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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Zareen am 16.10.2021 19:13

Titel: Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 16.10.2021 19:13
Hallo Leute,
Seit ich mich vor 11 Jahren in diesem Forum registriert habe, ist viel geschehen.
Ich habe wohl so um die 100 Röcke (total verrückt - habe sie aber meist alle für schmales Geld von 2nd-Hand)
Begonnen habe ich mit fast bodenlangen und bin für den Herbst bei einem Woll'mini' mit Thermostrumpfhose gelandet.
Hosen? Manchmal, zum Arbeiten ja, außer im Sommer einen Arbeitskilt, sogar einen für beruflich selbst eingefärbt in pink. Ja, und meine geliebten unendlich weiten Aladdin-Hosen.
So richtig zum ersten Mal bin ich mal im tiefsten Bayern südlich von München mit einem langen schwarzen Rock, einer langen kupferglänzenden Schürze, einem groben Leinenhemd und Weste durchs Land gefahren - und habe von niemandem abfällige Bemerkungen gehört - im Gegenteil, eine ältere Dame an der Kasse von Kloster Andechs fand diese Zusammenstellung sogar sehr hübsch.

Inzwischen habe ich mir zwei lange Leinenröcke genäht. Den einen so richtig rustikal.
Ich gehe auch im Dorf mit Rock in die Kneipe. Oder in den nächsten Ort zum Einkaufen mit Rock zum Supermarkt, oder in den Baumarkt. Aber auch ebenso im Blaumann.

Ich bin Mann und kein Mädchen. Mir gefallen viele Teile aus der Damenecke, die nicht nur Rock sind und die trage ich auch. Ist nur schwierig, weil es zu wenig fast 2m große Frauen gibt. Auch meine Liebste hat eine viel zu kleine Größe, daß wir uns die Kleidung teilen könnten.

Ich war mal zur Reha und bin vom ersten Tag an dort nur mit Rock 'aufgetreten. Irgendwann hat mir jemand erzählt, die dachten, ich sei der neue Yogalehrer. Niemand hat gelästert. Eher haben sie gefragt, warum ich Röcke trage. "Weil es viel bequemer ist". Das hat bei allen Frauen Zustimmung gefunden. Sogar Frauen türkischer Herkunft meinten, daß Rock bei mir gut aussehe. Das war mir besonders etwas wert.

Und nach so vielen Jahren Rock tragen frage ich mich bei vielleicht 10 Männern die ich außer mir im Rock/Kilt getroffen habe, wo sind die ganzen Männer aus den vielen Foren, die sich so mutig über das Rocktragen auslassen? Habt doch einfach den Mut, mit Rock in die Öffentlichkeit zu gehen!

Ich habe allerdings stets darauf geachtet, daß mich meine Mitwelt immer noch als Mann wahrnehmen konnte. Ich wollte niemals erwas anderes darstellen. So sehr ich schrille und bunte Dragqueens mag, ich würde mich auch so anziehen, aber dann würde ich eine Rolle spielen, eine Phantasiefigur darstellen, die ich im täglichen Leben nicht bin.
Ich mit Rock spiele nicht eine Rolle, sondern bin einfach nur ich.

Ich wünsche mir, daß auch andere Männer erkennen, daß sie ein Rock nicht zu einem Menschen zweiter Klasse macht und sie mit einem Rock nichts an Männlichkeit einbüßen. Rock=weniger Mann spielt sich im Kopf des Rockträgers ab, nicht bei den anderen.

Und überhaupt: was geht mich an, was andere denken? Ich gehe doch auch nicht ungefragt in andere Wohnungen, oder Häuser. "Tu was du willst, die Leute reden doch." Und welchen Vorteil habe ich, wenn die Menschen nur so über mich reden, wie ich es will? Mehr Geld? Nix! Lediglich ein lahmes Kreuz, weil ich mich ständig anpassen und verbiegen muss.

Schluss jetzt.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: cephalus am 16.10.2021 19:52
Hallo Zareen,
Als Münchner,  der sich natürlich auch öfter im Umland bewegt, kann ich das, was Du schreibst nur bestätigen.  Vielleicht schaut man auf dem Land einen Tick länger, während in München meist keinerlei Reaktion vorhanden ist.

Btw: Warum erwähnst du ausdrücklich Bayern und nicht andere, weniger entwickelte ländliche Gebiete in Deutschland?

Rock=weniger Mann spielt sich im Kopf des Rockträgers ab, nicht bei den anderen.

Das ist vermutlich das Kernproblem bei vielen möchtegern Rockern, die nicht von äußeren Faktoren gehindert werden.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 16.10.2021 21:48
Hallo cephalus,

Ich erwähne Bayern deswegen, weil mir Bayern bis zu dem Zeitpunkt eher als etwas konservativ erschien und ich hocherfreut war, daß ich gerade dort meine ersten positiven Erfahrungen gemacht habe.
2017 war ich im Bayrischen Wald im langen karierten Kilt unterwegs und in meinem damals neu genähten Leinenrock und habe interessierte und positive Ansprache bekommen.
Und so ist Bayern im Rock für mich mehrfach positives Erlebnis gewesen.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: culture skirt am 16.10.2021 22:07
Wieso nehmen Frauen in Anspruch, dass nur sie Röcke tragen dürfen, wenn Röcke sie zu zweiten Klassenmenschen machen würden? Keiner mit gesunder Selbstwahrnehmung würde etwas anziehen, was ihn selber zur zweiten Klasse macht. Stattdessen enthalten sie Männern etwas vor, was sie gern für sich allein in Anspruch haben möchten (Das betrifft nicht nur Röcke).

Zitat
Rock=weniger Mann spielt sich im Kopf des Rockträgers ab, nicht bei den anderen.
Merkwürdig, dass für viele Frauen Männer in Röcken unmännlich wirken. Ich habe bis heute keine Frau kennen gelernt, die es an ihrem Freund tolerieren oder gar mögen würde. Klartext: Partnerschaft ausgeschlossen. (Was fremde und einem nicht nahestehende Frauen dazu sagen, ist in den allermeisten Fällen unbedeutend und so gewählt, damit sie nicht anecken).

Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Chris Schumann am 16.10.2021 22:32
Sehr schön geschrieben! Kann ich so unterschreiben!

Röcke sind ein Kleidungstück, das nicht an ein Geschlecht geknüpft ist.
Nur weil ich als Mann heute nen Rock anzieh, fault mir nicht das "gewisse etwas" ab.
Passiert umgekehrt ja auch nicht, wenn eine Frau sich ne Hose anzieht. War vor 60 Jahren ja auch noch Böse...
Wir Männer fangen da leider erst ganz langsam an aufzuwachen.... - das darf noch schneller werden!

Ja, Bayern mag man gerne wie die Großmutter betrachten: Alt und borniert. Aber man kann sich täuschen!
Ich persönlich bewerte nur einzelne Personen nach meinem persönlichen Augenmerk.
Ich behaupte nämlich, das ich da nen guten Riecher hab...

Und wenn ich von jemandem behaupte, er sei ein altbackener Depp, dann hab ich in 99% aller Fälle Recht!
Glücklicherweise ist diese Diagnose der Ausnahmefall...
Die allermeisten Leute, denen ich begegne, haben kein Problem mit einem Mann in Rock und/oder High Heels.
Wir leben schließlich in 2021 und nicht mehr "achtzehnhundertapfelsechzig"...

Sei wie du bist!
Sei anders!
Normale gibt es schon genug...
...und: nur tote Fische schwimmen MIT dem Strom!
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: MAS am 17.10.2021 00:41
Chapeau! :)

LG, Micha
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 18.10.2021 12:42
Hallo Zaren, danke für den schönen Beitrag, dem ich voll zustimmen kann. Ich selbst wohne in einer Stadt mit knapp 80.000 Einwohner und bin wohl der Einzige hier im Rock. Im Kleid war ich bisher nur im Kino oder Theater. Habe weder in meiner Stadt noch den benachbarten Orten Männer im Rock gesehen, in Berlin und München bin ich auch öfter mit Rock unterwegs, habe aber bisher leider keinen anderen Mann im Rock gesehen. Ich trage Röcke, weil ich sie schicker und bequemer finde als Hosen. Bisher haben mich nur ganz wenige auf mein Rocktragen angesprochen und Kommentare habe ich noch keine bekommen - außer hier im Forum.
LG Ludwig
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Olivier am 19.10.2021 18:43
War jetzt noch nicht so oft im Rock draußen unterwegs und wenn dann in Städten. Bis jetzt gab es, für mich, überraschend wenig Reaktionen / Kommentare und wenn dann von Kindern. Die waren dann eher von Neugierde getrieben und nicht negativ.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Skirtedman am 20.10.2021 01:32
Ja prima, Olivier, was machen wir Männer uns doch jahrelang einen Kopf, dass wir Ansehen verlieren können, Ehre, und dass wir verlacht und verstoßen würden!

In der Tat aber, es passiert nichts. Oder nicht viel. Man muss nur überzeugt sein, dass man sich nicht zum Deppen macht, sondern dass man das macht, was andere zwar nicht von einem erwarten, aber, was uns innerlich eigentlich gut tut. Dann strahlen wir soviel Überzeugung aus, dass andere gar keine Lust mehr haben, sich das Maul zu zerreissen.

Ich bin sehr dafür, in fremden Städten und auch in fremden Dörfern mal sich eine Zeitlang auszutesten, wie es ist, unbeschwert einen Rock tragen zu können. Denn die befürchteten Reaktionen bleiben überwiegend aus.

Nach dieser Übung auf neutralem Terrain kann man dann seine Lieblingsoutfits ruhig auch mal in der Nähe von daheim tragen. Dann tut es nicht mehr so weh, wenn dann doch mal jemand Bekanntes leise kichert. Wir Männer sollten uns eingestehen, dass wir als das 'starke Geschlecht' über Häme und Verspottung stehen. Mit genügend Selbstvertrauen wird es aber auch kaum zu wirklicher Häme und Verspottung kommen. Und wenn, wir wurden nicht geboren, um es anderen Recht zu machen. Das gilt nicht nur für mich in der Stadt, das gilt auch im Dorf, nämlich, dass man es sowieso nie allen Recht machen kann!

Inzwischen teste ich meine als gewagt empfundenen Outfits gar nicht mehr irgendwo sonstwo aus. Sehr oft trage ich sie das erste Mal direkt in meinem Stadtteil. Das ist so befreiend, dass mir egal ist, wenn es nicht jeder so toll findet wie ich. Und ich merke, wenn ich ich sein darf, dann steigt auch mein Ansehen wieder bei den Leuten.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: culture skirt am 20.10.2021 09:59
Ja prima, Olivier, was machen wir Männer uns doch jahrelang einen Kopf, dass wir Ansehen verlieren können, Ehre, und dass wir verlacht und verstoßen würden!

In der Tat aber, es passiert nichts.
Mir ist es heute passiert. An der Haltstelle. So eine Hackfresse von Typ mit seiner komischen Freundin.
Blubbert wie ein Behinderter "öööhhh! öhhr pfff brähh pff. Du Schwuchtel... pffr brähh pfui"
Was ist los? mit strenger Stimme. Erstmal dumm geguckt, weil er dachte da kommt ne genäselte unterwürfige Mickie Maus Stimme raus. "pff brräh bäh zieh dir was ordentlich an, du..mit deine... ist ja schwul" oder so, und kloppt gegen die Scheibe und murmelt irgendwann was dahin. Ich ganz laut desinteressiert "jaja.. bei euch **** sind alle schwul, ich weeß" Dann war plötzlich ruhe. Die Freundin hat nur dumm geguckt. Scheint auch nicht ganz auf der Höhe gewesen zu sein.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Matthias am 20.10.2021 10:23
@culture skirt
So wie du das beschreibst, scheint der Gute eine Intelligenz wie 10 Meter Feldweg zu haben.  :)
Diese Art von Typen sind aber zumindest bei mir zum Glück die Ausnahme. Es kommt natürlich auch darauf an, wie du angezogen warst.

Grüße
Matthias
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: MAS am 20.10.2021 10:55
Inzwischen teste ich meine als gewagt empfundenen Outfits gar nicht mehr irgendwo sonstwo aus. Sehr oft trage ich sie das erste Mal direkt in meinem Stadtteil. Das ist so befreiend, dass mir egal ist, wenn es nicht jeder so toll findet wie ich. Und ich merke, wenn ich ich sein darf, dann steigt auch mein Ansehen wieder bei den Leuten.

Das habe ich von Anfang an gemacht und die Bekannten, die ich unterwegs traf, direkt gefragt, wie es ihnen gefällt.

LG, Micha
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: culture skirt am 20.10.2021 11:57
Pullover mit Leopardemuster, schwarzer Rock, schwarze Strumpfhosen. Flache graue Schuhe. 428724_5_600x600.jpg (https://www.schuhe24.de/media/image/6f/4b/ac/428724_5_600x600.jpg)
so ähnlich, nur kein ausgestellter Rock 000141568-lk.jpg (https://www.ovs.it/dw/image/v2/AAKZ_PRD/on/demandware.static/-/Sites-ovs-it-master/default/dw8fa7a089/images/hi-res/000141568-lk.jpg?sw=800&q=100)
Also nichts verrücktes.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: radix am 20.10.2021 12:39
Hallo Zareen,

vielen Dank für deinen bemerkenswerten Beitrag! Das, was du geschrieben hast, kann ich zu 100 Prozent unterschreiben. Du hast es gut auf den Punkt gebracht!

Ich wünsche dir weiterhin viele schöne Erfahrungen, Erlebnisse und Gespräche im Rock und dass du bald doch auch andere männliche Rockträger treffen mögest.

In diesem Sinne viele Grüße

Radix

P.S. Dass du 100 Röcke besitzt, ist schon ein Hammer. Ich selbst komme nur auf ca. 40 bis 50, aber auch das sind noch zu viele. Ich tue mich nur sehr schwer mit dem Aussortieren ...
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Skirtedman am 20.10.2021 12:51
Also, das mit dem Aussortieren kenne ich auch - das wird nix, solange es nicht wirklich ohne Ausweg sein muss. Bei meinem vorletzten Umzug habe ich mal ein paar Bananenkisten voll zu Second-Hand-Läden gegeben. Das ist aber auch schon wieder 20 Jahre her.

Und das mit dem Kaufstopp, das funktioniert bei mir auch nur sehr begrenzt...

Themensprung: Was hat Culture Skirt gestern getragen? - Und das noch nicht mal auf dem Land (meines Wissens) :

Pullover mit Leopardemuster, schwarzer Rock, schwarze Strumpfhosen. Flache graue Schuhe. 428724_5_600x600.jpg (https://www.schuhe24.de/media/image/6f/4b/ac/428724_5_600x600.jpg)
so ähnlich, nur kein ausgestellter Rock 000141568-lk.jpg (https://www.ovs.it/dw/image/v2/AAKZ_PRD/on/demandware.static/-/Sites-ovs-it-master/default/dw8fa7a089/images/hi-res/000141568-lk.jpg?sw=800&q=100)
Also nichts verrücktes.

Hm. Für Dich nichts verrücktes!
Für manche von uns vllt. aber schon etwas recht gewagtes.
Jedenfalls nicht wirklich unauffälliges.

Wie ergeht es Dir, wenn Du mal etwas gedeckter, dezenter gekleidet bist?
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: culture skirt am 20.10.2021 14:07
Also, das mit dem Aussortieren kenne ich auch - das wird nix, solange es nicht wirklich ohne Ausweg sein muss. Bei meinem vorletzten Umzug habe ich mal ein paar Bananenkisten voll zu Second-Hand-Läden gegeben. Das ist aber auch schon wieder 20 Jahre her.
Kann es sein, dass manche hier zum Kleidermessi mutiert sind?
Ich habe gerade mal 5 Röcke oder so. Also nicht mehr als 10. Und auch unter 10 Kleider. Ich muss auch nichts aussortieren, da ich das kaufe was mir wirklich gefällt, auch Jahre danach und nicht des ich brauch was zum Anziehenwegens, darum kaufe ich das jetzt. Dann kommt man schnell in den Eichhörnchen Gen des Nüsse sammelnden Eichhörnchens als einem lieb ist.

Und das mit dem Kaufstopp, das funktioniert bei mir auch nur sehr begrenzt...
Was die Vorstufe zur Kaufsucht sein kann.

Themensprung: Was hat Culture Skirt gestern getragen? - Und das noch nicht mal auf dem Land (meines Wissens) :
Hm. Für Dich nichts verrücktes!
Für manche von uns vllt. aber schon etwas recht gewagtes.
Jedenfalls nicht wirklich unauffälliges.

Wie ergeht es Dir, wenn Du mal etwas gedeckter, dezenter gekleidet bist?
Was ist daran gewagt? Es ist nicht das 1:1 Outift. Das habe ich nur gemacht, damit sich keiner sonst was jetzt vorgestellt. Meine Sachen sind gedeckt als auf dem Bild. Das auffälligste auf dem Foto ist der Rock, weil er ausgestellt ist. Ansonsten hat mein Rock die Form eines legeren Jeansrock, nur aus Stoff und in Schwarz. Es macht keinen Unterschied, die Leute glotzen immer dämlich als hätte man sie gerade ausgebuddelt. Wen solche Muster jetzt auffällig sind, bleibt nur noch SEK Nachttarnkleidung.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Skirtedman am 20.10.2021 14:47
Klar, Pullis in Leopardenmuster tragen Deine männlichen Nachbarn auch so ziemlich alle, so an die 5 Tage die Woche. Und manche burschikose Frauen trauen sich das sogar auch bisweilen... Klar!
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: rockandheels am 20.10.2021 15:30
Einen Pullover mit Leopardenmuster habe und trage ich auch, allerdings in grau/schwarz.
Der ist sogar aus der Herrenabteilung von Zara, zu einer Zeit als man dort modisch noch mutiger war.
Damit hat mich noch nie einer angemacht. Habe ich bisher aber auch mit Hosen kombiniert.

Die Außenwirkung hängt halt immer auch vom gesamte Outfit ab.
Dein, @culture skirt, sehr weibliches Outfit erregt eben schon "Interesse".

Und Leute, die sich über das Outfit eines anderen abfällig äußern/lachen wird man immer mal wieder treffen.


Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: culture skirt am 20.10.2021 15:32
Sag ich doch SEK Nachttarnkleidung.
Über burschikose Frauen beschwert sich keine Sau was die tragen. Nur über feminine Männer.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: GregorM am 20.10.2021 23:57
Pullover mit Leopardemuster, schwarzer Rock, schwarze Strumpfhosen. Flache graue Schuhe. 428724_5_600x600.jpg (https://www.schuhe24.de/media/image/6f/4b/ac/428724_5_600x600.jpg)
so ähnlich, nur kein ausgestellter Rock 000141568-lk.jpg (https://www.ovs.it/dw/image/v2/AAKZ_PRD/on/demandware.static/-/Sites-ovs-it-master/default/dw8fa7a089/images/hi-res/000141568-lk.jpg?sw=800&q=100)
Also nichts verrücktes.

Nein, bestimmt nicht. Ein solches Outfit sollte dir keine Probleme machen. Anderen auch nicht. Da hast DU wirklich keine schuld. Mich windert es aber auch, dass eine Frau akzeptiert, dass ihr Freund sich so primitiv benimmt. Aber sie passen offensichtlich zu einander.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 22.10.2021 21:30
Ich möchte mal ein paar Punkte aufzeigen. Einige findet Ihr auch im Link unten wieder.

Punkt 1:
Gehe immer erhobenen Hauptes. Kein Mensch hat Grund, sich wegen seines ausgefallenen Kleidungsstiles zu schämen. Genau das macht 'boschikose Frauen' aus. Denen sieht man schon an, daß sie über jede Kritik erhaben sind.

Punkt 2:
So im großen Gemenge, in Einkaufspassagen, Supermärkten, also überall dort, wo keiner Randale anzetteln würde, schaue Menschen die dir begegnen, freundlich mit geradem Blick in die Augen. Entweder sie schauen schnell weg, oder sie grüßen dich. (Ich wollte es nicht glauben, es funktioniert). Wenn sie dich grüßen, kann das ein Einstieg für ein oft hochinteressantes Gespräch sein.

Sicher gibt es auch Gelegenheiten in denen es besser ist, Menschen nicht durch direkten Blickkontakt zu provozieren. Wenn  Gruppen auf Krawall gebürstet sind, grenzt es schon an eine übermenschliche Mutprobe, sich ihnen im Rock zu stellen und sich nicht zum Opfer machen zu lassen. So etwas könnte dir ein großes Loch in dein Selbstwertkonto reißen, was sich im Nachherein als nicht wert herausstellen wird.

Punkt 3:
Gegner greifen nur Opfer an, niemals Gegner. Das ist ein unsichtbares Gesetz.
Wenn du meinst, du bist mit Rock und HighHeels Opfer, dann suche dir Gegenden, wo es keine "Gegner" gibt. Siehe Punkt 1, boschikose Frauen sind immer "Gegner".
Kleine Annekdote: Ein Nachbar von mir (Körperstatur eher klein und schmächtig) lief mal in olivgrünen Bundeswehrklamotten, Gasmaskenköcher und Feldtasche in Hamburg über die Reeperbahn. Ihm kamen zwei so richtig stahlharte Jungs, mit XXL-Muskelpaketen, tätowiert und jeder mit einem kurz angebundenen Kampfhund entgegen. Gerade noch dachte er "das gibt Ärger", da hörte er einen der beiden sagen "Sag mal, bist Du der letzte der sieben Zwerge?" "Dann seid Ihr wohl hier die Oberförster?" entgegnete er ihnen. - - -
Und das Ende?

Die beiden haben ihn zum Bier eingeladen und ihm gesagt, wenn er auf dem Kiez mal Probleme haben sollte, werden sie das für ihn regeln.
Also: Gegner tun Gegnern (in der Regel) nichts.

In der Regel haben Gegner nur Waffen und Kraft um sich an Opfern auszutoben. Für andere Gegner reicht's meist nicht aus. Da geht's nicht nur um Muskeln.

Punkt 4:
Wir sind auf der "Gegner"-Ebene in Bezug auf Selbstbewusstsein. Gegner sind sich sicher, daß sie die Gewinner sind. Bist du ein Gewinner? Weißt du, das? Oder bist du unsicher? Siehst du im anderen einen Gegner während du dich als das Opfer siehst? Dann sind dumme Anmachen von Menschen die dir (eigentlich) weit unterlegen sind (IQ wie 10m Ackerweg), schon fast vorprogrammiert.
DU bestimmst, nicht die anderen, was DU für Kleidung trägst. Das geht NIEMANDEN! etwas an.
(Hiervon nehme ich mal gegenseitige Absprachen in Euren Partnerschaften von dieser kategorischen Aussage aus.)

Zum Schluss noch eine tolle Internetseite zum fast grenzenlosen Stöbern:
https://www.selbstbewusstsein-staerken.net/
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: radix am 22.10.2021 23:28
Hallo Zareen,

das sind tolle und interessante Gedanken, die du hier gepostet hast! Sie dürften vielen von uns eine Hilfe sein, mit mehr Selbstbewusstsein ihre Röcke oder ihre Kleider zu tragen.

Vielen Dank und viele Grüße

Radix
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: MAS am 23.10.2021 00:39
Ja, interessant!

LG, Micha
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: JJSW am 23.10.2021 07:56
Hallo Zareen

Sehr interessant, Deine Beiträge. Und schön, das Du das Forum quasi wiederentdeckt hast und nun mehr schreibst.

Punkt 1 und 2 kann ich voll bestätigen, so meinen Erfahrungen nach.
Danke für die Ergänzung mit Punkt 3 und 4.

Zu Beginn hab ich mich ermutigt von den Beiträgen hier im Forum eines Tages im Sommer im Rock vor die Tür gewagt. Mit einiger Aufregung und leicht erhöhtem Puls. Doch es geschah nichts besonderes und ich wurde zunehmend entspannter auf meinem Spaziergang durch den Ort.
Am nächtem Tag ging ich zum Feierabend gleich wieder im Rock raus.
Das praktische Rocktragen draußen war und ist das beste Training für mein (anfangs nur geringes) Selbstbewusstsein.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 29.10.2021 23:26
Und Leute, die sich über das Outfit eines anderen abfällig äußern/lachen wird man immer mal wieder treffen.

Es wird von vielen Menschen immer über Toleranz gesprochen. Merkwürdig nur, daß genau diese Menschen, die am lautesten nach Toleranz rufen, oft die geringste Toleranz gegenüber anderen Menschen haben.

Mir hat eine Geschichte einer Autofahrerin gefallen, die ihrer kranken Mutter deren Lieblingssuppe gekocht hat und den Topf in den Fussraum auf der Beifahrerseite stellte. Damit nichts überschwappt fuhr sie sehr langsam an, bremste recht vorsichtig, schlich um die Kurven und wurde auf der Fahrt von fast allen anderen Autofahrern angehupt, ein Vogel gezeigt und den Stinkefinger gezeigt bekommen. Aber ihr war wichtig, diese Suppe 'heil' zu ihrer Mutti zu bekommen.
Das Fazit: Sie erzählte, ab diesem Zeitpunkt hält sie allen anderen Autofahrern, die um Kurven schleichen und langsam fahren zugute, vielleicht haben sie auch einen Topf Lieblingssuppe derer kranken Mutti im Auto und wollen sie heil zum Ziel bringen.

Vielleicht haben Menschen, die sich selbst so absolut nicht anzusehen kleiden, ihre Gründe dafür.
Mich gehen diese Gründe nichts an. Und mein "Fehler" ist, daß ich entweder denke, dann geht ihn auch meine Kleidung nichts an, oder ich fühle mich bewogen, mich zu rechtferigen.

Beides führt weder mich, noch meinen Mitmenschen weiter.
Ist es nicht anders, jemandem etwas zugute zu halten? Vielleicht ist mein Gegenüber zutiefst einsam? Vielleicht ist mein Gegenüber sehr streng nach dem Motto erzogen worden Jungs=Hosen, Mädchen=Röcke und Kleider, wer als Junge Röcke tragen will, soll das Geschlecht wechseln, dann darf er Röcke tragen. Solche Erziehungen sind nicht selten, darüber redet nur niemand.

Als ich als kleiner Junge mal einen Rock meiner Mutti anzog, meinte meine Mutter peinlich berührt, "so was tut man als Junge nicht". Das Warum-nicht konnte sie mir nicht schlüssig beantworten und so ist daraus ein Warum-eigentlich-nicht geworden, dessen Umsetzung viele Jahrzehnte gebraucht hat.

Und ich habe festgestellt, daß gerade Menschen, die schon lange auf Erden leben, und junge Menschen toleranter sind, als die, die der Jugend entwachsen sind und sich noch nicht zu den Senioren zählen.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: MAS am 30.10.2021 00:31
Ein guter Beitrag, Zareen! :)

LG, Micha
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Janky am 30.10.2021 08:07
Und Leute, die sich über das Outfit eines anderen abfällig äußern/lachen wird man immer mal wieder treffen.

Es wird von vielen Menschen immer über Toleranz gesprochen. Merkwürdig nur, daß genau diese Menschen, die am lautesten nach Toleranz rufen, oft die geringste Toleranz gegenüber anderen Menschen haben.

Mir hat eine Geschichte einer Autofahrerin gefallen, die ihrer kranken Mutter deren Lieblingssuppe gekocht hat und den Topf in den Fussraum auf der Beifahrerseite stellte. Damit nichts überschwappt fuhr sie sehr langsam an, bremste recht vorsichtig, schlich um die Kurven und wurde auf der Fahrt von fast allen anderen Autofahrern angehupt, ein Vogel gezeigt und den Stinkefinger gezeigt bekommen. Aber ihr war wichtig, diese Suppe 'heil' zu ihrer Mutti zu bekommen.
Das Fazit: Sie erzählte, ab diesem Zeitpunkt hält sie allen anderen Autofahrern, die um Kurven schleichen und langsam fahren zugute, vielleicht haben sie auch einen Topf Lieblingssuppe derer kranken Mutti im Auto und wollen sie heil zum Ziel bringen.

Vielleicht haben Menschen, die sich selbst so absolut nicht anzusehen kleiden, ihre Gründe dafür.
Mich gehen diese Gründe nichts an. Und mein "Fehler" ist, daß ich entweder denke, dann geht ihn auch meine Kleidung nichts an, oder ich fühle mich bewogen, mich zu rechtferigen.

Beides führt weder mich, noch meinen Mitmenschen weiter.
Ist es nicht anders, jemandem etwas zugute zu halten? Vielleicht ist mein Gegenüber zutiefst einsam? Vielleicht ist mein Gegenüber sehr streng nach dem Motto erzogen worden Jungs=Hosen, Mädchen=Röcke und Kleider, wer als Junge Röcke tragen will, soll das Geschlecht wechseln, dann darf er Röcke tragen. Solche Erziehungen sind nicht selten, darüber redet nur niemand.

Als ich als kleiner Junge mal einen Rock meiner Mutti anzog, meinte meine Mutter peinlich berührt, "so was tut man als Junge nicht". Das Warum-nicht konnte sie mir nicht schlüssig beantworten und so ist daraus ein Warum-eigentlich-nicht geworden, dessen Umsetzung viele Jahrzehnte gebraucht hat.

Und ich habe festgestellt, daß gerade Menschen, die schon lange auf Erden leben, und junge Menschen toleranter sind, als die, die der Jugend entwachsen sind und sich noch nicht zu den Senioren zählen.

Das ist doch die reine Wahrheit , so ist das Leben und keine Geschichte.
Das Problem ist doch schon im Strßenverkehr, das alle immer eilig haben um von A nach B zu kommen und dann kommt jemand , der wie ich sagen würde nach Verkehrsregeln fährt und vielleicht was im Auto hat ( Suppentopf) oder einfach noch nicht lange den Führerschein hat und wird dann immer angehupt usw. das ist eben heute nicht mehr Tolerant von den anderen.

Aber zurück mal zum Thema mit Rock im Dorf
Ja ist schon schwierig , wenn man seit vielen Jahren in einen Dorf wohnst und da kennt nun mal sich untereinander.
Aber ich muss sagen, das es geht und doch oft die auf dem Dorfe mehr Toleranz zeigen als wie in der Stadt.
Ich für meinen Teil, bin in den letzen Jahre oft immer wieder in Rock oder auch Kleid vor die Türe gegangen oder auch so Spazieren.
Meine Nachbarn haben mich auch gesehen und mich wieder immer gegrüßt.
Wenn ich sie getroffen habe, dann habe ich ihnen erklärt warum ich das trage und sie sagten immer oder ähnlich, das Sie damit kein Problem haben da ich ja dadurch kein anderer Mensch bin oder so. Ich finde es nur wichtig , das man seinen Mitmenschen auch das erklärt und so gibt es eigntlich kein Gerede.
Also mir hat ist nicht bekannt, das über mich im Dorf geredet wird. Das bestätigen auch eine die ich nicht so genau kenne aus dem Dorf !

Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 31.10.2021 01:08
Hallo Janky,

Das sehe ich dann schon als sehr zielführend, danke für Deine Erfahrung.

Zareen
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: cephalus am 31.10.2021 08:37
Hallo Zareen,
während man durch seine Kleidung keinen anderen objektiv beeinträchtigt,  trifft das nicht zu, wenn man den Verkehr aufgrund von unzureichender Ladungssicherung behindert.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 31.10.2021 12:42
Hallo Cephalus,

Ich gebe Dir ja Recht, eigentlich gehört die Suppe in ein auslaufsicheres Gefäß in den Kofferraum, wo dieses Gefäß dann kraft- und/oder formschlüssig gesichert transportiert werden sollte.
Noch genialer wäre eine kardanische Topfaufhängung:
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/kardanische-aufhaengung/7800
Da ist dem Ideenreichtum sicher keine Grenze gesetzt, nur sicher muss es halt sein.

Danke, daß Du auch bei diesem Beispiel, das eigentlich darauf abzielte, jemandem etwas zugute zu halten, die Ladungssicherung im Auge behälst.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: JoHa am 07.11.2021 11:37
Am späten Dienstagnachmittag, es dämmerte schon, ging ich kurz mit dem Hund raus, weil er offensichtlich "mal musste". Wir wohnen sehr abgelegen, auf mehrere hundert Meter sieht man jeden kommen.
Da bog ein LKW in unseren Weg ein. Ich stand im kurzen Rock und FSH im Scheinwerferkegel.
Ich dachte, man habe sich verfahren und wartete ab. Da hielt doch der Wagen, unser Nachbar stieg aus und rief: ich hab dir Pflastersteine mitgebracht!
Er schaute sich meine leichten Schuhe an, und fragte, ob ich ihm zeigen könne, wo er den Segen denn abladen solle. Er dachte wohl wie ich, der Matsch neben dem Weg sei Gift für meine Wildlederschuhe.
Ich wies ihn ein, er lud mit dem Kran ab, wir sprachen noch kurz über die Bezahlung, er fuhr winkend davon.
Kein Kommentar zu meinem Rock.
Nix.
Ich glaube, das war ein weiterer Impuls für mich, den Rock nicht nur in der Stadt, sondern auch im Dorf ankommen zu lassen.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Skirtedman am 07.11.2021 11:57
Daumen hoch!

(Geht auch ohne Button, wenn man sonst nichts weiter schreiben möchte...)
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Holger Haehle am 07.11.2021 16:16
Lieber JoHa,

und der Nachbar war während der Situation auch entspannt und bemühte sich nicht krampfhaft um Normalität? Noch weißt du nicht , was er zu Hause oder anderen Nachbarn erzählt hat.

Andererseits, war er in der Situation wohl schlimmstenfalls darauf aus die Situation zu akzeptieren, was auf eine gewisse Bereitschaft hindeutet, den Mann im Rock zu tolerieren. Und das ist ein guter Anfang.

Wenn du jetzt nachlegst, dann zeigt das jedenfalls, dass er dich nicht bei einem heimlichen Hobby überrascht hat.

Ich frage mich, warum sollten die Leute im Dorf anders reagieren als die in der Stadt. Die Städte auf dem Hümling sind doch von der Sozialstruktur her tendenziell dörflich, und voller Menschen aus den Dörfern, die dort einkaufen.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: JoHa am 07.11.2021 18:05
Da nun einige Tage dazwischen liegen, denke ich, er hat kein Aufhebens darum gemacht. Mit seiner Frau hatte ich bereits ein kurzes Schwätzchen.
Und wenn ich Angst hätte, zum Tratschthema zu werden, hätte ich nicht schon Post und Pakete in meinem bevorzugten Aufzug entgegengenommen.
Ich betrachte mittlerweile meine nähere Umgebung, 300-500m, als mein "home and castle".
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Holger Haehle am 08.11.2021 10:12
Klasse, dann mach es. Geh einen Schritt weiter.

Wenn die Beziehung zu den Leuten im Dorf gut ist, dann wissen sie was sie an dir haben. Das werden sie nicht wegen deiner Beinkleider aufgeben.

Meine eigene Erfahrung im südlichen Emsland (Clusorth, mittlerweile nach Lingen eingemeindet) ist, dass die Anerkennung sogar wachsen kann, weil man sich besonders macht. Man fand mich anfangs etwas schräg aber interessant. Und einige Zeit später war es völlig normal. Da bekam ich sogar Empfehlungen, die mir selbst zu femin waren.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: Zareen am 20.11.2021 20:35
Kein Kommentar zu meinem Rock.
Nix.
Ich glaube, das war ein weiterer Impuls für mich, den Rock nicht nur in der Stadt, sondern auch im Dorf ankommen zu lassen.
Keine Reaktion zu bekommen kann heißen:
- ist bereits 'normal' geworden = beste Situation
- der/die Gegenüber hat dem Rockträger gegenüber keinen Mut (zuwenig Selbstbewusstsein?)
   Das würde dann in unserer Abwesenheit im Kreise seines-/ihresgleichen zu Hause/Kneipe/usw. 'besprochen'
   werden. UND: das ist dann nicht mehr unser Ding. Warum?
   Weil niemand für das verantwortlich ist, was im Kopf eines anderen vor sich geht.
Aber ich glaube, die zweite Variante würde man spüren

Meine Erfahrung ist: authentisch bleiben! Dann funktioniert es auch auf dem Dorf.
Titel: Antw:Im Rock im Dorf
Beitrag von: JoHa am 20.11.2021 21:37
Danke für eure ermutigenden Kommentare.
Mittlerweile waren wir (meine Frau und ich) beim Hausarzt, im Elektroladen, im Supermarkt und in der Apotheke im Dorf. Zweite Blicke gab es nur im Wartezimmer und bei der Kasse im Gemüseshop des Supermarktes. Im Elektroladen hörte ich beim zweiten Besuch, um eine Bestellung abzuholen, von dem jungen Verkäufer: "Hallo, der Mann im Rock ist wieder da!"  Bemerkt und nicht bewertet. Gut so.