Autor Thema: Wie ich zum Kilt kam  (Gelesen 3949 mal)

McMorghey

  • Gast
Wie ich zum Kilt kam
« am: 16.06.2011 12:01 »
Hoi zäme

Aus aktuellem Anlass - und weil ich zuuuu gern vernetze  ;) - hier mal meine Story:

Mein Hobby ist das Schmieden, das ist nun auch hinlänglich hier bekannt.
Im Dorf, wo unsere Dorfschmitte steht, findet alljährlich ein Internationales Vorderladerschiessen statt.
Unser Präsident ist ebenfalls ein begeisteter Schütze und war lange jahre der Organisator dieses Wettbewerbes.
Klar, das irgendwann auch eine Führung, das Rahmenprogramm, in unserer Schmitte stattfand.
Der Organisator des "Pulverdampf in Düren" lud uns ein mit der mobilen Schmiede in Düren dabei zu sein.

Gesagt, getan!
Dort erblickte ich meinen ersten "Schotten"!  ;)
Im Belted Plaid, mit Basket Hilt, Black Watch Pistole und weiteren Attributen.
Sowas wollte ich auch tragen!

Ich beschäftigte also Google mit "Tartan" und "Kilt" und "Black Watch" ... und war erstmal ernüchtert über die Preise.
Somit war mein erster Kilt ein billiges Fähnchen aus dem Gothik-Schuppen. Doch ich hatte Blut geleckt und sparte. und sparte, und sparte  :-\
Meine Frau hatte dann DIE Idee: Ich webe dir dein Plaid.
Ich fand den "Tartan Weaver", designte meinen (hoffentlich meinen  ;) ) Tartan und liess diesen weben!
Und lernte einiges über Kilts, Tartan, Black Watch, Box-Pleating...........

Voilä! Mein Belted Plaid!  ;D (siehe mein Avatar)

Jetz kommt der Vernetzungsteil....
Aufgrund der Diskussion "Mittelalter-Jakkobiten-Reenactement-A-GNI-Fellbarbaren-Kuscheldeckenschotten" kam mir die Idee zum Thread.

Im Reglement des Vorderladerschiessens steht: "um historisch entsprechende Kleidung [Jahrgang der Waffe] wird gebeten" oder so ähnlich.
In der Schweiz heisst das soviel wie: Jeans, (Nord-, oder Südstaaten-) Käpi.... das wars dann schon.  :o >:(
In Düren - ich war pitschnass vom Motorradfahren - kam mir der erste "Irokese" im Lendenschurz entgegen... Bei euch wird ein Hobby eben wirklich "gelebt".
Somit sind auch die Aufregungen in der Diskussion höher bei euch als hier...

Wie seid ihr denn zum Kilt gekommen?

Gruess us dr melanchonisch-zurückblicken Schwiz  ;)
McMorghey




AsiaHarry

  • Gast
Re: Wie ich zum Kilt kam
« Antwort #1 am: 16.06.2011 13:09 »
Hallo!

Meine Motivation Einröhrig zu tragen kahm bei mir aufgrund einer Chronischen Erkrankung. Ich wurde zuerst allerdings nicht auf den Kilt aufmerksam, sondern vielmehr auf den Sarong. Mein erstes einröhriges Bekleidungsstück war dann also ein Sarong. Daher ja auch mein Pseudonym "Asia".

Recht schnell merkte ich dann, dass ein Sarong in unseren Breitengraden nicht gerade das richtige ist. Ab diesem Zeitpunkt lenkte sich dann bei mir meine Aufmerksamkeit auf den Kilt, oder besser gesagt dem Casual Kilt Style. Heute bin ich immer in diesem Style anzutreffen, auch wenn ich das ein oder andereTeil noch aus anderen Styles, wie z.b. Folklore  kombiniere. :)

Offline GregorM

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Re: Wie ich zum Kilt kam
« Antwort #2 am: 16.06.2011 16:38 »
Meine Kilt-Geschichte kurz.

Zurück in den 90'er Jahren konstruierte ich in Verbindung mit meiner Tätigkeit als Unterrichter bei einer Business College eine Fallstudie, ScotchWear genannt. Inspiration dazu war ein ziemlich zufälliger Besuch eines großen Ladens in London, The Scotch House in 1995.    

Der "unmögliche" Teil des Sortiments der betroffenen, schottischen Firma, die sich in Europa etablieren und dort Läden aufmachen möchte, war "Highland Wear". Alles, was du nicht brauchst, sozusagen.

Als meine Frau und ich das folgende Jahr in Edinburgh waren, ging ich eines Tages in einen der vielen Kilt-Shops hinein
um etwas mehr über Highland Wear zu erfahren.

Es war noch vor dem Internet, wo man über auch alles in einer Splitsekunde informiert werden kann.

Ein Verkäufer, oder war er der Inhaber, berichtete bereitwillig über Tartans, Kilts und Zubehör. Er erzählte,  wie ein Kilt genäht wird und fragte, ob er meine Maße nehmen dürfe?  Ich willigte ein. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann ging er zur Stange mit fertigen Kilts, suchte einen heraus und sagte, der wäre ganz sicher meine Größe und fragte, ob ich ihn doch nicht anprobieren möchte.
Da ich ein höflicher Mensch bin, kam ich, ob auch etwas zögernd, seine Aufforderung nach.

Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen, denn ab sofort war ich im Klaren, dass ein Kilt etwas ganz Besonderes ist. Auch dass ein schwerer Kilt reine Männersache ist. Ich kaufte ihn doch nicht. Wofür sollte ich ihn verwenden?

Als ich das Geschäft verließ, hatte ich aber mit mir seine Visitenkarte mit meinen Massen auf der Rückseite geschrieben – „just in case“.    Vorher hatte er mir versichert, er habe Kunden in fast aller Welt, ob Schotten oder nicht.

Ein paar Jahre später hatte ich Zugang zu dem ziemlich neuen Internet bekommen, und ich dachte an eine Revision der ScotchWear-Fallstudie und stöberte durch das Internet und fand dort einen ganz billigen Kilt. Um eine Idee von den Frachtkosten zu bekommen, musste ich das Bestellformular ausfüllen und erreichte deshalb zum Punkt, wo Enter bedeuten würde, dass ich mir einen Kilt gekauft hätte. Soll soll nicht. Wozu sollte ich einen Kilt verwenden? 39 GBP + 10 GBP Versand kostete er nur. Unsinn, aber was wäre 49 GBP? Ende der Geschichte, ich drückte die Enter-Taste.

Dann bestellte ich mir auch gleich einen Sporran, einen breiten Gürtel und ein paar Kiltstrümpfe. Insgesamt für den Kilt und alles wohl 100 GBP oder ein bisschen mehr. Eine Woche später waren die Sachen da.

Nach einem langsamen Start fing ich an, meinen Kilt immer öfters zu verwenden. Ich kaufte mir mehrere Kilts, und noch mehrere.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Sweety

  • Gast
Re: Wie ich zum Kilt kam
« Antwort #3 am: 20.06.2011 10:34 »
Aye,
es ist einfach eine Sucht!
Aber eine Gute!


Offline kalotto

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Re: Wie ich zum Kilt kam
« Antwort #4 am: 20.06.2011 11:47 »
Ferdi war schuld! Jawoll. und das, obwohl er kein typischer Kiltträger war.
Das kam so: als Seemann in Chile hatte ich die Mannschaft und den Kapitän mit Rock überrascht, den ich anstatt der Uniformshorts trug. Das web durchforstend kam ich auf den Männerrockstammtisch, über den zu diesem Forum und zu Paradisi und Ferdi als fleissiger Poster gefiel mir. Er brachte mich mit seiner Freundin Syriel in Kontakt, sie baute meinen ersten Kilt und als ich von Polynesien zurück kam, war der Kilt fertig und wir zogen alle zusammen damit gleich in Siegburg um die Häuser. Dass ein einziger Kilt nicht genug sein würde, wusste ich damals schon und hatte bei Rettl in Villach meinen Kampfkilt in Arbeit, der dann auch gleich zu den Highlandgames eingesetzt wurde.
Süchtig? Sicherlich, mit 6 feinen Kilts, die zu jeder halbwegs passenden Gelegenheit im Einsatz sind... ;-)
LG aus Kärnten kalotto
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke


 

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