrifft oder zutreffen könnte.


Feminine Kleidung und die dazu gehörigen Accessoires zeichnen sich durch feine Stoffe und Materialien aus. Sie sind vielfach nicht für die Verwendung bei körperlicher Arbeit ausgerichtet/ geeignet. Die funktionelle Eigenschaft wird den modischen Belangen, also dem schmückenden Element oft untergeordnet.
Man könnte sogar sagen: manche Teil machen nicht einmal (funktionell Sinn). Aber sie dienen der Verschönerung der Person.

z.B. Feinstrumpfwaren; hohe Schuhe; Schmuck; Handtaschen; Make-Up; lange Fingernägel; usw.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: doppelrocker am 29.12.2010 00:31
Hallo Hansi,

also ich finde Deine Beispiele klasse. Als Variante dazu möchte ich noch Tom Selleck alias "Magnum" anführen. Damals waren eben die kurzen Hosen für Männer noch wirklich kurz. Heute gibt es nur noch Bermudasäcke, die eigentlich auf den ersten Blick wie Röcke aussehen und sich dann beim zweiten Blick durch die Schrittnaht als "Hose" offenbaren.

In Deinem letzten Text muss ich aber Deinen Ausführungen geringfügig widersprechen. Es gibt durchaus feine Stoffe für den Herrn. Sicher, die groben Strümpfe gehören natürlich zu den groben Schuhen. Die feinen Strümfe halten einfach keinem groben Schuh stand. Ausserdem trägt MANN die Strümpfe und Schuhe auch eine Woche am Stück. ;D ;D ;D

Mal ehrlich, welche Architektin geht mit High Heels und Feinstrümpfen Bauaufsicht machen? Ist jetzt die Architektin deshalb ein Achitekt, weil sie grobe Schuhe auf der Baustelle trägt?

Irgendwie hat sich seit dem Ende des Krieges (sorry) die Bekleidung des Mannes auf Jeans oder Anzug reduziert. Auch die "Reiterstiefel" oder eben Motorradstiefel sind (die alten mit den Schnallen), der ursprünglichen Anwendung entfremdet, in die Verkaufsregale der Damen gewandert. Sind wir MÄNNER aber nicht auch ein Stück selbst Schuld daran?

-- Wo ist Deine Frau? - Die ist schon wieder Klamotten kaufen, eigentlich hat sie doch schon genug im Schrank. - oder, z.B.: Wieso willst Du mein Lieblings-T-Shirt wegwerfen? Ist doch erst X-Jahre alt... --
Da fällt mir auch noch Arnold Schwarzenegger ein, "Last Action Hero" war`s, glaube ich. Drei paar Cowboyboots (in Amerika, außer Washington und New York, erlaubt ;D ;D ;D), drei T-Shirts und drei Jeans im Schrank.

Abgesehen davon, die feinen Klamotten eignen sich einfach nicht, um sich im Festzelt die Bierkrüge aufs Hirn zu hauen... ;D ;D ;D (wer von euch hat schon einmal gesehen, wenn Mädels sich kloppen ???)

Zumindest einige im Forum arbeiten daran, dass ich die Ansichten ändern können.


Grüsse
doppelrocker
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: GregorM am 29.12.2010 06:16
Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich?

Die Frage, die Jürgen stellt, ist an sich sehr einfach und konkret, denn hier geht es um das Kleidungsstück selbst, also total vom Träger oder Trägerin isoliert. Die Antwort wäre es auch, falls man sich darüber einigen könnte, wer das Recht hat, es zu entscheiden.
 
Das große Problem hier würde aber vermutlich sein, wer entscheidet oder „darf“ entscheiden ob, oder besser, wie maskulin oder feminin?

Einige würden sagen, wir die Träger selbst, also die Ausübenden. Andere würden sagen, die Gesellschaft, die „Anderen“.

Wir kennen die Problematik auch sonst. Stellt Euch vor, es gibt auf einem Produktmarkt 100 Hersteller und eine Million Verbraucher. Es geht, um die beste Qualität festzulegen.

Fragten wir die Produzenten – die Ausübenden – würde es um 100 unterschiedliche Antworten geben, denn jeder Produzent würde behaupten, eben sein Produkt sei das Beste.

Fragten wir einen repräsentativen Anteil der Verbraucher – die „Anderen“ - gäbe es vermutlich ein ganz anderes Bild, das zum Teil auch den Marktanteilen entsprechen würde.

Ich bin klar der Meinung, die "Anderen" sind es, die den Grad der Weiblichkeit/Männlichkeit von Kleidungsstücken, Zubehör usw. definieren (dürfen/sollen), wie auch die Verbraucher die (erlebte/geglaubte) Qualität eines jeden Produktes.

Also in unserem Fall einfach die „Anderen“ fragen, und ich bin sicher, eine teure Marktforschung, unter einer repräsentativen Auswahl der Bevölkerung durchführt, sei nicht nötig, brauchen wir nur zu wissen, ob weiblich oder nicht.

Sei es uns aber wichtig zu wissen, ob ein hellblaues, kniekurzes Kleid von 81% der Frauen in Nordrhein-Westfalen sehr weiblich betrachtet wird, wogegen 2% aller gefragten Männer in Niedersachsen es weder weiblich noch männlich finden, sieht es natürlich erheblich komplizierter und teurer aus.

Mir würde es reichen, die Reaktionen der Umwelt durch halbwegs geschlossenen Augen manchmal zu registrieren oder den Kommentaren der Umwelt zuhören.

Die Gesellschaft, die „Anderen“ können wir nicht ändern. Wir können uns nur dazu verhalten. Hierzu gehört, ob wir damit leben können oder, umgekehrt, bevorzugen, dass einige oder viele das, was wir anhaben, für überaus feminin, sehr feminin, ziemlich feminin, ein wenig feminin, weder feminin noch maskulin, ein wenig maskulin, ziemlich maskulin, sehr maskulin oder überaus maskulin betrachten.

Und hier spielen wir selbst natürlich auch eine Rolle, nicht nur das Kleidungsstück oder die -Stücke.

Unten auf der Startseite gibt es – allerdings noch - ein kleines Bild, das Karli auf einem Bahnsteig in Emmerich stehen zeigt. Karli hat einen kurzen Rock plus eine schwarze, wenn auch dicke Strumpfhose an. Beide Sachen würden in einer Untersuchung als jedenfalls ziemlich weiblich auskommen (bin ich überzeugt). Doch kommen sie mir, wenn ich sie auf Karli sehe, auf keinem Fall weiblich vor. Eher im Gegenteil. Viele der „Anderen“ könnten derselben Meinung wie ich sein. Wäre nicht eben Karli drin, könnte es dagegen total anders auskommen.

@Karli, um Entschuldigung, dass ich dich in diese Diskussion hineinziehe. Du bist aber mir ein sehr gutes Beispiel dafür, dass das mir sonst „Unmögliche“ auch sehr möglich wird.               

Das Leben ist schön, wenn auch manchmal ein wenig kompliziert.

Viele Grüße
Gregor

www.dress2kilt.eu/index_de.htm (http://www.dress2kilt.eu/index_de.htm)

http://blog-de.dress2kilt.eu (http://blog-de.dress2kilt.eu)
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: franco am 29.12.2010 08:32
Zitat
Herrenmode ist jene Mode, welche Frauen nicht mal freiwillig anziehen würden.
Damenmode ist, was die Damen dem Herren nicht gönnen.
Der Rest liegt irgendwo dazwischen

Ich gebe noch einen drauf:

Herrenmode dient dazu, dem grundsätzlich modeunbewußten Mann die Qual der Kleidungsauswahl auf einen minimalistischen Ansatz zu reduzieren und dadurch das Leben effizient zu gestalten. Im Ergebnis erreichen die Herren eine uniformartige, notdürftige Verhüllung ihrer Körper ohne dabei auffallen zu müssen.

Damenmode dient dazu, der modebewußten Frau die Qual der Kleidungsauswahl auf einen maximalistischen Ansatz auszudehnen und eröffnet ihnen dadurch die Möglichkeit, sich selbst zu "vermarkten", in dem bei Männern Bewunderung und bei anderen Frauen Neid angestrebt wird. Im Ergebnis erreichen die Frauen zumindest zeitweise, dass ihr Körper gefeiert wird. Auffallen ist dabei ausdrücklich erwünscht, solange nicht für die Trägerin unliebsame Nebenwirkungen - wie zum Beispiel umgeknickte Füße durch hohe Absätze - ausgelöst werden.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: skirty19 am 29.12.2010 10:06
Die Wertung feminin oder maskulin ist wohl für jeden Menschen subjektiv. Aber es gibt einen bestimmten Mainstream der die vorherrschende Meinung der Gesellschaft dann formt.
Spontan ist für mich ein luftiges Kleid mit verspielten Applkationen und Blümchenmuster feminin. Gleichwohl wissen wir das es ähnliches in der Renaissance auch für Männer gegeben hat.
Es ändert sich das Empfinden für weiblich oder männlich.

Im Moment kommt mir es vor, dass Maskulin immer mehr zum erstrebenswerten Ziel wird. Natürlich für "Kerle" und teilweise auch für Mädels. Feminin wird oft gleichgesetzt mit "nuttig" "oder "die Brauchts"
Der Schwund von Mode wie kurze Hosen oder Stiefel - historisch gesehen sogar rein militärische und damit männliche Mode zeigt das deutlich.
Der übliche heutige Mann hat eine geradezu beherrschende Angst nur ansatzweise feminin zu wirken. Man kann sich ausdenken wievel Gesundheitliche Probleme da enstehen.

Die täglich erlebte Dummheit und Bildungsfernheit und gleichzeitig damit steigende Intoleranz ist geradezu beängstigend.
Und " das ist schwul" ist scheinbar eine Lieblingsdefinition dafür wenn Mann aus der engbandingen maskulinen Wirklichkeit auschert.
Es gibt Ausnahmen - aber im üblichen ist es so.

Grüße Skirty19
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: teerpirat am 29.12.2010 10:31
Damenmode dient dazu, der modebewußten Frau die Qual der Kleidungsauswahl auf einen maximalistischen Ansatz auszudehnen und eröffnet ihnen dadurch die Möglichkeit, sich selbst zu "vermarkten", in dem bei Männern Bewunderung und bei anderen Frauen Neid angestrebt wird. Im Ergebnis erreichen die Frauen zumindest zeitweise, dass ihr Körper gefeiert wird. Auffallen ist dabei ausdrücklich erwünscht, solange nicht für die Trägerin unliebsame Nebenwirkungen - wie zum Beispiel umgeknickte Füße durch hohe Absätze - ausgelöst werden.

hallo Franco,

Ich stimme dem durchaus zu. Aber wenn man sich mal genauer im Strassenbild umschaut, wieviel Frauen sind denn entsprechend angezogen, dass sie die Blicke auf sich ziehen wollen? Ich würde sagen, nur wenige. Die meisten Frauen tragen auschliesslich Hosen, obwohl sie - zumindest vemute ich es mal - wissen, dass sie sicherlich mehr Bewunderung bekämmen, wenn sich sich auch fraulich anziehen würden , also Rock, Absatzschuhe, schicke Oberteile uns so. Die Mehrheit aber trägt Hosen, Sneakers, T'Shirts. Ganz ehrlich, ich gucke einer Frau eigentlich nur dann hinterher, wenn sie sich auch fraulich anzieht.
Der Grund könnte sein, dass die Frauen selbst bestimmen wollen, ob man ihnen Blicke und Bewunderung schenkt, und wann nicht. Kommt wohl auch auf die Umgebung an. Auf der Strasse fühlen sie sich sicherer und unbeobachtet, wenn sie sich unscheinbar anziehen. Das Gegenteil allerdings sieht man z.B. in der Disco oder bei feierlichen Anlässen.
Da scheint es ausdrücklich erwünscht zu sein, dass Frauen Blicke auf sich ziehen.

In dem Sinne, Frauen können frei entscheiden, ob sie ihre Weiblichkeit und Reize offenbaren möchten oder nicht.
Uns Männer dagegen wird aberkannt, uns überhaupt auf irgendeine Weise in Szene zu setzen. Deshalb auch nur Jeans/Turnschuhe in der Freizeit und NUR Anzug (also Uniform) im Job ode bei besonderen Anlässen.
Ehrlich gesagt kann man sich meiner Meinung nach mit einem Anzug keinesfalls in Szene setzen.
Es gibt aber Ausnahmen: Es gibt Männer, die in einem Anzug gut genung ausschauen, dass sie Blicke von Frauen ernten. Allerdings sind das auch Männer, die sich in Anzug wohlfühlen und ihn mit Überzeugung tragen, und nicht nur der Gesellschaft wegen. Wer in einem Anzug eine positive Aura ausstrahlt, bleibt dann auch kein Pinguin unter Tausenden. Nur ist mir bisher nur eine Person bekannt, die in einem Anzug wirklich gut rüberkommt.

Um auf die eigentliche Fragestellung von Jürgen zurückzukommen:

Ich kann mit dem Begriff feminin nicht so recht was anfangen. Ich weiss nicht wie ich das definieren soll. Was ist per se feminin? Die Frau als Frau an sich, wenn man die Geschlechtsmerkmale in Betracht zieht, und ein Kleidungsstück, nämlich den BH.
Zumindest aus meinerpersönlichen Sicht.
Alles andere ist gummi elasticum; Der eine findet Zierrat und BlingBling, Spitzenwäsche und Pink als feminin, andere die Kleidung, die eigentlich genausogut masculin sein können, wie Hüfthosen/Stiefel/Strumpfhosen.
Feminin definiert jeder anders.
Sicherlich komme ich mit meiner Kleidung bei anderen als total feminin vor, andere sehen mich lediglich als Mann in etwas aussergewöhnlicher Kleidung. Nun trage ich Kleidung, wo eh schon die meisten nicht so wirklich wissen, wie sie das einordnen. Das merke ich auch an den Reaktionen: Die Leute finden meine Outfits ungewöhnlich, bemerken aber gleich, dass es mir trotzdem steht. Das heisst, sie sehen mich in Kleidungsstücken, die sie eher als bei Frauen sehen, aber bekommen so den Eindruck, dass "feminine" Kleidungsstücke durchaus auch beim Mann passen.
Zu guter Letzt kommt es auch auf den Träger und das Gesamtbild an.
Ohne jetzt mich selbst zu loben, aber ich hatte des öfteren schon den Kommentar bekommen, dass ich ein gutes Gespür dafür habe, was Männern stehen könnte, und einen guten Sinn für Ästhetik, ohne mich an Vorbildern orientieren zu müssen.

Ich kann mich auch nur schwer an Vorbildern orientieren, denn Kleidung muss in erster Linie MIR stehen, und es muss auch MIR gefallen. Dabei ist es unerheblich, welche Kleidungsstücke es sind, und ob diese aus der Damenabteilung sind oder nicht.

Wenn ich ein Kleidungsstück aus der Damenabteilung trage, heisst das, dass es für mich als Mann tragbar ist, und daher ist die Kleidung auch nicht mehr "feminin".
Kleidung an sich hat kein Geschlecht und ist deshalb neutral. Weshalb aber die meisten Leute denken, man sei schwul oder Transe, nur weil man was aus der Damenabteilung trägt, will sich mir immer noch nicht erschliessen. Da ich selbst aber weiss, dass ich ganz klar ein Mann ohne fetischistischen Absichten bin, ist es mir mehr oder weniger egal, was andere Leute sagen, weil ich eh nix mit ihnen zu tun habe. Ausserdem halte ich mich nicht mit Leuten auf, die nur von 12 bis Mittag denken können.

Mode wandelt und verändert sich ständig. das ist ja der Begriff von Mode. Weil aber Herrenmodde immer gleich bleibt, und sich im Grunde nicht verändert, kann man da auch nicht von Mode sprechen, sondern bestenfalls von Uniformierung. Das impliziert, dass es Mode eigentlich nur für Frauen gibt, weil nur diese Mode ständig einem Wandel unterworfen ist. Es ist also überflüssig, von femininer Mode zu sprechen, weil die gesamte Mode nach gesellschaftlicher Definition nur Frauen zugeschrieben ist.
Daraus könnte man schlussfolgern, dass es eigentlich nur Mode gibt, aber keine Herrenkleidung und auch keine Damenkleidung. Lediglich an den Schnitten kann man sich noch grob orientieren, was eher für Männer und was für Frauen tragbar ist.
Für Männer gibt es nur was zum Anziehen bzw. Berufskleidung, aber keine Mode. Zumindest in den herkömmlichen Handelsketten.
Weil Handel und Industrie aber gemerkt haben, dass der Mann nur noch Ersatzbeschaffung treibt, wird das Angebot weiter ausgedünnt. Der Teufelskreis ist auch nur dann durchzubrechen, wenn viel mehr Männer den Mut aufbringen und auch die Einsicht bekommen würden, dass Mode etwas ist, was JEDER tragen kann, nicht nur Frauen. Die Spielewiese der Mode ist für alle da.
Man muss nur Gebrauich davon machen. Mode ist auch Kunst. Und was gibt es Schöneres, als die Kunst an seinem eigenen Körper anzuwenden? :D Auch Männer haben Körperformen, die sie in Szene setzen können. Das muss nicht immer nur der Waschbrettbauch sein. Auch Männer haben das Recht, Haut zu zeigen und fliessende, weiche Stoffe tragen.

Irgendwo steht auf der Webseite von Gofeminin der Satz "Die Mode machen Sie!" Das das sich nur auf Frauen bezieht, darüber soll man getrost hinwegsehen.
Also mache ich Mode. Und morgen mache ich wieder andere Mode. Jeden Tag ziehe ich was anderes an. Und wenn ich was haben will, was weder in der Damen- noch in der Herrenabteilung zu finden ist, bleibt immer noch das selbst Nähen. ;)

Das Gefühl, mich jeden Tag zu wandeln, und mich in meiner Kleidung rundum wohl zu fühlen, hat mir eine ganz neue Lebensqualität gegeben.
Soll ich auf gute Lebensqualität verzichten, nur der gesellschaftlichen Norm gerecht zu werden? Ich denke, die Frage kann jeder für sich selbst beantworten.

Sorry, etwas lang geworden.....

LG
teerpirat
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: franco am 29.12.2010 10:59
skirty19, leider volle Zustimmung!

Ich hatte in früheren Zeiten, als ich mich dem Thema Rock geöffnet habe (vor etwa 10 Jahren), wirklich geglaubt, das würde sich mal ändern. Aber das war naiv. So lange die Emanzipation nur eine Einbahnstraße ist - nämlich die Angleichung der Frau an den Mann - wird sich daran auch nichts ändern.

Die Zeit ist noch nicht reif für eine nachhaltige Umkehr dieses Mainstreams bei uns Männern. Wir sind also "Exoten" - damit müssen wir umgehen. Ich bin aber selbstbewusst genug, das für mich zu tun. Und hoffe natürlich, dass ihr es auch seid.

Das angenehme an diesem Thread ist, dass wir es endlich mal geschafft haben, nicht wieder in die alte, quälende Diskussion abzurutschen, die da lautet: Wieviel "feminin" darf es denn sein, ohne als Crossdresser abgetan zu werden? Das hatten wir jetzt nämlich oft genug.

Bei diesem Thread ist mir bewusst geworden, dass wir im Grunde schon mal weiter waren als wir es heute sind:
Zitat
ich kann mich noch gut an die 70ger jahre erinnern, man war das modisch eine geile zeit für uns Männer, hohe Absätze bunte Hemden (Hawaiihemden) Schlaghosen, meine Brüder und ich trugen in dieser Zeit alle Schuhe mit hohen Absätzen, aber dann kamen die 80ger jahre und die schöne bunte Mode verschwand wie sie gekommen war, und die Männermode wurde wieder um jahre zurückgeworfen, es fing langsam an mit den Einheitsgrau, Jeans Turnschuhe und Bundewehrparka, heute ist zwar der Bundeswehr Parka selten geworden, aber die Jeans und Turnschuhmode hat sich leider bis zum heutigen Tage festgesetzt,
Zitat
Mode unterliegt einem stetigen Wandel. Was heutzutage als typisch männlich gilt, kann in ein paar Jahren/ Jahrzehnten als typisch weiblich gelten; umgekehrt – zumindest theoretisch – ebenso.

Denken wir doch nur mal 30 Jahre zurück und an die Herren-/ Knabenmode Ende 1970er/ Anfang 1980er:
Kurze Hosen waren kurze Hosen. Drei Finger breit Beinansatz. Fertig. Bermuda Shorts oder die heutzutage verwendeten, mindestens knielangen Sommerhosen kamen viel später auf. Kurze Hosen heißen heutzutage „Hot Pants“ und gelten als Damenmode.

Röhrenjeans: früher (sorry, ich komm mir schon selber vor wie Christoph Sonntag) trugen Mann und Frau vielfach eng anliegende Jeans. Am besten drin einnähnen lassen oder in der Jeans heiß baden, damit sie sich wie ein Schrumpfschlauch anschmiegt. Aber irgendwann kamen Bundfalten, dann Regular, Cargo Pants und die Röhrenjeans verschwand annähernd gänzlich aus den Herrenregalen.

Sandalen: zu der Zeit gab es auch noch Herrensandalen, aus schönem, braunen Leder. Altherrenmodelle in schlammgrau und seniorenbeige gab es da nur beim orthopädischen Schuhmacher.
Heutzutage gibt es aber nur noch Altherrenmodelle oder Sandalen im „Trekking-Style“ (alter Autoreifen mit Spanngurten). Aber keine mehr, die schick genug sind, um damit auch mal durch die City zu laufen.

Clogs: genau das Gleiche! Holzpantinen waren früher einfache Arbeitsschuhe, die späteren Varianten mit Obermaterial aus Leder eben die modische Adaption. Und dennoch von beiden Geschlechtern tragbar – auch wenn Sohle und Absatz bis zu 5-7cm hoch waren, störte sich niemand daran. Heutzutage gibt es für die Herren nur noch Gummiclogs (für den Garten), bzw. „Croqs“ – beide absatzlos und nicht wirklich salonfähig. Für die Damen gibt es weiterhin Clogs in allen erdenkbaren Variationen.

Cowboystiefel: nach ca. 5. Millionen Manta-Witzen und der Zuordnung der Stiefel zu jener Halbstarken-Fraktion trägt kaum noch ein Mann im Alltag (Metal- und Harley-Treffen mal außen vor) noch Cowboyboots. Im Damensortiment sind sie fast ständig anzutreffen. In der letzten Saison HW09/10 waren die kurzen Cowboyboots überall zu sehen - jedoch nicht an Boys, sondern Girls.

Schaftstiefel und Moonboots: irgendwann schafften es auch diese Stiefel nicht mehr ins Herrenregal. Als Herrenstiefel gilt heutzutage schon, was den Knöchel gerade mal bedeckt. So etwas würde man bei den Damen nicht einmal als Ankle Boot bezeichnen.


Super! Das musste mal gesagt werden!

@teerpirat: Auch für Deine Einschätzung meine Zustimmung. Vielleicht noch eine kleine Ergänzung: Am Arbeitsplatz beobachte ich, dass Frauen sich neuerdings hier wieder schick machen, auch im Winter sieht man wieder viel Rock! Das ist ein gewisser Trendwechsel. Dementgegen wird Männern im Innendienst der Krawattenzwang abgenommen - so gesehen eine Erleichterung für uns Männer. Aber im Grundsatz ist deine Aussage voll korrekt.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Susan am 29.12.2010 13:15
Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich?

Wenn es für Frauen gedacht ist oder spätestens, wenn eine Frau es trägt.  ;)

Ich macht euch einen Kopf!  ???
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Hansi1973 am 29.12.2010 13:28
Nunja, es gilt ja auch nicht jedwede Damenbekleidung als „feminin“. Komischer Weise gilt sie nur dann als „feminin“, wenn sie
a) besonders verspielt ist oder
b) von einem Mann getragen wird.

Oder würde man an einer Frau eine einfache Jeans und ein Top (man könnte auch T-Shirt mit 1/8 Arm sagen) als besonders weiblich/ feminin bezeichnen? Nein. Aber wenn es ein Mann trägt, schon. Seltsam oder?


Grundsätzlich ist bei den meisten Zeitgenossen der Glaube verfestigt, schöne Kleidungsstücke, oft aus feineren Materialien und teilweise verziert (nein keine Stempelaufdrucke im Army-Style) sind per se Damenbekleidung, bzw. "feminin".
Oder hat schon mal einer einen Mohair-Pullover für Herren gesehen? Oder eine feine Tuchhose zur Abendgarderobe, mit Strass verziert? Herren-Unterwäsche (im klassischen Schnitt) aus Seide/ Satin?

Ich habe immer das Gefühl, Herrenmode (sofern man noch von „Mode“ sprechen mag) ist bewusst grob und haltbarer gefertigt. Wenn es im Verteidigungsfalle keine Uniformen mehr gibt, reicht auch wieder die „Volkssturm“-Armbinde. Die heutige Herrenmode ist robust und tarnfarben genug, um es mit dem regulären Feldanzug aufzunehmen. Statt Goretex in flecktarn tut es eben auch die Wolfspranken- Jacke.


In anderen Foren, z.B. GoFeminin.de gibt es teilweise Aufschreie von einigen Damen die meinen, es ginge nun gar nicht, dass Männer ihnen etwas wegnehmen würden (Röcke, Schuhe, usw.).
Das ist in zweierlei Hinsicht erstaunlich: erstens verhält es sich ja eher umgekehrt, dass eher Männer eine weitere Reduktion ihres Bekleidungsfundus hinnehmen müssen und eher das Recht hätten sich zu beschweren, weil u.a. gerade der Genleman-Look für die Frau als envogue gepriesen wird; zweitens nutzen viele Frauen ja nicht mal ansatzweise die Möglichkeiten, sich hübsch zurecht zu machen. Schlabberpulli, Leggins und ausgelatschte Ballerinas/ Sneakers sind jetzt für mich weder besonders „feminin“, noch besonders reizvoll. Und wenn die Frauen nicht Gebrauch von den Möglichkeiten machen, warum soll man es den Männern noch verweigern?


Zu dem kürzlich erschienenen Buch des Franzosen Alain Xavier Wurst gab es einige interessante Interviews.
Ein paar Auszüge:
Zitat
Welt am Sonntag: Aber muss denn Flirten immer so komplett sexualisiert sein? Sie beschweren sich in Ihrem Buch zum Beispiel über die mangelnde Bereitschaft der deutschen Frau, spitze Schuhe mit Absätzen zu tragen. Kann man nicht in Gummistiefeln flirten?

Alain Xavier Wurst: So war das nicht gemeint. In dieser Episode sagt mir die Frau, sie würde solche Schuhe nicht tragen, weil sie keine Nutte sei. In Deutschland spaziert jeder mit einer kleinen Über-Ich-Wolke über dem Kopf durch die Gegend. Und wenn es um Sex geht, regnet es. Was ist so schlimm daran, zu seiner Weiblichkeit zu stehen?

Quelle: WELT.de (http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article11828161/Gross-blond-schoen-und-unsexy.html)
oder
Zitat
Lädt er eine Frau ein, hält sie es für eine Masche, sie ins Bett zu bekommen. Gesteht er seine Vorliebe für High Heels, wird er als Zuhälter gebrandmarkt. Wursts Schlussfolgerung: Anders als die feminin-selbstbewusste Französin hat die deutsche Frau ein Problem mit ihrer Weiblichkeit und mit Komplimenten.

Quelle: Märkische Allgemeine (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11962921/63529/Deutsche-Frauen-koennen-nicht-flirten-beklagt-ein-franzoesischer.html)


Ich finde,  das zeigt sehr gut, dass auch die Frauen mit ihren „femininen Seiten“ wenig anfangen können, verunsichert sind. Angst haben, als „Lustobjekt“ und nicht als Mensch wahrgenommen zu werden.

Aber wie gesagt, wenn die Frauen nicht wollen...  beste Chance für die Herren, da neues/ altes Terrain für sich abzustecken.  ;)
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: teerpirat am 29.12.2010 15:51
@Hansi:

Deinen ausführlichen Statements ist nichts mehr hinzuzufügen.
Deshalb meine volle Zustimmung.

LG
teerpirat
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Kiran am 29.12.2010 18:02
[...] in dem bei Männern Bewunderung und bei anderen Frauen Neid angestrebt wird.

Die Reihenfolge der Punkte würde ich aber umdrehen.

Kiran
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: skirty19 am 30.12.2010 13:59
Zitat
ie Frauen mit ihren „femininen Seiten“ wenig anfangen

ist aber die Volksmeinung "... läuft die nuttig rum" mit schuld. Das Patriarch hat ganze Arbeit geleistet.

 :-X
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Hansi1973 am 30.12.2010 14:55
Mag sein. Ich habe aber eher das Gefühl, es ist die allgemeine Stutenbissigkeit. Und ganz besonders anfeindende Kommentare kommen doch von jenen, die zu blöd, zu faul und auch zu feist sind, so wie jene kritisierte Person herumzulaufen.
„Ey kuck mal, voll die Nuttenschuhe!“ kommt wohl weniger von einer Frau, die ebenfalls gerne/ gerade hohe Schuhe trägt, sondern mehr vom Typ „Cindy aus Marzahn“, das mit ihrer ebenso hohlen und verfetteten Klicke im schlecht angezogenen Ghettostyle auf der Parkbank hockt und über andere ablästert.
Das kann man – mit ein wenig mehr Niveau – auch im Büro erleben. „Hast du gesehen, was die Müller für Schuhe anhat? Die scheint´s ja nötig zu haben!“ und im Nachsatz „auf solchen Schuhen könnte ich gar nicht laufen.“ Aha!

Und das ist im übertragenen Sinne auch auf anders gekleidete Männer (z.B. im Rock) anwendbar. Auch da zeugen die bissigen Kommentare von einer geistigen Leere, möglicher Scham und mangelnder Achtung. Ja, vielleicht schwingt auch da Neid mit. Vielleicht gibt es beim "Mann in Weibersachen" auch noch einen anderen Grund, weshalb es auffällt und warum sich viele andere Männer gerne echauffieren: es zwingt sie dazu, das Beuteschema zu überdenken, genauer zu definieren. Einfach nur „Rock – geil!“ reicht dann eben nicht mehr.
Ich glaube auch, dass einige voll in die Falle tappen und zunächst angewidert sind, dass das vermeintliche Lustobjekt eben nicht einen BH, sondern Bart trägt. Aber anstatt sich selber klar zu machen, dass der Fehler bei einem selbst liegt, wird der Vorwurf erhoben, die andere Person hätte mutwillig hinters Licht geführt.

Übrigens auch typisch, dass es bei den Damen „mehr sein als Schein“ leichter verziert wird.
Oder wie heißt es so schön: „Frauen tun für ihr Äußeres Dinge, für die jeder Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis kommt.“
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jürgen64 am 31.12.2010 13:56
Hallo Hansi,

Dein Beitrag trifft absolut meine Erfahung und damit meine Meinung. Negative Kritik für meine Outfits erhalte ich fast ausschließlich von denen, auf deren Meinung ich keinen Wert lege - oder gar froh und stolz bin, mich zumindest kleidungstechnisch schon auf den ersten Blick von diesen zu diversifizieren! ;)

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Jo 7353 am 03.01.2011 23:10
Hallo,

wie Jürgen schon festgestellt hat, haben Kleidungsstücke keine Fortpflanzungsorgane, und sind auch kein Teil eines geschlechtlichen Wesens, und haben so gesehen kein Geschlecht, außer dem gramatikalischen, aber das interessiert nicht.

Nun steht Kleidung aber in Beziehung zu geschlechtlichen Wesen, nämlich Menschen. So kann man Kleidung, die entsprchend den geschlechtstypischen Formen geschnitten ist, ohne weiteres einem Geschlecht zuordnen. Dazu zähle ich z.B. den BH, Unterwäsche mit oder ohne Platz für männliche Genitalien und Kleider mit sehr ausgeprägter Tallie.(Männer haben zwar oft auch eine Tallie,  aber sie ist nie so ausgeprägt wie bei vielen Frauen.)

Dabei kann man es belassen, aber man kann die Zurdnung auch lockerer sehen. Dann sind Sachen, die bei einem Geschlecht signifikannt häufiger auftreten als bei einem anderen Geschlecht auch feminin oder maskulin. Demnach sind Röcke, Strumpfhosen, hohe Schuhabsätze, Blümchenmuster und vieles mehr, feminin. Dieser Zuordnung kann ich eine gewisse Sinnhaftigkeit nicht absprechen, auch wenn das was jetzt feminin ist, zu anderen Zeiten oder an anderen Orten maskulin sein kann.

Letzlich kommt es darauf an, was man aus der Zuordnung folgert. Bei der letzten Definition, würde ich sagen: nicht viel. Bei ihr braucht man als Mann das Feminine nicht zu meiden. Man muß sich ja nicht nach der Mehrheit richten, solange man nicht zu harte Strafen für das Abweichen zu befürchten hat. Insbesondere kann man durch hinreichend häufiges Abweichen die Zuordnung ändern. Es gibt neben den Röcken noch einiges mehr, wo ich die vorherrschende Zuordnung gerne ändern würde, oder wo ich die gedankliche Zuordnung für den statistisch tatsächlichen Vorkommnissen für inkorrekt halte. Zu letzterem hatte ich in einem anderen Thread eine hitzige Diskussion, die man hier aus anderer Perspektive als hier themenfremd ansehen kann.

Bei der ersten Definition hat es für Männer dagegen schon Sinn, feminines zu meiden, weil es einfach nicht an den männlichen Körper paßt.

Man kann alles übertreiben, das Zuordnen und das Ankämpfen gegen Zuordnungen.

Gruß,
Jo




Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: Hansi1973 am 04.01.2011 16:20
Wie ich gerade entdeckte, sind das Thema und die Diskussion nicht neu:

http://www.rockmode.de/index.php?topic=338.msg1375#msg1375 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=338.msg1375#msg1375)


Tja, und täglich grüßt das Murmeltier...  ;D
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: androgyn am 21.01.2016 14:51
Oder wie heißt es so schön: „Frauen tun für ihr Äußeres Dinge, für die jeder Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis kommt.“
Versteh' ich wieder nicht.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 15:14
Oder wie heißt es so schön: „Frauen tun für ihr Äußeres Dinge, für die jeder Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis kommt.“
Versteh' ich wieder nicht.

Er meint frisieren, mogeln, schummeln, betrügen....

LG, Michael
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 15:15
Hallo,

wie Jürgen schon festgestellt hat, haben Kleidungsstücke keine Fortpflanzungsorgane, und sind auch kein Teil eines geschlechtlichen Wesens, und haben so gesehen kein Geschlecht, außer dem gramatikalischen, aber das interessiert nicht.

Nun steht Kleidung aber in Beziehung zu geschlechtlichen Wesen, nämlich Menschen. So kann man Kleidung, die entsprchend den geschlechtstypischen Formen geschnitten ist, ohne weiteres einem Geschlecht zuordnen. Dazu zähle ich z.B. den BH, Unterwäsche mit oder ohne Platz für männliche Genitalien und Kleider mit sehr ausgeprägter Tallie.(Männer haben zwar oft auch eine Tallie,  aber sie ist nie so ausgeprägt wie bei vielen Frauen.)

Dabei kann man es belassen, aber man kann die Zurdnung auch lockerer sehen. Dann sind Sachen, die bei einem Geschlecht signifikannt häufiger auftreten als bei einem anderen Geschlecht auch feminin oder maskulin. Demnach sind Röcke, Strumpfhosen, hohe Schuhabsätze, Blümchenmuster und vieles mehr, feminin. Dieser Zuordnung kann ich eine gewisse Sinnhaftigkeit nicht absprechen, auch wenn das was jetzt feminin ist, zu anderen Zeiten oder an anderen Orten maskulin sein kann.

Letzlich kommt es darauf an, was man aus der Zuordnung folgert. Bei der letzten Definition, würde ich sagen: nicht viel. Bei ihr braucht man als Mann das Feminine nicht zu meiden. Man muß sich ja nicht nach der Mehrheit richten, solange man nicht zu harte Strafen für das Abweichen zu befürchten hat. Insbesondere kann man durch hinreichend häufiges Abweichen die Zuordnung ändern. Es gibt neben den Röcken noch einiges mehr, wo ich die vorherrschende Zuordnung gerne ändern würde, oder wo ich die gedankliche Zuordnung für den statistisch tatsächlichen Vorkommnissen für inkorrekt halte. Zu letzterem hatte ich in einem anderen Thread eine hitzige Diskussion, die man hier aus anderer Perspektive als hier themenfremd ansehen kann.

Bei der ersten Definition hat es für Männer dagegen schon Sinn, feminines zu meiden, weil es einfach nicht an den männlichen Körper paßt.

Man kann alles übertreiben, das Zuordnen und das Ankämpfen gegen Zuordnungen.

Gruß,
Jo






Hey Jo,

das habe ich jetzt erst gelesen und stimme Dir vollkommen zu.

Aber sag mal, bist Du Statistiker?

LG, Michael

PS: Auch ist dieser Beitrag von Dir mal polemikfrei.  :)
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: androgyn am 21.01.2016 15:18
Das war mein Ziel, dass du diesen Textteil rausziehst. Mann bin ich gut  ;D
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 15:24
Das war mein Ziel, dass du diesen Textteil rausziehst. Mann bin ich gut  ;D

Welchen Textteil? Deine Rückfrage?

LG, Michael
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: androgyn am 21.01.2016 15:49
Das war mein Ziel, dass du diesen Textteil rausziehst. Mann bin ich gut  ;D

Welchen Textteil? Deine Rückfrage?

LG, Michael
Nein, der von Jo
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: MAS am 21.01.2016 16:06
Das war mein Ziel, dass du diesen Textteil rausziehst. Mann bin ich gut  ;D

Welchen Textteil? Deine Rückfrage?

LG, Michael
Nein, der von Jo

Ah so.

Und auf den wolltest Du mich hinweisen? Warum?

LG, M.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: maddy am 14.06.2016 08:16
Hallo Leute,

da ist in einem anderen Thread, den ich nicht zerpflücken möchte, die Rede von "femininen Schuhen", "weiblichem Zierrat", ... das möchte ich jetzt nicht auf diesen Beitrag festlegen, denn das Thema taucht hier immer wieder auf.

Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? Bislang dachte ich immer, grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal sei: männlich kann Kinder zeugen, weiblich kann Kinder austragen und gebären oder Eier legen. Weder die eine noch die andere Fähigkeit konnte ich bislang bei irgendeinem Kleidungsstück erkennen (sonst hätte ich mir mal ein Weibchen und ein Männchen zugelegt, um mir weiteren Neukauf zu ersparen). Habe ich da etwas übersehen?

Gruß
Jürgen

Also ich denke, was typisch mämmlich und was typisch weiblich ist, versucht uns der Handel aufzudrücken.
Kleidung, die es in der Damenabteilung gibt, sind für Frauen gedacht, während Kleidung, die es in der Herrenabteilung gibt eben für Männer gedacht sind. ABER: Wenn Frauen Klamotten aus der Herrenabteilung tragen, sieht das jeder als normal an. Wenn Männer Klamotten aus der Damenabteilung tragen, dann wird das i.d.R. nicht als normal angesehen. Ich sehe jedenfalls so gut wie nie Männer auf der Straße, die Bekleidung aus der Damenabteilung tragen. Schade eigentlich. Wenn Männer Röcke, Strumpfhosen und/oder Schuhe aus der Damenabteilung tragen, wird das jedenfalls leider nicht als normal angesehen.
Titel: Re: Feminin?
Beitrag von: MAS am 14.06.2016 08:23
Hallo Leute,

da ist in einem anderen Thread, den ich nicht zerpflücken möchte, die Rede von "femininen Schuhen", "weiblichem Zierrat", ... das möchte ich jetzt nicht auf diesen Beitrag festlegen, denn das Thema taucht hier immer wieder auf.

Da stellt sich mir doch die Frage: Wann ist ein Kleidungsstück, ein Accessoire oder auch nur Zierrat weiblich? Bislang dachte ich immer, grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal sei: männlich kann Kinder zeugen, weiblich kann Kinder austragen und gebären oder Eier legen. Weder die eine noch die andere Fähigkeit konnte ich bislang bei irgendeinem Kleidungsstück erkennen (sonst hätte ich mir mal ein Weibchen und ein Männchen zugelegt, um mir weiteren Neukauf zu ersparen). Habe ich da etwas übersehen?

Gruß
Jürgen

Also ich denke, was typisch mämmlich und was typisch weiblich ist, versucht uns der Handel aufzudrücken.
Kleidung, die es in der Damenabteilung gibt, sind für Frauen gedacht, während Kleidung, die es in der Herrenabteilung gibt eben für Männer gedacht sind. ABER: Wenn Frauen Klamotten aus der Herrenabteilung tragen, sieht das jeder als normal an. Wenn Männer Klamotten aus der Damenabteilung tragen, dann wird das i.d.R. nicht als normal angesehen. Ich sehe jedenfalls so gut wie nie Männer auf der Straße, die Bekleidung aus der Damenabteilung tragen. Schade eigentlich. Wenn Männer Röcke, Strumpfhosen und/oder Schuhe aus der Damenabteilung tragen, wird das jedenfalls leider nicht als normal angesehen.

Yes Sir!

Daran arbeiten wir.

D.h. einige von uns arbeiten stärker daran, dass Menschen sich an Männer in Kleidung an der Damenabteilung gewöhnen, andere stärker daran, dass Menschen sich an den Gedanken gewöhnen, dass Röcke auch in der Herrenabteilung hängen sollten.

Das sind die zwei Ziele dieses Forums.

LG, Michael