Jetzt will ich auch mal was dazu schreiben:
Ich habe schon immer das Tragegefühl als wichtiger als die Modeaspekte empfunden. Ein Rock ist, wenn man nackte Beine darunter hat, immer luftiger als eine gleichlange Hose, wobei gilt: je kürzer und weiter, desto luftiger.
Das genieße ich besonders im Sommer oder auch schon ab ca. 13°C mit langen und ab ca. 18°C mit etwas über knielangen Röcken, ab ca. 20°C mit Rücken, die über den Knien enden und ab ca. 25°C mit Kleidern, bei denen die Luft ungehindert durch Gürtel von unten nach oben oder umgekehrt den ganzen Körper entlang streichen kann, ohne dann ich dort unbekleidet wäre.
Interessant finde ich aber auch, dass sich auch Jeansrocke mit gleicher Länge, also so kurz über den Knien endend, ganz unterschiedlich anfühlen, je nach Dicke des Jeansstoffes oder Anteil des Elastan. Ohne Eleastan ist der Stoff eher hart, mit sehr viel Elastan ist er weich, aber schmiegt sich so an den Körper ein, dass er deshalb eher wenigere luftig ist, weil er sich im Wind weniger bewegt. Ideal ist deshalb etwas, also weder kein noch zu viel Elastan.
Wenn es nun zu kalt für Rock mit nackten Beinen wird, ist das Argument der Luftigkeit natürlich obsolet. Und doch trage ich auch gerne Röcke mit Strumpfhosen oder Leggings, und zwar bei Temperaturen über 0°C aus einem Feinstoff, am liebsten Microfaser, die schön glatt und weich ist, so von 50 bis 70 DEN, und wenn es unter den Gefrierpunkt geht auch aus Baumwolle oder einem synthetischen Stoff, der auch eher glatt ist. Das kann dann schön mollig weich sein.
Aber das Tragegefühl alleine ist es doch nicht, wie ich an mir merke, sondern auch die Optik und durchaus manchmal auch die etwas femininere Optik, wie Nico ja auch immer wieder betont. Also wenn meine Optik ähnlich der ist, die mir auch an Frauen gefällt, ohne aber dass ich mich deshalb als Frau verkleiden würde, sondern eher so, wie auch Frauen sich manchmal etwas burschikoser kleiden - wobei ich letztlich auch mit Rock, Strumpfhose und Stiefelchen eher rustikal aussehe, was mir aber auch gefällt.
Es ist aber auf jeden Fall nicht nur ein körperlicher, sondern auch ein seelischer oder psychischer Genuss, den ich beim Tragen von Röcken, Kleidern und bei Kälte Stumpfhosen empfinde, ein Gefühl der Gleichberechtigung gegenüber den Frauen, auch ein Gefühl der Nichtabgrenzung ihnen gegenüber, und auch durchaus ein Gefühl der Erotik durch die Grenzüberschreitung.
Trage ich einen Kilt, der ja traditionell männlich konnotiert ist, genieße ich eben dieses deftig-rustikale der Ausstrahlung, die damit verbunden ist, und bei meinem langen schwarzen Men-in-Time-Rock auch die seriös-herrliche Ausstrahlung.
LG, Micha