Autor Thema: Interreligiöser Dialog  (Gelesen 301231 mal)

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #60 am: 10.01.2015 23:44 »
Sorry Leute,

bin noch nicht dazu gekommen, zu den einzelnen PEGIDA-Punkten was zu schreiben.

Das Thema ging heute auch in der rel.wiss. Yggdrasill-Liste hoch her, aber ich war heute gar nicht viel am Computer.
In der Liste gab es noch zwei interessante Links:
http://paper-bird.net/2015/01/09/why-i-am-not-charlie/
und
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Als-erklaerte-ein-Komiker-aus-dem-Jemen-die-Bibel--18122958

Das könnt Ihr ja schon mal lesen, wenn Ihr wollt.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #61 am: 11.01.2015 13:51 »
Einer der Kommentare zum 2.Link scheint es echt auf den Punkt zu bringen. Sinngemäß wurde dort geschrieben: Mache suchen regelrecht danach, jemanden zu finden, der Sie beiedigt hat oder beleidigen könnte, um dann wieder mit Nachdruck ihre Macht oder Überzeugung zu demonstrieren.

Solche Formen finde ich teilweise sogar hier im Forum. Warum kann es nicht möglich sein, friedlich mit verschiedenen  Anschauungen nebeneinander zu leben? Ich verstehe es nicht.
Mir ist egal, ob jemand Fleich isst oder nicht, weil es eine Anschauung oder Überzeugung ist. Egal, ob jemand an höhere Mächte glaubt und auch egal, wie er sie nennt. Für mich ist Fortschritt dann, wenn ein auch intereligiöser Dialog auch überall auf der Welt möglich ist ohne zu töten oder Gewalt anzuwenden gegen Andersdenkende. Glaube hat in der Allgemeinheit nicht viel mit Wissen zu tun, sondern mehr mit damit verbundenen Werten, Überlieferungen, Tradition und vor allem Glaube an etwas, was sich oft nicht beweisen lässt. Doch man muss im religösen Glauben nicht alles aus heutiger Sicht beweisen, sonst wäre er nicht mehr traditionell und mit einem Hauch von Mystik belegt, die es auch dazu braucht. Es wäre nicht möglich, verschiedene Anschauungen dazu oder Glauben an verschiedne Vorgänge und Ereignisse zu haben.
Und das sollte man jedem zugestehen, solange es dem Nachbarn nicht aufgedrück wird oder seine Anschauung als Falsch kritisiert wird. Ich kenne Menschen verschiedener Religionen und erfreue mich an der Vielfalt der Dinge, nach denen Sie ihr Leben teilweise ausrichten. Glaube kann auch das Leben erleichtern. Glaube kann auch Kraft schenken in schweren Stunden und Hoffnung geben.

Das habe ich von einer mathematischen Formel nicht zu erwarten, die schenkt dem Wissenden nur Ergebnisse. Keiner von meinen Bakannten oder Freunden hat versucht, mich je von der Richtigkeit deren Glauben zu überzeugen oder ich sie von den Dingen, an die ich glaube. Wir sind eben Menschen, die sich über den Glauben hinaus auch als Menschen verstehen. Das hat eben noch nicht die breite Masse erkannt, dass der Mensch ohne andere Menschen nicht existieren kann. Die Erde braucht uns nicht, sie wäre ohne uns besser dran. Aber auch sie glaubt. Sie glaubt daran, dass wir sie nicht nur ausbeuten und verletzen, sondern auch daran, dass wir uns an ihr erfreuen und sie schützen vor äußeren Einflüssen. Sollte sie sich geirrt haben, dass wir sie lieben und respektieren, weiß sie: mit der Menschheit gehts auch mal auf der Erde vorbei, egal an was der Mensch heute glaubt!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline Asterix

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #62 am: 11.01.2015 17:50 »
Hallo Dr.Heizer,

Mir ist egal, ob jemand Fleich isst oder nicht, weil es eine Anschauung oder Überzeugung ist.

Du schreibst, dass es Dir egal sei, ob jemand Fleisch ist oder nicht...nun jemand, dem die Tiere egal sind, dem kann das natürlich vollkommen egal sein. Ich versuche persönlich relativ wenig Fleisch zu konsumieren, mein Ziel ist es schon vollkommen ohne Fleisch auszukommen, aber weiß natürlich auch, dass das verdammt schwierig ist. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, ob es ethischer ist, statt Fleisch nur noch Pflanzen zu essen - schließlich sind diese auch Lebewesen. 

Zitat
Für mich ist Fortschritt dann, wenn ein auch intereligiöser Dialog auch überall auf der Welt möglich ist ohne zu töten oder Gewalt anzuwenden gegen Andersdenkende.

Was die eigene Art angeht, zu töten, da bin ich vollkommen einverstanden. Und zwar zu keinem Zeitpunkt, zu keinem Zeitpunkt seiner Entwicklung, und aus keinem Motiv heraus.

Gruß
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #63 am: 11.01.2015 18:18 »
Mir sind die Tiere nicht egal, es ging lediglich um die Einstellung dazu, ob man überhaupt Fleisch zu sich nimmt oder nicht als Beispiel einer inneren Einstellung oder des Glaubens. Mir ist damit egal, ob es jemand isst oder nicht, genau so wie es mir egal ist, ob jemand sich auschließlich von Beeren oder Wurzel ernähren möchte. Es geht darum, einfach eine Einstellung zu einer Art zu Leben zu akzeptieren und anderen nicht als richtig oder falsch diktieren zu wollen. Töten aus Spaß oder niederen Beweggründen ist auch bei Tieren nicht akzeptabel, Ich liebe Tiere.

Zitat
Für mich ist Fortschritt dann, wenn ein auch intereligiöser Dialog auch überall auf der Welt möglich ist ohne zu töten oder Gewalt anzuwenden gegen Andersdenkende.

Was die eigene Art angeht, zu töten, da bin ich vollkommen einverstanden. Und zwar zu keinem Zeitpunkt, zu keinem Zeitpunkt seiner Entwicklung, und aus keinem Motiv heraus.

Gruß

Genau meine Meinung!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


Offline Ce_Jäger

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #64 am: 12.01.2015 22:29 »
Lieber Ce.,

ich habe kein Feindbild PEGIDA, ich kritisiere es nur.
>> Lieber Michael, danke dass du das erwähnst. Ich kritisiere auch nur das Feindbild PEGIDA. :)

ich erlaube mir mal ein paar Anmerkungen zu den tw. recht guten Gedankengänge deinerseits. Ich ermutige dich diese Gedanken zur Vollendung zu bringen und, jetzt wieder auf dieses ominöse pegida-problem; mal die Positionen die die Pegidler von sich geben mit den allgemeinen Berichterstattungen zu vergleichen. Ich zumindest hab ein saublödes Gefühl dabei...


Ich gebe zunächst mal einen Link:
http://www.ksta.de/politik/interview-mit-islamwissenschaftler-korchide--berauscht-von-der-eigenen-macht-,15187246,29515374.html
Prof. Khochide ist allerdings kein Islamwissenschaftler, sondern islamischer Theologe, für die, die zu differenzieren wissen und es genau wissein wollen.
> Zitat hierraus: "Auch eine solche „Sanktion light“ widerspräche doch fundamental der Meinungsfreiheit.
Viele Muslime haben damit ein Problem. Leider. Umso wichtiger ist es, dass wir mögliche Grenzen der Meinungsfreiheit ohne jedwede Form von Machtausübung bestimmen, sondern einzig mit der Kraft der Argumente."
> ich finde, hier sind Muslime in der bringschuld. Wer gegen Meinungsfreiheit ist, sollte eher überdenken ob "hier" der richtige Platz für ihn ist.
Ich für meinen Teil will keine Zeit zurück, in der man keine Meinungsfreiheit hatte. Weder hintern Vorhang noch ins dritte Reich!



Dann wurde mir heute das hier zugeschickt:
"Sehr geehrte Damen und Herren,

im Anhang finden Sie die soeben veröffentlichte Sonderauswertung Islam der Bertelsmann Stiftung zum regelmäßig erhobenen Religionsmonitor.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

1.    Muslime in Deutschland sind mit Staat und Gesellschaft eng verbunden – unabhängig von der Intensität muslimischen Glaubens.
<< wow. das widerspricht aber der Ansicht vom Türkischen Präsident Erdogan. Komischerweise wurde sein Verbot der Integration der hier lebenden Türken (wäre quasi abfall vom Islam(!) ) von den Massen umjubelt?


2.    Das Leben als religiöse Minderheit prägt religiöse Orientierungen und Werthaltungen der Muslime in Deutschland. Diese denken häufiger über Glaubensfragen nach und sind insgesamt liberaler als Muslime in der Türkei.

>> gut. wenn man bedenkt, dass in der Türkei in den letzten zwanzig Jahren kein(!) christliches (und auch jede nicht-Islamische Religion) Gotteshaus eröffnen durfte, geschweige denn ein bestehendes renoviert werden, ist hierzulande quasi jede Haltung "liberaler".
Desweiteren wäre mal erforschungswert wie viele Sklaven in Saudi Arabien gehalten werden (dürfen).
...

3.    Der offenen Haltung vieler Muslime in Deutschland steht aber eine zunehmend ablehnende Haltung der Mehrheit der Bevölkerung gegenüber. Die 4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime leiden unter einem negativen Image, das vermutlich durch die kleine Minderheit der radikalen Islamisten (weniger als 1 % aller Muslime) geprägt wird.
>> dann sollten die friedliche Mehrheit doch endlich mal die ausreisser besänftigen?
(kurioser Weise wird ein Verzicht auf Gewalt und ein Bekenntnis zur Demokratie und Meinungsfreiheit von den führenden islamischen Leitern, (Idriz und Mazyek usw.), abgelehnt.
mE würde ein offizielles Gebot des Gewaltverbots - bei gleichzeitigem absprechen der "Seeligkeit" für Terroristen (also die, die den Islam missbrauchen) mehr helfen als nur Lippenbekenntnisse á la "XY ist Frieden".


4.    Islamfeindlichkeit ist keine gesellschaftliche Randerscheinung, sondern findet sich in der Mitte der Gesellschaft. Islamfeindlichkeit als salonfähiger Trend kann zur Legitimation diskriminierender und ausgrenzender Verhaltensweisen gegenüber einer Minderheit genutzt werden.
>> kann ich in meinem Umfeld nicht bestätigen. Gut, als rocktragender Christ bin ich wohl nicht Mitte der Gesellschaft :) - aber die Leute, von denen ich weiss dass sie dem Islam zugehörig sind, ist dies in meiner Gegenwart nicht passiert, dass sie irgendwie feindlich behandelt wurden. (und nein, es liegt nicht an meiner Authorität :) )



5.    Regelmäßige persönliche Kontakte helfen Vorurteile gegenüber Muslimen abzubauen. Häufig aber fehlen die Gelegenheiten."
>> kann ich bestätigen.
Allerdings gibt es auch einschränkungen: Einen radikalisierten kann man als Fremder nicht umstimmen.
Dies kann nur die Authorität derer derjenige sich unterworfen hat. -> Aufgabe der religiösen Leiter!


[...]
Desweiteren kam eben das hier bei mir an:

""MuslimInnen und FreundInnen wehren sich gegen Gewalt und Angstschürung". Friedenskundgebung in Köln am Sonntag, dem 11.01.2015.
Gemeinsam mit euch/Ihnen möchte ich diesen Sonntag dem Frieden gedenken, welcher und langsam durch die Hände entgleitet. Zusammen möchte ich mit euch/Ihnen ein Zeichen setzen. Ein Zeichen dafür, dass es uns als zivile Bevölkerung reicht! Genug Hass wurde geschürt, Gewalt umgesetzt, Angst gesät und Rassismus freien Lauf gegeben. Es reicht! Wir dürfen uns gegenseitig nicht mehr verletzen! Wir müssen zueinander finden! Miteinander sprechen. Einander aushalten und Lösungen finden! Als Völker gegen Spaltungen und Gefahren zusammenhalten! Und eine klare Haltung haben: Übungsheften Gesellschaften darf kein Platz für Gewalt, Terror und Rassismus sein. Egal aus welcher Ecke.
Mit euch/Ihnen möchte ich die Stimme des Friedens erheben:
Ort: Domplatte Köln (Römerbogen)
Uhrzeit: 15:00-17:00 Uhr
Gedenkkerzen und friedliche Plakate sind willkommen.
Ich werde den Glauben an den Frieden nie aufgeben. Und wenn ich alleine dort stehe.
In Frieden und Liebe.

Eure/Ihre


Saloua Mohammed
Menschenrechts- und Friedensaktivistin"
>> und was ist bei diesem jetzt der Unterschied zur Pegida-Bewegung?
(ich sehe nach wie vor keine Argumente warum die Pegida-Bewegung "böse" sein sollte. Denn ausser böswilligen Unterstellungen und Vorurteilen habe ich den Medien kein nachvollziebares Argument dagegen gefunden.
Um klarzustellen: Den NAZI-Vorwurf muss sich die Gegendemonstranten anhören; denn diese agieren im Rechtsfreihen Raum, bei objektiver Betrachtung fragt man sich natürlich wie sowas möglich ist.)
Was bei mir ein saublödes Gefühl auslöst: Ich finde an den Positionen der Pegida-Bewegung nichts schlimmes - ich finde die sogar recht gut. Ich finde es grandios dass sich heutzutage noch über 10000 Menschen zusammenfinden und es absolut friedlich bleibt. Das kenn ich von teilweise viel kleineren Puplic Viewings völlig anders. Selbst bei den Demos gegen Studiengebühren bei denen ich als Student mitgelaufen bin haben sich Gewisse Vollhonks eingebildet etwas aus der Masse sich abzuheben müssen und Dinge kaputtgemacht und Polizisten angepöpelt.
Ich finde es wird sehr viel negatives in die Pegida-Bewegung hineingedeutet obwohl dessen jegliche Grundlage fehlt weil sie auf Lügen aufgebaut sind.
Ich mag einfach keine Lügen. Mit Lügen kann ich einfach nicht leben.

Zu Jan Assmann empfehle ich sein Buch: Die Mosaische Unterscheidung.

Jesus war Jude. Muhammad beruft sich auf die Offenbarungen Gottes in der Thora und im Evangelium.
-> das ist nicht ganz richtig. Mohammed behauptet die Thora und die Bibel sind gefälscht und nur der Koran ist die Wahrheit und dürfe deswegen nicht angezweifelt werden.

Insofern stehen beide in der Tradition Abrahams, Isaaks bzw. Ismaels und Moses. Laut Assman geht die gegenüber anderen Religionen intolerante Form des Monotheismus auf Moses zurück. Das mag man jetzt kritisieren und sagen, dass Moses ja auch schon Vorgänger hatte. Aber die Zehn Gebote, deren erstes hier besonders wichtig ist, sind von ihm übermittelt worden. (Mal davon abgesehen, dass die Thora ca. 700 Jahre später geschrieben wurde und nicht von Moses stammt.)
-> Die Thora ist eine Sammlung die Moses Bücher enthält. Das erste Gebot heisst, du sollst keinen anderen Gott anbeten.
Es steht NICHT darin dass man "intollerant ggüber anderen Religionen sein soll" - man soll sie selbst nicht annehmen/anbeten. Ist meines Erachtens ein gewaltiger Unterschied.

Den Zusammenhang zwischen dem islamistischen Terrorismus und den - sagen wir mal - patriotischen Forderungen der Front National, PEGIDA usw. hat doch Hajo ganz gut erklärt.

Ich fasse es mal so zusammen:
1. Islamisten wollen die Demokratie und den Säkularismus abschaffen.
2. Dazu wenden sie Gewalt an.
3. Ziel ist es zudem, junge Muslime auf ihre Seite zu kriegen.
4. Daz ist es gut, die Solidarität der jungen Muslime mit der säklaren, demokratischen Gesellschaft zu zerstören.
5. Um dazu erreichen, wenden Sie Gewalt an, nicht der paar Toten wegen, sondern um die Säkularen gegen alle Muslime aufzubringen, da sie - leider zu recht - davon ausgehen, dass viele das nicht unterscheiden können.
>> soweit so gut. (erklärt, nicht die Tatsache...)

6. Einige oder viel zu viele Nichtmuslime fallen darauf herein und rufen zum Kampf gegen Muslime, wenn auch zunächst ohne Waffengewalt (so blöd sind sie nun auch wieder nicht).
>> wo ruft die PEGIDA-bewegung zum "kampf gegen Muslime" auf? ich finde dies eiin absolut dämliches Vorurteil gegenüber der pegida-bewegung!

7. Junge Muslime sehen sich angefeindet und laufen zu den Islamisten über, die sie willkommen heißen.
> also selbst diese Wendung verstehe ich nicht. Also du meinst,
1) Gruppe1 macht Fehler
2) Gruppe2 machen darauf aufmerksam.
3) Gruppe3 fühlt sich dadurch benachteiligt und
4) weil sie ja eigentlich nichts mit Gruppe1 zu tun hat und eigentlich voll dagegen sind machen sie dennoch bei Gruppe1 mit?
?seltsam?

Das ist so ähnlich wie mit den Deutschen nach dem I. Weltrkieg: Sie fühlten sich von den Siegermächten gedemütigt, was den Radikalen der rechten Szene viel Zulauf brachte. Wo das endet, wissen wir.
>> das Problem war, dass der Protestbewegung damals mit sämtlichen Rechtswidrigen Mitteln das Wasser abgegraben wurde. Damals wurde halt jeder der dagegen war ins KL weggesperrt. Zumindest diesen "Vorteil" haben die Pegidler heute. Wobei u.a. die "Anti"Faschisten sich viele Rechtsbeugungen erlauben dürfen, wenns gegen die pegidler geht...

Also: Willst Du jemanden radikalisieren: demütige ihn, verlange, dass er seinen Glauben, seine Identität usw. ändert oder aufgibt, respektiere ihn erst, wenn er sich assimiliert hat.
>> Aber es heisst doch: die Radikalen haben nichts mit dem Islam zu tun?!? - Da reicht es doch ihm zu zeigen: wenn du DAS BÖSE tust gehörst du nichtmehr zum Islam und kommst nicht in den Himmel.

Da die meisten PEGIDA-Mitläufer das aber nicht wollen, aber das Spiel nicht durchschauen, muss man es ihnen erklären. Das versuche ich hiermit.
> ich glaube leider, dass in der Anti-Pegida weit mehr Mitläufer sind. Weil, so hoch ich deine meist sehr durchdachten Beiträge schätze und gerne lese - hier bist du leider auf wackeligen Boden mit deinen Ansichten und Folgerungen. Aber, wie du ja selbst gesagt hast, hast du dich noch nicht mit der Pegida selbst beschäftigt sondern nur (leider) den üblichen Meinungskonses mitverbreitet.


Berechtigte Islamkritik:
1. Wenn Du mit Muslimen redest, zeige Ihnen Respekt.
2. Wenn sie die Friedlichkeit ihrer Religionen betonen, unterstütze sie in ihrer Haltung.
3. Wenn sie sich radikal zeigen, mache sie auf friedliche Islaminterpretationen aufmerksam, z.B. auf Saloua Muhammad, auf Prof. Khorchide (das wird zwar nicht immer fruchten, da die beiden von den Fanatikern angefeindet werden, aber bei den noch nicht fanatisierten kann das fruchten).
> also wie geht man mit uneinsichtigen Radikalen um?

Was Du nicht machen darfst:
Zeige Ihnen nicht, wie gewaltverherrlichend der Koran angeblich ist. Du verstehst zu wenig von Koraninterpretation (die Islamisten übrigens auch).
>> man bist du intollerant!
aber im ernst: wieso sollte ich ihnen nicht zeigen was sie augenscheinlich tun? - Ich finde, wenn sich ein Moslem radikalisiert hat - dann kennt er die Gewaltverherrlichen Stellen des Koranes; die brauche ich ihm nicht zu zeigen.
Der bessere Weg ist: ihm Zeigen dass Jesus Gottes Sohn ist und nur in IHM ewiges Heil zu finden ist. Das Jesus der Weg zum Vater ist, dass ewiges Leben ein Geschenk Gottes ist das wir ohne eigene Leistungen annehmen dürfen.
Dass WIR eine sichere Zusage von GOTT haben, dass wir ewiges Leben mit IHM haben dürfen.


[...]
Pax vobiscum! Salam aleikum! Friede sei mit Euch!

LG, Michael

danke dafür, ebenfalls :)


----

interreligiöser Dialog.
jetzt bin ich mal so frech und geh weg von pegida :)

weil: immer wieder heisst es "der Koran ist nicht so schlimm, weil die Bibel ja auch böse sachen enthält" und-oder so ähnlich.

christlicher Weg in den Himmel:
Mensch hat gegen Gott gesündigt (Römerbrief 3,23)
was ist Sünde? (verstoß gegen 10 Gebote; aber auch: etwas Gutes zu tun wissen und es nicht tun, Jakobus 4,17)
Wir Menschen können uns von Sünde nicht befreien.
Doch: Gott liebt alle Menschen (1.Joh.4,8 - Jeremia 31,1 - Johannes 10,10)
GOtt ist heilig und gerecht: Er kann den Schuldigen nicht ungestraft lassen (2.Moses 34,7 - Hesekiel 18,4)
also WIR Menschen sind leider zu schlecht um in der nähe Gottes bestehen zu können.
Aber Gottes Souveräner Wille ist doch, Gemeinschaft mit den Menschen zu haben?
Problemlösung:
Jesus Christus.
Er ist Gott. Er ist Mensch. klingt komisch, ist aber so. (Kolosser 1,15 - Kolosser 2,9 - Johannes 1,14)
Jesus lebte sein Leben ohne jede Sünde. (2.Korinther 5,21)
Jesus wurde umgebracht und bezahlte dadurch die Schuld der Menschen gegenüber Gott! (Jesaja 53,5-6 - Johannes 19.30)
Er ist auferstanden und bereitet uns einen Platz.
Für alle?

- die Antwort steht in Johannes 14,6.

--

Moslemischer Weg in den Himmel:
befolge die fünf Säulen des Islams.
Das Bekenntnis (Shahada): "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet."  | äusserst Tolerant übrigens...
Das Gebet (Salat): Fünfmal täglich (Ritualgebet)
Das Almosen (Zakat): Steuer, die den Bedürftigen zugute kommt
Das Fasten (Saum): Fastenmonat Ramadan (9. Monat)
Die Pilgerreise (Hadsch): Reise nach Mekka; mindestens einmal im Leben (ein Vertreter der Familie)
(hieraus kopiert) | komisch, kein Friedensgebot?

allerdings: selbst wenn man alles dies strikt einhält ist es im Ermessen von Allah ob man in den Himmel kommt.
Es gibt nur einen Weg wie man sicher in den Himmel kommt - und der ist leider ziemlich desillusionierend.


gruß
Ce.

...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline Jo 7353

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #65 am: 12.01.2015 23:29 »
Hallo Michael

Wichtig ist mit voll in diesem Sinne aber auch eine gewaltfreie Kommunikation mit PEGIDA-Sympathisantzen oder -anhängern.
Hier stimme ich Dir voll zu, und was ich ergänze ist, daß das bisher in übler Weise versäumt wurde, und statt dessen einfach die Nazikeule geschwungen wurde. Es ist ein Riesenunterschied, ob man sich mit ihren Forderungen und Ängsten auseinandersetzt, und argumentiert, weshalb die Forderungen nicht geeignet sind, etwas zu verbessern, oder ob man sie einfach aufgrund ihrer Überschrift als Nazis, und somit zu bekämpfen, abtut.

Leider haben auch die Karikaturisten verbalde oder bildliche Gewalt angewandt,
Einer der Gründe, weshalb mich die Feststellung, daß Gewalt nur zur Verteidigung angewendet wird nicht beruhigt. Mit der Möglichkeit zur unterschiedlichen Interpretation von Aussagen und Taten ergibt sich ein starkes Gewalteskalationspotential.

Und eine Frage: Reichen Dir als 0,1% nicht friedlicher Muslime aus, um 99,9% der Muslime zu verurteilen?
Ich habe die Muslime nicht allgemein verurteit. Vielleicht hast Du den meinen Hinweis auf friedliche Muslime ganz am Anfang der Diskussionen zum Islam überlesen.

Ich habe übrigens auch nicht geschrieben, dass ALLES Unheil von Europa ausging.
Ich gebe zu, daß ich da übertrieben habe. Aber übertreibst Du nicht auch mit Deinen Bemerkungen zu Christen? Auffällig ist schon, daß zur Verteidigung des Islams ständig das Christentum angegriffen wird. Geht das nicht auch anders? Wie wäre es, wenn er aus sich heraus seine Friedfertigkeit argumentieren würde, und nicht nur Rechtfertigungen a la „Christen sind auch nicht besser.“ bringen würde. Letztlich sind das auch Feindbildvorlagen für Islamisten.

Genozide in Amerika, in Afrika, in Australien wurden nicht von Muslimen begangen, sondern von Christen.
Nun, wenn Du diesen Vergleich suchst, nehme ich in Asien die Vernichtung der Armenier, und zum Genozid in Israel gab es aus islamischen Ländern auch noch in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts Aktionen. Gescheitert sind sie nur an der militärischen Stärke Israels. Ich neige aber dazu hier die Politik in den Vordergrund zu rücken, und nicht die Religion, und wie konform oder im Konflikt dies mit der jeweiligen Religion war könnte man auch diskutieren.

Aber macht nur weiter so, DEN ISLAM für das Böse schlechthin zu handeln.
Das habe ich nicht gemacht. Allerdings kann ich nicht unabhängig vom Islam mir erklären, daß in Deutschland aufgewachsene Frauen und Männer nach Syrien gehen, um für den islamischen Staat zu kämpfen. So wie ich den Koran gelesen habe, wundert mich das aber nicht. Wenn kein Mensch hier den Koran für Gottes Wort halten würde, hätten die Islamisten keinen Ansatzpunkt für ihre Propaganda. Ob diese Interpretation des Korans im Sinne Muhameds ist, interessiert mich nicht, da ich nicht an ihn als Prophet glaube. Es beunruhigt aber, daß die gewaltorientierte Interpretation zu viele, auch heutzutage und hier in Deutschland, überzeugen kann. Und vor allem ist es eine Aufgabe für die Moslems, zu sorgen, das Moslems den Koran nicht so verstehen.

Ich mache einen anderen Vorschlag: Lasst uns uns mit den Muslimen solidarisieren, die sich genau so gegen den Islamismus und vor allem den Terrorismus aussprechen, wie wir das tun.
Ich sehe seit den letzten Tagen gute Schritte in diese Richtung, und wünsche mir, daß die Moslems aus dem Koran und ihren sonstigen heiligen Texten heraus deutlich gegen Terrorismus argumentieren. (Wie man das macht, kann ich leider nicht sagen, aber da die Moslems ihre Friedfertigkeit so sehr betonen, sollte ihnen das nicht schwer fallen.)

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Günter

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #66 am: 13.01.2015 00:00 »
Kirchen und Religionen sollten genauso behandelt werden wie jeder eingtragene Verein. Letztendlich sind sie nix anderes...
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline high4all

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #67 am: 13.01.2015 09:29 »
Es gibt in Deutschland immer noch den folgenden Paragraphen:

§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__166.html

Wir sind nicht ganz so weit von islamischen Staaten entfernt, wie wir gerne glauben. Zwar wird der Paragraph selten angewandt, aber die Möglichkeit besteht.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #68 am: 13.01.2015 11:01 »
Gibt es eigentlich Fördergelder für den Bau von Strafanstalten? Vielleicht sollte ich da mal investieren und eine bauen, könnte demnächst wieder erhöhte Nachfrage bestehen, wenn ich den §166 StGB so lese...
Ich denke, man sollte sich mal locker machen und erkennen, welche Chancen sich bieten, statt immer nur zu nörgeln und dabei zu vergessen, dass vieles auf Missverständnissen beruht, die entstehen, weil man eben nicht miteinander im interreligiösen und vor allem menschlichen Dialog steht. Es läuft immer nur gegen dies und gegen das, nie mal für- oder miteinander. Etwas "verändern wollen durch Protest" statt durch Mitverantwortung und Taten. Der Bürger und sein Vorgarten: Rasen betreten verboten! Und auch der Löwenzahn und die Insekten müssen raus, damit alles schön ordentlich bleibt ...

Mal ein Beispiel:
Version 1: Ich kann in einen Laden gehen und sagen, was ich kaufen möchte. Haben sie es, bekomme ich es. Haben sie es nicht, kann ich darüber sprechen, warum ich es künftig gern in diesem Laden kaufen möchte. Wenn die Argumente gut sind, finde ich es vielleicht künftig im Sortiment, so geschehen bei einem Einzelhandelsgeschäft hier in unserer Stadt. Die haben schon mehrere Dinge ins Sortiment aufgenommen, weil Menschen wie ich danach fragten. Wir wollen nicht woanders hin, um das zu bekommen. Also Mitbestimmen, was wir möchten.
Version 2: Ich kann in den Laden gehen und rummeckern, ich will dies nicht, ich will das nicht, das gefällt mir nicht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in dem Laden künftig das zu finden ist, was ich möchte, wenn ich nicht in der Lage bin, es nett und begründet zu formulieren?  Herr "Ichwilldasnicht" muß damit leben, was ihm dann andere als Alternative anbieten. Wenn jemand sagt, ich will keine Annanas, kann ich ihm noch so viele andere Obstsorten anbieten, die Trefferquote ist gering. Woher soll ich wissen, dass er gerne Sharonfrüchte mag? Wenn er es nicht sagt...
 Aber vielleicht  hat ja Herr "Ichwilldasnicht" eine andere Einstellung? Es könnte ja eine zufriedenstellende Lösung geben, doch Herr "Ichwilldasnicht" will das nicht. Dann fehlt im ja seine so zufriedenstellende Unzufriedenheitsgrundlage
Das Sortiment könnte sich verändern zu den Dingen, die Menschen gerne möchten. Auch in der Politik oder in der Ausrichtung des Lebens.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #69 am: 13.01.2015 11:27 »
Hallo zusammen,

ich bekomme komischerweise gar keine Benachrichtigungs-E-Mail, wenn hier wieder was geschrieben wurde.

Ce und Jo,

Ihr geht sehr aufwändig auf jeden einzelnen meiner Sätze ein. So viel Zeit habe ich umgekehrt leider nicht. Rein technisch ist mir das zu viel Arbeit.

Nur eines vielleicht: Wenn ich Muslime gegen Gewaltvorwürfe verteidige und dann christliche Gewaltakte nennt, dann deshalb, weil die Vorwürfe von Christen kommen. Kämen sie von Buddhisten, würde ich buddhistische Gewaltakte nennen.

Und noch eines: Es gibt unter Muslimen ein ungeschriebenes (vielleicht auch geschriebenes) Gesetz, das es verbiete, jemanden, der sich als Muslim bezeichnet, das abzusprechen. Die Islamisten halten sich nicht immer daran, aber die normalen Muslime sehr wohl. Deswegen fällt die Distanzierung gegenüber den Islamisten auch so schwierig. Sie meinen, es reiche, nicht für sie zu sprechen, das sei Protest genung. Dieses Gesetz stammt aus der Zeit, als sich die Muslime wie die frühen Christen wegen theologischer Streitpunkte und zugleich politischer Interessen bekriegten. Die Hervorhebung der 5 Säulen, die ja allesamt rituelle Gebote sind, stammt auch aus der Zeit. Die Absicht ist, einen Muslim, der diese Mininalanforderungen erfüllt, als Muslim zu akzeptieren, egal, welche Theologie er darüber hinaus vertritt. Und doch heißt es, dass Gott nicht auf die Äußerleichkeiten achte, sondern in Herz schaue. 

Und dazu: Die Thora und die Evangelien gelten Muslimen als von Gott geoffenbarte Bücher, die aber hinterher von Juden und Christen gefälscht wurden. Es gibt sogar Muslime, die sagen, der Koran sei nach seiner fehlerlosen Offenbarung von den frühen Muslimen gefälscht worden. Tja ...



Ich kopiere hier mal einen Text hinein, den ich gestern in einem kleinen interreligiösen Verteiler rundgeschickt habe:

++
Neulich im Zug hörte ich ein paar Sitzgruppen weiter zwei Männer sich unterhalten. Der eine zeigte sein Unverständnis über 4 Milliarden Menschen, die alle diesem Muhammad anhingen und dass die denn nicht wüssten, dass der ein Mörder und Kinderschänder gewesen sei. Ich schaltete mich ein und fragte: „Aber Sie wissen das alles ganz genau?“ Ja, meinte er, er habe ja den Koran gelesen. Es entspann sich eine Diskussion über Koraninterpretation, Islam im Allgemeinen, Islamismus im Besonderen, über das seiner Meinung nach geschichtlich überholte Alte Testament und das ebenfalls seiner Meinung nach gänzlich friedliche Neue Testament, zu dem er übrigens nur die vier Evangelien, nicht aber zum Beispiel die Briefe des Paulus zählte, desweitere über profillose Parteien und Zeitungen und die PEGIDA als Bewegung gegen die Bevormundung durch die Politiker, der es nur nebenbei um den Islamismus gehe. Der zweite Mann war um einiges differenzierter und gemäßigter als der erste, aber auch jener nahm meine Argumente auf und bedankte sich, als sie in Leutesdorf ausstiegen, für das aufschlussreiche Gespräch.

Natürlich sind wir alle erschrocken über das Attentat  beziehungsweise die Attentate in Paris, auf die Redaktion des Charly Hebdo und auf den jüdischen Supermarkt. Selbstverständlich solidarisieren wir friedliebenden und demokratischen Menschen und mit den Opfern und bekennen: „Je suis Charly!“, „Je suis Ahmed!“ (einer der beiden ermordeten Polizisten), „Je suis Yohan!“ (einer der vier ermordeten Kunden es jüdischen Supermarkts).

12 ermordete Menschen, eine symbolische Zahl? Man könnte sagen, die 12 sei vollständig und genug. Jetzt reicht es! Nein, es ist eine zufällige Zahl und es ist ja auch nur eine ganz kleine Zahl verglichen mit denen, die in den letzten Monaten in Nigeria, in Syrien, im Irak und anderswo von Menschen, die sich selbst als Muslime bezeichnen, ermordet wurden. Dass man für diese 12 so große Trauer- und Solidaritätskundgebungen veranstaltet liegt sicher an der Nähe, geographisch wie kulturell, so dass ich schon geneigt bin, hier eine eurozentrische Solidarität wahrzunehmen. Auf der anderen Seite ist es aber auch dadurch zu erklären, dass eine Redaktion eines Satiremagazins Ziel des Anschlags war, und damit die Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit, ein Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Ein anderer Grund für die Solidarität ist sicher Angst, selber das nächste Opfer sein zu können. Letzte Woche noch im Kölner Hauptbahnhof hörte ich die Durchsage: „Der Eigentümer der schwarzen Aktentasche in der B-Passage zwischen den Gleisen 3 und 4 möge bitte sofort zu seinem Gepäckstück kommen!“
 
Und es kommt, was kommen muss: Muslime generell werden, wie von meinem Gesprächspartner im Zug, unter Verdacht gestellt, einer Ideologie anzuhängen, die derartige Attentate hervorbringt. Die Front Nationale in Frankreich, PEGIDA und ihre Ableger in Deutschland und andere Parteien und Bewegungen in Europa meinen den Alleinverantwortlichen und damit Feind ausgemacht zu haben. Umgekehrt formieren sich Gegendemonstrationen, die alle so aufgebracht den Islam beschuldigenden Wutbürger als Nazis und Faschisten bezeichnen. Und wer freut sich am meisten darüber? Die Islamisten, die wohl genau das bezwecken: Antimuslimische Heimatverteidiger beschimpfen Muslime, die mit dem Terrorismus so wenig zu tun haben wie der Durchschnittssdeutsche mir den NSU-Morden. Nach Orientierung suchende jugendliche Muslime fühlen sich von den Nichtmuslimen angefeindet und ausgegrenzt und fallen auf die Werbungen der Salafisten und anderer islamistischer Gruppen herein, bei ihnen gehe es ihnen besser, sie würden Freundschaft und Ehre bekommen und als letzte Belohnung das Paradies.  Europäischer Patriotismus, wie seine Anhänger es nennen, spielt somit den Islamisten in die Hände. Das was sie abwehren wollen, machen sie nur stark. Und umgekehrt genauso: Die Islamisten stärken die Europäische Rechte. Und was bleibt auf der Strecke: Die Religion als Orientierungs- und Sinnstiftungshilfe für friedliche Menschen und die Demokratie gleichermaßen.

Frieden ist eine ganz zarte Pflanze, die sehr anfällig gegen Schädlinge ist. Wichtig ist es, auf die Sprache zu achten, die man verwendet, beim Dialog und auch bei der Kritik. Bei jedem uneingeschränkten Ja zur Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit und ohne die Attentate in irgendeiner Form rechtfertigen zu wollen, bin ich doch auch der Meinung, dass auch Satiriker nicht das beleidigen sollten, was anderen Menschen heilig ist. Es gibt viele Wege, die Obrigkeit, die Instrumentalisierung von Religion und den Fanatismus auf die Schippe zu nehmen. Die Linie zwischen dem, was man Menschen zumuten darf und was nicht, ist nicht klar erkennbar, sondern einzelfallabhängig. Dass es aber für religiöse Menschen sehr schmerzlich ist, den Gründer der eigenen Religion so abgebildet zu sehen, wie das bei einigen Zeichnungen vom Charly Hebdo der Fall ist, liegt auf der Hand. Ich nehme an, dass die einfachen Gläubigen nicht zur Zielgruppe der Häme gehören, sondern die Islamisten. Die könnte man aber sicher auch anders treffen, ohne solche emotionalen Kollateralschäden. Die Attentate aber verübten nicht die normalen Gläubigen, sondern aus welchen Gründen auch immer irregeleitere Terroristen, wobei diese Gründe aufzuklären auch sinnvoll wäre. Ich plädiere hier nicht für Selbstzensur aus Angst vor Terror, sondern für Rücksicht auf die oder Respekt vor den Gefühlen normaler Menschen.

Von Gefühlen geleitet sind auch die Menschen, die sich den so genannten Spaziergängen der PEGIDA und ihrer Tochterbewegungen anschließen, von Gefühlen der Überfremdung, der Bevormundung, des Nicht-ernst-genommen-werdens und so weiter. Sicher meinen einige auch zu wissen, wer denn schuld ist an ihrer Unzufriedenheit, die Muslime, die Asylanten, die Rumänen und Bulgaren, die Journalisten, die Politiker, eben alle die, die ihnen ein Gefühl der Unsicherheit und Gefahr vermitteln, der Gefahr für ihr Heimatgefühl, für ihre gewohnte Lebensweise, für die Sicherheit ihrer Häuser, für ihre Arbeitsplätze, für ihre  Geld und so weiter. Diese Gemengelage nutzen, so schätze ich das ein, schlaue Agitatoren und Organisatoren aus, die Menschen auf die Straße zu rufen. Sie formulieren auch Programmpunkte, die sich zum Teil auch für mich ganz gut lesen, wie zum Beispiel: „3. PEGIDA ist FÜR dezentrale Unterbringung der Kriegsflüchtlinge und Verfolgten, anstatt in teilweise menschenunwürdigen Heimen!“ Leider widerspricht Punkt 11 diesem Punkt 3: „11. PEGIDA ist FÜR eine Zuwanderung nach dem Vorbild der Schweiz, Australiens, Kanadas oder Südafrikas!“ Oder sind da Spitzfindigkeiten versteckt, wie eine Unterscheidung des Umgangs mit Asylbewerbern und mit Einwanderern? So wie meiner Kenntnis nach Australien mit Asylbewerbern umgeht, das kann man nicht als „menschenwürdig“ bezeichnen. Aber wie auch immer, so argumentieren PEGIDA-Befürworter mit diesen Programmpunkten und da ist es auch angemessen, darüber zu diskutieren, statt sie einfach nur nieder zu pfeifen und pauschal als „Nazis“ zu beschimpfen. Es sind sicher auch Nazis darunter, so wie unter den Muslimen auch Islamisten sind, aber wir wollen doch keine Verallgemeinerung und keinen Generalverdacht. Ich werde indes auch das Gefühl nicht los, dass die Organisatoren von PEGIDA ihr Fußvolk an der Nase herumführt, so wie die Islamisten die Muslime.

Ich plädiere also dafür, miteinander zu reden, statt einander auszupfeifen. Mein Gespräch im Zug zeigt doch, dass das geht. Und ich plädiere dafür, keine Feindbilder zu hegen. Die gehen letztlich nach hinten los. Man kann hart diskutieren, sollte dabei aber immer eine gemeinsame Lösung im Auge behalten und den Diskussionsgegner nicht beleidigen und erniedrigen.

Für eine echte gemeinsame Lösung muss auf diesem Planeten aber noch vieles geschehen: eine gerechte Wirtschaftsordnung, gemeinsame Verantwortung für die Biosphäre, also auch das Klima, Solidarität auch mit Menschen, die vor Armut und Folgen des Klimawandels fliehen. Die Heimat, die wir alle gemeinsam verteidigen müssen, ist ein kleiner blauer Punkt in einem riesigen schwarzen Raum und heißt Erde.
++
Dieser Text wird Teil meines nächsten interreligiösen Rundbriefs.

Die einzelnen PEGIDA-Punkte zu bedenken, bin ich noch dabei, habe aber zu viel andere Arbeit noch, um das mal eben schnell zu tun.

Ich bekomme zur Zeit so vieler herein, dass ich dann oft in besagtem kleinen interrel. Verteiler weirerleite.
Auch in einer religiösenwissenschaftlichen Liste wurde heftig diskutiert.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #70 am: 13.01.2015 17:57 »
Was haben sie denn überhaupt zu deinem langen Rock gesagt?

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #71 am: 13.01.2015 21:56 »
Was haben sie denn überhaupt zu deinem langen Rock gesagt?

Nix!
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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #72 am: 13.01.2015 22:00 »
Gibt es eigentlich Fördergelder für den Bau von Strafanstalten? Vielleicht sollte ich da mal investieren und eine bauen, könnte demnächst wieder erhöhte Nachfrage bestehen, wenn ich den §166 StGB so lese...
Ich denke, man sollte sich mal locker machen und erkennen, welche Chancen sich bieten, statt immer nur zu nörgeln und dabei zu vergessen, dass vieles auf Missverständnissen beruht, die entstehen, weil man eben nicht miteinander im interreligiösen und vor allem menschlichen Dialog steht. Es läuft immer nur gegen dies und gegen das, nie mal für- oder miteinander. Etwas "verändern wollen durch Protest" statt durch Mitverantwortung und Taten. Der Bürger und sein Vorgarten: Rasen betreten verboten! Und auch der Löwenzahn und die Insekten müssen raus, damit alles schön ordentlich bleibt ...

Mal ein Beispiel:
Version 1: Ich kann in einen Laden gehen und sagen, was ich kaufen möchte. Haben sie es, bekomme ich es. Haben sie es nicht, kann ich darüber sprechen, warum ich es künftig gern in diesem Laden kaufen möchte. Wenn die Argumente gut sind, finde ich es vielleicht künftig im Sortiment, so geschehen bei einem Einzelhandelsgeschäft hier in unserer Stadt. Die haben schon mehrere Dinge ins Sortiment aufgenommen, weil Menschen wie ich danach fragten. Wir wollen nicht woanders hin, um das zu bekommen. Also Mitbestimmen, was wir möchten.
Version 2: Ich kann in den Laden gehen und rummeckern, ich will dies nicht, ich will das nicht, das gefällt mir nicht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in dem Laden künftig das zu finden ist, was ich möchte, wenn ich nicht in der Lage bin, es nett und begründet zu formulieren?  Herr "Ichwilldasnicht" muß damit leben, was ihm dann andere als Alternative anbieten. Wenn jemand sagt, ich will keine Annanas, kann ich ihm noch so viele andere Obstsorten anbieten, die Trefferquote ist gering. Woher soll ich wissen, dass er gerne Sharonfrüchte mag? Wenn er es nicht sagt...
 Aber vielleicht  hat ja Herr "Ichwilldasnicht" eine andere Einstellung? Es könnte ja eine zufriedenstellende Lösung geben, doch Herr "Ichwilldasnicht" will das nicht. Dann fehlt im ja seine so zufriedenstellende Unzufriedenheitsgrundlage
Das Sortiment könnte sich verändern zu den Dingen, die Menschen gerne möchten. Auch in der Politik oder in der Ausrichtung des Lebens.

Ja, lieber Dr. Heizer, das sollte der interrel. Dialog eigentlich leisten und tut es auch, wenn die Menschen, die ihn praktizieren, es wollen. Ich kenne solche Dialoge und Kooperationen.  :)

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #73 am: 14.01.2015 09:41 »
In dieser Richtung bis Du ja auch sehr engagiert, Michael. Ich habe wie im Leben auch hier den Eindruck, dass es viele Menschen einfach nicht interessiert, es begreifen können oder wollen. Aus Angst, etwas zuzugeben? Aus Scham, auch mal im Unrecht sein zu können? Weil sie dann nicht mehr in der Masse der "Istmiregal" und "Ichwilldasnicht" mitschwimmen können und somit mal Position für etwas ergreifen und - statt Menschheit zu zerstreiten - Freunde finden könnten?

Da posten Menschen Fotos vom Essen, um es mit anderen zu teilen, statt anderen die Hand zu reichen und mit ihnen gemeinsam zu speisen? Da haben es manche wohl nicht richtig verstanden, es gab nie den Spruch: Fratzenbuch, ich befehle meinen Geist in Deine Server. Viele lassen sich echt verwhatsäppeln, wir sind auf einem guten Weg dahin. Ist das auch schon Religion, wenn man glaubt, man hat dort wirkliche Freunde, nur weil die mal ein "Like" gesendet habe und einen auf die Liste meine Freunde gesetzt haben? Gabs schon mal. Auf solchen "Freund" fiel wohl auch Rotkäppchen rein, die kannte den "Wolfi" auch aus Fratzenbuch im Wald... Wir wissen, wie es endete.  Wo es heute hinführt, erleben wir gerade.

Wo ist das blos alles hin, die Werte, mit denen wir aufgewachsen sind, die wir auch unseren Großeltern verdanken, die schlimme Zeiten durchgemacht haben, Krieg und Verfolgung miterlebten? Die gelebte und geliebte Gemeinschaft in guten und in schlechten Zeiten?
Der Mensch ist dumm und herrschsüchtig geworden... und einsam.  Doch wenn er rausgeht, mit Menschen vieler Kuturen und Bevölkerungsschichten spricht, kann er begreifen, lernen und intelligent werden. Er kann damit auch erkennen, dass er nicht über andere Menschen herrschen soll, sondern über sein eigenes Leben herrschen soll. Leben statt gelebt werden! Warum wird die Zeit mit Streit und Machtspielchen vergeudet, wenn man doch ein glückliches Leben miteinander führen könnte und jeder vom anderen dadurch etwas bekommen kann, in dem er auch mal gibt?

Leider sind manche Menschen auch gegen Intelligenz und gute Gefühle resistent. Hinterfragen und begreifen rein gar nichts, laufen nur irgendwelchen Phrasen hinterher, damit der Mob Stimmung manchen kann und lassen sich benutzen, wie ein Stück Toilettenpapier, damit der Arsch sauber bleibt. Wenn es nur genügend zu einer Zeit an der selbsen Stelle sind, verstopft die sonst so wichtige Kanalisation und um die ganze angerichtete Sch... dürfen sich dann andere kümmern.
Dieses Prinzip war auch schon in der Zeit so, als die Typen noch keine Kleidung trugen, es kein Papier gab und Religion, wie wir sie heute kennen, so nicht vorhanden war. Doch es zieht sich durch durch die ganze Geschichte bis heute: Manche spielen Krieg, schüren Haß und Unschuldige müssen ihr Leben lassen. "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Einer der wichtigsten Sätze, der für mich beweist: Dummheit gab es schon immer und diese Dummen werden von Stimmungsmachern benutzt, ihre Macht zu demonstrieren.  Überlebende müssen mit den Folgen klarkommen und dann aufräumen, was andere angezettelt hatten. Über Jahrtausende nichts gelernt, diese Menschheit. Wenn ich so drüber nachdenke, teibt es mir die Tränen in die Augen, dass sich das bis heute nicht wirklich geändet hat.

Trotz technischem Fortschritt und Vernetzung in der digitalen Welt sind manche dümmer, als ein Sandkorn im Wüstensand oder vielleicht gerade deswegen. Sozialkompetenz? - Fehlanzeige, aber wenn der Wind genügend bläst, sind die Dünen auf Wanderschaft, türmen sich mächtig auf. Sie kennen keine Mauern, keine Grenzen, wenn nur genügend Sand sich vereint und in eine Richtung marschiert. Und sie begraben alles unter sich. Die Natur und der Mensch ersticken unter deren Last. Welch schönes Natur-Schauspiel.
Doch irgendwo hinterlassen sie wieder Lebensraum und wir bauen aus dem Sand eine schöne Stadt um eine Oase. Vielleicht gelingt es uns doch noch, mit dem Sand was Neues, Schönes und Lebenswertes zu schaffen. Sand kann auch Leben schützen, nicht nur begraben. Die Hoffnung stirbt zuletzt und meine Hoffnung ist in diesem Thema noch nicht tot, sie hat sich nur erkältet.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline Luan

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #74 am: 14.01.2015 23:01 »
Vor zwei drei Jahren habe ich auch mal den Tag der offenen Moschee genutzt und die Moschee in Ingelheim besichtigt. Nach interessanten Erläuterungen zu dem Beetraum wurde noch ein vertiefendes Gespräch im Gemeinderaum angeboten. Angeboten wurden auch Getränke (Tee) und Kuchen.

Anwesend war da auch ein Iman, der für mein Verständnis viel zu massiv versucht hat, die Anwesenden zu "bekehren". Mir wurde es dan aber irgendwann "zu bunt". Ich habe mich dann für die Bewirtung sowie die neu gewonnenen Erkenntnisse bedankt und bin gegangen. Ich hatte nämlich keine Lust darauf "zum Moslem bekehrt" zu werden.

Auch im Urlaub schaue ich mir gerne Kirchen an, aber mit einem griechisch-orthodoxen Popen/Gläubigen bin ich noch nicht so wirklich ins Gespräch gekommen. Vor einigen Jahren war ich im Herbst ein paar Tage in Rom gewesen und die Architektur des Vatikans hat mich schon sehr beeindruckt.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)


 

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