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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: high4all am 28.02.2018 12:10

Titel: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: high4all am 28.02.2018 12:10
Diese Frau zeigt die Blicke, die übergewichtige Menschen aushalten müssen

www.bento.de/gefuehle/stehen-dicke-immer-unter-beobachtung-diese-fotos-zeigen-wie-menschen-auf-uebergewicht-reagieren-2130052/#refsponi (http://www.bento.de/gefuehle/stehen-dicke-immer-unter-beobachtung-diese-fotos-zeigen-wie-menschen-auf-uebergewicht-reagieren-2130052/#refsponi)

Wenn uns Leute anstarren, weil wir auffällige Kleidung tragen, ist das nichts Besonderes.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 28.02.2018 12:44
Diese Frau zeigt die Blicke, die übergewichtige Menschen aushalten müssen

www.bento.de/gefuehle/stehen-dicke-immer-unter-beobachtung-diese-fotos-zeigen-wie-menschen-auf-uebergewicht-reagieren-2130052/#refsponi (http://www.bento.de/gefuehle/stehen-dicke-immer-unter-beobachtung-diese-fotos-zeigen-wie-menschen-auf-uebergewicht-reagieren-2130052/#refsponi)

Wenn uns Leute anstarren, weil wir auffällige Kleidung tragen, ist das nichts Besonderes.


Wir macht das auch nix. Und wenn dann Leute die Warum-Frage stellen, freue ich mich.
Dicke Menschen haben es schwerer, denn sie sind in der Regel nicht freiwillig dick.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 28.02.2018 15:12
Hallo!

Ich bin der Meinung niemand ist Unfreiwillig dort wo er ist.

Warum sollten die einen Menschen von irgendwelchen Göttern oder Schicksalen gesegnet sein, und die anderen nicht?
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 28.02.2018 23:15
Hallo!

Ich bin der Meinung niemand ist Unfreiwillig dort wo er ist.

Warum sollten die einen Menschen von irgendwelchen Göttern oder Schicksalen gesegnet sein, und die anderen nicht?

Das klingt für mich etwas zynisch, Harry. Jemand, der z.B. behindert auf die Welt kommt oder in einem Slum oder in einer historischen Situation, in der er mit Krieg und Verfolgung überzogen wird, ist freiwillig dort?

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Bonfreund am 01.03.2018 09:07
Also ich sehe oft eine Frau in einem Büro,  die hat jeden Tag eine Schale Haribo auf dem Tisch. Am folgenden Tag hat sie eine neue,  volle Schale stehen. Egal, jeden Tag haut die so eine Schale weg. Gewicht?  So um und bei 150kg wird sie bei 160cm Größe wohl wiegen. Ich denke nicht,  das sie gezwungen wird,  ständig zu stopfen.

Diese ganzen Glaubenskriege. Die Menschen fliehen aus den Kriegsgebieten zu uns- und bekriegen sich hier weiter oder greifen uns "ungläubige Christen" an, mit Attentaten. Wer zwingt die Trottel dazu?

Also in meinen Augen haben viele ihr Schicksal selbst in der Hand.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 01.03.2018 09:28
Also ich sehe oft eine Frau in einem Büro,  die hat jeden Tag eine Schale Haribo auf dem Tisch. Am folgenden Tag hat sie eine neue,  volle Schale stehen. Egal, jeden Tag haut die so eine Schale weg. Gewicht?  So um und bei 150kg wird sie bei 160cm Größe wohl wiegen. Ich denke nicht,  das sie gezwungen wird,  ständig zu stopfen.

Diese ganzen Glaubenskriege. Die Menschen fliehen aus den Kriegsgebieten zu uns- und bekriegen sich hier weiter oder greifen uns "ungläubige Christen" an, mit Attentaten. Wer zwingt die Trottel dazu?

Also in meinen Augen haben viele ihr Schicksal selbst in der Hand.

Wenn das so einfach wäre. Nach Harrys Logik sind auch wie freiwillig in der Situation, dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen und dass auch Terroristen kommen, die übrigens zum großen Teil hier sozialisiert sind.

Das klingt so nach diesen Karma-Konzepten, nach denen jeder freiwillig die Umstände seiner nächsten Wiedergeburt sucht. Aber Ursache und Wirkung haben nicht nur was mit Freiwilligkeit zu tun, sondern auch mit inneren und äußeren Zwängen.

Wenn jemand süchtig ist, sei es nach Zucker oder nach Alkohol, weiß kein Außenstehender, wie es dazu gekommen ist, geschweige denn, wie man da leicht wieder raus kommt.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: BerlinerKerl am 01.03.2018 15:00
Geil...
...und auch Terroristen sind hier, die übrigens zum großen Teil hier sozialisiert sind.

Ist das dein Ernst, was du da schreibst?

Für mich ist jemand, der sich mit der Gesellschaft sich nicht identifizieren kann nicht sozialisiert !

Im You Tube habe ich mal eine Reportage gesehen, welches von den Öffentl. Rechtlichen produziert worden ist.
Dort sind junge Türken zu Wort gekommen.

Isch Türke, mein Herz, mein Blut für Türkei.
Darauf der Reporter,:"Was steht im Ausweis?"
Antwort: "Deutsch"
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 01.03.2018 15:41
Hallo!

Es kann im Außen nur das passieren, was  zuvor durch Menschen genau so erdacht worden ist. Ein Äußerer Zwang kann nicht bestehen ohne seinem passenden Gegenstück eines inneren Zwanges. 99Prozent der Gedanken von Menschen an einem Tag werden einfach 1:1 übernommen, und das auch noch freiwillig. Deswegen ist jeder Freiwillig dort wo er ist.

Wenn einem eine Situation nicht mehr passt in dem jemand ist, gibt es 2 Möglichkeiten. Die eine ist man gibt allen äußeren Umständen die Schuld an seiner Situation, oder, die zweite Möglichkeit, man erkennt dass man es selbst ist der sich selber in diese Situation gebracht hat.

Ändern kann man Situationen nur wenn man die Zugrundeliegenden Gedankengebilde ändert, die man tagein und tagaus freiwillig denkt. Ändern kann man äußeres nur dann, wenn man zuvor das ändert was im Inneren dazu führt, dass das äußere so ist wie es ist.

Die Flüchtlinge oder Terroristen die mich im außen stören, sind vorher schon x-fach durch meine Gedankenstrukturen gewandert und das auch noch Freiwillig.
Der Alkohol   der mich im außen stört, ist längst schon abertausende Mal durch meine Gedankengänge geflossen. Niemand hat dort je etwas gesagt. Er ist ganz freiwillig geflossen....
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 01.03.2018 15:52
Hallo!

Es kann im Außen nur das passieren, was  zuvor durch Menschen genau so erdacht worden ist. Ein Äußerer Zwang kann nicht bestehen ohne seinem passenden Gegenstück eines inneren Zwanges. 99Prozent der Gedanken von Menschen an einem Tag werden einfach 1:1 übernommen, und das auch noch freiwillig. Deswegen ist jeder Freiwillig dort wo er ist.

Wenn einem eine Situation nicht mehr passt in dem jemand ist, gibt es 2 Möglichkeiten. Die eine ist man gibt allen äußeren Umständen die Schuld an seiner Situation, oder, die zweite Möglichkeit, man erkennt dass man es selbst ist der sich selber in diese Situation gebracht hat.

Ändern kann man Situationen nur wenn man die Zugrundeliegenden Gedankengebilde ändert, die man tagein und tagaus freiwillig denkt. Ändern kann man äußeres nur dann, wenn man zuvor das ändert was im Inneren dazu führt, dass das äußere so ist wie es ist.

Die Flüchtlinge oder Terroristen die mich im außen stören, sind vorher schon x-fach durch meine Gedankenstrukturen gewandert und das auch noch Freiwillig.
Der Alkohol   der mich im außen stört, ist längst schon abertausende Mal durch meine Gedankengänge geflossen. Niemand hat dort je etwas gesagt. Er ist ganz freiwillig geflossen....

Was verstehts Du denn unter "freiwillig" Harry?

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: man_in_time am 01.03.2018 16:36
Hallo!

Ich bin der Meinung niemand ist Unfreiwillig dort wo er ist.

Warum sollten die einen Menschen von irgendwelchen Göttern oder Schicksalen gesegnet sein, und die anderen nicht?

Bevor Du solche Verallgemeinerungen von Dir gibst, bitte überlege doch vorher, Harry.
Bei mir  z.B. ist der Bewegungsapparat chronisch erkrankt, Ursache unbekannt. Wieso sollte ich freiwillig in dieser Situation sein? Ich könnte mir wirklich Schöneres vorstellen.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 01.03.2018 19:41
Hallo!

Lieber Man_in_Time: Ich glaube ich habe in den letzten Jahren in diesem Forum schon oft geschrieben, dass ich niemals persönliche Leidensgeschichten angreife. Ganz im Gegenteil habe ich doch höchstes Verständnis für Leidende, da ich selber auch mit zahlreichen Krankheitsgeschichten zu kämpfen habe. In diesem Sinne wünsche ich dir Heilung für dein Leiden.

Das was ich hier Einbringen möchte ist meine Geschichte. Von einem der den Grund für die eigenen Krankheiten stets in äußeren Dingen Verantwortlich machte, insbesondere Gott. Bis hin der erkannte dass ich es alleine bin, der mir selber meine Krankheiten erzeugt.

Die Sache ist nicht einfach, kann sein dass mir meine Hochsensibilität in diesem Bereich sehr entgegen kommt, die ganzen Dinge zu Durchschauen. Irgendwie fühle ich mich verpflichtet meine Erfahrungen weiterzugeben. Meine Erfahrungen sind aber meine Erfahrungen, und nicht die der anderen Menschen. Ich kann nur von mir schreiben, bei mir kenn ich mich aus. Mir geht es nicht darum meine Ansichten als die Allein gültigen Auszulegen, sondern nur das wiederzugeben wie ich persönlich es Empfinde. Ich sehe in jedem Menschen einen Freund.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 01.03.2018 19:48
Hallo!

Lieber Micha!

Freiwillig bedeutet für mich Freiwillig, also aus Freiem Willen heraus ohne Zwang von außen.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: skirty19 am 01.03.2018 21:04
na ja ...sie ist eigentlich nicht extrem dick ....... aber die Bilder zeigen vor allem wie "hässlich" viele Menschen in ihrer Seele sind.... was ja FB und alllerhand andere Medien beweisen...

Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 01.03.2018 23:52
Hallo!

Lieber Micha!

Freiwillig bedeutet für mich Freiwillig, also aus Freiem Willen heraus ohne Zwang von außen.

Lieber Harry!

"Ohne Zwang von außen", schreibst Du. Und wie siehst Du den Zwang von innen?
Und bzgl. des Zwangs von außen:
Du meinst, die Situation, in die jemand hineingeboren wird, unterliegt alleine dem Willen dessen, der da geboren wird?
Und die Situation die andere Menschen einem bereiten hängen nur vom Willen des Menschen ab, dem da eine Situation bereitet wird?

Wenn also jemand eine Sucht entwickelt hat, ist das alleine eine Frage seines freien Willens?

Wie frei ist überhaupt der Wille?

LG, Micha

 
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 02.03.2018 01:34

Wie frei ist überhaupt der Wille?

LG, Micha

Oha, Micha, jetzt wirds kompliziert!

Vereinfacht ausgedrückt:

Die Differenz zwischen:
- Aktion von Person X zum Zeitpunkt t1
und
- wie Person Y zum Zeitpunkt t2 denkt, dass sie sich anstelle von Person X zum Zeitpunkt t1 verhalten hätte

wird als Indikator dafür genommen, dass es einen freien Willen gibt.

Da aber Person Y niemals zum gleichen Zeitpunkt anstelle von Person X sein kann, reden wir nur von Vorstellungen (Illusionen).

Eine Ausnahme gibt es: nämlich, wenn Person Y identisch mit Person X ist. Dann aber hätte sich Person Y anstelle von Person X vollkommen genauso verhalten wie Person X.

Dazu noch Fragen?
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 08:22
Lieber Wolfgang,

bei Deinem Beispiel geht es aber nur um Individualität, also die Unterscheidung von Person X und Y in Bezug auf ihr Verhalten und ihre Willensvorstellungen.

Meine Frage - die mich seit Jahren umtreibt - ist die:

Freiheit definiere ich als das Merkmal einer Bewegung, die keine Ursache außerhalb ihrer selbst hat.

Wenn jede Bewegung in der Natur Ursachen außerhalb ihrer selbst hat, dann gilt dass doch auch für Hirnaktivitäten. Der Wille eines Menschen entseht aber im Gehirn, ist also die Folge von Hirnaktivitäten. Wenn aber Hirnaktivitäten Folgen von Ursachen außerhalb ihrer selbst sind, dann sind sie nicht frei, und somit ist auch der Wille nicht frei.

Bei Freiheit kann man auch unterscheiden zwischen der Freiheit von etwas und der Freiheit zu etwas. So kann ich frei sein von Alhoholsucht (Freiheit von etwas) und somit frei, sieben Wochen ohne Alkohol auszukommen (Freiheit zu etwas). Also gibt es für uns Menschen zwar keine absolute Freiheit im Sinne des obigen Satzes, aber eine relative Freiheit.

Jetzt an Harry: Bin ich absolut verantwortlich für alles, wovon ich nicht frei bin? Wenn ich z.B. niicht frei von Zuckersucht oder von Magersucht bin? Wenn ich nicht frei von Stoffwechselstörungen oder anderen Krankheiten bin? Wenn ich nicht frei von den erzieherischen Einflüssen meiner Eltern bin? Wenn ich nicht frei davon bin, dass ich meine Muttersprache besser beherrsche als eine Fremdsprache?

Anders ausgedrückt: Ist jeder selbst schuld an oder verantwortlich für sein Schicksal, sein Karma, sein Kismet oder wie immer man es nennen will? (Gut "Karma" heißt wörtlich "Handlung", und die Karmatheorie geht davon aus, dass wir durch unser Handeln Ursachen für Wirkungen setzen, die wir auch irgendwie selbst zu spüren bekommen. Für diese Handlungen sind wir verantwortlich, aber ist es tatsächlich so, dass die Situationen, in die jemand hineingeboren wird, die Folgen seines früheren Karmas, also seiner früheren Taten sind?)

LG, Micha 
 
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Peter am 02.03.2018 08:48

...
Mir geht es nicht darum meine Ansichten als die Allein gültigen Auszulegen, sondern nur das wiederzugeben wie ich persönlich es Empfinde.

Dann solltest du das auch so schreiben. Deine Beiträge hören sich schon sehr nach "so-ist-das-für-alle" an.

LG
Peter

Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: high4all am 02.03.2018 13:49
Habe ich Einfluss darauf, wo ich geboren wurde? Oder auf die wirtschaftlichen/familiären Verhältnisse meiner Eltern?

Es gibt Schicksale, bei denen ich es für unmenschlich (herzlos) halte, den  Betroffenen irgendeine Schuld zuweisen zu wollen! Bei sowas stockt mir der Atem!
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 02.03.2018 16:05
Hallo!

Ich hatte nie die Absicht meinen Ersten Satz zu diesem Thema: "Ich bin der Meinung niemand ist Unfreiwillig dort wo er ist"  mit Schuld, Schicksal oder Verantwortung in Verbindung zu bringen. Mir ging es nur darum Aufzuzeigen dass man die Wahl hat etwas Anzunehmen oder Abzulehnen.

Freiheit bedeutet für mich dass ich mich bewusst für etwas entscheiden kann, oder bewusst gegen etwas entscheiden kann. Ich bin also frei das zu tun was ich tun möchte. Ich bin frei Zwänge anzunehmen oder nicht anzunehmen. Ich bin auch frei Schönes anzunehmen oder abzulehnen. Das was ich mit meinem Bewusstsein erkenne, kann ich ablehnen oder annehmen. Wenn ich etwas ablehne, kann ich dafür etwas anderes annehmen. Obwohl es nur diese 2 Wahlmöglichkeiten gibt, also ja oder nein, habe ich aber trotzdem jede erdenkliche Wahl mich für etwas zu entscheiden. Ich bin also Frei.

Wenn ich etwas Denke bedeutet es nicht das es sofort sichtbar wird. Die Wirkung meiner Ursache muss also nicht sofort wirken, weil dem Physikalische Gesetze entgegenwirken. Eine Krankheit "entwickelt" man nicht mit ein paar falschen Worten oder Taten. Einer Krankheit liegt meiner Meinung nach immer eine ganze Struktur von Gedanken und Gefühlen zugrunde, die man Tagein und Tagaus denkt und fühlt. Sind Körperliche Schäden bereits vorhanden, kann man nicht so einfach mit ein paar Worten das ganze wieder rückgängig machen.

Aber die Entscheidung die richtigen Gedanken und Gefühle zu denken und fühlen ist der erste Schritt für mich um eine Änderung meiner Lebensumstände zu erreichen. Dass kann mir niemand verbieten, oder mich zwingen nicht so zu handeln. Ich bin also mit der Wahl meiner Gedanken und Gefühle immer frei mich dahin zu begeben wo ich sein möchte.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.03.2018 16:12
Habe ich Einfluss darauf, wo ich geboren wurde? Oder auf die wirtschaftlichen/familiären Verhältnisse meiner Eltern?

Tatsächlich ja. Wir suchen uns das in der Regel aus.

Zitat
Es gibt Schicksale, bei denen ich es für unmenschlich (herzlos) halte, den  Betroffenen irgendeine Schuld zuweisen zu wollen! Bei sowas stockt mir der Atem!

Schuld ist ein menschliches Konstrukt, so etwas gibt es eigentlich gar nicht. Ebenso wie "gut" und "schlecht" sehr variable menschliche Konstrukte sind, die außerhalb des Abenteuers "Mensch" keine Bedeutung haben. Das unmenschliche Schicksal ist von außen betrachtet tatsächlich auch nur eine Erfahrung und ja, auch das wählen wir freiwilig. Warum? Weil wir aus solchen Erfahrungen viel mehr und viel schneller lernen, als wenn uns alles in den Schoß fällt.

Das kollidiert vermutlich jetzt ein wenig mit deiner Weltanschauung. Es ist auch kein Überzeugungsversuch, nur eben meine Sicht der Dinge. :)
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: high4all am 02.03.2018 17:02
"Ein wenig" trifft es bei weitem nicht. So viel könnte ich gar nicht trinken, um auch nur die geringste Überschneidung zu finden.

Es fehlt mir einfach der Glaube, dass ich als nicht existierender Mensch vor der Geburt meine Eltern aussuchen kann.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 17:55
Hallo!

Ich hatte nie die Absicht meinen Ersten Satz zu diesem Thema: "Ich bin der Meinung niemand ist Unfreiwillig dort wo er ist"  mit Schuld, Schicksal oder Verantwortung in Verbindung zu bringen. Mir ging es nur darum Aufzuzeigen dass man die Wahl hat etwas Anzunehmen oder Abzulehnen.

Freiheit bedeutet für mich dass ich mich bewusst für etwas entscheiden kann, oder bewusst gegen etwas entscheiden kann. Ich bin also frei das zu tun was ich tun möchte. Ich bin frei Zwänge anzunehmen oder nicht anzunehmen. Ich bin auch frei Schönes anzunehmen oder abzulehnen. Das was ich mit meinem Bewusstsein erkenne, kann ich ablehnen oder annehmen. Wenn ich etwas ablehne, kann ich dafür etwas anderes annehmen. Obwohl es nur diese 2 Wahlmöglichkeiten gibt, also ja oder nein, habe ich aber trotzdem jede erdenkliche Wahl mich für etwas zu entscheiden. Ich bin also Frei.

Wenn ich etwas Denke bedeutet es nicht das es sofort sichtbar wird. Die Wirkung meiner Ursache muss also nicht sofort wirken, weil dem Physikalische Gesetze entgegenwirken. Eine Krankheit "entwickelt" man nicht mit ein paar falschen Worten oder Taten. Einer Krankheit liegt meiner Meinung nach immer eine ganze Struktur von Gedanken und Gefühlen zugrunde, die man Tagein und Tagaus denkt und fühlt. Sind Körperliche Schäden bereits vorhanden, kann man nicht so einfach mit ein paar Worten das ganze wieder rückgängig machen.

Aber die Entscheidung die richtigen Gedanken und Gefühle zu denken und fühlen ist der erste Schritt für mich um eine Änderung meiner Lebensumstände zu erreichen. Dass kann mir niemand verbieten, oder mich zwingen nicht so zu handeln. Ich bin also mit der Wahl meiner Gedanken und Gefühle immer frei mich dahin zu begeben wo ich sein möchte.

Ich denke, lieber Harry, Du machst es Dir ein bisschen zu leicht. Manche Krankheit kommt von Unfällen her oder von Infektionen, von Unterversorgung mit lebenswichtigen Dingen wie Vitamin D oder B12 usw. Da kann ich denken, was ich will, aber die Dinge passieren oder passieren nicht. Frei kann ich dann vielleicht sein in der Entscheidung, wei ich damit umgehe: füge ich mich in mein Schicksal, kämpfe ich dagegen an, mache ich andere dafür verantwortlich oder mich selbst oder Gott oder die Natur ... Aber welchen Erfolg ich dann mit meiner gewählten Strategie habe, hängt wieder von vielen Faktoren ab, die ich nicht alle beherrschen kann.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 17:56
Habe ich Einfluss darauf, wo ich geboren wurde? Oder auf die wirtschaftlichen/familiären Verhältnisse meiner Eltern?

Tatsächlich ja. Wir suchen uns das in der Regel aus.

Hast Du Dir ausgesucht, in welche Familie zu geboren wurdest?
Ich kann mich nicht daran erinnern, das getan zu haben.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 17:59
"Ein wenig" trifft es bei weitem nicht. So viel könnte ich gar nicht trinken, um auch nur die geringste Überschneidung zu finden.

Es fehlt mir einfach der Glaube, dass ich als nicht existierender Mensch vor der Geburt meine Eltern aussuchen kann.

Höchstens dann, wenn Du eben nicht nicht existierend warst, sondern in einer vorherigen Existenz die Grundlagen gelegt hast. Von "selber aussuchen" sprechen meines Wissens aber auch nicht die Quellen der beiden religiösen Systeme, in denen an Wiedergeburt geglaubt wird, also des Hinduismus und des Buddhismus.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 02.03.2018 18:53
bei Deinem Beispiel geht es aber nur um Individualität, also die Unterscheidung von Person X und Y in Bezug auf ihr Verhalten und ihre Willensvorstellungen.
Nein, es geht um viel mehr, auch um Freiheit. Primär geht es auch um die Aktion von Person Y, die anders agiert als Person X, weil Person Y nicht in der Situation ist wie Person X. Und selbst wenn Person Y in einer vergleichbaren Situation wäre, wie Person X, dann ist die Situation von Y nur vergleichbar, aber niemals exakt die identische zu der Situation von Person X. Das geht schon alleine deswegen nicht, weil vermutlich Zeit und Ort nicht identisch sind, und lägen zum identischen Zeitpunkt nur wenige Zentimeter dazwischen, so macht dies schon einen Unterschied.
Die vergleichbare Situation von Y zu der Situation von X ist deswegen auch niemals identisch, weil Y andere Gene hat als X. Weil beide auf nicht identische Erfahrungen zurückgreifen, weil beide unterschiedlich interpretieren, unterschiedlich konstituiert sind, unterschiedliche Interessen verfolgen, untersch... ... ... ...
Ehe ich hier ins Unendliche abgleite: Jeder ist das Ergebnis all seiner Erfahrungen, all seiner Geschichte, all seiner ...
Konsequent zuende gedacht, ist jeder der Agent seiner Geschichte und Umwelt. Jeder agiert zu jedem Zeitpunkt so, weil er einfach so agieren muss. Wieviel Freiheit für einen freien Willen da noch bleibt, ist ein weltanschauliches Thema.

Wenn Du Nachdenken willst, bevor Du handelst, dann deswegen, weil die Bedingungen Dich zwingen, nachzudenken. Nachdenken gehört mit zu den vielen anderen Aktionen, die Du jemals ausgeführt hast und ausführen wrst.

Zitat
Meine Frage - die mich seit Jahren umtreibt - ist die:
Freiheit definiere ich als das Merkmal einer Bewegung, die keine Ursache außerhalb ihrer selbst hat.

Erster Aspekt: Es gibt Untersuchungen, die beweisen wollen, dass der Körper schon agiert, bevor der Entschluss gefasst wird, zu agieren.
Zweiter Aspekt: Es gibt nichts, was passiert, ohne dass es von sich heraus geschieht, also ohne Ursache von aussen. Ausnahme: der radioaktive Zerfall. Der passiert zufällig, aus sich heraus. Aber vermutlich nur, weil wir noch nicht begriffen haben, welche Auslöser dafür zuständig sind. Vielleicht werden wir (wir Menschen) dies nie begreifen, weil es ausserhalb des für uns Begreifbaren liegt.
Zurück zum ersten Aspekt: Definieren wir so einen Begriff wie Freiheit respektive Freier Wille vielleicht nur deswegen, weil wir viele andere Optionen uns ausdenken können? Vielleicht sind die Optionen nur theoretisch. Die Option, die zum Tragen kam, war vielleicht die einzig mögliche gewesen. Nur weil wir alle Zusammenhänge bis ins letzte Detail nicht (und ich vermute auch niemals) überblicken können, erkennen wir nicht, dass es wirklich nur die einzige und folgenrichtige Option war. Die anderen Optionen also nur scheinbare, aber keine echten Optionen waren.

Weil wir uns als Mensch zu Höherem berufen fühlen, ist es am Ende sogar Eigenschutz um zuzugeben, dass wir in jedem Bruchteil jeder Millisekunde nur Agenten sind an der Spitze all unserer (ich verkürze es mal) Geschichte?

Zitat
Wenn jede Bewegung in der Natur Ursachen außerhalb ihrer selbst hat, dann gilt dass doch auch für Hirnaktivitäten. Der Wille eines Menschen entseht aber im Gehirn, ist also die Folge von Hirnaktivitäten. Wenn aber Hirnaktivitäten Folgen von Ursachen außerhalb ihrer selbst sind, dann sind sie nicht frei, und somit ist auch der Wille nicht frei.

Konsequent richtig gedacht. Jede Hirnaktivität ist ebenso Aktion, die aufgrund der "individuellen" Geschichte der beteiligten Teile und unter Einhaltung der immergleichen Gesetzmässigkeiten abläuft.

Ich vermute, dass "Freier Wille" eine Bezeichnung ist, die sich auf einen erkennbaren Teil oder einen vermuteten Teil aller Ursachen einer Handlung bezieht, mit der Kenntnis darüber, dass der Blick auf diesen Teil auch andere Optionen hätte bieten können.

Freiheit - ein Begriff, der wie vieles anderes zu der Gruppe der ganz unscharfen Bezeichnungen zählt und die für jeden etwas anderes bedeuten, die aber nötig sind, um gewisse Muster oder Ideen von Person zu Person ansatzweise konkruent vermitteln zu können. Genauso wie Glück, gut, böse, Armut, Reichtum, Wissen, ...

Freiheit, ich meine die innere Freiheit, ist ein Begriff, der in uns zur inneren Beruhigung führt, dass man die Folgen der ausgeübten Freiheit nun ertragen können muss, denn man hätte sich auch anders entscheiden können mit dieser Idee der Freiheit. Freiheit ist ein schönes Wort, um sich selbst die Verantwortung geben zu können. Freiheit ist ein schönes Wort, um auf bessere Entscheidungen in der Zukunft hoffen zu können.

Eigentlich untypisch, ist man doch allgemein bestrebt, die Verantwortung immer ausserhalb von sich zu suchen. Wahrscheinlich ist Freiheit die Idee, vermute ich, die uns an uns selbst und an allem, was passiert, nicht verzweifeln lässt.

Denn denkt man das konsequent mal zu Ende, so ist unsere Person X in (hier wieder verkürzt gesagt) ihrer Geschichte gefangen und in dem, was ihre Geschichte werden wird. Und Person Y ebenso. Sie können nur tun, was sie tun müssen, sie können nicht anders. Person X und Person Y sind Agenten (wenn man so möchte: gelenkte Agenten). Ich auch. Du auch. Merkel, Napoleon, Kater Murr auch, alle. Zu jeder Millisekunde.

(Noch ein Seitenblick auf "gelenkt": Nein, es braucht keinen Lenker, es braucht keinen Vordenker, vermutlich ist das gar nicht möglich, weil all die unzähligen Vorereignisse und Nebenbedingungen nicht vorauskalkulierbar sind. Nein, sie geschehen einfach, aufgrund der immergleichen (?) Gesetzmässigkeiten. Wir sind zu jedem Zeitpunkt die Spitze unserer Geschichte. Wir erleben was aus ihr wird. Und wir erleben, was aus der Geschichte der anderen wird.... Der Lenker ist das Unabdingbare)

Zitat
Bei Freiheit kann man auch unterscheiden zwischen der Freiheit von etwas und der Freiheit zu etwas. So kann ich frei sein von Alhoholsucht (Freiheit von etwas) und somit frei, sieben Wochen ohne Alkohol auszukommen (Freiheit zu etwas). Also gibt es für uns Menschen zwar keine absolute Freiheit im Sinne des obigen Satzes, aber eine relative Freiheit.

So. Will mal versuchen, weniger abgehoben das anzugehen und mich den lebensnäheren Denkräumen wieder anzunähern.

Ganz wichtig finde ich, jetzt zu der Freiheit, die wir besprachen, auch ganz plastisch die politische Freiheit zu erwähnen. Totale Freiheit kann es nicht geben. Es braucht immer Rahmen, die gesteckt werden, will man vernünftig ein Leben führen. Dazu sind Staaten sehr hilfreich. Demokratien scheinen hier ein recht gutes Gebilde zu sein - hatten wir schonmal an anderer Stelle. Über die Welt hinweg gibt es aber Staaten, die die Freiheiten eines Menschen ganz unterschiedlich auslegen und zulassen. Aus unserer Sicht gibt es Staaten, die die Freiheiten von Menschen stark einengen.

Was macht das mit Person X, um bei meinen obigen Bildern zu bleiben? Politische Beschneidung von Freiheiten rammt einen starken permanenten Keil in die (auch hier wieder verkürzt gesagt) persönliche Geschichte der Person X und in die Geschichte, die Person X in Zukunft entwickeln wird. Da mischen die politisch gesetzten Bedingungen ganz deutlich mit bei vielen Aktionen/Handlungen unserer Person X.

Wieder hin zur inneren Freiheit. Lieber Micha, Du sprachst die Sucht an. Nehmen wir jetzt Person Y. Y ist süchtig. Ist Sucht nicht etwas, was wir als Aussenstehender (will heissen als nicht Y Seiender) der betrachteten Person Y zuschreiben? Vielleicht empfindet Y dies gar nicht als Sucht. Vielleicht stülpen wir Y Erwartungen über, die Y nicht erfüllen kann. Wenn wir Y wären, dann könnten wir auch nicht anders (Ich rede nicht von der vergleichbaren Situation, sondern von der identischen Situation, d.h. wir=Y).

Lasst uns jetzt mal Person Y sein. Wir sind süchtig. Nehmen wir an, wir kommen im Verlauf unserer Geschichte zu der Erkenntnis, dass wir süchtig sind. Vielleicht aufgrund unserer Vorbildung. Vielleicht, weil eines der vielen Helferlein, die auf einmal auf uns zu kommen, uns soweit beeinflusst (also mit dem Lauf unserer individuellen Geschichte interagiert), dass wir erkennen, dass wir süchtig sind. Im weiteren Verlauf hängt es davon ab, wie stark die inneren und äusseren Interaktionen sind, dass die folgerichtige Option jene ist, die unsere Sucht beherrschbar macht.

Es ist die Summe aller Interaktionen, und da schliesse ich Napoleon, den Ausbruch des Krakatau, Schlacht von Stalingrad, Frau Merkel, unsere Eltern, all die Helferlein und das Schnitzel von gestern mit ein, was dazu führt, welchen Weg wir als süchtige Person Y gehen.

Wenn Person MAS sieben Wochen ohne Alkohol auskommt, dann liegt das an der individuellen Geschichte von MAS, an der Summe aller Interaktionen, eingeschlossen Napoleon, Krakatau, Stalingrad, den Veggieburger von 2016 und all die Informationen darüber, wie ungesund Alkohol doch sein kann. Du kannst nicht anders. Du musst sieben Wochen auf Alkohol verzichten. Auch wenn es Dir vorgaukelt, es würde Dir schwerfallen. Auch wenn es Dir vorgaukelt, Du hättest Dich frei dazu entschieden.

Und noch ein allerletzter Gedanke: Er gilt denjenigen, die als gelenkte, getriebene Agenten ihrer Geschichte sehr oft zu der Aktion Nachdenken neigen und sich Vorwürfe mache, dass alles doch ganz anders sein könnte als die jetzige Situation. All denjenigen sei zum Trost gesagt: Is nich. Die Entscheidungen, wie sie gefallen sind, sind nun einmal gefallen, egal mit Freiheiten oder als getriebener Agent seiner eigenen Geschichte. Geschichte kann man nicht mehr ändern. Das, was noch nicht Geschichte ist, ist jeweils der kommende Moment...

Puh...ich hoffe, das liest einer...
Wolfgang
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 19:04
Ich habe es gelesen, Wolfgang, und stimme eigentlich mit allem überein.

Und da sage noch einer, Philosophie sei unnötig!

Und jetzt gehe ich ein wenig meditieren, um meine innere Freiheit von manchen Abhängigkeiten noch ein wenig zu erhöhen.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 02.03.2018 19:29
Hallo!

Lieber Micha! Kennst du das Bibelzitat "euch geschehe nach eurem Glauben"? Da steht nicht "euch geschehe nach meinem Glauben", auch nicht "euch geschehe wie es der Zufall so will". Euch geschehe nach eurem Glauben...

Also geschieht mir nach meinem Glauben, und dir nach deinem Glauben. Demnach ist der eigene Glaube das was die Dinge verändert...

Mann kann denken "Manche Krankheiten kommen von Unfällen" Ich kann aber auch denken "Ich bleibe von Unfällen verschont"...Man kann das jetzt natürlich positives Denken nennen, aber zum positiven Denken gehört auch eine kluge Formulierung. Anstatt die Gefahr eine Unterversorgung mit z.b. Vitaminen einzugehen, würde ich es so formulieren: Ich bekomme alle Lebenswichtigen Substanzen in richtiger Dosierung mit dem Essen was ich zu mir nehme.

Wenn ich aber nun heute so denke, und morgen wieder ganz anders geschieht mir auch nach meinem Glauben, indem sich eben gar nichts verändert...Damit sich die Dinge ändern ist also ein sehr starker innerer Glaube an sich selbst nötig, und sehr viel Ausdauer und Geduld.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 02.03.2018 19:40
Das kollidiert vermutlich jetzt ein wenig mit deiner Weltanschauung. Es ist auch kein Überzeugungsversuch, nur eben meine Sicht der Dinge. :)

Wie schön, dass wir alle so verschieden sind. Wie schön, dass wir über das Vehikel einer uns verbindende Thematik uns auch über so grundsätzlich unterschiedliche Sichtweisen austauschen können.

Was mich als Person angeht, so bin ich primär das Ergebnis meiner Eltern. Selbst die haben sich mich nicht ausgesucht. Davor gab es nur meine Geschichte, die seitdem anwächst von Millisekunde zu Millisekunde.

So allmählich komme ich zu der Erkenntnis, was für mich als Person nach meinem Tod kommen wird: tot. Und ich weiss wie das ist: genauso wie die Zeit, bevor es mich gab: tot.

Und das eint uns alle: wir waren alle schon einmal tot.

Zitat
Schuld ist ein menschliches Konstrukt, so etwas gibt es eigentlich gar nicht. Ebenso wie "gut" und "schlecht" sehr variable menschliche Konstrukte sind, die außerhalb des Abenteuers "Mensch" keine Bedeutung haben. Das unmenschliche Schicksal ist von außen betrachtet tatsächlich auch nur eine Erfahrung und ja, auch das wählen wir freiwilig. Warum? Weil wir aus solchen Erfahrungen viel mehr und viel schneller lernen, als wenn uns alles in den Schoß fällt.

Schuld ist so ein schwammiger Begriff wie Freier Wille oder Freiheit. Sobald man das aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, so verschieben sich die Bezüge.

Glück, Emotion, Angst, Zufriedenheit, Freiheit, das sind doch alles nur Zuschreibungen, um irgendwelche scheinbare Dinge bennenen und von anderen Erscheinungen abgrenzen zu können. Vieles wird auch genutzt, um Begehrlichkeiten auszulösen oder um sich wertvoller darstellen zu können, als es vermutlich eigentlich ist.

Wieviel wurden solche Begriffe nicht schon gebildet, um sich von anderen Mitgeschöpfen abgrenzen zu können. Intelligenz zum Beispiel, nein, nur Menschen sind intelligent. Bewusstsein, nein, Tiere handeln nur instinktiv. Ja, wir aber auch. Wir gestatten es uns nur nicht, Tacheles zu reden, wir müssen das alles überhöhen. An dieser Stelle lasse ich das aber sein mit dem Fabulieren, um nicht unnötige Kratzpunkte zu liefern.

Lieber Joe, was ich eigentlich mir von der Seele schreiben wollte ist ein fundamentaler Widerspruch zu Deiner Darlegung: "gut" und "schlecht" haben ausserhalb des Menschen sehr wohl ihre Bedeutung - und zwar die fundamentalste überhaupt.

Es ist vllt. kein Zufall, dass Computer auf der Grundlage von 0 und 1 arbeiten (auch wenn an anderen Modellen inzwischen entwickelt wird).

Ich polarisiere die Begriffe auf die Stufe "gut" und "böse". Bedeutungen, die jeglichem Leben innewohnen. Jeder Einzeller muss zwischen gut und böse unterscheiden können. Wenn etwas böse ist, dann muss darauf reagiert werden. Wenn etwas gut ist, dann muss das gesucht/genutzt werden.

Der Sinn jedes Lebens ist (von übergeordneten Sinngebungen mal abgesehen), sich selbst zu schützen. Alles, was die eigene Integrität angreift, muss abgewehrt oder vermieden werden. Ob und wie lange das gelingt, das ist die Frage.

Wenn es um das eigene nackte Überleben nicht mehr geht, dann geht es bei vielen darum, die eigene Art zu erhalten. Alles, was dieses Ziel bedroht ist böse. Alles, was diesem Zeil dient oder es zumindest nicht bedroht, ist gut.

Gruß,
Wolfgang

Edit: vermutlich geht auf das Prinzip "gut" und "böse" jegliche biologische Aktivität, sprich auch jegliche unserer Handlungen zurück.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 02.03.2018 19:50
Das unmenschliche Schicksal ist von außen betrachtet tatsächlich auch nur eine Erfahrung ... Weil wir aus solchen Erfahrungen viel mehr und viel schneller lernen, als wenn uns alles in den Schoß fällt.

Applaus!

Schön, dass unser Schicksal uns Zeit lässt, über solche Dinge nachzudenken.

Unschön, dass viele keine andere Wahl haben, als ein Schicksal zu ertragen, das wir unseren ärgsten Feinden nicht wünschten.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 21:33
Hallo!

Lieber Micha! Kennst du das Bibelzitat "euch geschehe nach eurem Glauben"? Da steht nicht "euch geschehe nach meinem Glauben", auch nicht "euch geschehe wie es der Zufall so will". Euch geschehe nach eurem Glauben...

Also geschieht mir nach meinem Glauben, und dir nach deinem Glauben. Demnach ist der eigene Glaube das was die Dinge verändert...

Mann kann denken "Manche Krankheiten kommen von Unfällen" Ich kann aber auch denken "Ich bleibe von Unfällen verschont"...Man kann das jetzt natürlich positives Denken nennen, aber zum positiven Denken gehört auch eine kluge Formulierung. Anstatt die Gefahr eine Unterversorgung mit z.b. Vitaminen einzugehen, würde ich es so formulieren: Ich bekomme alle Lebenswichtigen Substanzen in richtiger Dosierung mit dem Essen was ich zu mir nehme.

Wenn ich aber nun heute so denke, und morgen wieder ganz anders geschieht mir auch nach meinem Glauben, indem sich eben gar nichts verändert...Damit sich die Dinge ändern ist also ein sehr starker innerer Glaube an sich selbst nötig, und sehr viel Ausdauer und Geduld.

Positives Denken, lieber Harry, ist eine gute Methode für viele Zwecke, aber macht niemanden allmächtig.

Den Bandscheibenvorfall, den man in meinem Nacken festgestellt hat, habe ich mir nicht durch negatives Denken zugezogen.

Bei klappen Sachen übrigens oft besser, wenn ich sage "ich versuche es" als wenn ich sage "ich mache es". Wenn ich darauf gefasst bin, dass es daneben geheb könnte, bin ich entspannter, als wenn ich mir einrede, es müsse unbedingt klappen.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.03.2018 22:32
Hallo Hajo,

Zitat
"Ein wenig" trifft es bei weitem nicht. So viel könnte ich gar nicht trinken, um auch nur die geringste Überschneidung zu finden.

Dachte ich mir. ;)

Zitat
Es fehlt mir einfach der Glaube, dass ich als nicht existierender Mensch vor der Geburt meine Eltern aussuchen kann.

Kein Thema. Ich kann dir das auch nicht beweisen, das kannst du nur selbst. Ich will das hier aber auch nicht in Richtung einer Glaubensdiskussion ziehen, das weicht dann doch heftig vom Thema ab.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.03.2018 22:39
Hallo Micha,

Zitat
Hast Du Dir ausgesucht, in welche Familie zu geboren wurdest?

Vermutlich ja. Ich weiß es aber nicht, ich habe noch nie nachgefragt.

Zitat
Ich kann mich nicht daran erinnern, das getan zu haben.

Natürlich nicht. Die wenigsten können das einfach so. Es ist aber auch Sinn der Sache: Wenn du ins Kino gehst, willst du doch auch alles draußen vergessen, um den Film genießen zu können. Du möchtest möglichst tief in den Film eintauchen und im Prinzip funktioniert das Leben genauso.


Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.03.2018 22:57
Hallo Skirtedman,

Zitat
Wie schön, dass wir alle so verschieden sind. Wie schön, dass wir über das Vehikel einer uns verbindende Thematik uns auch über so grundsätzlich unterschiedliche Sichtweisen austauschen können.

Auch wenn wir damit gerade wieder ins Off-Topic abgleiten... ;)

Zitat
Was mich als Person angeht, so bin ich primär das Ergebnis meiner Eltern.

Dein Körper ist das Ergebnis deiner Eltern. Aber was ist mit dir? Dem Fahrer dieses seltsamen Vehikels? ;)

Zitat
So allmählich komme ich zu der Erkenntnis, was für mich als Person nach meinem Tod kommen wird: tot. Und ich weiss wie das ist: genauso wie die Zeit, bevor es mich gab: tot.

Stimmt, aber das ist eine Definitionsfrage: Was ist "tot"? Und was ist "leben"?

Zitat
Ich polarisiere die Begriffe auf die Stufe "gut" und "böse". Bedeutungen, die jeglichem Leben innewohnen. Jeder Einzeller muss zwischen gut und böse unterscheiden können. Wenn etwas böse ist, dann muss darauf reagiert werden. Wenn etwas gut ist, dann muss das gesucht/genutzt werden.

Richtig. Keine Einwände. Das ist ein fundamentales Prinzip des Lebens in diese physischen Realität. Und ich denke, da liegt auch das Mißverständnis: Ich meinte nicht "außerhalb des Menschen" im Sinne von "außerhalb unseres Körper". Ich meinte außerhalb der gesamten physischen Realität, also jenseits des Abenteuerspielplatzes, den wir nutzen, um "Mensch sein" zu spielen. Die Selbsterhaltung ist dabei ein enorm wichtiges Prinzip, weil es alle Lebewesen im Spiel hält.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.03.2018 23:04
Hallo Skirtedman,

Zitat
Unschön, dass viele keine andere Wahl haben, als ein Schicksal zu ertragen, das wir unseren ärgsten Feinden nicht wünschten.

Ja. Natürlich ist das unschön und fies und keinem zu wünschen.

Aber um im Kinobeispiel zu bleiben: Warum gehen Menschen in Katastrophen- oder Horrorfilme? Sie haben Angst, sie erschrecken sich, es passieren schlimme Dinge - alles negative Erfahrungen. Und nach dem Kino?
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 02.03.2018 23:35
Liebe Freunde,

ich finde es klasse, wie hier aus der konkreten Frage, wie man die Blicke der Leute aushalten kann, zu ganz fundamentalen religiösen, spirituellen, philosophischen Fragen kamen: Was ist Freiheit? Wie frei sind wir Menschen? Was kommt nach dem Tod? Was ist der Mensch?

Das sind ganz zentrale, existentielle Fragen, und wir haben es in diesem Thread geschafft, darüber zu diskutieren, und zwar aus ganz verschiedenen Perspekitiven, mit ganz verschiedenen Vorverständnissen, mit ganz verschiedenen Fundamenten, auf denen wir unsere Lebensmotivationen aufbauen, und dabei friedlich, respektvoll, ja freundschaftlich zu bleiben und miteinander umzugehen.

Chapeau Euch allen!

LG!
Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: JJSW am 03.03.2018 06:26
Liebe Freunde,

ich finde es klasse, wie hier aus der konkreten Frage, wie man die Blicke der Leute aushalten kann, zu ganz fundamentalen religiösen, spirituellen, philosophischen Fragen kamen: Was ist Freiheit? Wie frei sind wir Menschen? Was kommt nach dem Tod? Was ist der Mensch?

Das sind ganz zentrale, existentielle Fragen, und wir haben es in diesem Thread geschafft, darüber zu diskutieren, und zwar aus ganz verschiedenen Perspekitiven, mit ganz verschiedenen Vorverständnissen, mit ganz verschiedenen Fundamenten, auf denen wir unsere Lebensmotivationen aufbauen, und dabei friedlich, respektvoll, ja freundschaftlich zu bleiben und miteinander umzugehen.

Chapeau Euch allen!

LG!
Micha

Hallo Leute
Vielen Dank für diese interessante philosophische Gesprächsrunde. Habe es interessiert verfolgt und am Besten gefiel mir der respektvolle, friedliche Umgang. Früher sind solche Diskussionen immer ausgeartet.

Auch wenn mir leider die Zeit und manchmal auch diese rechten Worte fehlen, mich hier einzubringen, so habe ich doch interessiert mitgelesen.

Also wie ich immer vermutete, die Blicke der anderen sind total unwichtig. Es sind nur Gefangene in ihrer eingeschränkten Vorstellungswelt.
Es gibt viel Wichtigeres, über das sich zu sprechen lohnt.

Und doch gibt es manchmal draußen jemand der ein Gespräch sucht und damit einen ersten Schritt über seine Grenzen wagt.

Vielen Dank an Euch und freundliches Weiterdiskutieren.

(Puuh, das war nicht leicht diesen Text mit meinem Smartphone einzugeben)

Grüßle
Jürgen


Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 03.03.2018 11:57
...und wir haben es in diesem Thread geschafft, darüber zu diskutieren, und zwar aus ganz verschiedenen Perspekitiven, mit ganz verschiedenen Vorverständnissen, mit ganz verschiedenen Fundamenten, ...

...und genau das spiegelt die Realität da draussen vor unserer Haustür ab, was da passiert. Die Leute sind da draussen mit offenen Augen - und das ist Selbstschutz, um den Säbelzahntiger rechtzeitg zu erkennen oder den bösen Keulenschwinger, der plötzlich einem die Keule aufs werte Haupt schlagen könnte, oder Sympathieträger Z zu entdecken, mit dem man gemeinsam Säbelzahn und Keule (Stichworte "gut" und "böse") entgegenen könnte... Wir blicken nicht nur, um uns zu orientieren, sondern vor allem, dass uns, was uns antreibt, es bestmöglichst gelingt und wir dabei keinen Schaden nehmen.

Deswegen ist Blicken so wichtig, sei es im Kaufhaus oder im Straßencafé oder im vollen Bus, wo man fast nichts anderes außer Blicken kann.

Wir müssen Blicke ertragen, nicht zuletzt weil auch wir blicken müssen. Und wenn uns etwas Wunderlich vorkommt, dann blicken wir genauer hin. Das sind normale Prozesse, das müssen wir auch anderen gestatten. Das ist aber kein Grund, sich zu verstecken.

Wer mich oft genug gesehen hat, der wundert sich auch nicht mehr so wie beim ersten Mal.

Zitat
...darüber zu diskutieren, und zwar aus ganz verschiedenen Perspekitiven...

Genau, lieber Micha, Du schreibst es: aus verschiedenen Perspektiven. In diesem Wort steckt der Blick ja schon drin. Asu ganz verschiedenen Blickwinkeln werden wir beäugt. Und das nicht nur optisch-mathematisch, sondern auch mit den unterschiedlichsten mentalen Blickwinkeln, Interpretationen.

Und vielleicht ist es auch gut, dass nicht jeder so tickt wie wir. Oder so aussieht, wie wir. Oder so rumläuft wie wir. Und doch eint uns mehr als wir uns von allen unterscheiden. Das ist die geheime Botschaft hinter jedem Blick.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: cephalus am 03.03.2018 13:19
"Faszinierend..." um es mit Spocks Worten zu sagen!

Ein bisschen kommen mir die verschiedenen Sichtweisen der Welt, aus der Perspektive der einzelnen Teilnehmer, wie die Erlebnisse auf einer interstellaren Reise vor.

Vom Menschen der unfrei ist, bis zum Menschen, der selbst für die Situation seiner Geburt die Verantwortung trägt, die Trennung oder auch die Einheit von Geist und Körper usw.
Am meisten fasziniert mich, dass manche von Euch, mit denen ich mich in einem Bereich auf der Ebene einer gemeinsamen Sichtweise wähne, in anderen Bereichen diametral entgegengesetzte Ansichten haben.

Und irgendwie fällt mir auf, dass seit dem Ende meines Studiums auch die persönlichen philosophischen Dispute ein Ende gefunden haben  :'(

Ein schöner Ersatz hier, auch wenn es nicht direkt mit dem Oberthema zu tun hat.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 03.03.2018 19:37
Perspektivebewusstsein ist eine wichtige Sache, für die ich auch meine Studierenden sensibilisieren möchte. Meine Vorstellung dabei ist die, dass man bei Urteilen über andere sich dessen bewusst ist, dass kein Urteil perspektivefrei ist, und jede Perspektive ihre Geschichte, ihr Woher und ihren Ort hat.

Wenn wir hier in manchen Dingen so unterschiedlich denken, dann sollten wir uns auch bewusst sein, dass niemand von uns das alles wissen kann. Was waren wir vor unserer Geburt bzw Zeugung? Was werden wir sein nach unserm Tod? Was sind wir zwischen Zeugung/Geburt und Tod? Die dritte Frage scheint vergelichsweise einfach zu beantworten, aber ist sie das wirklich?

Ich werde da letztlich ganz bescheiden und demütig vor den großen Rätseln des Lebens. Und ich weiß, jede Antwort, die ich finde, ist relativ, perspektiveabhängig und vorläufig.

LG!
Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Morle am 03.03.2018 20:56
Ich kann mich Michas und Jürgens Worten nur anschließen, diese Gesprächsrunde war auch aus meiner Sicht allererste Sahne (auch wenn ich nicht inhaltlich mitdiskutieren konnte, nicht auf diesem Niveau)! Insbesondere bei Wolfgangs (skirtedman) Beitrag Nr. 24 unter Bezugnahme auf Nr. 14 gestehe ich, hat mir der Kopf geraucht. Aber das Wichtigste ist: ich habe sehr viele Denkanstöße bekommen und die Beiträge werden mich sicher noch eine Weile beschäftigen.

Vielen, herzlichen Dank an Euch kluge Köpfe für das Erzeugen einer solchen inhaltlich äußerst lehrreichen Diskussion, die stets geprägt war von gegenseitigem Respekt!
Vertrackt ist nur, dass – wie ich annehme – die Menschen im Allgemeinen und ich im Besonderen eine recht unverschämte Erwartungshaltung an den Tag legen. Daher bin ich begierig auf die nächste, phantastische Runde, von der ich sehr viel mitnehmen kann. Bis dahin „begnüge“ ich mich mit der „Sternstunde Philosophie“ des Schweizer Fernsehens, sonntags vierzehntäglich gegen 9.00/9.15 Uhr in 3Sat zu verfolgen. Manche von Euch hätten es verdient, dorthin eingeladen zu werden!

Da ich im Übrigen das Meckern nicht ganz sein lassen kann, nur ein Hinweis am Rande, weil mich die z. T. hirnrissigen Auswüchse des Bemühens um geschlechtergerechte Sprache mittlerweile auf die Palme bringen:
Lieber Micha, Du sprachst in Deinem Beitrag Nr. 38 von Deinen Studierenden. Das ist für mich ein Beispiel des Übertreibens des Bemühens um geschlechtergerechte Sprache, sofern – und das, meine ich, ist so – die Grammatik zu sehr strapaziert wird. Was ich meine, ist in einem Artikel aus der Süddeutschen viel besser dargelegt, hier der Link:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/gleichberechtigung-im-studium-studenten-aeh-aeh-studierende-1.2355340 (http://www.sueddeutsche.de/bildung/gleichberechtigung-im-studium-studenten-aeh-aeh-studierende-1.2355340)

Du bist mir doch hoffentlich nicht böse wegen meiner Erbsenzählerei?

Viele Grüße an Euch und nochmals herzlichen Dank für Eure Gedanken, die Ihr dargelegt habt,
Morle
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 03.03.2018 23:49
Ich kann mich Michas und Jürgens Worten nur anschließen, diese Gesprächsrunde war auch aus meiner Sicht allererste Sahne (auch wenn ich nicht inhaltlich mitdiskutieren konnte, nicht auf diesem Niveau)! Insbesondere bei Wolfgangs (skirtedman) Beitrag Nr. 24 unter Bezugnahme auf Nr. 14 gestehe ich, hat mir der Kopf geraucht. Aber das Wichtigste ist: ich habe sehr viele Denkanstöße bekommen und die Beiträge werden mich sicher noch eine Weile beschäftigen.

Vielen, herzlichen Dank an Euch kluge Köpfe für das Erzeugen einer solchen inhaltlich äußerst lehrreichen Diskussion, die stets geprägt war von gegenseitigem Respekt!
Vertrackt ist nur, dass – wie ich annehme – die Menschen im Allgemeinen und ich im Besonderen eine recht unverschämte Erwartungshaltung an den Tag legen. Daher bin ich begierig auf die nächste, phantastische Runde, von der ich sehr viel mitnehmen kann. Bis dahin „begnüge“ ich mich mit der „Sternstunde Philosophie“ des Schweizer Fernsehens, sonntags vierzehntäglich gegen 9.00/9.15 Uhr in 3Sat zu verfolgen. Manche von Euch hätten es verdient, dorthin eingeladen zu werden!

Da ich im Übrigen das Meckern nicht ganz sein lassen kann, nur ein Hinweis am Rande, weil mich die z. T. hirnrissigen Auswüchse des Bemühens um geschlechtergerechte Sprache mittlerweile auf die Palme bringen:
Lieber Micha, Du sprachst in Deinem Beitrag Nr. 38 von Deinen Studierenden. Das ist für mich ein Beispiel des Übertreibens des Bemühens um geschlechtergerechte Sprache, sofern – und das, meine ich, ist so – die Grammatik zu sehr strapaziert wird. Was ich meine, ist in einem Artikel aus der Süddeutschen viel besser dargelegt, hier der Link:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/gleichberechtigung-im-studium-studenten-aeh-aeh-studierende-1.2355340 (http://www.sueddeutsche.de/bildung/gleichberechtigung-im-studium-studenten-aeh-aeh-studierende-1.2355340)

Du bist mir doch hoffentlich nicht böse wegen meiner Erbsenzählerei?

Viele Grüße an Euch und nochmals herzlichen Dank für Eure Gedanken, die Ihr dargelegt habt,
Morle

Lieber Morle,

erwarte nicht zu viel, aber schön, dass Dir die Lektüre was gebracht hat.

In Bezug auf die Sprache: Ja, es mag sein, dass Partizipien wie "Studierende" einigen Leuten nicht gefallen. Nur von "Studenten" zu sprechen, gefällt auch einigen Leuten nicht. Also egal, welche Form wir wählen: Es gefällt einigen Leuten nicht.

Jetzt frage ich, warum es den Leuten nicht gefällt, wenn man eine Form statt einer anderen wählt. Meinem Verständnis nach, sind die Menschen gegen die Partizipien oder gegen andere genderneutrale Begriffe, die entweder für ein Primat des Männlichen sind, oder die an gewohnten Sprachregeln festhalten wollen, weil es ihrem Verständnis von Grammatik- oder Orthographieregeln entspricht. Für genderneutrale Formulirungen sind die Menschen, die ihre eigene Genderidentät dadurch mehr berücksichtigt und respektiert (wobei beide Wörter eigentlich identisch sind) fühlen. Das sind nicht nur Frauen, sondern auch all die Menschen, die sich weder als Mann, noch als Frau fühlen.

Ich für meinen Teil bewerte dabei das Interesse der zweiten Gruppe als höher als das der ersten und identifiziere mich mehr mit dieser Gruppe. Ich schrieb vor Jahren mal eine Rundmail an meine Kolleginnen und Kollegen und verwendete nur die männliche Form, worauf eine Kollegin antwortete mit der Anrede: "Liebe Michaela". Das hat mir nichts ausgemacht, das ist ein schöner Name, aber die Nachricht war: "Ich bin nicht Dein Kollege, sondern Deine Kollegin und möchte so auch angesprochen werden." Warum sollte ich das nicht respektieren?

"Miauende" ist zwar lustig gemeint, aber "Katze" ist wie "Mensch" ein Artbegriff und nunmal weiblich, sich aufteilend in Kätzin" und "Kater", so wie sich das grammatisch männliche "Hund" in "Hündin" und "Rüde", das gram. neutrale "Pferd" in "Stute" und "Hengst" aufteilt. Und wir, Männer, Frauen und alle anderen sind "Menschen", was grammatisch nun mal männlich ist.

Man könnte natürlich auch eine Mail mit "Liebe Menschen" beginnen!
Ansonsten verwende ich das sog. Gendergap gerne: Student*innen, Freund*innen, Kolleg*innen. Obwohl es so schön nicht aussieht. 

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 04.03.2018 09:08
Hallo!

Im Grunde ist alles ganz einfach...

Leben ist Schwingung, Das Herz schwingt, die Zellen schwingen, der ganze Körper schwingt. Der Mensch ist ein Elektromagnetisches bzw Elektrochemisches Wesen. Wenn das alles nicht mehr schwingt ist man Tod.

Leben bedeutet für mich das Umwandeln und Umsetzen von Energie. Für all meiner Aktivitäten brauch ich Energie. Ich kann Energie selber Umwandeln, oder Energie erhalten z.b. von einem Lächeln eines Menschen.

Alles was ich mache beeinflusst mich. Ich kann nichts tun ohne dass mich nichts beeinflusst. Jeder Tag verändert meinen Körper. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede körperliche und geistige Aktivität hat direkten Einfluss auf den Aufbau meines Körpers. Alles was da draußen ist beeinflusst mich. Die Sonne, die Wolken. Tag und Nacht, Stadt und Land, Berg und Tal.

Ich kann jeden Tag 8 Stunden im Büro sitzen, ich kann mich dabei aber nicht der Wirkung dieser 8 Stunden auf meinen Körper entziehen.
Ich kann jeden Tag 8 Stunden auf dem Bau arbeiten, kann mich dabei aber nicht der Wirkung dieser 8 Stunden auf meinen Körper entziehen.
Wenn nun Wissenschaftler herausfinden das solche Belastungen nicht Gesund sind, muss ich immer lächeln...lächeln wie wir uns immer wieder perfekt selbst belügen. Da will man auf der einen Seite Gesund sein, auf der anderen Seite ist dann aber die Wirtschaft, die Firma, der Staat und die Gesellschaft wichtiger. Hier Greifen seit Anbeginn der Zeit die selben Physikalischen Gesetze, wie sie es immer tun werden.

Wir achten darauf dass wir gesund Essen... wer achtet aber darauf nur gesunde Gedanken zu denken?... wer achtet darauf gesunde Gefühle zu Leben? Wenn ich heute einen Tag lang Fernsehe, habe ich so unglaublich viele Negative Gedanken und Gefühle, also Schwingungen aufgesaugt, dass mich die Umwandlung dieser Energie sehr viel Energie kostet.

Wir wundern uns über den Zustand der Welt, aber komischerweise nicht darüber dass man den Menschen genau diesen Zustand vorsetzt. Das Umbringen eines Menschen, dass danach eine guter den bösen bestraft ist inzwischen wohl Gesellschaftlich anerkannt...Komisch dabei sind dann immer wieder die Reaktionen der Menschen bei Tragödien...Weil, wir haben das Monster ja selbst erschaffen...

All diese Dinge kann ich fühlen, jede dieser Schwingungen kann ich empfangen und danach begreifen. Wenn ich verstehen kann welche Auswirkung eine Schwingung hat kann ich sie Annehmen oder Ablehnen. Ich bin also keiner dieser Schwingungen ausgesetzt wenn ich das nicht möchte. Ich bin also immer der eigene Herr über mich, wenn ich mir das zugestehe.

Darüber Nachdenken ist etwas Langwieriges und sehr sehr träge... Fühlen ob etwas richtig oder falsch für mich ist, kann man  innerhalb kürzester zeit.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 04.03.2018 10:49
Let's swing, baby!  :)

Man kann sich übrigens auch im Fersehen Sendungen raussuchen, die positive Gedanken und Gefühle fördern.
Aber ein Beispiel für die negativen Schwingungen ist der Serie "Bad Banks", die derzeit im ZDF läuft. Na ja, der Name der Serie verrät es ja auch schon.


Manchmal, schlafe ich abends im Bett beim Lesen ein und wache etwas später wieder auf, und bemerke, dass ich das Einschlafen und das Sclafen gar nicht wahrgenommen habe. Dann stelle ich mir vor, dass so das Sterben und das Totsein sein könnte, nur eben ohne Wiederaufwachen hinterher.
Schöner finde ich aber die Vorstellung, dass es eine Fortexistenz in irgendeiner, am besten angenehmen, Form gibt. Klar, dieser Wunsch kann auch als Teil des Überlebenswillens interpretiert werden. In den Religionen werden verschiedene Modelle solcher Fortexistenzen gelehrt, sei es in rein geistiger Form als Seele, Bewusstsein, Atman usw., sei es in einem jenseitigen Zustand oder Ort, sei es als körperliche Wiedergeburt auf der Erde oder in einer anderen Welt, sei es als körperliche Auferstehung am Ende der Zeiten usw. usf. Allein, der an den heutigen Wissenschaften geschulte Verstand findet keine Beweise dafür, die ihn zufrieden stellen könnten. Andererseits wissen wir auch, wie beschränkt unser Verstand und unsere Wissenschaften sind. Es kann also durchaus etwas geben, das beides übersteigt.

Manchmal sitze ich in der Meditation, achte auf meinen Atem, meine Gedanken, meine Gefühle und lasse alles, was aufkommt, wieder los. Alle Gedanken und Gefühle, mit denen ich mich sonst identifiziere, beaobachte ich distanziert und lasse sie wieder los. Die Bilder, die dabei entstehen, kommen mir vor wie Phantasien oder Kinobilder. Wenn ich aus der Meditation aufstehe, tauche ich wieder in sie ein, nehme sie für wirklich und wichtig. Aber ich weiß, sie sind Vorstellungen. Aber sind sie nur Vorstellungen oder auch Vorstellungen?

LG, Micha 
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 04.03.2018 12:43
Im Grunde ist alles ganz einfach...
Ja.

Zitat
Leben ist Schwingung, Das Herz schwingt, die Zellen schwingen, der ganze Körper schwingt. Der Mensch ist ein Elektromagnetisches bzw Elektrochemisches Wesen. Wenn das alles nicht mehr schwingt ist man Tod.
Falsch. Alle Deiner Teile (ich beschränke mich mal auf die physischen Teile Deiner Selbst, sofern es noch andere Teile gibt) schwingen auch noch nach Deinem Ableben weiter. Nur halt nicht mehr im versuchten (ich nenne es mal) Gleichklang aller Teile nach dem zuvor noch bestehenden Prinzip, die übergeordnete Einheit zu erhalten. Das gemeinsame Ziel geht verloren. Auch die Einheit als Zelle geht jeder Zelle verloren und das zuvor in ihr herrschende Wirkungsgefüge.
Aber die physischen Bestandteile, jedes einzelne Atom, schwingt weiter und agiert weiter (wie es agieren muss).

Zitat
Leben bedeutet für mich das Umwandeln und Umsetzen von Energie.
Falsch. Ein Stein gehört nicht zu dem, was wir in unserem engen Sinne von Leben verstehen. Ein Stein, nur mal um eines von unzähligen Beispielen heranzuziehen, dieser Stein in der frühen Morgensonne z.B. empfängt die Sonnenstrahlen, strahlt sie weiter und doch behält er einen Teil der Sonnenstrahlen ( =Energie) für sich. Denn er wird warm. Er wandelt Energie um.

Zitat
Alles was ich mache beeinflusst mich. Ich kann nichts tun ohne dass mich nichts beeinflusst. Jeder Tag verändert meinen
Körper. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede körperliche und geistige Aktivität hat direkten Einfluss auf den Aufbau meines Körpers. Alles was da draußen ist beeinflusst mich. Die Sonne, die Wolken. Tag und Nacht, Stadt und Land, Berg und Tal.
Völlig richtig. Auch alles andere, was in Deinem Beitrag von Dir noch kommt, ist ziemlich vollkommen richtig.

Bitte entschuldige mein harsches Falsch! Ich hätte auch schreiben können: In meinem Verständnis sehe ich das anders.

Auch Du siehst manches anders, vermutlich meinst Du mit Energie nicht die selbe Energie wie ich im obigen Traktat. Und eine Schwingung ist für Dich eher wohl, sagen wir mal, eine Idee. Oder das, was in Teilen der Wissenschaft inzwischen als Mem bezeichnet wird, eine Art Informationseinheit, eine Art DNA einer Nachricht, einer Aussage, einer gedachten Bezugsbildung. Wenn dem so ist, dann haben wir auch wieder ein schönes Beispiel, wie Selbes oder Gleiches aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedliche Formen annehmen kann. Wie alles im Leben. Und davor. Und erst danach.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 04.03.2018 12:56
Und wir, Männer, Frauen und alle anderen sind "Menschen", was grammatisch nun mal männlich ist.

Hallo Micha, ich zitiere nur stellvertretend für viele andere Passagen des obigen Beitrags nur mal diesen einen Satz.

Was allen Beteiligten an solch einer Genderdiskussion aus dem Bewusstsein entglitten zu sein scheint, ist für mich die Tatsache, dass z.B. "der Mensch" im Plural "die Menschen" wird (ja, das hast Du in Deinem Satz richtig gemacht), und auch z.B. "der Mann" im Plural zu "die Männer" wird. Wie ungerecht ist denn unsere altüberlieferte Sprache, wenn sie ungegendert bereits freiwillig "Menchen" oder "Männern" den weiblichen Artikel zuschreibt? Müsste sich nicht jede "die Frau" geehrt fühlen, dass "der Mann", sobald er gepaart oder zu mehreren, ge"die"t wird, feminisiert wird?

Seit ich ungefähr 15 bin, musste ich mich in der ungegenderten Sprache immer wieder mit "Sie" anreden lassen. Ist am Ende das der Grund, weshalb ich Röcke trage?
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: DesigualHarry am 04.03.2018 14:15
Hallo!

Lieber Skirtdeman:

Da bin ich wohl einer der wenigen der einen Stein auch als etwas lebendiges sieht. Laut meiner Auffassung aber in einer sehr, sehr langsamen Schwingung. Ein Stein ist also sozusagen auch am Leben. Hingegen sehe ich einen Körper der nach dem Tod in den Verwesungszustand übergeht allmählich als Leblos an, zumindest in einem Zustand der nichts mehr mit den Schwingungsformen gemeinsam hat, die sie das ganze mal im Körper eines Menschen gewesen sind. Die einzelnen Atome ändern meiner Auffassung nach ihre ursprüngliche Schwingungsform, die ja ohne dem ganzen Körper so jetzt nicht mehr gebraucht werden. Einzelne Knochen, Staub und Asche eines Körpers, da gebe ich dir Recht lieber Skirtdeman, schwingen auch noch weiter, aber nicht mehr in der gleichen Schwingung. Eins so Verwester Körper ist nach meiner Auffassung nicht mehr mit dem Zuordenbar den es mal dargestellt hat. Der Körper in diesem Zustand ist also Tod, weil die Originalen Schwingungen nicht mehr da sind.

P.S.

Mit Schwingung verstehe ich eher die Musikalische Form einer Schwingung, also z.b. eine Sinusschwingung. Ich bin mit Synthesizern groß geworden, mein Wissen über Schwingung  habe ich mir über den Umweg eines analogen Synthesizers angeeignet. Ich höre also vor allem Schwingungen. Aber auch sehen kann ich Unterschiedliche Schwingungen sehr gut, wie z.b. der Vergleich analoger Röhrenmonitor versus neuem Laptop.
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 04.03.2018 19:06
Und wir, Männer, Frauen und alle anderen sind "Menschen", was grammatisch nun mal männlich ist.

Hallo Micha, ich zitiere nur stellvertretend für viele andere Passagen des obigen Beitrags nur mal diesen einen Satz.

Was allen Beteiligten an solch einer Genderdiskussion aus dem Bewusstsein entglitten zu sein scheint, ist für mich die Tatsache, dass z.B. "der Mensch" im Plural "die Menschen" wird (ja, das hast Du in Deinem Satz richtig gemacht), und auch z.B. "der Mann" im Plural zu "die Männer" wird. Wie ungerecht ist denn unsere altüberlieferte Sprache, wenn sie ungegendert bereits freiwillig "Menchen" oder "Männern" den weiblichen Artikel zuschreibt? Müsste sich nicht jede "die Frau" geehrt fühlen, dass "der Mann", sobald er gepaart oder zu mehreren, ge"die"t wird, feminisiert wird?

Seit ich ungefähr 15 bin, musste ich mich in der ungegenderten Sprache immer wieder mit "Sie" anreden lassen. Ist am Ende das der Grund, weshalb ich Röcke trage?

Lieber Wolfgang,

ich muss sagen, ich bin nicht Philologe genug, um zu erklären, ob die gleichklingenden Wörter "die" als fem. sg. und "die" als "allg. plural) voneinander abstammen oder nicht. Entsprechendes gilt für das "sie" als fem. sg. und das "Sie" als allg. höfliche Anrede. Ich weiß es nicht.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 04.03.2018 19:11
Hallo!

Lieber Skirtdeman:

Da bin ich wohl einer der wenigen der einen Stein auch als etwas lebendiges sieht. Laut meiner Auffassung aber in einer sehr, sehr langsamen Schwingung. Ein Stein ist also sozusagen auch am Leben. Hingegen sehe ich einen Körper der nach dem Tod in den Verwesungszustand übergeht allmählich als Leblos an, zumindest in einem Zustand der nichts mehr mit den Schwingungsformen gemeinsam hat, die sie das ganze mal im Körper eines Menschen gewesen sind. Die einzelnen Atome ändern meiner Auffassung nach ihre ursprüngliche Schwingungsform, die ja ohne dem ganzen Körper so jetzt nicht mehr gebraucht werden. Einzelne Knochen, Staub und Asche eines Körpers, da gebe ich dir Recht lieber Skirtdeman, schwingen auch noch weiter, aber nicht mehr in der gleichen Schwingung. Eins so Verwester Körper ist nach meiner Auffassung nicht mehr mit dem Zuordenbar den es mal dargestellt hat. Der Körper in diesem Zustand ist also Tod, weil die Originalen Schwingungen nicht mehr da sind.

P.S.

Mit Schwingung verstehe ich eher die Musikalische Form einer Schwingung, also z.b. eine Sinusschwingung. Ich bin mit Synthesizern groß geworden, mein Wissen über Schwingung  habe ich mir über den Umweg eines analogen Synthesizers angeeignet. Ich höre also vor allem Schwingungen. Aber auch sehen kann ich Unterschiedliche Schwingungen sehr gut, wie z.b. der Vergleich analoger Röhrenmonitor versus neuem Laptop.

Lieber Harry,

nach der mir bekannten naturwissenschaftlichen Definition von Leben ist ein eigenständiger Stoffwechsel, sowie eine Vermehrung durch Nachkommen nötig, um ein Lebewesen als solches zu bezeichnen. Weil ersteres beim Virus so nicht gegeben ist, sind sich die Biologen nicht einig, ob sie es als Lebewesen bezeichnen sollen. Steine dagegen werden von keinem Biologen als Lebewesen bezeichnet, denn er existiert rein passiv, hat keinen Stoffwechsel und vermehrt sich nicht, sondern wird durch die Erosion oder geologische Kräfte allmählich abgebaut oder verformt. Nicht wenige Steine waren aber mal Lebewesen, so die Kalksteine. Es wäre unlogisch, ein gerade gestorbenes und verwesendes Lebewesen als tot, ein vor Jahrmillionen gestorbenes und zu Stein gewordenes Lebewesen als lebendig zu bezeichnen.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Peter am 04.03.2018 23:16
Da bin ich wohl einer der wenigen der einen Stein auch als etwas lebendiges sieht. ...

...Es wäre unlogisch, ein gerade gestorbenes und verwesendes Lebewesen als tot, ein vor Jahrmillionen gestorbenes und zu Stein gewordenes Lebewesen als lebendig zu bezeichnen.

logisch, -unlogisch...  :-\

Bei ihm schreibst du dir eher die Finger wund, als dass er von seinen Theorien abweicht. Er schiebt einfach immer neue Definitionen hinterher...  ::)

Steine leben, Originalschwingungen, Lächeln als Energiequelle, -mir ist das zu hoch...  ::)

LG

Peter
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 05.03.2018 01:11
Bei ihm schreibst du dir eher die Finger wund, als dass er von seinen Theorien abweicht.

Aber, aber! Wer möchte denn, dass jemand seine Theorien aufgibt? Zwar ist jeder bestrebt, seine eigene Sichtweise der Dinge möglichst irgendwie auch anderen mitzuteilen und vllt. auch davon zu überzeugen, ich denke aber nicht, dass das unbedingt mittels Forum zu leisten ist.

Ein Austausch über die verschiedenen Sichtweisen ist doch interessant. Alleine die Denkansätze, wie man sich seine Welt zu erklären versuchen kann, ist spannend.

Noch viel spannender finde ich, wie wir selbstverständliche Worte mit zum Teil ganz unterschiedlichen Bedeutungen belegen und dennoch am Ende fast das selbe wieder damit meinen.

Logisch, unlogisch... Unterscheidungen, die mir in meinen Überlegungen schon sehr wichtig sind - nach meiner Logik. Wenn jemand andere Logiken verwendet und damit prima zurecht kommt, dann ist das doch wunderbar!
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Skirtedman am 05.03.2018 01:24
Laut meiner Auffassung ... sehe ich einen Körper der nach dem Tod in den Verwesungszustand übergeht allmählich als Leblos an, zumindest in einem Zustand der nichts mehr mit den Schwingungsformen gemeinsam hat, die sie das ganze mal im Körper eines Menschen gewesen sind. ... Der Körper in diesem Zustand ist also Tod, weil die Originalen Schwingungen nicht mehr da sind.

Alle Deiner Teile ... schwingen auch noch nach Deinem Ableben weiter. Nur halt nicht mehr im versuchten (ich nenne es mal) Gleichklang aller Teile nach dem zuvor noch bestehenden Prinzip, die übergeordnete Einheit zu erhalten. Das gemeinsame Ziel geht verloren. Auch die Einheit als Zelle geht jeder Zelle verloren und das zuvor in ihr herrschende Wirkungsgefüge.

Lieber Harry,

wir beide nutzen andere Beschreibungen und doch meinen wir das Selbe. Und mit "Gleichklang" in meinen Worten schwingt schon ein bisschen Harry mit... ;)
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: MAS am 05.03.2018 07:40
Guten Morgen zusammen!

Selbstverständlich sind die Wörter eben doch nicht, sondern oft mehrdeutig. "Leben" z.B. muss ja nicht im Sinne unserer wissenschaftlichen Biologie verwendet werden. Bei "Leben nach dem Tod" ist das ja auch nicht der Fall. Wenn ich also nachfrage, wie sich Harrys Lebensbegriff zum biologischen verhält, dann nicht, um Harrys als falsch darzustellen, wenn er nicht mit dem biologischen übereinstimmt, sondern um ihn besser zu verstehen. Natürlich kann es dann sein, dass ich feststelle, dass ich mit Harry in diesem oder jenem nicht übereinstimme oder mit sonst wem hier, aber auch dann sind unsere Ansichten eben verschieden, was nicht unbedingt bedeuten muss, dass die eine richtig und die andere falsch ist.

Allerdings ist Kommunikation auch nicht einfach, wenn die Gesprächspartner die verwendeten Wörter unterschiedlich definieren. Dann redet man aneinander vorbei. Das gilt es zu vermeiden. Und deswegen frage ich nach.

LG, Micha
Titel: Re: Für alle. die Blicke anderer Leute nicht aushalten
Beitrag von: Lars am 05.03.2018 22:37
Bei ihm schreibst du dir eher die Finger wund, als dass er von seinen Theorien abweicht ...

Hallo Peter,
 
falls Du die obige Aussage auf Harry beziehst: Warum sollte jemand von seinen "Theorien", die er selber erfahren hat und die einfach das natürlichste auf der Welt sind, abweichen??
Es ist schwer zu vermitteln ... ich habe es mittlerweile aufgegeben ... jeder muß es einfach für sich selbst erfahren.
Und ich schrub es schonmal in einem anderen Beitrag: Ein erster Schritt wäre es, den Medienkonsum zurückzufahren, die eigene Wahrnehmung hochzufahren und zu sehen, was dann passiert ... Es kann mächtig wehtun, wenn man mit der Wahrheit konfrontiert wird, aber es gibt kein Zurück mehr ... :)