Autor Thema: Hitze und Kleidung  (Gelesen 8410 mal)

Offline Günter

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Hitze und Kleidung
« am: 22.08.2005 15:24 »
Hallo,
melde mich mal aus dem Urlaub zurück wo ich vielerlei Sommerkleidung an beiderlei Geschlecht zu sehen bekam.

Von den Medien wird über "nackte" Männebeine diskutiert, es wird darüber spekuliert ob Mann Sandalen Flip-Flop's oder ähnliches tragen soll.

Wer als Mann bei 35 bis 40° C in langer Hose und geschlossenen Schuhen in südöstlichen Ländern gesichtet wird, wird von mir eindeutig als Turist identifiziert.

So sah ich öfter in Büros Dresshemd mit Kravatte zu Shorts und Badelatschen ! - no Problem
In den Einkaufsstraßen T-shirt, Achselhemd zu shorts und Flip-Flops - wo ist das Problem ? 8)

Vereinzelt trugen Männer sogar weite um die Hüfte geschlungene Tücher, sogenannte einröhrige Hosen :o

Kleidung sollte den Umgebungsbedingungen angepasst sein und da scheint ausnahmsweise mal der Mann Vorreiter zu sein,
oder würde irgendjemand von Euch bei - 10°C seine Nieren zur Schau stellen und sich des Outfits zur Liebe eine Beckenentzündung holen ??  ???
Na ich jedenfalls nicht.

Und nackte Frauenbeine einer 100 Kg Frau bei 1,5m Körpergröße ??? Na ja  >:(
Oder Strintangas an Frauen die durch ihre Rollen noch das bisschen String überlappen ?
Stellt sich die Frage warum es keine Diskussionen diese sehr häufig anzutreffenden modischen Entgleisungen gibt?

Kleidung sollte nicht verallgemeinert werden,sie muß zum Typ Mensch passen der sie trägt.
Für mich sieht die 100 Kg Frau im Minirock ebenso unmöglich aus wie ein Mann mit absoluten O-Beinen im gleichen Outtfit.

Mein Vorschlag an die Händler : Die Ladenlokale in 2 Bekleidungsbereiche aufteilen: Menschenbekleidung und Tierbekleidung das würde das Leben stark vereinfachen!

Gruß
Günter
P.S.:
Und falls es noch niemand gemerkt hat, das Ergebnis einer Diskussion hängt sehr oft an den Attributen ab, die der Diskussionsstarter dem Thema mitgibt.
Beispiel :

Sind Flip-Flops an fleischig matschigen Frauenfüßen schön, oder nur an gebräunten,drahtigen Männerfüßen ?

Dürfen Frauen mit ihren haarlosen dünnen Stelzen kurze Hosen oder Röcke tragen , oder passt das nur an muskulöse behaarte Männerbeine?








Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

triks

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Re:Hitze und Kleidung
« Antwort #1 am: 22.08.2005 21:48 »
...
Mein Vorschlag an die Händler : Die Ladenlokale in 2 Bekleidungsbereiche aufteilen: Menschenbekleidung und Tierbekleidung das würde das Leben stark vereinfachen!
...

Mindestens bei dieser Bemerkung stellt sich mir die Frage, ob Du in Deinem Urlaub vielleicht doch etwas zu lange in der Sonne warst.
:o

Die Tierbekleidung des Homo sapiens sapiens ist überwiegend spärlich behaarte Haut. Lediglich an Kopf, unter den Achseln und im Schämbereich trägt das Tier "Mensch" je nach Geschlecht und genetischer Veranlagung dichteres Haarkleid.

Jede Form von Kleidung der intelligenten Affen, auch Menschen genannt, ist eine Kulturleistung. Jemandem das Menschsein abzusprechen, weil einem die Anmutung oder Kleidung des- oder derjenigen nicht gefällt, ist keine Vereinfachung sondern Ausdruck eines Dünkel.

Naja, jedem seinen Dünkel. ::)

Offline Wolfgang

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Re:Hitze und Kleidung
« Antwort #2 am: 22.08.2005 22:06 »
Kleidung sollte nicht verallgemeinert werden,sie muß zum Typ Mensch passen der sie trägt.
Für mich sieht die 100 Kg Frau im Minirock ebenso unmöglich aus wie ein Mann mit absoluten O-Beinen im gleichen Outtfit.

Hallo,

nenne mir ein Gesetz, Verordnung, EG-Vorschrift o.ä., wo das steht.

Kleidung muss dem/der gefallen, der/die sie trägt. Ende der Durchsage.

Sterben muss man, und sonst nichts.

Immer diese unnötigen Einschränkungen. Dem nächsten passen Brillen nicht, dem anderen Moonboots nicht, andere stören Zahnspangen, dem dritten Leberflecken, dann wieder Zöpfe, was weiß ich, kurze Haare, lange Haare, keine Haare, zottelig, usw. Was ist schon ästhetisch? Die meisten Menschen sind doch Opfer irgendwelche Klischees, nichts dahinter, vor allem null sachliche und nachvollziehbare Argumente.  

Ich fühle mich mit meinem Bierbauch und Ledermini sauwohl. Warum: Nun, den Bierbauch hätte ich auch mit Hose. Also, wenn, dann stört der Bierbauch, aber nicht der Mini.

Macht Euch frei von irgendwelchen Hirngespinsten, die von den Modemachern, Zeitschriftenherstellern, Playboy - Redakteuren oder sonst wem in die Welt gesetzt werden - nur um Quoten zu erzielen.

Es ist der Mensch der zählt - und nicht sein Äußeres.

Eine 100 kg-schwere 1,50`erin hat genauso das Recht einen Minirock zu tragen wie eine 40 kg leichte "Schönheit", wie immer man "Schönheit" definiert.

Es kommt auf das Innere an, und nicht auf Äußerlichkeiten.


Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang.

Zitat Adenauer: Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...

triks

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Re:Hitze und Kleidung
« Antwort #3 am: 22.08.2005 22:59 »
...
Kleidung muss dem/der gefallen, der/die sie trägt. ...

Heute saß mir im Zug eine junge Frau gegenüber. Ganz in Schwarz mit einer Menge Siberschmuck. Ging so Richtung Gothic. Ich dachte mir, die kleidet sich ziemlich unvorteilhaft. Und der Ring durch die Unterlippe ist ziemlich unestetisch...
Aber dann ging mir durch den Kopf: Was nehme ich mir eigendlich heraus. Wieso denke ich, die Frau müsste meinen Vorstellungen, meinem Geschmack entsprechen. Was denken die Leute über mich, wenn sie mich im Rock sehen? Armer Irrer? Ein Anzug wäre bei dem echt vorteilhafter. Und diese breiten Treter sind auch unestetisch...

So, wie ich mich als Mann im Rock nicht nach dem Urteil der Anderen richten möchte, sollte ich auch mein Urteil über Andere einer sehr krischen Prüfung unterziehen. Und daran denken, dass das, was uns an anderen stöhrt, auch unsere eigenen Limitierungen aufzeigt.

...
Sterben muss man, und sonst nichts. ...

Das wir sterben müssen, verbindet uns mit allen Anderen, auch wenn uns sonst nichts zu verbinden scheint. Leider denken wir zu selten an unseren persönlichen Tod und richten unser Leben, unsere Ansichten und Urteile zu sehr danach aus, als wären wir unsterblich.


Frantz

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Re:Hitze und Kleidung
« Antwort #4 am: 03.10.2005 11:46 »
Ueber Geschmack sollte man nicht streiten!

Ich habe mir ein paar Gedanken zu euren Ausfuehrungen gemacht und heraus kam
folgende philosofische Betrachtung des
Maennerrocks und Frauenrocks heraus.

Die franzoesische Revolution bescherte uns
eine Freiheit die sich Gleichheit (egalité) nennt. Das hiess,dass ein Mann den gleichen
Anzug trug und traegt wie jeder Mann und Stand.Des gleichen die Frauen nur mit Kleid
und Rock. Diese Gleichheit hatte lange bestand.
Die Frauen waren die ersten die diese
Gleichheit weiter trieben und Hosen einforderten.  Den Maennern war dieser Schritt suspekt. Bitte keine Veraenderung!!
Das gilt bis heute. Wenn ein Mann Rock traegt,geschieht etwas wertvolles.

Wir Rocker erfuellen den letzten offenen Teil
der Franzoesischen Revolution :

Mann und Frau sind Gleich

Daraus ergibt sich eine ganz neue Modewelle

Der Mann traegt alles was die Frau traegt und die Frau traegt alles was ein Mann traegt. Die Geschmacksfrage loest sich dabei
auf.
Aus dieser Gleichheit erhaelt man auch Freiheit sich so zu zeigen wie man ist.

Gruss Frantz

Offline ElBuitre

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Re:Hitze und Kleidung (und XXL-Frauen)
« Antwort #5 am: 03.10.2005 15:23 »
Ueber Geschmack sollte man nicht streiten!
[...]
Der Mann traegt alles was die Frau traegt und die Frau traegt alles was ein Mann traegt. Die Geschmacksfrage loest sich dabei auf.
Aus dieser Gleichheit erhaelt man auch Freiheit sich so zu zeigen wie man ist.
Gruss Frantz

Heute saß mir im Zug eine junge Frau gegenüber. Ganz in Schwarz mit einer Menge Siberschmuck. Ging so Richtung Gothic. Ich dachte mir, die kleidet sich ziemlich unvorteilhaft. Und der Ring durch die Unterlippe ist ziemlich unestetisch...
Aber dann ging mir durch den Kopf: Was nehme ich mir eigendlich heraus. Wieso denke ich, die Frau müsste meinen Vorstellungen, meinem Geschmack entsprechen. Was denken die Leute über mich, wenn sie mich im Rock sehen? Armer Irrer? Ein Anzug wäre bei dem echt vorteilhafter. Und diese breiten Treter sind auch unestetisch...

Da kann ich Frantz und triks nur zustimmen!

Und ich möchte hier DRINGEND und gern eine Lanze brechen für die selbstbewussten Rubensfrauen, denen Günter nach seinem Geschmack "modische Entgleisungen" vorwirft, dabei sind sie meiner Meinung nach wichtige Mitstreiterinnen in unserem Kampf um Anerkennung und Toleranz. Um Geschmacksfragen des Einzelnen geht es dabei nicht.

Ich persönlich sehe die Sache so:

Rockträger und dicke Frauen fordern beide die Abkehr von den eingefahrenen Konventionen, wie etwas oder jemand modisch, schön oder sonstwas zu sein hat. Zumal diese Konventionen auch noch nicht soo alt sind. Früher hatten schöne Männer Kleider an und die begehrenswerten Frauen waren dick.
    Prompt als die Frauen die Hose im grossen Stil für sich eroberten, hat sich ihr gefordertes Schönheitsideal in Richtung der Hungerhaken entwickelt, die wir heute um uns haben. Wenn da mal kein Zusammenhang besteht...

Dicke Frauen stehen unter einem noch viel grösseren "optischen Leistungsdruck" als unsereiner und leiden unter Vorurteilen und Angriffen, im Vergleich zu denen die uns nachgerufenen "Schwuchtel/Perverso"-Attacken absoluter Kinderkram sind. An uns prallt sowas ab, denn wir sind es ja in der Regel nicht. Vorurteile Dicken gegenüber treffen dagegen oft direkt ins Mark des/der Betroffenen, auch und gerade weil die Angriffe viel subtiler sind. Umso mehr finde ich es bewundernswert, wenn eine runde Schönheit sich nicht mit ihren Pfunden etwa bloß abgefunden hat, sondern sie genauso und mit gleichem Recht zu zelebrieren versteht wie eine mit "Model-Figur", also z.B. mit nackter Haut und im Minirock. Wir Männer hier wollen mehr als graue Hosen, und diese Frauen da wollen mehr als "Bundeswehr-Zweimannzelte".

Und das wichtigste: Wir haben IMMER die "Weichei-Option: Hose" zur Verfügung, wenn wir diesem Druck mal nicht standhalten wollen oder können. Sie aber nicht. Wer ungefähr wissen will wie sich das anfühlt, der soll man eine Woche lang ausschliesslich in Blümchenkleidern rumlaufen, egal wo, wie und wann. Wer auf der Schiene: "Rock ja, aber nicht auf Arbeit, nicht Zuhause, nicht im Dorf, nicht hier, nicht da, nicht dort..." fährt (oder fahren muss), hat überhaupt keine Ahnung, d.h. keinen Vergleich.

Also ich für meinen Teil kann mir von einer selbstbewussten XXL-Frau im Mini oder Bikini eine verdammt grosse Scheibe abschneiden... natürlich nur symbolisch.
;)

El Buitre, ein bekennender XXL-Frauen-Fan

Offline karber

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Re:Hitze und Kleidung
« Antwort #6 am: 03.10.2005 18:25 »
Was ist schon schön?

Wahre Schönheit kommt von innen, und um schön zu sein, musst du selbstbewusst sein!

Wenn du genug Selbstbewusstsein hast, bist du schön! Und das in JEDEM Kleidungsstück! Egal, was immer du trägst, trägst du es mit Ãœberzeugung, so bist du schön darinnen.

Grüsse Karl


 

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