Das ist interessant. Danke für diese Beiträge.
Was vielleicht eine Absicht ausdrückt, muss nicht unbedingt der Gesundheit zuträglich sein. Ein König, der sich mit HighHeels möglichst weit vom "Dreck" abheben will, kann sich auch in einer Sänfte tragen lassen, wenn es mit den Füßen und Gelenken ein frühzeitiges Ende nimmt.
Das ist dem "Otto-Normal-Bürger" nicht vergönnt, weshalb dieser dann schon auf seine Gesundheit achten sollte.
Was die Farbigkeit der Kleidung betrifft bin ich auf einer Linie. So bunt wie die Welt ist, so bunt darf auch die Kleidung sein. Der bewusst
dunkel-braune, -blaue, -graue, oder gar schwarze Anzug erscheint mir eher als Instrument der Unterdrückung und Entindividualisierung des Mannes, der nur so einheitlich gekleidet noch meint, sein Schicksal lenken zu können.
Vielleicht meint man ja, mit uniformem Aussehen Betrügern vorbeugen zu können. Aber ich mutmaße, gerade diese Uniformität lockt Betrüger an.
Zu Zeiten öffentlicher Hinrichtungen von Dieben wurde vor Taschendieben in Kreisen der Zuschauer gewarnt. Im Moment höchsten Schreckes über das Ableben des Delinquenten war der 'perfekte' Moment, sich des fremden Geldes anzunehmen. Die zur Abschreckung gedachte Todesstrafe war also eher eine Einladung.
Auch früher, als ich noch in einer Kirchengemeinde aktiv war, und es für die aktiven Herren angesagt war, Referate möglichst im dezent dunklen Anzug zu halten, war ich der bunte Außenseiter. Mir widerstrebte, mittels Kleidung etwas darstellen zu müssen, was ich im Herzen gar nicht war. Und so leistete ich es mir, meine Kurzreferate in einer silbergrauen Breitcordhose, türkisem Pullover mit V-Ausschnitt aus Glanzgarn und darunter ein weißes Hemd mal mit, mal ohne Krawatte vorzutragen. Das blieb natürlich nicht unkommentiert.
Und auch heute bin ich lieber
der weiterhin aufwendig und bunt gekleidete Inbegriff der Modepuppe
als der bürgerliche Mann, der uniforme Anzüge trägt