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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: q-rocker am 06.03.2013 13:17

Titel: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: q-rocker am 06.03.2013 13:17
Hallo zusammen,

ich lese hier im Forum immer wieder Berichte, die ein wenig darauf abzielen, dass einzelne den Rock wirklich so weit etablieren möchten, dass er als normal angesehen wird. Und oft mache ich mir die Gedanken dazu gerade, wenn ich im Rock draußen unterwegs bin und überlege mir, was wohl genau die anderen dazu leiten könnte, uns nicht als Exoten und anstößig anzusehen.

Es ist tatsächlich kein Problem so rumzulaufen, aber es ist auch nicht so, dass unsere Umwelt das als normal ansieht. Vielmehr wird da teil mehr, teils weniger heimlich hingestarrt und hintenrum wird viel gemurmelt. Und in allem ist es ab und an nahe am Spießrutenlauf.

Die Treffen, die hier verabredet werden klingen zwar nett, aber mein Problem damit ist, dass uns die Leute oft mit Homosexualität verbinden. und dann sind Gruppen von Männern an sich eher kontraproduktiv. Ich glaube, dass wir dann bei vielen als so eine Art Schwulenklub angesehen werden. Und die Bereitschaft uns anzusprechen wird durch den Auftritt als Gruppe eher geringer. Also das bringt eher wenig, kann aber dem Einzelnen den Weg nach draußen erleichtern.

Ich bin sicher, dass lokale Häufungen der Rocker viel mehr bringen. Wenn in einer Stadt wie Karlsruhe 5 rumlaufen, dann sieht die der "Normalo" vielleicht alle 2 Jahre einmal. Aber wenn es an einem sonnigen Tag plötzlich 50 in der Innenstadt hat und die alle für sich oder bestenfalls i ganz kleinen Gruppen und idealerweise sogar noch mit einer Frau unterwegs sind, dann ist das Stigma Schwul nicht mehr so sehr naheliegend. Und es wirkt nicht so exotisch. Also wäre eine Organisation von Flashmobbs vielleicht das richtige. Alle kommen an einem Samstag in einer Stadt einkaufen. Oder trinken einen Kaffee und laufen dann durch die City.

Und das an 5 oder mehr Tagen im Frühjahr. Im Sommer dann eine andere Stadt und im Herbst eine dritte. Regional recht weit auseinander. Und idealerweise nicht gerade Köln, weil da die Assoziation schwul doch eher mal näher liegt. Münster, Koblenz, Aachen, Hannover, Freiburg, Hamburg und so was. Immer Städte die regional ein großes Einzugsgebiet haben und Touristen anlocken. Eine Stadt mitten im Pott ist weniger geeignet, das wirkt nur lokal.

Dann treffen ganz normale Leute an einem Tag plötzlich mehrmals auf Rockträger (und dazu ganz normale und nicht Gruppen) und der Status Exot fällt. Und dann womöglich noch später in einer anderen Stadt das gleiche. Und wenn man das seinen Bekannten erzählt, haben die am Besten das gleiche ganz woanders auch schon erlebt.

Ich denke, das kann ein Umdenken bewirken. Und ganz besonders gibt es sicherlich in jeder Stadt dutzende heimliche Rockträger. Vielleicht traut sich dann einer oder ein paar raus. Das wäre ein guter Anfang.

wir sind hier insgesamt über 580 schreibende Mitglieder, davon ein paar wenige Frauen. Also sollte man doch im Umkreis von 100km um Stuttgart 50 Mann finden, die am 2. Samstag in Mai in Stuttgart den tag im Rock verbringen. Gerne mit Frau und Familie. 

Und am selben Wochenende vielleicht noch in Münster, Koblenz, Hannover und Hamburg.

Und dann kann es doch vielleicht gelingen, das alle 3-6 Wochen zu wiederholen. Oder eben in wechselnden Städten. Und wenn irgendwer sich opfert für ein Interview dann findet sich sicherlich ein Sender, der  über eine "zufällige Begegnung" berichtet, das kann man ganz sicher arrangieren.

So hat man die Laute mit dem Thema auf eine sanfte Weise in Kontakt gebracht und abends kommt dann noch was darüber auf RTL oder Sat1. Und es kann auch der letzte hören, das da nicht Schule Ihr Coming-Out feiern, sondern dass wir die Mode verändern wollen.

ich bin sicher, das würde sehr viel bewirken. Und es würde ganz vielen mut machen. Und es würde vielleicht unser Forum ein wenig Public machen, so dass Gesinnungsfreunde uns finden und mit machen können.

Frei nach dem Motto:  es passiert nix Gutes, es sei denn, man tut es.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: jashi am 06.03.2013 16:22
Ein super Text von q-rocker, danke ;
Nur so kann es klappen den Rock am Mann  allmählich alltäglich zu machen. Einzig in Sachen privat Sender bin ich sehr vorsichtig..   Vielmehr muss dazu nicht gesagt werden, oder doch ? ;
 Es ist zwar für viele (mich eingeschlossen), auch wegen der bei q-rocker den genannten Gründen nicht ganz einfach, berockt durch die Gegend zu laufen, hab ich aber einen Tag an dem ich mich gut fühle, geht es zumindest leichter oder sogar gut als an einem Tag an dem ich nicht gut drauf bin. Und ja, ich hab nicht jeden Tag  Bock auf Rock, ziehe beides gerne an wann ich eben Lust dazu hab, nur hindert mich ein Teil meines Hirns sowie die gefühlte Wahrnehmung der Blicke anderer oft daran einen Rock anzuziehen.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: henri am 06.03.2013 17:00
Hallo q-rocker, hallo alle
Ich finde diesen Text sehr gut. Vor allem folgenden Abschnitt:



Die Treffen, die hier verabredet werden klingen zwar nett, aber mein Problem damit ist, dass uns die Leute oft mit Homosexualität verbinden. und dann sind Gruppen von Männern an sich eher kontraproduktiv. Ich glaube, dass wir dann bei vielen als so eine Art Schwulenklub angesehen werden. Und die Bereitschaft uns anzusprechen wird durch den Auftritt als Gruppe eher geringer. Also das bringt eher wenig, kann aber dem Einzelnen den Weg nach draußen erleichtern.



Damit bin ich völlig gleicher Meinung!

Ich bin zwar auch an verschiedenen Treffen gewesen, aber mit der Zeit eigentlich nur, um Kollegen zu treffen, nicht wegen des Rockes!
In meinem Nest, wo ich wohne (etwas über 6000 Einw.) bin ich sehr viel im Rock umhergelaufen, mit Frau oder auch ohne. Bewirkt hat das zwar nichts. Ich bin immer noch der Einzigste!! Im Sommer haben alle Männer (und auch Frauen) in den langen Jeans geschmort  :(.

Gruss
heinz

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Seravajan am 06.03.2013 19:30
Ich denke, es liegt an den für Normalos "negativen" Aspekten (schwul, weiblich usw.) des Rockes. Wenn die mittels gezieltem Marketing bekämpft werden können, wird es sicher mehr geben. zB "Mann im Rock ist voll cool statt schwul!"

Es ist effektiv so, dass bei Männerrocktreffen viel mehr Frauen anwesend sein müssten, um dem "Schwulenclub" eine klare Absage erteilen zu können.

Auch die Sache von dem Mann mit seinem 5-järigen Sohn, das international für Furore gesorgt hatte, war beste Werbung für dire Männerrockszene.

Dass viele Männer Weicheier sind und Angst vor Neuem haben, sehen wir zur Genüge.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Brezel am 06.03.2013 21:13
Die Idee ist gut , nur leider schon älter!
Ich hatte vor einigen Jahren dazu auch schon einmal aufgerufen. Ohne erfolg.
Es ist auch immer schwierig eine Rock'er treffen zu organisieren. Henri  und Seravajan können da auch ein Liedchen von Singen. Wenn nicht Karli das Zepter in die Hand nimmt wird meist nicht's draus,
Soviel zum tatsächlichen zusammenhalt der Rockenden Männer.
Leider!
Zudem sind wie (ebenfalls Leider) oft sehr weit zerstreut. Ausser Seravajan der quasi gleich um die Ecke Wohnt und Henri bei dem die Anreise OK ist.
Zudem kommt, dass die Anzahl der registrierten Mitglieder nicht gleich, der Anzahl der Männer die sich trauen Röcke zu tragen, ist. Die paar Frauen selbstverständlich ausgenommen, da wir vor Jahren schon einmal darüber Diskutierten, ob nicht der eine oder andere, sich hier angemeldet haben um sich über unsere Bilder lustig zu machen. Schon alleine die menge der Schreiberlinge ist gering - von den Trollen die gelegentlich auftauchen Abgesehen.

Gruß
Brezel

 
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 06.03.2013 23:25
Brezel ist eigentlich nichts hinzuzufügen:
- es sind wenige Leute im Forum bezogen, auf die Gesellschaft,
- wenige von diesen gehen tatsächlich im Rock raus,
- die, die es tun sind wenig ambitioniert zu, wie auch immer gearteten „Werbeaktionen“.
- Von der verschwindend geringen Anzahl die dann bleibt hat ein Teil ein Distanz- und der andere Teil ein Zeitproblem.

Grundsätzlich ist das ein guter Gedanke, allerdings sollte man sich vielleicht lieber den Realitäten stellen und versuchen der eigenen Besonderheit und Extravaganz ihre positiven Seiten abzugewinnen und sie zu kultivieren.

Cephalus – ein seit einiger Zeit desillusionierter, aber weitgehend zufriedener Rocker.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: DesigualHarry am 07.03.2013 01:13
Hallo!

Leider sind ja in letzter Zeit von den Angemeldeten Usern hier sehr wenige auch aktiv...Aber die Idee dass man sich in einer Stadt zu einem bestimmten Zeitpunkt unabhängig voneinander aufhält, finde ich eigentlich schon Interessanter als ein eigenes Rockertreffen... Man macht seine Erledigungen und gleichzeitig kann man etwas für den Rock am Mann tun... Bei mir kähme allerdings nur München in Frage, da bin ich ca. 2-3 mal im Jahr... :)
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 07.03.2013 05:11
Auch ich finde die Idee mit gleichzeitig mehr Männern innerhalb einer Stadt/eines Stadtviertels im Rock super. Doch erkenne ich auch die Probleme, die Cephalus skizziert.

Etwas, das jeder im Alltag tun kann, ist so viel wie möglich im Rock unterwegs zu sein. Das hat zwar nicht dieselbe Synergieeffekt, die unterschiedliche Männer im Rock verschaffen könnten, aber immerhin wäre das ein großer Schritt vorwärts, denn, wie Cephalus auch der Meinung ist, „wenige von diesen (die Rockträger) gehen tatsächlich im Rock raus“.   
Der Frühling steht vor der Tür. Das heißt längere Tage. Einfach täglich nach der Arbeit anstatt Shorts in den Rock und hinaus.

Gruß
Gregor

PS. Sollte nicht auch jeder hier Mann genug dazu sein?
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Dieter am 07.03.2013 11:37
Also: es ist ein großer Unterschied, ob man "in einer Horde" oder als Einzelner im Rock unterwegs ist. Ich denke, das sowohl der Aufmerksamkeitswerk (das ist ja gewollt) als auch die Kommentierung durch Passanten (nicht so gewollt) extremer ist.
Wenn ich unterwegs in, reicht die Reaktion von sehr seltenen Anfeindungen über häufiger Irritation bis hin zu seltener Zustimmung. Wobei die Irritationen immer nur recht kurzfristig sind, nach schon recht kurzer Zeit ist der Interessenswert beim einzelnen Zuschauer so stark gesunken, dass man sich vollkommen unbehelligt bewegen kann - so erlebt gerade erst wieder auf meinem Weg von Genf (Autosalon) über den Jura und quer durch Burgund und Luxemburg ins Rheinland. Außer erstaunten Bicken beim Einkaufen, Essen, Tanken gab es keine Reaktionen.  Für mich ist das der beste Weg, die Welt an ungewohnte Kleidungsvorlieben zu gewöhnen. Ob ich das so in einer Gruppe hätte machen wollen? Nein.

Gruß

Dieter
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: minirocker am 07.03.2013 12:39
Hm, irgendwie ist die Motivation zu Treffen in Form eines Flashmobs eher von Angst bestimmt als von
positiven Ambitionen: Aus Angst, in Gruppe als schwul wahrgenommen zu werden. Und falls man sich
dann ueber den Weg laeuft, nur nicht gegenseitig ansprechen...

Gesund klingt das irgendwie nicht. Wenn man das so liest, kommt da eine latent schwulenfeindliche
Einstellung rueber. Aber das wird ja inzwischen wieder salonfaehig...

Minirocker
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Brezel am 07.03.2013 19:25
Also, Es ist gut das q-rocker das Thema abermals anschneidet. Ich wollte ihn nur vor der Depression warnen, dass hier gleich ein Jubel ausbricht.
Es ist hier auch schon mal ein Vorschlag zum gründen eines Vereins nach Französischen Vorbild gefallen.
Es wurde hier mit Vereinsmeierei nieder gemacht.
Ich bis eher selten in Stuttgart. Die letztem male war auch kein Rocker zu sehen :'( Kein Wunder Deutsche Männer sind halt Sack Männer - Sack angezogen = Mann  :P  -Daher kommt auch das Sack "o" als Sakko  ::)
Wenn wir nur 0,01% (0,1 Promille)der in Deutschland Wohnenden Männer Rock tragen würden (Draußen)
dann währen 8200 Männer schon das ist eine Unvorstellbare Zahl.

Gruß
Brezel -

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Jos NL am 07.03.2013 19:54
mann sollte wirklich versuchen sich so viel wie möglich als Mann in Rock zeigen.
Ich mache das auch jeden Tag und organisiere zwei mal im Jahr ein Treffen im holländischen Forum.
http://www.rokvoormannen.nl/forum/viewforum.php?f=23 (http://www.rokvoormannen.nl/forum/viewforum.php?f=23)

So wie auch jetzt wieder ein neues Treffen in Rotterdam.
http://www.rokvoormannen.nl/forum/viewtopic.php?f=23&t=2513 (http://www.rokvoormannen.nl/forum/viewtopic.php?f=23&t=2513)

Bei unseren Treffen wollen wir uns so viel wie möglich auf der Straße sehen lassen und trinken unser Glass am liebsten auf einer Terasse, wo vieles los ist.

Ich bin auch zwei mal bei einem Treffen in Deutschland gewesen, leider das da immer nur wenig Männer sind.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: q-rocker am 07.03.2013 22:24
Hm, irgendwie ist die Motivation zu Treffen in Form eines Flashmobs eher von Angst bestimmt als von
positiven Ambitionen: Aus Angst, in Gruppe als schwul wahrgenommen zu werden. Und falls man sich
dann ueber den Weg laeuft, nur nicht gegenseitig ansprechen...

Gesund klingt das irgendwie nicht. Wenn man das so liest, kommt da eine latent schwulenfeindliche
Einstellung rueber. Aber das wird ja inzwischen wieder salonfaehig...

Minirocker

Na da weiß jemand meine Gedanken besser als ich und liegt dabei komplett falsch. Ich hab gar nichts gegen Schwule, da liegst Du komplett daneben und davon steht auch nichts da. Lesen bildet, hätte auch hier geholfen.

Es geht weder um ein zwanghaftes getrennt auftreten, sondern darum, in einer Stadt an einem Tag an ganz verschiedenen Orten in ganz verschiedenen Kombinationen sichtbar zu sein.

Ich weiß aber, dass es für unser Anliegen sehr hilfreich sein kann, die Motivation Rock zu tragen und die sexuelle Neigung komplett zu entkoppeln. Und da Männer im Rock immer schnell als schwul angesehen werden und dann in Gruppen das noch viel eher so ist, kann es eher helfen, wenn wir einzeln oder idealerweise sogar mit Partnerin dort auflaufen. Wenn ich dann wen treffe kann ich Ihn gerne ansprechen und einen Kaffee zusammen trinken oder ein Bier. Nichts spricht dagegen. Und wenn dann 12 Rocker zusammen rumlaufen, bitte gerne. Aber für die Umgebung wirken die wie ein Anblick, also ist das nicht der Weg es normal wirken zu lassen. 12 ganz verschieden einzelne Männer im Rock wirken um Welten mehr. Wer an einem Tag an 20 Stellen ganz verschiedene Männer im Rock trifft wird die Meinung dass das komplett exotisch ist schnell überdenken. Trifft er 20 Rocker zusammen dann hat er einen Club oder eine Gruppe gesehen. Und Männer in Gruppen und alle im Rock, mal ehrlich: über 95% der Umwelt denkt an Schwule.

Das ist nichts mit Vorurteil oder Schwulenphobie, das wird sich denen schlicht einfach als Gedanke aufdrängen.

Und wenn wir den Rock ohne das Stigma Homosexuell salonfähg machen wollen, dann ist das weniger hilfreich.

Schon 3 Begegnungen mit Pärchen, von denen der Mann einen Rock trägt werden viel mehr bewirken.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: hirti am 08.03.2013 08:15
Einfach täglich nach der Arbeit anstatt Shorts in den Rock und hinaus. Gruß Gregor
PS. Sollte nicht auch jeder hier Mann genug dazu sein?

Anscheinend nicht.
Zumindest was mich betrifft. Ich habe es nie geschafft, meine Partnerin für mich im Rock zu begeistern und das wird auch nicht passieren. Zu groß ist die Angst vor der Meinung der anderen und die lässt sich auch nicht wegblasen. So ist es und ich respektiere das.

Das verhindert aber für mich die meiner Meinung nach perfekte Möglichkeit, um den Rock am Mann glaubhaft und werbewirksam zu präsentieren: Indem man sich mit seiner Partnerin zeigt während man einen Rock trägt. Da bedarf es keienr Worte um zu beleben dass das kein Schwulenvergnügen ist sondern dass ein Mann wirklich einen Rock tragen kann ohne impotent zu werden.

So bleibt der Rock bei mir ein Vergnügen für die Zeiten wo ich auswärts bin. Allerdings leiste ich mir anderweitig modische Freiheiten abseits des Jeans-Turnschuhe-Baumwollshirt Standardlooks. So hat meine Umwelt es zumindest mitbekommen dass ein modebegeisterter Mann auch knallige Tücher, Stiefel über der Hose, Krokolederhandschuhe, bunte Hosen und so weiter tragen kann wenn er es zu kombinieren weiß.
Das ist mein kleiner Beitrag zur modischen Freiheit in meinem Umfeld der dem einen oder anderen zeigen könnte dass Mann nicht einmal im Büro immer das tragen muss was alle tragen.

lg, H.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 08.03.2013 09:35
Hallo,

ich stelle mir bei dieser Diskussion gerade die Frage welchen Vorteil es bringt wenn mehr Leute (Männer) an den Rock gewöhnt werden oder einen tragen?

Weiniger Auffälligkeit? Ja, in meinen Augen ein Vorteil, in den Augen anderer aber auch ein Nachteil.

Und sonst? Muß ich mir Gedanken machen was Fremde denken? Ist es für mich relevant? Würden sie überhaupt ihre Ansicht ändern? Könnte ich etwas tun was ich jetzt nicht kann?

Und selbst wenn man einen Punkt mit ja beantworten könnte, bestünde die realistische Chance einer Veränderung während meiner Lebenszeit?


@Minirocker
In unserer Gesellschaft gibt es sicher noch tatsächlich homophobe Ecken.
Schlimmer finde ich aber, dass die die damit eigentlich nichts zu tun haben, so davon beeinflusst werden, dass sie ohne eine persönliche Aversion zu haben trotzdem sehr bemüht sind, nicht damit in Verbindung gebracht zu werden.

"ich habe nichts gegen Schwule, möchte aber keines Falls für einen gehalten werden"

Eine typische Aussage, mMn ehrlich, aber angsterfült von einer difusen, kleinen aber lautstarken Gruppe die sich immer mehr an den Rand der Gesellschaft bewegt.


Cephalus
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 08.03.2013 12:46
Hallo zusammen,

oh weh, von Schwulen abgrenzen!

Was soll denn das? Ist jeder Schwule, der einen Rock trägt, gleich ein Transvestit? Könnte er denn nicht wie hier ach so viele andere auch nur seinen Stil gefunden haben?

Zudem: Was die Leute über mich denken, weiß ich nicht. Entsprechend könnte man mich auch bei einem Flashmob in einer nicht als Schwulenhochburg verdächtigen Stadt für schwul halten. Sogar wenn ich Rock tragend mit meiner Freundin unterwegs bin. Schließlich "weiß man" ja, dass Schwule beste Freundinnen haben, um Schminktipps etc. blablabla auszutauschen.

Aber nun mal zum eigentlichen Thema des Threads:

Eine wesentlich größere Wirksamkeit als Flashmobs haben m.E. Artikels in Zeitschriften oder Beiträge im Fernsehen. Vor allem, weil sich bei solchen Aktionen auch die Argumente Pro-Rock mitteilen lassen. Es ist ja schon etwas anderes, ob man Männer im Rock nur sieht oder ob man hört/sieht/liest, warum sie Rock tragen.

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: q-rocker am 09.03.2013 15:03
Hallo Josef,

die Artikel und Berichte sind ganz sicher das wirksamste. Nur wo sind die?

Das Thema geht der Öffentlichkeit schlicht komplett am A... vorbei und niemand wird darauf aufmerksam, weil es eben nicht präsent ist. Die Präsenz in Form von Flashmobb ist nicht Selbstzweck, sondern eben wie ich ja schrieb ein Vehikel um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, Mehr nicht. Und die Abgrenzung der Motivation ist schlicht deswegen sinnvoll, weil das sonst für niemanden ein neues Thema ist. Also fragt niemand danach. Mal wieder ein paar Schwule, diesmal mit Rock in Köln auf der Straße, na da gähnt ja nicht mal jemand, das wird ignoriert.

Wichtig ist eben, dass der offene Anschein etwas neues ist. Nur dann fragt jemand, was da los ist. Und wenn es genug Leute sind, dann umso eher.

Aber was mich echt fasziniert ist, dass es hier an sich darum gehen sollte, wie man das Thema in die Öffentlichkeit bringt. und die Reaktionen auf diesen Thread sind an sich überwiegend die berühmten Bundesbedenkenträger.

So kann man gratulieren. Wenn das der Spiegel der der echten Motivation der hier am Forum  beteiligten ist, dann verstehe ich, warum das nichts wird.

Nur dann bitte nicht nach Frankreich schauen und sich wundern warum die da was hinbekommen. Ab ins Bad, da im Spiegel sehen wir dann unser größtes Problem unschuldig grinsen.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 10.03.2013 06:23
Einfach täglich nach der Arbeit anstatt Shorts in den Rock und hinaus. Gruß Gregor
PS. Sollte nicht auch jeder hier Mann genug dazu sein?

Anscheinend nicht.
Zumindest was mich betrifft. Ich habe es nie geschafft, meine Partnerin für mich im Rock zu begeistern und das wird auch nicht passieren. Zu groß ist die Angst vor der Meinung der anderen und die lässt sich auch nicht wegblasen. So ist es und ich respektiere das.

Hallo Hirti,

dafür habe ich Verständniss. Ich bin immer der Meinung gewesen, man solle eine gute Ehe oder Beziehung nicht wegen ein Stück Stoffes riskieren.

Aber vielleicht könnte deine Freundin akzeptieren, dass du im Rock gehen könntest, wenn sie nicht mit dabei wäre? Vermutlich weiß sie ja davon, dass du mal Röcke trägst?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 10.03.2013 06:47
Es nützt nicht. Das ist der Eindruck, den man bekommt, wenn man die Beiträge liest. Und in anderen Zusammenhängen geht es hier ähnlich. Jeder Vorschlag zum Neudenken wird abgelehnt. Brauchen wir nicht, geht nicht, nützt nichts, oder er wird einfach totgeschweigt. 13 Mitglieder haben hier teilgenommen. Nur 13. Höchstens 3-4 sind positiv, wenn auch nicht ohne Einwände.

Ginge nun alles super, könnte man sagen, dass es keine Gründe zum Neudenken gäbe. Aber es geht ja nicht super, nicht mal nur gut.
Da, denke ich, sind die HEJ-Leute in Frankreich, und auch die Holländer viel aktiver und vielleicht noch dazu erfolgreicher.  

Lass mich ein wenig provozieren:

Gibt es bei den Mitgliedern hier eine Begegnungsangst? Will man in der realen Welt nicht mit anderen konfrontiert oder verglichen werden, die sich so kleiden, wie man im Kopf, in seiner virtuellen Welt, gerne selbst ginge?

Wagt man sich, auf der individuellen Ebene, nicht hinaus, weil man befürchtet/mit sich selbst weiß, es gehe doch nicht?

Ich hoffe, dass es zu meinen Hypothesen ein ehrliches Nein geben kann. Aber ganz sicher fühle ich mich leider nicht.  
  
Für mich habe ich, wie es allen bekannt sein sollte, den Kilt als Lösung gewählt. Er lässt sich realisieren. Er wird von meiner Umwelt, von meiner Frau inklusive, akzeptiert – ohne vielleicht auch von allen ganz verständlich zu sein.

Nicht so exotisch, werden einige vielleicht sagen, aber mir doch ein täglich realisierbarer Rock.

Gruß
Gregor  
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: DesigualHarry am 10.03.2013 10:29
Hallo!

Diese Begegnungsangst von der du da sprichst Gregor, ist meiner Meinung nach heute sowieso unter allen Menschen vorhanden. Den Satz "was hast denn du heute an" hört nicht nur der Mann im Rock. Wir haben uns mit der Globalisation eben auch mit der Kleidung globalisiert. Facebook oder Blogs sind keine Ideenentwickler, sondern weltweite Globalisierungsmaschinen. Wenn man sich heute mal ein Modemagazin kauft, sieht man alle bekannte Stile Buntgemixt, aber wirklich neues?

Meiner Meinung nach ist es der Wunsch zu sich selber zu stehen, wenn man sich als Mann hier anmeldet. Es muß vielleicht nicht unbedingt  ein Rock sein, sondern vielmehr was eigenes zu machen. Wir sind aber erst am Anfang dieses Umdenken. Wir können uns heute alles leisten was man sich für Geld kaufen kann, und trotzdem ist einer der größten Wünsche der Menschen Glücklichsein...Ganz genau Glücklichsein! Wenn ich mir aber mit allem Geld der Welt Glück nicht kaufen kann, woher soll es dann kommen?

Glücklichsein kann nur von innen kommen. Wenn ich etwas mache was ich gerne mache bin ich glücklich. Wenn ich etwas mache was mir von der Gesellschaft "aufgedrängt" wird, lebe ich im Zwang und kann nicht glücklich sein. Mensch sein bedeutet Individuell zu sein. Was sollen wir sonst mit unserem Gehirn machen? Wozu ein eigenes Bewusstsein, wenn doch die Gesellschaft für uns denkt? Nein, das Leben als Mensch kann nur durch Leben der Individualität glücklich werden...

Wir sind heute aber erst am Anfang dieser Entwicklung. Erst so langsam Erwachen diese Gedanken in den Menschen. Und deswegen ist mein Beitrag zu diesem Umdenken nicht so sehr " seht her auch Männer können Röcke tragen" sondern " wenn ich der sein kann der ich sein mag, dann kannst du das auch". :)

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: hirti am 10.03.2013 13:46
[Aber vielleicht könnte deine Freundin akzeptieren, dass du im Rock gehen könntest, wenn sie nicht mit dabei wäre? Vermutlich weiß sie ja davon, dass du mal Röcke trägst?

Ja, so weit sind wir gekommen und darüber freue ich mich sehr.
Ich habe mich lange Zeit selber damit beschäftigt ob ich auf den Rock verzichten kann und ob ich das möchte und beide Fragen für mich mit nein beantwortet. So habe ich es auch für fair gehalten, meiner Partnerin das zu erzählen und der Status quo ist "trag es halt wenn du das möchtest, aber eben nur wenn ich nicht dabei bin."

Und das tue ich denn auch und habe auch öfter Gelegenheit dazu. Wenn ich dann dadurch vielleicht wirklich mal jemanden motivieren kann das auch mal zu probieren, weil es vielleicht gar nicht so unmöglich aussieht wie man dachte, dann habe ich meinen Beitrag zum Thema dieses Themas leisten können auch wenn sich selber nicht die unbegrenzte Kleidungsfreiheit genießen kann.
Dabei variiere ich gern mit meinen Outfits. Manchmal sind es welche die öffentlichkeitstauglich und stilsicher sind, andernorts trage ich wieder experimentelle Outfits die für deinen einen einen Volltreffer und für den anderen einen Volltrottel darstellen. Aber so kann ich mich weiterentwickeln und vielleicht denkt sich ja jemand "wenn der Typ da im Lederkleid mit Puffärmeln herumrennen kann, dann könnt ich ja zumindest mal einen Rock probieren?"

lg, H.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 10.03.2013 14:57
Hallo q-rocker,

ich habe das Forum nicht primär als Werbeinstrument verstanden, sondern als Medium des Austauschs untereinander.

Aber was mich echt fasziniert ist, dass es hier an sich darum gehen sollte, wie man das Thema in die Öffentlichkeit bringt.

Währens sich der in Frankreich ansässige Verein HEJ der Werbung und Förderung verschrieben hat, steht hier in einem Fourum, das schlicht ein Kontaktmedium, aber kein Zusammenschluß von Leuten ist, der Zweck
Zitat
Diese Webseite soll allen Interessierten helfen, sich zu informieren und auszutauschen
ist auch niedergeschrieben.

Wenn das nicht Deinen Zielen entspricht, solltest Du vielleicht selbst etwas wie in Frankreich initiieren.

Wenn ich mir den Austausch hier so ansehe und die damit verbundenen persönlichen Entwicklungen, die ohne Bestärkung oder konstruktive Kritik wohl nicht in dieser Form stattgefunden hätten, finde ich das Forum sehr hilfreich, auch wenn für Aktionen wie in Frankreich wenig Begeisterung aufkeimt.

VG
Cephalus

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Ce_Jäger am 11.03.2013 21:14
wie kann man einen Rock salonfähig machen?

- muss man das?

(ich denke nicht, dass der Rock un-salonfähig ist)

---

[...]
Gesund klingt das irgendwie nicht. Wenn man das so liest, kommt da eine latent schwulenfeindliche
Einstellung rueber. Aber das wird ja inzwischen wieder salonfaehig...

Minirocker
wenn eine "so-bin-ich-nicht"-haltung "latent ~feindlich" ist - dann bin ich wohl latent ~feindlich?

(ich sehe mich nicht als Feind von irgendwem)

--------------

zurück zum Thema.
Das wohl beste ist, die anderen nicht überreden zu wollen.
geniesst doch einfach das Rocktragen, ohne fast schon verbissen vom anderen erwarten das gleiche zu tun.

obwohl es natürlich schade ist, dass so viele Menschen nicht den Genuss des Rocktragens erfahren werden ;)

gruß
Ce.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: conne am 11.03.2013 22:11
Tja, wie? Indem man einfach so oft es geht einen Rock trägt.

Gruß
Conne
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 12.03.2013 15:57
Hallo Q

Hallo Josef,

die Artikel und Berichte sind ganz sicher das wirksamste. Nur wo sind die?

da -> http://www.rockmode.de/index.php?board=14.0 (http://www.rockmode.de/index.php?board=14.0)

Und dann gibt es auch noch zwei, die, da nicht online erschienen, hier nicht verlinkt sind. Die habe ich geschrieben. Und da sieht man mich im Rock ;-)

Zitat
Das Thema geht der Öffentlichkeit schlicht komplett am A... vorbei und niemand wird darauf aufmerksam, weil es eben nicht präsent ist. Die Präsenz in Form von Flashmobb ist nicht Selbstzweck, sondern eben wie ich ja schrieb ein Vehikel um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, Mehr nicht. Und die Abgrenzung der Motivation ist schlicht deswegen sinnvoll, weil das sonst für niemanden ein neues Thema ist. Also fragt niemand danach. Mal wieder ein paar Schwule, diesmal mit Rock in Köln auf der Straße, na da gähnt ja nicht mal jemand, das wird ignoriert.

aber woher sollen die Flashmob Betrachter wissen, dass die Rockträger nicht schwul sind? Sollen die T-Shirts mit der Aufschrift "Ich bin nicht auf keinen Fall unter keinen Umständen auch wenn es so aussieht schwul!"? Ich glaube nämlich nicht so recht daran, dass die Öffentlichkeit die Flashmober fragen wird, ob sie den Rock nun tragen, weil sie schwul sind oder weil sie voll die Mode-Checker sind oder Röcke einfach nur cooler/kühler finden als Hosen!

Zitat
Wichtig ist eben, dass der offene Anschein etwas neues ist. Nur dann fragt jemand, was da los ist. Und wenn es genug Leute sind, dann umso eher.

Dann organisiere so 'n Flashmob und schreib nachher im Forum, mit wie vielen Leuten du und die anderen ins Gespräch gekommen bist/sind.

Zitat
Aber was mich echt fasziniert ist, dass es hier an sich darum gehen sollte, wie man das Thema in die Öffentlichkeit bringt. und die Reaktionen auf diesen Thread sind an sich überwiegend die berühmten Bundesbedenkenträger.

Meine - selektive - Wahrnehmung ist die: Trage ich einen Rock, spricht mich so gut wie niemand an. Schreibe ich einen Artikel, spreche ich die Leute direkt an. Mit anderen Worten: Ja, ich halte Flashmobs für nicht zielführend. Warum soll ich also für so etwas irgend wo hin fahren, wo es nicht schwulenverdächtig ist, einen Rock zu tragen, wenn ich es vor der Haustür doch schon genau so gut kann? Ich schrecke auch nicht davor zurück, in Köln Rock zu tragen. Wenn mich da dann wer für schwul hält, so what.


Zitat
So kann man gratulieren. Wenn das der Spiegel der der echten Motivation der hier am Forum  beteiligten ist, dann verstehe ich, warum das nichts wird.

Ich bin hier, um mich mit anderen Rockträgern vorurteilsfrei auszutauschen, nicht um den Rock am Mann salonfähig zu machen.

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 13.03.2013 05:29
Ich bin hier, um mich mit anderen Rockträgern vorurteilsfrei auszutauschen, nicht um den Rock am Mann salonfähig zu machen.

Hallo Josef,

ich respektiere deinen Standpunkt, aber du wirst sicher zugeben, dass es uns leichter wäre, wenn Rock am Mannn als mehr "Normales" betrachtet wurde.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Asterix am 13.03.2013 11:46
Ich bin hier, um mich mit anderen Rockträgern vorurteilsfrei auszutauschen, nicht um den Rock am Mann salonfähig zu machen.

Hallo Josef,

ich respektiere deinen Standpunkt, aber du wirst sicher zugeben, dass es uns leichter wäre, wenn Rock am Mannn als mehr "Normales" betrachtet wurde.

Gruß
Gregor

Ja, sicher, es wäre leichter.

Allerdings hängt es von der Stärke jedes Einzelnen hier ab, ob er sich von der "Gesellschaft" verbiegen lässt oder authentisch bleibt, ob mit oder ohne Rock....

Alles Gute!

VG, Asterix
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 13.03.2013 13:05
Hallo Gregor,

Ich bin hier, um mich mit anderen Rockträgern vorurteilsfrei auszutauschen, nicht um den Rock am Mann salonfähig zu machen.

Hallo Josef,

ich respektiere deinen Standpunkt, aber du wirst sicher zugeben, dass es uns leichter wäre, wenn Rock am Mannn als mehr "Normales" betrachtet wurde.

Gruß
Gregor

a) hier im Forum kann ich mich vorurteilsfrei zum Thema austauschen.

b) draußen trage ich Rock, um zu zeigen, dass das normal ist.

Ich kann mir natürlich auch hier die Finger wundschreiben, um zu zeigen, dass Rock tragen normal ist, aber wir sind hier doch weitestgehend unter uns bzw. Neugierigen, die sich informieren wollen."Wir" wissen, das Röcke am Mann "normal" sind. Und für Neugierige ist doch hier längst alles gesagt, alle Für und Wider finden sich im Forum. Weitere  Überzeugungsarbeit scheint mir da sehr wiederkäuerisch  ;)

Mit b) erreiche ich hingegen ein völlig anderes Publikum.

Und mit c) = Artikel zum Thema natürlich ebenfalls.

Viele Grüße
Josef

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 13.03.2013 17:40
"Wir" wissen, das Röcke am Mann "normal" sind. Und für Neugierige ist doch hier längst alles gesagt, alle Für und Wider finden sich im Forum. Weitere  Überzeugungsarbeit scheint mir da sehr wiederkäuerisch ;)

Hallo Josef,

wenn ich q-rocker richtig verstanden habe, ging es ihm nicht darum, Forenmitglieder und Besucher zu überzeugen, dass uns Röcke normal sind, sondern mehr Akzeptanz vom Umfeld zu bekommen, und wie das nun auch möglich sein sollte.
Und genau anderen sind Männer im Rock nicht sehr normal, denn zur Normalitat gehört wohl auch eine gewisse Verbreitung, und die fehlt uns, oder siehtst du es anders?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: q-rocker am 13.03.2013 22:33
Hallo Gregor,

genau das meine ich. Hier ist nichts sinnvolles Neues zu erreichen, dazu ist genug hier geschrieben. Wer hier schon reinschaut muss nicht mehr erfahren.

Und @Josef:  Die weiter oben verlinkten Presseberichte sind allesamt wahlweise aus Dänemark, Frankreich oder England. Da ist grad einmal ein Beitrag über einen Crossdressing-Fan und einen Vater mit Sohn. Und das war es dann. Schlechtes Argument, wenn da nix kommt.

Berichte über Männer im Rock im ganz normalen Alltag finde ich da nicht. Wo also soll die Segen bringende Wirkung dann sein?

Wenn wir wirklich in der Version etwas für die öffentliche Wahrnehmung machen, dann wird es unsere Enkel noch nicht weiter gebracht haben.

Und ich sehe dieses Forum auch als Medium um unser Anliegen in der öffentlichen Wahrnehmung salonfähig zu machen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendwen missionieren möchte. Soll jeder tragen was er will. Aber wenn jemand Rock tragen möchte, dann wird es viel einfacher, wenn die Blicke, die Bemerkungen und die gelegentlichen Anfeindungen ausblieben. Und die gibt es nun mal. Und ich bin sicher, dass eine Wahrnehmung der Öffentlichkeit sehr viel ausmacht. Je mehr wir auftreten und nicht negativ wahrgenommen werden, umso weniger reagiert überhaupt jemand.

Wenn das kein Zeil für uns alle wäre, was dann? Einfach nur hier palavern ist mir zu wenig, dann darf das Forum gerne schließen.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 14.03.2013 11:39
hallo Gregor,

"Wir" wissen, das Röcke am Mann "normal" sind. Und für Neugierige ist doch hier längst alles gesagt, alle Für und Wider finden sich im Forum. Weitere  Überzeugungsarbeit scheint mir da sehr wiederkäuerisch ;)

Hallo Josef,

wenn ich q-rocker richtig verstanden habe, ging es ihm nicht darum, Forenmitglieder und Besucher zu überzeugen, dass uns Röcke normal sind, sondern mehr Akzeptanz vom Umfeld zu bekommen, und wie das nun auch möglich sein sollte.
Und genau anderen sind Männer im Rock nicht sehr normal, denn zur Normalitat gehört wohl auch eine gewisse Verbreitung, und die fehlt uns, oder siehtst du es anders?

Gruß
Gregor

q-rocker schrieb in einem Posting: "Aber was mich echt fasziniert ist, dass es hier an sich darum gehen sollte, wie man das Thema in die Öffentlichkeit bringt. und die Reaktionen auf diesen Thread sind an sich überwiegend die berühmten Bundesbedenkenträger."

"hier" habe ich als Forum verstanden, also habe ich meine Motivation erklärt, hier im Forum zu schreiben.

Und zur Normalität. Wo würdest du die Grenze ansiedeln hinsichtlich "ausreichende Verbreitung = Normailität", also wie viel Prozent der Männer müssten Rock tragen, um den Rock am Mann als "normal" zu betrachten?

Für mich ist Normalität nicht an Zahlen gebunden, sondern an der Einstellung. Dass es immer ein gewisses Maß an Ablehnung geben wird, liegt in der Natur des Menschen. Aber wenn es im Großen und Ganzen kein Problem ist, sich als Mann im Rock draußen zu bewegen, ist Rock tragen wohl schon jetzt so unnormal nicht (zumindest nehme ich das so wahr).

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 14.03.2013 11:56
Hallo q-rocker

Hallo Gregor,

genau das meine ich. Hier ist nichts sinnvolles Neues zu erreichen, dazu ist genug hier geschrieben. Wer hier schon reinschaut muss nicht mehr erfahren.

Und @Josef:  Die weiter oben verlinkten Presseberichte sind allesamt wahlweise aus Dänemark, Frankreich oder England. Da ist grad einmal ein Beitrag über einen Crossdressing-Fan und einen Vater mit Sohn. Und das war es dann. Schlechtes Argument, wenn da nix kommt.

Das stimmt nicht. Sie sind nicht "allesamt" aus Dänemarkt, Frankreich etc., sondern eben auch aus Deutschland.

Zitat
Berichte über Männer im Rock im ganz normalen Alltag finde ich da nicht. Wo also soll die Segen bringende Wirkung dann sein?

http://www.rockmode.de/index.php?topic=4147.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=4147.0)

Zitat
Wenn wir wirklich in der Version etwas für die öffentliche Wahrnehmung machen, dann wird es unsere Enkel noch nicht weiter gebracht haben.

Wir hatten vor geraumer Zeit hier bereits eine ähnliche Diskussion. Mein Vorschlag war, ein periodisch erscheinendes Magazin (als pdf) zu erstellen. Das hätte ich dann mangels Mitstreiter alleine machen müssen. Das ist mir aber definitiv zu viel Arbeit. Also belasse ich es seitdem bei Einzelartikeln für den Printbereich.

Zitat
Und ich sehe dieses Forum auch als Medium um unser Anliegen in der öffentlichen Wahrnehmung salonfähig zu machen.

Du siehst es so, ich sehe es anders. ;)


Zitat
Das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendwen missionieren möchte. Soll jeder tragen was er will. Aber wenn jemand Rock tragen möchte, dann wird es viel einfacher, wenn die Blicke, die Bemerkungen und die gelegentlichen Anfeindungen ausblieben. Und die gibt es nun mal. Und ich bin sicher, dass eine Wahrnehmung der Öffentlichkeit sehr viel ausmacht. Je mehr wir auftreten und nicht negativ wahrgenommen werden, umso weniger reagiert überhaupt jemand.

Schau, ich trete im Rock auf. Ich werde also in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Bei mir im Städtchen und auch in den anderen Städten, in denen ich im Rock unterwegs bin. Dazu schreibe ich dann und wann über mich als Mann im Rock. Auch das wird wahrgenommen.

Was soll ich denn noch tun? Durch Deutschland reisen, um mit anderen Rockern deinen Flashmob durchzuziehen? Also mal eben schnell Kohle für 'ne Zugfahrkarte ausgeben, für eine Übernachtung. Um was? Um andernorts das zu tun, was ich bereits vor meiner Haustür tue?

Zitat
Wenn das kein Zeil für uns alle wäre, was dann? Einfach nur hier palavern ist mir zu wenig, dann darf das Forum gerne schließen.

der letzte Satz ist wirklich goldig! Weil dir "palavern" zu wenig ist, darf das Forum gerne schließen?  :o

Viele Grüße
Josef

Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 14.03.2013 15:31
Hallo Josef,

ich brauche, wie du, keine exakten Prozentzahlen, auch kann ich dir keine geben. Nur fühle ich mich sicher, dass es nicht normal ist, oder als normal betrachtet wird, dass ein Mann im Rock oder Kilt geht.

Wenn man nicht jeden Tag, oder gar nur einmal der Woche oder einmal im Monat einen Mann im Rock sehen kann, wie viel man auch unterwegs ist, und wie viel man auch versucht, einen zu erblicken, dann ist es nicht normal.
Ich sage damit NICHT, dass ein Mann im Rock nicht normal ist, nur dass der Begriff, Mann im Rock so selten vorkommt, dass es von der Gesellschaft nicht als normal aufgefasst werden kann.

Bist du im Zweifel, dann einfach zwanzig oder hundert zufällige Personen fragen, ob es, ihrer Meinung nach, normal sei, als Mann im Rock zu gehen. Um Bias zu entgehen, solltest du natürlich nicht selbst im Rock gekleidet sein.
Selbst bei hundert Personen würde es mich sehr überraschen, falls du einen Handvoll JA bekommen würdest.

Aber ich werde dir natürlich nicht verbieten (kann auch nicht), es doch für normal zu halten. So sind wir ja so verschieden.
  
Gruß
Gregor
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 18.03.2013 10:51
Hallo Gregor,

Hallo Josef,

ich brauche, wie du, keine exakten Prozentzahlen, auch kann ich dir keine geben. Nur fühle ich mich sicher, dass es nicht normal ist, oder als normal betrachtet wird, dass ein Mann im Rock oder Kilt geht.

Wenn man nicht jeden Tag, oder gar nur einmal der Woche oder einmal im Monat einen Mann im Rock sehen kann, wie viel man auch unterwegs ist, und wie viel man auch versucht, einen zu erblicken, dann ist es nicht normal.
Ich sage damit NICHT, dass ein Mann im Rock nicht normal ist, nur dass der Begriff, Mann im Rock so selten vorkommt, dass es von der Gesellschaft nicht als normal aufgefasst werden kann.

Bist du im Zweifel, dann einfach zwanzig oder hundert zufällige Personen fragen, ob es, ihrer Meinung nach, normal sei, als Mann im Rock zu gehen. Um Bias zu entgehen, solltest du natürlich nicht selbst im Rock gekleidet sein.
Selbst bei hundert Personen würde es mich sehr überraschen, falls du einen Handvoll JA bekommen würdest.

Aber ich werde dir natürlich nicht verbieten (kann auch nicht), es doch für normal zu halten. So sind wir ja so verschieden.
  
Gruß
Gregor


ich schrieb nicht, dass Männer im Rock normal sind, ich schrieb, dass sie so unnormal nicht sind. Und um das wahrzunehmen, brauche ich keine Befragung  ;) Die Reaktionen auf mich im Rock sind nur in den seltensten Fällen in welcher Weise auch immer "aufgeregt". Dass nichts desto trotz Männer im Rock nicht zum "normalen Straßenbild" gehören, weiß ich. Aber wenn ich ich Einstellungen als Maßstab für Normalität nehme, dann geht es nicht um die Zahl der Männer, die im Rock auf den Straßen sichtbar sind. Es geht um das, was den Leuten durch den Kopf geht, die solche Männer sehen. Was das ist, das weiß ich natürlich nicht. Aber ich sehe und höre, wie sie reagieren und was sie sagen. Und da ist in 95% der Fälle nix. Mit anderen Worten: Den Leuten scheint es egal zu sein, dass ich Rock trage.

Und "egal" ist für mich auch ein Zeichen für Normalität. Es stört halt die allermeisten nicht, wie ich mich kleide.

Nehmen wir hingegen die Gesamtzahl derer, die sich "anders" kleiden, als Maßstab für Normalität, dann wird es echt kompliziert, denn in Sachen Kleidung gibt es viele "Minderheiten". Die Frau, die werktags im Petticoatkleidchen unterwegs ist zum Beispiel ... Kleider für Frauen werden ja als "normal" wahrgenommen, aber samt Petticoat fernab einer Fifties-Fete?

Dass ein Mann im Rock gesellschaftlich eher als Tabubruch wahrgenommen wird, als eine Frau, die sich im Stil einer lange vergangenen Zeit kleidet, das weiß ich. Aber dennoch: Die Masse derer, die sich wie-auch-immer-kleiden, halte ich für kein geeignetes Kriterium für "Normalität". Denn das würde unter'm Strich ja auch bedeuten, dass Homosexualität nicht normal ist (denn es sind ja "nur" 10% der Gesamtbevölkerung homosexuell), dass BDSM nicht normal ist (denn es sind ja "nur" 10% der Gesamtbevölkerung von dieser Art Sexualität begeistert) und, und, und ...

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 18.03.2013 14:04
Hallo Josef,

ich denke, wir reden einfach einander ein bisschen vorbei. Für mich hat „normal“ und „nicht normal“ mit Verbreitung (in der Gesellschaft) zu tun. Du dagegen, scheint es mir, bringst auch Reaktionen mit hinein, also keine Reaktionen = nicht so unnormal.

Für mich wäre es leichter, wenn 10% aller Männer sich zum Rock bekannten. Ja, mit nur zwei Prozent würde ich fast jubeln, besonders wenn sie auch in den Straßen zu sehen waren.  

Übrigens denke ich auch, dass Schwule heute, wo es sie offiziell um die 10% gibt, besser leben als, sagen wir, vor 20-30 Jahren, wo es vermutlich höchstens 1-3 Prozent „waren“. Damals kam es wohl auch nur selten zu Reaktionen, aber normal war es doch nicht. Mit 10% aber schon viel mehr.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Gisbert am 18.03.2013 16:52
Dazu sehe ich nur einen sinnvollen Weg. Nicht lange herumdiskutieren sondern Rock tragen  wann immer es geht !.

Mfg Gisbert
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Saari am 18.03.2013 18:42
Schließe mich Gisbert voll an.
Nur am Anfang hat man noch ein unbestimmtes Gefühl, später wird es völlig normal.
Saari
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Josef am 19.03.2013 14:40
Hallo Gregor,

Hallo Josef,

ich denke, wir reden einfach einander ein bisschen vorbei. Für mich hat „normal“ und „nicht normal“ mit Verbreitung (in der Gesellschaft) zu tun. Du dagegen, scheint es mir, bringst auch Reaktionen mit hinein, also keine Reaktionen = nicht so unnormal.

wir reden nicht aneinander vorbei, wir beleuchten nur die unterschiedlichen Zugänge zum "Problem"  8)

Zitat
Für mich wäre es leichter, wenn 10% aller Männer sich zum Rock bekannten. Ja, mit nur zwei Prozent würde ich fast jubeln, besonders wenn sie auch in den Straßen zu sehen waren.

Ich würde auch jubeln  :)

Zitat
Übrigens denke ich auch, dass Schwule heute, wo es sie offiziell um die 10% gibt, besser leben als, sagen wir, vor 20-30 Jahren, wo es vermutlich höchstens 1-3 Prozent „waren“. Damals kam es wohl auch nur selten zu Reaktionen, aber normal war es doch nicht. Mit 10% aber schon viel mehr.

und wie haben sie das geschafft? Doch wohl nur zum geringen Anteil durch Flashmobs (bzw. den CSD). Quer durch die Medien wurden Schwule "normalisiert". Und das ist gut so.  ;)

Viele Grüße
Josef
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: glx am 13.04.2013 22:44
Zitat
Übrigens denke ich auch, dass Schwule heute, wo es sie offiziell um die 10% gibt, besser leben als, sagen wir, vor 20-30 Jahren, wo es vermutlich höchstens 1-3 Prozent „waren“. Damals kam es wohl auch nur selten zu Reaktionen, aber normal war es doch nicht. Mit 10% aber schon viel mehr.

und wie haben sie das geschafft? Doch wohl nur zum geringen Anteil durch Flashmobs (bzw. den CSD). Quer durch die Medien wurden Schwule "normalisiert". Und das ist gut so.  ;)

Und wie kommt man in die medien? Indem man präsenz zeigt. Ich habe in meinen Leben nicht mal  5 Beiträge über Männer im Rock in den Medien gesehen die ich nicht speziell gesucht hatte, oder mir per Link empfohen wurden.

Daher muss zuerst eine gewisse präsenz hergestellt werden. Daher ist es eben doch nötig eine hohe anzahl an Rockträgern zu "simmunlieren".

Und es hat auch keiner gesagt dass man für Flashmobs durch ganz Deutschland reisen muss. Ich wohne z.B. in erreichbarer nähe zu Karlsruhe, Stuttgart, Heilbronn und den Rhein-Neckar-Raum. Würde ich rechtzeitig wissen dass in einer der genannten Gebiete eine aktion stattfinden soll dann wäre ich durchaus gewillt daran teil zu nehmen.
In Karlsruhe gibt es min 5 Rockträger die ich mal so auf der Straße gesehen habe (kontakt habe ich aber zu keinen), würden die sich alle gleichzeitig in der Innenstadt versammeln und villeicht noch welche von außerhalb dazustoßen dann hätte man durchaus eine höhere anzahl.
Titel: Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cryptoman am 06.06.2013 15:47
Zitat
Dass ein Mann im Rock gesellschaftlich eher als Tabubruch wahrgenommen wird, als eine Frau, die sich im Stil einer lange vergangenen Zeit kleidet, das weiß ich. Aber dennoch: Die Masse derer, die sich wie-auch-immer-kleiden, halte ich für kein geeignetes Kriterium für "Normalität". Denn das würde unter'm Strich ja auch bedeuten, dass Homosexualität nicht normal ist (denn es sind ja "nur" 10% der Gesamtbevölkerung homosexuell), dass BDSM nicht normal ist (denn es sind ja "nur" 10% der Gesamtbevölkerung von dieser Art Sexualität begeistert) und, und, und ...

Wenn Homosexualität normal wäre, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Einerseits hat dieser Ausdruck einen stark normativen Charakter, anderseits einen stark deskriptiven. In Abhängigkeit davon, was man ausdrücken möchte.

Zitat
und wie haben sie das geschafft? Doch wohl nur zum geringen Anteil durch Flashmobs (bzw. den CSD). Quer durch die Medien wurden Schwule "normalisiert". Und das ist gut so.

Der CSD-Karneval hat eher zum Gegenteil beigetragen. Die Abneigung wurde durch eine derartige Provokation eher verstärkt. Zumal die Oponenten die Veranstaltung mitfinanzieren müssen.

Aufklären und nicht die Drag-Queen spielen, sondern ein glaubwürdiger Pionier sein, erhöht die Akzeptanz, missionarischer Eifer vorausgesetzt. 8)
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 05.02.2024 14:07
Seit langer Zeit möchte ich mich zu diesem Thema doch gern mal wieder hier äußern. Ich habe das Forum lange gemieden, weil ich zu Beginn des Öfteren angegangen wurde, dass meine Outfit-Ideen nicht feminin genug seien. Das hat zu Beginn bei mir Zweifel daran ausgelöst, ob ich hier überhaupt richtig bin.

Inzwischen habe ich für mich mit dem Rock am Mann experimentiert.

Ich bin dabei zu der Erkenntnis gelangt, das der Rock beim Mann nur dann zu einer breiteren Akzeptanz in der Öffentlichkeit, und damit auch zu einer Normalität geführt werden kann, wenn er von der Öffentlichkeit als modische und alltagstaugliche Option von Männermode wahrgenommen werden kann und nicht als femininer Stil oder als Verkleidung zur Frau.

Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 05.02.2024 14:30
Seit langer Zeit möchte ich mich zu diesem Thema doch gern mal wieder hier äußern. Ich habe das Forum lange gemieden, weil ich zu Beginn des Öfteren angegangen wurde, dass meine Outfit-Ideen nicht feminin genug seien. Das hat zu Beginn bei mir Zweifel daran ausgelöst, ob ich hier überhaupt richtig bin.

Das kann ich so gut nachempfinden, weil es mir da ähnlich geht. Letztendlich muss man seinen eigenen Stil finden. Das Forum trägt da leider manchmal mehr zur Verunsicherung als zur Unterstützung bei. Da muss man sich lösen und paradoxerweise auch eine Distanz zum Forum entwickeln.

Mir ist es auch wichtig, dass ich meine Kleidung als eigenen, wenn auch außergewöhnlichen Stil empfinde und nicht als Verkleidung. Würde ich wie eine Drag Queen herumlaufen, würde ich mich verkleidet fühlen und es wäre für mich allenfalls etwas für eine Kostümparty. Wenn ich hingegen einen Rock in der Öffentlichkeit anziehe, möchte ich, dass es zumindest in meinen Augen, "alltäglich" und "natürlich" wirkt, selbst wenn andere Rock, Nagellack, rosa, Volant oder sonstiges als "feminin" betrachten.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 05.02.2024 16:14
Dann willkommen zurück, Achrko!

Ich habe gerade nochmal Deine alten Beiträge und die Antworten darauf gelesen, da ich von Deiner Aussage überrascht war. Eigentlich war das Forum früher immer sehr kritisch im Bezug auf feminin wirkende Outfits, kaum andersherum.

Erst in jüngerer Zeit gibt es nach meinem Empfinden eine gewisse Toleranz für Feminineres.

Ich konnte diese Forderung nach Femininität auch nicht als Essenz aus den Antworten herauslesen.
Einzelne wortgewaltige Schreiber, die teilweise nicht mehr im Forum sind,  hatten ihre persönliche Meinung vertreten.

Damals wie heute ist es natürlich schwierig bis unmöglich, gerade als Neuling, der nicht seit Jahren die Hauptschreiber einschätzen kann, eine realistische Einschätzung zu entwickeln und sich nicht abschrecken zu lassen.

Es freut mich, dass Du es zurück geschafft hast.

Ich bin dabei zu der Erkenntnis gelangt, das der Rock beim Mann nur dann zu einer breiteren Akzeptanz in der Öffentlichkeit, und damit auch zu einer Normalität geführt werden kann, wenn er von der Öffentlichkeit als modische und alltagstaugliche Option von Männermode wahrgenommen werden kann und nicht als femininer Stil oder als Verkleidung zur Frau.

Ich habe im allgemeinen ich nicht das Gefühl, dass die Akzeptanz von einzelnen Komponenten abhängt, sondern dass sie sich durch die Stimmigkeit der Gesamtheit von

-Person
-Kleidung
-Situation
-Ort
-Tätigkeit

ergibt.


Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 06.02.2024 11:09

Ich bin dabei zu der Erkenntnis gelangt, das der Rock beim Mann nur dann zu einer breiteren Akzeptanz in der Öffentlichkeit, und damit auch zu einer Normalität geführt werden kann, wenn er von der Öffentlichkeit als modische und alltagstaugliche Option von Männermode wahrgenommen werden kann und nicht als femininer Stil oder als Verkleidung zur Frau.

Hallo AChrKo,

ich bin ganz deiner Meinung.

Auch ich finde übrigens, dass sich das Forum feminisieren lassen hat. Viele, die auf ein männlisches Erscheinungsbild Wert legen, kommen nicht mehr zum Wort
oder haben dem Forum den Rücken gekehrt oder es verlassen, kommt es mir vor.

Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Timper am 06.02.2024 12:22
Weil einige Wort und Bild intensive Mitglieder dem ganzen einen markanten Stempel aufdrücken und ihre Erscheinungsform und ihren Kleidungsstil als wegweisend propagieren. Der mag ihnen gefallen was er auch darf nur ist er eben nicht wegweisend denn außer in diesem Forum geht niemand ihren Weg mit.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JJSW am 06.02.2024 12:25
Salonfähig machen, keine Ahnung aber meine Röcke kann ich tragen, wann und wo ich will.

Alltagsrock

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Ja, etliche der Foristen in diesem Thema hier sind entweder abgemeldet oder haben mehrere Jahre nichts mehr geschrieben.

Seit langer Zeit möchte ich mich zu diesem Thema doch gern mal wieder hier äußern.

Willkommen zurück AChrKo  :)

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: GregorM am 06.02.2024 14:58
Salonfähig machen, keine Ahnung aber meine Röcke kann ich tragen, wann und wo ich will.

Hallo Jürgen,

auch hier bin ich einig. Es ist ja jedem total problemlos, Röcke, Kleider usw. zu tragen. Aber dazu, dass es zur Normalität wird, ist ein langer Weg zu gehen.

Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 06.02.2024 15:32
Wenn der Rock am Mann ganz normal wäre, bräuchten wir dieses Forum hier nicht.

Aber in einen Salon können wir auch heute schon im Rock gehen.
Nicht vielleicht in jeden Saloon im Mittleren Westen der USA.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 06.02.2024 16:17

Ich bin dabei zu der Erkenntnis gelangt, das der Rock beim Mann nur dann zu einer breiteren Akzeptanz in der Öffentlichkeit, und damit auch zu einer Normalität geführt werden kann, wenn er von der Öffentlichkeit als modische und alltagstaugliche Option von Männermode wahrgenommen werden kann und nicht als femininer Stil oder als Verkleidung zur Frau.

Hallo AChrKo,

ich bin ganz deiner Meinung.

Auch ich finde übrigens, dass sich das Forum feminisieren lassen hat. Viele, die auf ein männlisches Erscheinungsbild Wert legen, kommen nicht mehr zum Wort
oder haben dem Forum den Rücken gekehrt oder es verlassen, kommt es mir vor.

Hallo AChrKo, hallo Gregor

das was ich aus Euren Worten meine herauszulesen, ist, dass Ihr mit "männliches Erscheinungsbild" insbesondere die Bekleidung einer Person mit Männerkleidung anseht, die lediglich statt einer Hose einen Rock gewählt hat.

"Männliches Erscheinungsbild" lässt sich durchaus verschiedentlich interpretieren. Ich habe keine Probleme mehr damit, wenn man meinen Stil als feminin bezeichnet oder es direkt mit "Frauenkleidung" benennt. Dennoch trage ich diese Frauenkleidung mit dem Willen, ein männliches Erscheinungsbild damit zu erzeugen.

high4all hat vermutlich noch einmal eine ganz andere Definition von "männliches Erscheinungsbild" als ich.

Männerklamotten + Rock habe ich 30 Jahre lang getragen. Inzwischen habe ich viele Gründe entdeckt, weshalb andere Bekleidung aus der Damenabteilung für mich schön ist und sogar Sinn macht.

Meinen alten Look der 30 Jahre habe ich eher satt, wie man ein altes Sofa satt hat und ein neues kauft, obwohl das alte noch nicht kaputt ist.

Wenn dies eine "Feminisierung" ist, die ich durchlaufen habe, dann ist das eben so. Das heisst aber nicht, dass das jeder auch so machen muss wie ich.

Ansonsten fühle ich mich noch immer ganz Mann - und immer mehr Männer trauen sich mir mitzuteilen, dass sie mich beneiden.

Wer für sich einen anderen Stil als ich bevorzugt, ist doch kein Problem, hier im Forum mitzuwirken. Wenn im Laufe der Jahre viele Nutzer dem Forum leider den Rücken gekehrt haben, so ist das deren Entscheidung - und oftmals sehr viel vielschichtiger als nur z.B. zu grelle Farben.

Wer seinen Stil hier im Forum vermisst, der soll einfach seinen Stil mit Bildern hier ins Forum einbringen - und schon ist das Problem gelöst. Wer das Forum nicht mitgestalten will, der ist eben auf das angewiesen, was andere hier einbringen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JJSW am 06.02.2024 16:24
Wer seinen Stil hier im Forum vermisst, der soll einfach seinen Stil mit Bildern hier ins Forum einbringen - und schon ist das Problem gelöst. Wer das Forum nicht mitgestalten will, der ist eben auf das angewiesen, was andere hier einbringen.

Genau dies habe ich im Forum auch schon mehrmals geschrieben, vergebene Liebesmüh.

Bin auch deswegen schonmal im Forum (schriftlich) angemault worden.

Ich mach mein Ding wie es mir gefällt und fertich 😊

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 06.02.2024 16:27
Ich bin dabei zu der Erkenntnis gelangt, das der Rock beim Mann nur dann zu einer breiteren Akzeptanz in der Öffentlichkeit, und damit auch zu einer Normalität geführt werden kann, wenn er von der Öffentlichkeit als modische und alltagstaugliche Option von Männermode wahrgenommen werden kann und nicht als femininer Stil oder als Verkleidung zur Frau.

Das kann ich so in etwa unterschreiben! Gerade, was den allerletzten Punkt angeht!
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: high4all am 06.02.2024 17:26
Zitat
Viele, die auf ein männlisches Erscheinungsbild Wert legen, kommen nicht mehr zum Wort
oder haben dem Forum den Rücken gekehrt oder es verlassen, kommt es mir vor.

Laut Liste gibt es aktuell 1074 Mitglieder in diesem Forum. Fast alle diese Mitglieder (außer die Gesperrten) haben jederzeit die Möglichkeit, sich durch Wort- und/oder Bildbeiträge einzubringen. Und, wenn sie mögen, das männliche Erscheinungsbild zu "pushen", um es mal neudeutsch zu formulieren. Durch selbstbewusste Beiträge, die eigene Looks mit positiver Ausstrahlung zeigen.

Außerhalb der "üblichen" User kommt da nicht allzu viel. Statt dessen wird in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen alle Jahre wieder angeprangert, dass sich das Forum "verweiblicht". Und das es früher besser war. Also ganz früher. Muss vor über zehn Jahren gewesen sein. Warum? Weil ich seitdem Mitglied bin.  ::)

Wenn es für mich einen Grund gäbe, diesem Forum den Rücken zu kehren, dann wären es anstrengende Diskussionen wie diese hier.

Zitat
high4all hat vermutlich noch einmal eine ganz andere Definition von "männliches Erscheinungsbild" als ich.
Eine ganz einfache Definition, lieber Wolfgang:

Da wo ich bin, ist ein Mann. Und keine Erscheinung.


Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Lars am 06.02.2024 20:14
Da wo ich bin, ist ein Mann. Und keine Erscheinung.

Ich münze das mal auf meinen Fall um:
 
Da wo ich bin, ist ein Mann. Und eine Erscheinung.
 
Haben mir schon viele so bestätigt  8)
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 07.02.2024 00:53
Es liegt mir fern, feminine Stile beim Mann zu kritisieren. Ich denke eher, wenn man den Rock am Mann sozusagen salonfähig machen möchte, und das auf wirklich breiter Basis, ist der einzige Weg, der auch geeignet wäre, die allgemeine Umwelt mitzunehmen, darin bestehen kann, den Rock in die Männermode zu übernehmen, und in solch stimmig und alltagstauglichen Kombinationen möglichst oft und viel ins Straßenbild zu bringen.

Die Hose hat bei den Frauen auch nicht den Weg in die Frauenmode gefunden, weil Frauen sich männlich gestylt haben, sondern weil Frauen die Hose mit stimmigen Kombinationen zu Frauenmode gemacht haben. Umgekehrt kann das auch nur so nachhaltig funktionieren. Meine Theorie. Man muss die Menschen, die einen im Rock zu sehen bekommen, dahingehend mitnehmen, daß sie bewusst oder unbewusst damit konfrontiert werden, und zu dem Schluss kommen, dass es gar nicht so unnormal aussieht, wenn ein Mann  die langweilige Hose durch einen Rock ersetzt.
Je mehr Leute in solcher Weise im Straßenbild möglichst vieler Orte präsent sind, umso schneller wird der Rock am Mann ein Stück Normalität werden können.
Und je alltagstauglicher und stimmiger ein Rock in ein ansonsten normal stimmiges Erscheinungsbild integriert wird, umso niedriger wird die Hemmschwelle für Männer, die sich mehr Optionen in der Kleidungswahl wünschen, es vielleicht auch selbst mal zu versuchen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 07.02.2024 01:48
Meine Theorie. Man muss die Menschen, die einen im Rock zu sehen bekommen, dahingehend mitnehmen, daß sie bewusst oder unbewusst damit konfrontiert werden, und zu dem Schluss kommen, dass es gar nicht so unnormal aussieht, wenn ein Mann  die langweilige Hose durch einen Rock ersetzt.

Je mehr Leute in solcher Weise im Straßenbild möglichst vieler Orte präsent sind, umso schneller wird der Rock am Mann ein Stück Normalität werden können.

Und je alltagstauglicher und stimmiger ein Rock in ein ansonsten normal stimmiges Erscheinungsbild integriert wird, umso niedriger wird die Hemmschwelle für Männer, die sich mehr Optionen in der Kleidungswahl wünschen, es vielleicht auch selbst mal zu versuchen.

Da bin ich ganz bei Dir.

Die Leute sollen denken: "Das sieht gar nicht mal so schlecht aus!"
oder:
"Das sieht erstaunlicherweise richtig gut aus!".

Die Geschmäcker sind verschieden. Man kann es nicht allen Leuten recht machen.

Deswegen muss man seinen eigenen Stil finden und man muss erstaunt zu sich selbst sagen können:
"Wow! Das sieht sogar richtig gut aus!"
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: doppelrock am 07.02.2024 04:51
Die meisten Kommentare lesen sich so, als ob man nur oft genug im Rock unterwegs sein müsse, bis die anderen Männer es  - allein aufgrund der Häufigkeit - nachahmen. Dabei wird überhaupt nicht beachtet, ob das überhaupt ein Thema für viele Männer ist, ob sie sich überhaupt damit beschäftigen wollen, ob sie selbst Rock tragen möchten.

Es wirkt auf mich einfach nur rücksichtslos und oberlehrerhaft, eine Ideologie müsse nur so lange wiederholt werden, bis sie befolgt wird. Das ewige Missionieren schreckt genauso ab wie die schon oft kritisierte Sexualisierung des Alltags und der Gender-Hype.
Die meisten Männer dürften mehr Zugang zum Thema haben, wenn es sich um ein weiteres Kleidungsstück dreht, das ihre Männlichkeit unterstreicht oder erhält. Travestie und Genderpolitik schreckt sie eher ab, genau wie das Phantasieren von 82 Geschlechtern. Es ist nicht ihr Thema und es ist geeignet, ihre Partnerschaft mit einer Frau zu zerstören.
Wer das nicht beachtet, missioniert gegen seine eigenen Ziele.

Da gefallen mir die Ansichten besser, dass jeder einfach trägt, was er mag und wie er mag und Beobachter können nach eigenem Mut und Geschmack reagieren. Oder eben nicht.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 07.02.2024 08:46
Das mache ich seit Jahren so mit den entsprechend überwiegend positiven Kommentaren bzw. dem Ausbleiben von Kommentaren.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 07.02.2024 10:20
Da gefallen mir die Ansichten besser, dass jeder einfach trägt, was er mag und wie er mag und Beobachter können nach eigenem Mut und Geschmack reagieren. Oder eben nicht.

Da bin ich bei Dir, missionieren bringt nichts, da die meisten Männer auch keinerlei Interesse an oder nicht mal die Idee von einem Rock haben.
Ausserdem, was nützt es mir oder anderen Rockträgern wenn es mehr tun?

Auf der anderen Seite werden Dinge die häufig sind oder werden, normaler und von mehr Menschen in Erwägung gezogen.

Ich denke exemplarisch an Ohrringe für Männer, oder Leggings für Frauen.
Was gab es für einen Aufschei, als es neu war.

Mittlerweile sind es normale Optionen, für die die wollen.
Viele die jetzt machen hätten damals noch nichtmal Wunsch oder Idee gehabt.

Würde man jetzt alltäglich Männer in Rock und Kleid sehen, kämen sich auch viele auf die Idee   die bislang noch nicht ansatzweise darüber nachgedacht haben.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 07.02.2024 10:25
Ich denke, es bringt schon Vorteile, wenn es mehr tun.

Zum einen wegen der Gewöhnung an rocktragende Männer, die nach sich bringt, dass die Angst, die viele, die gerne würden, sich aber nicht trauen, schwindet.

Zum anderen weil dann auch mehr Röcke für Männer angeboten würden. Was wiederum auch die Hemmschwelle, sich einen Rock zu kaufen, senken würde, bei Männern, die den Gang in die Damenabteilung scheuen.

Das Wort "missionieren" wird immer so negativ betrachtet. Wenn man es aber so versteht, dass ich im Rock ein gutes Vorbild abgeben will und anderen Männern das Rocktragen vorlebe, ohne es ihnen aufzwingen zu wollen, dann ist das doch eine Art von Mission, gegen die man nichts haben dürfte. Wobei das Wort trotzdem nicht so passt, denn zu einer Mission gehört jemand, der einen aussendet. Mich sendet aber niemand aus.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 07.02.2024 10:51
Auf der anderen Seite werden Dinge die häufig sind oder werden, normaler und von mehr Menschen in Erwägung gezogen.

Richtig, je mehr es tragen, desto mehr Normalität wird es. Es gäbe beispielsweise keine irritierten oder neugierigen Blicke mehr, wenn ich im Rock rausgehe. Ich denke aber, dass gleichzeitig die Komplimente auch weniger werden würden, weil es nichts mehr Außergewöhnliches und Ungewohntes am Mann wäre. Das dadurch steigende Angebot würde auch zu einem vereinfachten Konsum beitragen, denn man hätte Kleider in einer Passform für einen männlichen Körperbau und müsste nicht ewig Damenkleidern anprobieren, um zu gucken, ob es an Taille und Schultern passt.

Ich denke exemplarisch an Ohrringe für Männer, oder Leggings für Frauen.
Was gab es für einen Aufschei, als es neu war.

Mittlerweile sind es normale Optionen, für die die wollen.
Viele die jetzt machen hätten damals noch nichtmal Wunsch oder Idee gehabt.

Ich hatte letztens einen ähnlichen Gedanken. Wenn ich Zuhause Jogginghosen trage, dann ziehe ich mich nicht extra um, wenn ich Einkaufen gehe. Vor einigen Jahren wurde man noch von älteren Menschen im Supermarkt schief angesehen, weil das ein No-Go für sie war. Für meine Mutter ist das heute noch unvorstellbar, weil man in ihren Augen wie ein "Lump" rumläuft. Heutzutage juckt das aber eigentlich fast keinen mehr, bis auf ein paar ältere Semester.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Timper am 07.02.2024 12:02
Bei der Diskussion wird zu oft ausgeblendet das die meisten kein Interesse an Mode haben ,keinen Bedarf haben und vor allem keinen Nutzen sehen. Und man muss das auch in Verbindung mit anderer Kleidung sehen. Zu oft stellt sich die Frage was zieht man zum Rock noch an. Das geht schon bei Schuhe los.
Da kann noch so stark getrommelt werden wenn nicht der Nutzen, Sinn, Zweck ersichtlich ist.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 07.02.2024 12:56
Salonfähig machen, keine Ahnung aber meine Röcke kann ich tragen, wann und wo ich will.


Unter „salonfähig“, verstehe ich ja eigentlich genau das was Du sagst: Nämlich für die Allgemeinheit akzeptabel und nachvollziehbar. 
Dein Foto zeigt ja auch genau das. Wenn der Rock beim Mann allmählich, wie analog die Hose für Frauen, „normal „ werden soll, muss er auch zu einem männlichen Kleidungsstück werden. Das bedeutet nicht, dass nur sackartige oder nur Jeansröcke infrage kommen müssen. Nein, es gibt sehr viele, auch sehr elegante Varianten, die sich mit herkömmlicher Männermode kombinieren lassen, ohne dass es die Geschlechtszugehörigkeit in Frage stellen muss. Aber genau hier liegt der Schlüssel für breitere Zustimmung oder Skepsis
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 07.02.2024 13:02
… wie kann man Zitate erstellen und dann den eigenen Text anfügen?…
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 07.02.2024 13:49
… wie kann man Zitate erstellen und dann den eigenen Text anfügen?…

Du kannst auf "Antworten" drücken und dann unter dem Schriftfeld aus den letzten Beiträgen einen aussuchen, wo Du "Zitat einfügen" drückst. Dann wird das Zitat da eingefügt, wo zuletzt Dein Cursor im Schriftfeld stand.

Übersichtlicher ist es, wenn Du im Thread direkt statt auf "Antworten" auf "Zitat" des gewünschten Beitrags klickst.
Dann öffnet sich das Schriftfeld und das Zitat steht gleich oben drin.

Auf jeden Fall sieht ein Zitat im Schriftfeld immer so aus:

[quote author=AChrKo link=topic=4261.msg188296#msg188296 date=1707307339]
… wie kann man Zitate erstellen und dann den eigenen Text anfügen?…
[/quote]

An den eckigen Klammern und was da so steht, änderst Du NIX. Aber aus den Zeilen mit dem zitierten Text, (hier im Fall ist es nur eine Zeile) kannst Du die Sachen auch rausnehmen, die Du nicht unbedingt noch mal wiederholen willst.

Wichtig ist, dass die Sachen mit den eckigen Klammern unversehrt bleiben. Und die allerletzte eckige Klammer mit
[/quote]beendet das Zitat.

Dahinter, am besten mit neuer Zeile, kannst Du schreiben, soviel Du willst. Und Du schreibst dort nicht in den Zitat-Block, sondern in den normalen Textbereich.

Enthält Dein Zitat seinerseits noch Zitate, taucht
[/quote]mehrfach auf. Wie gesagt, wichtig ist, das allerletzte [/quote] zu respektieren und danach ausserhalb jeglicher eckigen Klammer zu schreiben. Und wie gesagt, am besten mit einer neuen Zeile beginnen, oder am besten gleich 2 neuen Zeilen, damit es übersichtlicher wird.

Gruß,
Wolfgang
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 07.02.2024 15:30
Da gefallen mir die Ansichten besser, dass jeder einfach trägt, was er mag und wie er mag und Beobachter können nach eigenem Mut und Geschmack reagieren. Oder eben nicht.

Da bin ich bei Dir, missionieren bringt nichts, da die meisten Männer auch keinerlei Interesse an oder nicht mal die Idee von einem Rock haben.
Ausserdem, was nützt es mir oder anderen Rockträgern wenn es mehr tun?


Danke, doppelrock, cephalus und MAS, Yoshi und AChrKo,
für Eure Statements.

Mir persönlich nutzt es gar nichts, wenn es mehr tun, denn ich ziehe mein Ding durch, auch wenn ich der einzige auf der Welt bleibe.

Das ist meine sehr persönliche, sehr verkürzte Auslegung. Wenn es mehr täten, würde es mir aber dennoch auch nützen, denn dann hätte ich nicht so das exponierte Alleinstellungsmerkmal und es würde nicht nur an mir liegen, der Welt zu erklären, warum man als Mann sich freiwillig Rock oder Kleid anzieht.

Die Sichtweise, dass jeder einfach anzieht, was er will und gut ist - finde ich auch gut. Diese Sichtweise zu transportieren, ist aber letztlich nichts anderes als das, was man als "missionieren" bezeichnen kann. Diese beiden Sichtweisen liegen ganz nah beeinander.

Und Missionieren muss man nicht als negativ auslegen in jenem Sinne: "Ihr müsst jetzt alle das tun, was auch ich tue". Sondern Missionieren kann auch sein: "Seht her, es geht auch anders, als Ihr glaubt! Ihr werdet nicht gesteinigt und geköpft, wenn Ihr das tut, was ich tue."

Ich zeige gerne, dass ich tragen kann, was ich will, und dass es funktioniert. Und dass ich dabei ebenso viel Spaß mit Frauen haben kann. Und dass ich unter Menschen nicht der bin, der ausgestoßen ist, weil er so merkwürdig ist.

Das ist meine "Mission" (ich schicke mich selbst!), diese Idee sichtbar unter die Leute zu bringen. Und auch hier ins Forum.

Mir nützt es sehr, rein emotional, wenn es mehr Männer machen, weil ich niemanden meiner Männerkollegen es wünsche, so viele Jahrzehnte damit zu verbringen, sich gegen die Hemmungen durchzusetzen.

Die Hose für Frauen wurde normal - und kein Schwein pfeift mehr danach! Es ist einfach nur gerecht, dass Männer auch die Vielfalt der Kleidung verwenden können, ohne dass ein Schwein danach pfeift! Und "Gleichberechtigung!" haben viele Jahrzehnte die Frauen geschrien. Aus welchem Grund sollen Männer auf Gleichberechtigung verzichten?

... Dabei wird überhaupt nicht beachtet, ob das überhaupt ein Thema für viele Männer ist, ob sie sich überhaupt damit beschäftigen wollen, ob sie selbst Rock tragen möchten.

Ich lese doch immer wieder hier im Forum, wie viele Männer sich grämen, im Rock unter die Menschen zu gehen. Oder Angst vor der Familie, der eigenen Frau haben. Und die, die hier nicht schreiben, aber mitlesen, vermutlich noch viel mehr.

Muss das noch immer sein?

Also gibt es in der Tat Männer, die sich damit beschäftigen. Und es gibt Männer, die sich noch immer davon abhalten lassen. Und um die geht es. Sowohl hier im Forum als auch auf der Straße.

Und dass es in niemandes Interesse liege, selbst mal einen Rock anzuziehen, kann ich mir nicht vorstellen. Sich davon abhalten zu lassen, es zu tun, kann ich mir um so mehr vorstellen.

Dass Männer auf die Idee kommen, was anderes als Hosen zu tragen, sieht man in diesen Tagen nur zu deutlich. (Für spätere Leser: es ist gerade Fastnachtszeit.)

Ich will dies mit zwei Standbildern aus einem Social-Media-Video bebildern, entstanden hier in einer eher ländlichen Gemeinde:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


12, 15 Mann tanzen zu Discomusik und irischer Folklore mit teils akrobatischen Einlagen.

Glaubst Du, Doppelrock, wirklich, dass keiner dieser Männer je Interesse hätte, mal einen Rock statt Hosen zu tragen?

Wer sich freiwillig - und das war sicherlich keine leichte Gruppenentscheidung - für eine Ausnahmesituation entscheidet, mal Rock statt Hose zu tragen, da gibt es ein paar darunter, die das auch ohne Ausnahmesituation eigentlich praktizieren würden, wenn sie sich nur trauten.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Und "Traut Euch!", das ist meine Mission, die ich unter die Leute bringen möchte.

Und das ist die selbe Botschaft wie "Jeder soll anziehen, was er möchte!"
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: doppelrock am 07.02.2024 16:20
Wenn sich Männer dafür interessieren, bin ich sofort dafür, sie an das Thema heranzuführen und ihnen Unsicherheit zu nehmen.
Das aber in einer Weise, die zum jeweiligen Mann passt und eben nicht per Zwang oder Ideologie. Überzeugung schafft man mit Spaß und Freude, nicht mit Gewalt.
Ein paar Männer im Karneval sind immer ein ganz nettes beispiel, sie haben aber nix mit dem Alltag zu tun. Als clown oder teufel läuft auch niemand im Alltag rum.
Zusammengefasst: Ein Mann mit echtem Selbstbewusstsein und Natürlichkeit kann ein gutes Vorbild sein, das zur Nachahmung anregt. Witzfigur und Oberlehrer schrecken ab.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Timper am 07.02.2024 17:40
Ich sehe es auch wie Doppelrock.
Karneval ist eine ganz andere Sache.
Eher könnte der Kilt die Interessierten an Röcke ranführen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 07.02.2024 19:30
Verkleidungen verraten schon viel über den Träger heraus. Fasching ist da eine gute Gelegenheit, um mal "die Sau rauszulassen" und das zu tragen was man möchte. Niemand würde ein Kostüm wählen, mit dem er sich nicht identifizieren kann. Deswegen finde ich das immer spannend, als was die Leute sich verkleiden. Das lässt manchmal mehr in die Psyche blicken als es dem Träger bewusst ist.

Ich glaube, dass Verkleidungen im Rock/Kleid (Frau, Römer, Schotte, Mönch, Sultan etc.) auch in vielen Fällen ein Bedürfnis nach diesem Kleidungsstücken widerspiegeln, dass durch die "Narrenfreiheit" ungeniert ausgelebt werden kann. Auch wenn man es "ernst" trägt, kann man sich immer noch mit einem Augenzwinkern "herausreden". Mit Schminke ist es ja ähnlich, wenn Männer als Indianer oder Graf Dracula daherkommen. Es ist auch nicht zufällig, dass viele Drag Queens aus dem Rheinland erzählen, dass sie zum ersten Mal zum Kölner Karneval sich so aufbrezelten. Von Transfrauen habe ich schon ähnliches gehört, weil es viele halt für eine Verkleidung halten und man sich ungezwungen outen kann ("Das ist kein Kostüm, ich bin eine Transfrau.")

Bevor ich Röcke öffentlich trug, hatte ich auch einige Wochen zuvor mich als Caesar bei unserer Faschingsparty in der Kita verkleidet. In der Tunika mit roter Robe habe ich mich sehr majestätisch gefühlt. Ich war aber etwas enttäuscht, dass kein Kind meine Verkleidung erkannte und auch als ich "Römer" und "Caesar" sagte, schaute ich nur in fragende Gesichter. Da merkte ich doch, dass ich alt bin und das Asterix und Obelix nicht mehr so aktuell ist, wie ich dachte.

Ein Bekannter von mir, wir waren damals vielleicht 18, 19 Jahre, verkleidete sich als Frau und zog dann klischeemäßig auch einen Rock an. Es war zugegebenermaßen ein schlechtes Outfit. Einige Jungs in unserer damaligen Clique alberten herum, er wäre jetzt trans und läuft nun immer so rum. Er hat sich dann natürlich distanziert und gesagt, es wäre eine Verkleidung, denn er würde im Alltag niemals einen Rock tragen. Zu später Stunde, nach mehreren Gläsern Bier, gestand er mir, dass er Röcke ziemlich komfortabel findet und sich vorstellen könnte, dass Männer das auch außerhalb Faschings tragen könnten. Solange wir dann noch Kontakt hatten, hatte er allerdings nie wieder einen Rock getragen, auch an Fasching nicht.

Übrigens haben Männer in Röcken eine lange Faschingstradition. Das Funkenmariechen wurde ursprünglich ausschließlich von Männern dargestellt. Diese jahrhundertelange Tradition wurde erst durch die Nazis gebrochen, die damit die Verbreitung von Homosexualität und Transidentität verhindern wollten, sodass seitdem nur noch Frauen den Tanz aufführen durften. Das hat man leider auch nach dem Dritten Reich nicht wieder rückgängig gemacht.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 08.02.2024 01:03
Ich sehe es auch wie Doppelrock.
Karneval ist eine ganz andere Sache.
Eher könnte der Kilt die Interessierten an Röcke ranführen.

Oder ein Kilt zu Karneval.

Ich trug auch erstmals zu Karneval Rock in der deutschen Öffentlichkeit, verkleidet als Schotte.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 08.02.2024 01:06

Bevor ich Röcke öffentlich trug, hatte ich auch einige Wochen zuvor mich als Caesar bei unserer Faschingsparty in der Kita verkleidet. In der Tunika mit roter Robe habe ich mich sehr majestätisch gefühlt. Ich war aber etwas enttäuscht, dass kein Kind meine Verkleidung erkannte und auch als ich "Römer" und "Caesar" sagte, schaute ich nur in fragende Gesichter. Da merkte ich doch, dass ich alt bin und das Asterix und Obelix nicht mehr so aktuell ist, wie ich dachte.

So trug ich auch mal eine Tunica, aus Bettlaken geschneidert, zu einer Aufführung als Römer. Noch vor dem Karnevals-Schotten-Kostüm.

Man nützt halt gesellschaftlich akzeptierte Möglichkeiten, im Rock oder Kleid rauszugehen, wenn man sich im Alltag (noch) nicht traut.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Holger Haehle am 13.02.2024 15:30
Übrigens haben Männer in Röcken eine lange Faschingstradition. Das Funkenmariechen wurde ursprünglich ausschließlich von Männern dargestellt. Diese jahrhundertelange Tradition wurde erst durch die Nazis gebrochen, die damit die Verbreitung von Homosexualität und Transidentität verhindern wollten, sodass seitdem nur noch Frauen den Tanz aufführen durften. Das hat man leider auch nach dem Dritten Reich nicht wieder rückgängig gemacht.

Woher hast du das? Wo kann man das nachlesen? Wenn das stimmt, werde ich mich unbedingt zum nächsten Karneval als Funkenmariechen verkleiden.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: high4all am 13.02.2024 15:45
Guckst Du hier:
http://www.koelsche-fastelovend-fotos.de/archiv2014/images/erstes-tanzpaar-1924-1929-jean-kster-und-gottf.jpg (http://www.koelsche-fastelovend-fotos.de/archiv2014/images/erstes-tanzpaar-1924-1929-jean-kster-und-gottf.jpg)

https://www.express.de/koeln/karneval/koelner-dreigestirn-die-jungfrau-im-karneval-war-auch-mal-weiblich-65467 (https://www.express.de/koeln/karneval/koelner-dreigestirn-die-jungfrau-im-karneval-war-auch-mal-weiblich-65467)
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Holger Haehle am 13.02.2024 15:55
Hier noch was zu den von Yoshi erwähntenTanzmariechen:

Die Nazis machen aus dem Kölner Karneval ein nationales Ereignis. In ganz Deutschland wird für den Besuch des Karnevals geworben. Die Karnevalisten machen weitere Zugeständnisse an die Partei: In ihrem Kampf gegen Homosexualität wollen die Nationalsozialisten keine Männer in Frauenkleidung mehr dulden – und so hatte man die Karnevalsgesellschaften schon 1935 angewiesen, „richtige“ Frauen als Funkenmariechen auftreten zu lassen; seit Menschengedenken wurden die Regimentstöchter der Tanzkorps ebenfalls von verkleideten Männern verkörpert – was in den Augen der Nazis eine bedenkliche Nähe zum Transvestitismus darstellte. Natürlich gaben die Korps nach und trennten sich von ihren männlichen Mariechen. In Zeitungen wurde – der Wahrheit zuwider – behauptet, die Mariechen seien ursprünglich von Frauen dargestellt worden. So wollte man die öffentliche Meinung zugunsten der Partei-Doktrin beeinflussen, was auch gelang.

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1938 gab es eine weitere Neuerung: Auf Druck der NSDAP muss die Jungfrau im Dreigestirn von einer Frau dargestellt werden. Die männliche Jungfrau im Karneval ergab sich anfangs zwangsläufig, da der Karneval eine reine Männerangelegenheit war. Im Laufe der Zeit wurde sie zur Tradition. Nun gab auch das Festkomitee dem Druck der NSDAP nach und die 19-jährige Paula Zapf aus Nippes wurde die erste weibliche Jungfrau.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 13.02.2024 17:13
Die männliche Jungfrau im Karneval ergab sich anfangs zwangsläufig, da der Karneval eine reine Männerangelegenheit war.

War wohl wie beim Theater, wo auch die Männer lange Zeit sämtliche Frauenrollen spielten, weil Schauspielerei für Frauen als "unanständig" galt und daher verboten war. Man kastrierte sogar lieber die Männer, damit sie nicht in den Stimmbruch kamen und als Eunuchen weibliche Rollen authentischer darstellen konnten. Shakespeare hatte diese Rollen der Legende nach mit "drag" (= dressed as a girl) bezeichnet, worauf angeblich der heutige Begriff "Drag Queen" zurückgehen soll. Er war wohl auch der erste, der eine Frau als Schauspielerin engagierte, was sich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht durchsetzte. Erst viel später gab es dann ironischerweise den umgekehrten Trend der beliebten "Hosenrollen" (= Frauen, die Männerrollen verkörpern).

Travestie und Crossdressing haben im Theater und auch der Oper eine jahrhundertelange Tradition, gerade auch für ernste Rollen. Das steht im Gegensatz zu den modernen künstlerischen Verarbeitungen von Männern in traditioneller Frauenkleidung, die meist leider nur noch komödiantisch dargestellt werden, beispielsweise in Filmen wie "Manche mögen's heiß", "Mrs. Doubtfire" oder "Tootsie". Abseits der Comedy findet man nur noch kriminelle, pathologische Darstellungen als Fetischisten, Psychopathen und Mörder, wie in "Psycho", "Dressed to Kill" oder "Das Schweigen der Lämmer". Kurz zusammengefasst: Männer in Frauenkleidung sind entweder lächerlich oder krank, weil das kann ein Mann unmöglich ernsthaft und freiwillig tragen wollen. Frauen in Männerkleidung werden hingegen eher emanzipatorisch dargestellt, die sich heldenhaft in der Männerdomäne behaupten (z. B. in Filmen wie "Mulan", "Die Passion der Jungfrau von Orléans" oder "Yentl"). Ich glaube daher rühren u.a. auch die Vorurteile und Bedenken her, warum der Rock am Mann (noch) nicht "salonfähig" ist.

Zu Shakespeares Zeiten waren männliche Schauspieler in Frauenkleidung "normal" und das wird wohl keiner als witzig oder pervers empfunden haben. Deswegen würde ich mal schätzen, dass das von Männern verkörperte "Funkenmariechen" auch ursprünglich nicht so komödiantisch gemeint und verstanden wurde, wie man das heute wahrscheinlich annehmen würde und voraussichtlich auch keine sexuelle Komponente hatte. Es war wie beim Theater eher ideologisch begründete Dominanz der Männer und eine damit verbundene Unterdrückung der Frauen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: cephalus am 13.02.2024 17:46
Es war wie beim Theater eher ideologisch begründete Dominanz der Männer und eine damit verbundene Unterdrückung der Frauen.

Falls es nicht so ist, müsste man darüber nachdenken, warum NS-Traditionen fortgesetzt werden.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Uckermärker am 13.02.2024 20:30
Der andere Weg wäre Röcke und Kleider in einem männlichen Stil in die Modehäuser zu bringen. Modelabels müssten animiert werden ein Angebot zu wagen. Der Kilt ist ja schon ganz gut, aber es ist doch nicht unsere Tradition.

Ich denke mal, wenn Frauen nicht ihre eigene Mode entworfen und produziert hätten, würden sie heute noch keine Hosen tragen. Männer hätten nie Frauen Hosen entworfen.

Und wer entwirft und produziert Herrenmode - ich würde sehr stark davon ausgehen, dass es ein eher weiblicher Beruf ist und die gestalten, was sie männlich finden.

Wir brauchen männliche Designer, die den Mut haben Röcke zu tragen und selbst welche entwerfen.

Und eigentlich ist ein Rock sehr simpel zu nähen - in meinen Kreationen fühle ich mich auch am wohlsten.

Mittlerweile habe ich noch eine Leinenhose, die ich freiwillig trage und das war im Mai letzten Jahres 2x zum Arzt  :D

Die Modemagazine reden doch jedes  Jahr von dem neuen Modetrend für Männer ... langsam müssen Taten folgen.

LG
Jens
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JoHa am 13.02.2024 21:28
"Salon"fähig ist mein Stil allemal, wenn man Salon als Ort der Toleranz und Kultur versteht.
An anderer Stelle habe ich gesagt, daß es für mich aber Kreise gibt, in die ich im Rock nicht freiwillig ginge.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 13.02.2024 22:30
Und wer entwirft und produziert Herrenmode - ich würde sehr stark davon ausgehen, dass es ein eher weiblicher Beruf ist und die gestalten, was sie männlich finden.

Wir brauchen männliche Designer, die den Mut haben Röcke zu tragen und selbst welche entwerfen.

Die großen Designer und Modelabels kreieren schon einiges an Männerröcke von Gaultier über Westwood bis Vuitton sieht man häufig Männerröcke auf dem Laufsteg. Die meisten Designer stehen dem eigentlich sehr positiv gegenüber und die großen Namen in der Szene sind tatsächlich überwiegend Männer. Immer mehr europäische, aber auch japanische Designer präsentieren Männerröcke und -kleider. Ich kann mich auch erinnern, dass sich Karl Lagerfeld mal sehr positiv über Männer in Röcken geäußert hat, als er nach David Beckhams Style und dem berühmten Sarongoutfit gefragt wurde. Es gibt ja auch einige Männerröcke zu kaufen, beispielsweise Thom Browne hat ein großes Angebot, aber die liegen schon im vierstelligen Preissegment.
Ich denke es liegt nicht an den Designern. Da gibt es genügend Interessierte, die sich auch für den Otto Normalverbraucher austoben würden. Meines Erachtens scheitert es eher an der geringen Nachfrage, weswegen sie nicht zu erschwinglichen Preisen in die handelsüblichen Kaufhäuser kommen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 13.02.2024 22:37
Und die Nachfrage ist nicht so gering, weil keiner der Männer Interesse daran hätte,
sondern weil die Männer sich in die Hosen machen, wenn sie auch nur dran denken, mal keine Hose anzuziehen.

Sie haben Angst davor, dass sie verlacht werden, falsch gedeutet werden, ausgestoßen werden von Familie, Freunden, Nachbarn, Arbeit.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JoHa am 13.02.2024 23:14
Ich fürchte, die Nachfrage ist und bleibt gering, so lange die Designer die Models zum Affen machen und Untragbares propagieren und der Handel überwiegend "Blümchenmuster" anbietet.
Ich habe einige Seiten im www gesehen, wo sich Männer  mit Ideen zeigen, die nicht aufdringlich oder tuntig wirken, z.B. skirtcraft.
Damit kann man sicher einige vom Rock überzeugen, das hat nix transiges und nix fetischhaftes, was mich spießigen Normalo abgeschreckt hätte.   
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Jean am 13.02.2024 23:38
was meinst du mit nix transiges😁
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JoHa am 13.02.2024 23:51
Transig soll meinen, dass man mit der Beinbekleidung auch sein Geschlecht wechselt. Darf man zwar gerne, ist aber längst nicht immer so.
Also keine Abwertung, sondern nur eine Kurzform für alles, was unter Trans subsumiert wird. 
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Uckermärker am 14.02.2024 00:11
Ich dachte eher an Modehäuser wie C&A oder H&M, dort wo Frauen ihre Männer hinschleifen, wenn sie keine Lust mehr zum Flicken haben. Und ich könnte mir vorstellen, dass diese Alltagskleidung überwiegend von Frauen entworfen wird.

Einen echten Designer Rock würde ich mir nicht kaufen, ich glaube bei 100€ wäre Schluss.

Ich denke in der "verbotenen Zone" Damenabteilung für sich einzukaufen, dass trauen sich nur sehr wenige. Aber wenn zwei, drei schlichte, praktische Röcke einfach so in der Herrenabteilung wären - da würden bestimmt einige zugreifen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 14.02.2024 00:13
"Trans" heißt ja einfach nur "hinüber" oder "jenseitig". Von und nach was auch immer.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 14.02.2024 10:50
Ich denke in der "verbotenen Zone" Damenabteilung für sich einzukaufen, dass trauen sich nur sehr wenige. Aber wenn zwei, drei schlichte, praktische Röcke einfach so in der Herrenabteilung wären - da würden bestimmt einige zugreifen.

Ich glaube, dass für einige die Hemmschwelle geringer wäre, um ihn zu kaufen, aber die meisten wird das eher nicht zum Kauf bewegen. Den Großteil wird es schlicht nicht interessieren und diejenigen, die es interessiert, werden sich - bis auf wenige Ausnahmen - nicht trauen. Nicht wenige Männer werden sich womöglich denken: "Oh, die haben versehentlich Frauenkleidung in die Männerabteilung aufgehängt."
Ich hätte die Befürchtung, dass es mehr zu einem Ladenhüter wird. Das ist bei rosa- und pinkfarbenen Herren-Shirts ja ähnlich, die ich im Sommerschlussverkauf schon für 2-3 € gekauft habe und andere Farben am gleichen Ständer für 8-10 € hangen.
Ich würde auch vermuten, dass es sogar mehr Frauen als Männer gäbe, die den Rock für sich kaufen würden. Wenn ich Röcke online sehe, die für Männer beworben wurden, haben sie auf den Fotos fast immer auch eine Frau neben dem Mann platziert. Es ist ein geringeres Risiko den Rock als "unisex" oder "genderless" zu verkaufen, weil durch reine männliche Kundschaft die Kalkulation nicht aufgehen würde und man mit der weiblichen Kundschaft eine finanzielle Absicherung hat.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Jean am 14.02.2024 13:18
Transig soll meinen, dass man mit der Beinbekleidung auch sein Geschlecht wechselt. Darf man zwar gerne, ist aber längst nicht immer so.
Also keine Abwertung, sondern nur eine Kurzform für alles, was unter Trans subsumiert wird.

Danke für die info👍
Ich denke man muss weit mehr wechseln als nur die beinbekleidung um optisch das geschlecht zu wechseln.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: ChrisBB am 14.02.2024 14:00
Also,
gestern hab ich es dann doch mal getan. Morgens bin ich in aller Kälte die 11km zur Arbeit geradelt. Mein Skater-Rock (a.k.a. Nierenwärmer) tat gute Dienste neben den sonst üblichen Fahrradklamotten.
Die Dusche auf Arbeit tat dann sehr gut. Damit ich tagsüber nicht zu sehr frieren sollte, zog ich nach dem Duschen zwei dunkelblaue 100den Strumpfhosen übereinander an, gehalten von einem Shape-Body. Darüber T-Shirt, schwarzer Hoodie mit dem verkünstelten Firmenlogo der genau heute seit 100 Jahren so heißenden Firma, und ein knielanger, dunkelblauer Jeansrock einfachster Ausstattung. Es sollte sehr unauffällig aussehen, und das tat es auch wohl.
Ein Kollege, der auch in der Dusche war, fragte mich, ob ich ein Jeck sei, was ich aber verneinte.
Bei Reingehen in Richtung Büro machte die Servicedame in der Kaffeebar (sie war noch alleine, hatte keine Kunden) auf sich aufmerksam. Sie wollte erst wissen, ob das wirklich ein Rock sei, und ob ich das öfter machte und warum. Ich erklärte ihr die Sache mit der Freiheit zwischen den Männerbeinen, und sie sagte: "Stark! Finde ich gut, das du das machst."
Später dann, nach dem Essen, wurde ich von einer älteren Kollegin gefragt, seit wann ich denn den Rock tragen würde. "Seit nach dem Duschen heute früh." Gemeint hatte sie natürlich, seit wann ich sowas überhaupt mache, und da wäre die Antwort ca. 35 Jahre gewesen. Aber eben zum ersten Mal in der Firma. Sie fand es jedenfalls gut.
Ja, und so ging der Tag einfach rum, es gab keine weiteren Kommentare.
Doof bloß immer noch, dass meine Frau das gar nicht will.
Gruß,
ChrisBB
(Vielleicht würde der Post in einen anderen Thread gehören, aber mir war gerade danach, ihn hier rein zu setzen.)
Den Rock sieht man übrigens auch hier:
https://www.rockmode.de/gallery/2/3402-240423224746.jpeg (https://www.rockmode.de/gallery/2/3402-240423224746.jpeg)
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 14.02.2024 16:28
Hey, Chris, herzlichen Glückwunsch!!!

Zwei 100den-Strumpfhosen übereinander für´s Büro ist schon eine sehr interessante Nummer!
Dann noch ein Shape-Body dazu, lässt ja kaum noch was von der Freiheit zwischen Männerbeinen erahnen.

Aber schön, dass Du Dich mit der Optik in Dein Arbeitsumfeld eingebracht hast! Bequemer kann es ja bestimmt noch werden.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Lars am 14.02.2024 17:11
Den Rock sieht man übrigens auch hier:
https://www.rockmode.de/gallery/2/3402-240423224746.jpeg (https://www.rockmode.de/gallery/2/3402-240423224746.jpeg)

Da ich das Foto geschossen habe und somit das Outfit live gesehen habe, kann ich sagen, daß das für die Arbeit ganz klar ein gutes Outfit ist  8) ;)
Und besser kann es doch nicht laufen am ersten Rock-Arbeitstag.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 14.02.2024 20:54
Der andere Weg wäre Röcke und Kleider in einem männlichen Stil in die Modehäuser zu bringen. Modelabels müssten animiert werden ein Angebot zu wagen. Der Kilt ist ja schon ganz gut, aber es ist doch nicht unsere Tradition.

Ich denke mal, wenn Frauen nicht ihre eigene Mode entworfen und produziert hätten, würden sie heute noch keine Hosen tragen. Männer hätten nie Frauen Hosen entworfen….

Die Modemagazine reden doch jedes  Jahr von dem neuen Modetrend für Männer ... langsam müssen Taten folgen.

LG
Jens

Ganz genau. Das wichtigste ist dabei, den Rock als männliches Kleidungsstück zu definieren, zu kombinieren und umzudeuten. Nur so kann der Rock überhaupt allmählich den Weg in die Männermode finden. Indem er nicht als Verkleidung zur Frau oder weiblich getragen wird. Das nämlich kann die alten Klischees und Vorurteile nicht auflösen und abbauen, sondern bestärkt und bestätigt diese eher noch, weil es nochmal deutlich unterstreicht, dass es sich beim Rock um ein rein weibliches Kleidungsstück handelt, anstatt diese Konnotation in Frage zu stellen und den Rock als ein wie die Hose universell tragbares Kleidungsstück sowohl für Frauen, als auch für Männer zu präsentieren. Dazu braucht es noch nicht einmal Designer, sondern Männer, die Röcke bewusst als Männermode definieren und möglichst zahlreich und häufig in der Öffentlichkeit tragen. Wenn es stimmig in männlicher Weise getragen wird, fällt es vielen noch nicht einmal besonders auf, aber der Effekt der unterbewussten Wahrnehmung ist nicht zu unterschätzen. So kann der Rock am Mann allmählich immer normaler, sprich salonfähig werden, weil, wer es auch unterbewusst schon mal gesehen hat, wird beim nächsten Mal vielleicht denken: Das ist nichts ungewöhnliches, das habe ich doch irgendwo schon mal gesehen…
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 15.02.2024 01:08
Ja, AChrKo,

genau so sehe ich das auch.

Nur, dass in meinem Kopf die Inhalte inzwischen weiter gefasst sind, die ich durch Aneignung männlich umdeute.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

https://up.picr.de/47093396ih.jpg
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Jean am 15.02.2024 05:57
Ich denke in der "verbotenen Zone" Damenabteilung für sich einzukaufen, dass trauen sich nur sehr wenige. Aber wenn zwei, drei schlichte, praktische Röcke einfach so in der Herrenabteilung wären - da würden bestimmt einige zugreifen.

Gute idee kaum aufwand kein risiko auf der ware sitzen zu bleiben.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 (https://ibb.co/wKdCSgB)
Zum beispiel ein jeansmini.
Shorts und röcke sind für mich unisex🙂
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: doppelrock am 15.02.2024 10:28
Es gab in den letzten 25 Jahren immer wieder mal Versuche des Handels, Männerröcke anzubieten. Soweit ich weiß ohne Erfolg, egal ob beim Herrenausstatter in Paderborn oder H&M in Wiesbaden.
Die Antwort war immer: Hat niemand gekauft.
Ein Modell habe ich mir bei H&M angesehen, fand es eher nicht so doll. Gekauft habe ich ein Modell aus der großen Abteilung.

Solange bei dem ganzen Hätte und Könnte nicht die Partnerin/Frau berücksichtigt wird, führt die Diskussion zu nichts. Wieviele Frauen kommen wirklich ohne Verlustangst damit klar, wenn der Mann "Frauenkleidung" trägt? Kann er dann noch der starke männliche Partner, Vater ihrer Kinder, Beschützer sein oder muss sie damit rechnen, dass er abhaut zu einem anderen Mann? Ich denke schon, dass das berechtigte Sorgen sind, die man unbedingt berücksichtigen muss.
Und kein normal sozialisierter Mann ist daran interessiert, für eine Äußerlichkeit seinen Status oder seine Partnerschaft zu riskieren. Zumal man seit der woken Bewegung mehr und mehr in eine bestimmte Ecke gedrängt wird, in die die meisten nicht gehören und nicht wollen.
Da können im Laden noch so viele Kleidungsstücke angeboten werden. Es bleibt ein sehr spezielles Thema für einen kleinen Kreis.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 15.02.2024 11:19
Ich habe früher vor 20, 25 Jahren manchmal zwei, drei Röcke aus der Anprobe mitgenommen und an Ständer in der Männerabteilung mittendrunter zurückgehängt.

Das müsste ich mal wieder reaktivieren. Da ich längst keine Scheu mehr habe, in die Anproben der Damenabteilung zu gehen, komme ich halt auch sehr selten überhaupt noch in die zumeist abgelegeneren Männerabteilungen.

Wir müssten vielleicht mal bei einer der nächsten Rockmänner-Treffen in zwei, drei Geschäften morgens ausgewählte Röcke in die Männerabteilung hängen und alle zwei, drei Stunden wiederholen, sofern das Personal sie zwischenzeitlich zurückgeräumt hat.

Vielleicht gibt es am Ende des Tages eine Rückmeldung des Personals an den Chef de la Mode (Abteilungsleiter) und er wird so zu einer Idee inspiriert...

Viele Grüße vom
Skirtedman
(gerade mit kleinen anarchischen Flashmob-Gedanken im Hirn)
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 15.02.2024 11:26
Ja, AChrKo,

genau so sehe ich das auch.

Nur, dass in meinem Kopf die Inhalte inzwischen weiter gefasst sind, die ich durch Aneignung männlich umdeute.

Es gibt gerade, wie ich finde, ein gutes aktuelles Beispiel aus einer anderen Ecke dieses Forums,
und zwar die beiden Röcke, die Lars für sich entdeckt hat: Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=8648.msg188417#msg188417).

Wie ich gestern bereits dort kommentierte, finde ich, dass diese Röcke durchaus als feminin angesehen werden können. Aber mit dem richtigen Mindset im Hirn können beide Exemplare auch wunderbar als besonders männliche Röcke gedeutet werden.

Mir mag diese Umdeutung vielleicht leichter fallen als vielen von Euch. Ich bin halt schon von den Bildern hier im Forum geprägt und freilich habe ich meine Spiegelbilder von tagtäglich auch im Kopf, wodurch meine Umdeutungs-Leistung schon ordentlich trainiert ist.
Titel: Antw:Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: AChrKo am 15.02.2024 12:20

….Es geht weder um ein zwanghaftes getrennt auftreten, sondern darum, in einer Stadt an einem Tag an ganz verschiedenen Orten in ganz verschiedenen Kombinationen sichtbar zu sein.

Ich weiß aber, dass es für unser Anliegen sehr hilfreich sein kann, die Motivation Rock zu tragen und die sexuelle Neigung komplett zu entkoppeln. Und da Männer im Rock immer schnell als schwul angesehen werden und dann in Gruppen das noch viel eher so ist, kann es eher helfen, wenn wir einzeln oder idealerweise sogar mit Partnerin dort auflaufen. Wenn ich dann wen treffe kann ich Ihn gerne ansprechen und einen Kaffee zusammen trinken oder ein Bier. Nichts spricht dagegen. Und wenn dann 12 Rocker zusammen rumlaufen, bitte gerne. Aber für die Umgebung wirken die wie ein Anblick, also ist das nicht der Weg es normal wirken zu lassen. 12 ganz verschieden einzelne Männer im Rock wirken um Welten mehr. Wer an einem Tag an 20 Stellen ganz verschiedene Männer im Rock trifft wird die Meinung dass das komplett exotisch ist schnell überdenken. Trifft er 20 Rocker zusammen dann hat er einen Club oder eine Gruppe gesehen. Und Männer in Gruppen und alle im Rock, mal ehrlich: über 95% der Umwelt denkt an Schwule.

Das ist nichts mit Vorurteil oder Schwulenphobie, das wird sich denen schlicht einfach als Gedanke aufdrängen.

Und wenn wir den Rock ohne das Stigma Homosexuell salonfähg machen wollen, dann ist das weniger hilfreich.

Schon 3 Begegnungen mit Pärchen, von denen der Mann einen Rock trägt werden viel mehr bewirken.

Das sind sehr wichtige und richtige Aspekte. Um die „Salonfähigkeit“ ( die allgemeine Akzeptanz) von Rock als modische Option in der Männermode nach vorn zu bringen, ist es wichtig, dass man die Sache weniger von den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben her, als vielmehr aus der Sicht derer, die einen als Mann im Rock zu sehen bekommen, betrachtet .

Je stimmiger und alltagstauglicher ein männliches Outfit mit Rock kombiniert wird, umso leichter können sich Passanten so eine Alternative als Möglichkeit vorstellen., und sich vielleicht sogar mit der Idee identifizieren.  Das bedeutet aber keinesfalls, das man als Mann nur auf sackartige und langweilige Rockmodelle setzen muss. Da geht eine ganze Menge mehr. Insbesondere, wenn man die Röcke mit typisch männlichen Accessoires wie zum Beispiel mit Leder- oder Hosengürtel trägt, an dem man nach dem Vorbild der Utillikilts mit Karabinerhaken seitliche Ledertaschen anbringt. Das macht fast jeden Rock eindeutig zum Männerrock, und ist obendrein auch noch super praktisch, mehr und besserer Stauraum als jede Hose, und dazu noch nicht einmal so einengend wie bei Hosen, die dann häufig aussehen, als hätte man in jeder Tasche Ziegelsteine.

Das Auftreten in Gruppen in der Öffentlichkeit ist tatsächlich nicht hilfreicher als einzeln. Besser wäre es, wenn man sich verabreden würde an mehreren Punkten, die auch nicht zu weit auseinander liegen, als Mann im Rock in verschiedenen Outfits sichtbar zu sein, sodass die reale Chance besteht , dass Passanten an einem Tag unabhängig mehrere Begegnungen mit rocktragenden Männern haben. Das könnte ein gutes Stück dazu beitragen, den Anblick von Rockträgern im Straßenbild zu normalisieren.

Titel: Antw:Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 15.02.2024 12:36
Das Auftreten in Gruppen in der Öffentlichkeit ist tatsächlich nicht hilfreicher als einzeln. Besser wäre es, wenn man sich verabreden würde an mehreren Punkten, die auch nicht zu weit auseinander liegen, als Mann im Rock in verschiedenen Outfits sichtbar zu sein, sodass die reale Chance besteht , dass Passanten an einem Tag unabhängig mehrere Begegnungen mit rocktragenden Männern haben. Das könnte ein gutes Stück dazu beitragen, den Anblick von Rockträgern im Straßenbild zu normalisieren.

Meine Worte!

Die hatte ich, glaube ich 2015, schon mehrmals seitdem geäussert und propagiert.

Ich träume noch immer davon, dass ein Rockmänner-Treffen nicht im Pulk, sondern jeder einzeln über die Stadt verteilt abläuft. Und die Leute den ganzen Tag über die Möglichkeit haben, mal hier, mal da einen der Rockträger zu sehen, alle unabhängig voneinander.

Das würde wesentlich besser den Eindruck schüren, dass ein allgemeiner Bedarf von Männern da ist, einfach mal Rock zu tragen. Eine von allen Teilnehmern des Treffens verabredete, über die Stadt verteilte Präsenz, das wäre eine lohnende Aktion.

Dass diese Idee bereits zwei Jahre vor mir User "q-rocker" schon mal geäussert hat, war mir nicht bekannt. Das fiel in eine langanhaltende Auszeit, die ich mir vom Forum damals aus Zeitgründen genommen hatte.
Titel: Antw:Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 15.02.2024 14:18
Und Männer in Gruppen und alle im Rock, mal ehrlich: über 95% der Umwelt denkt an Schwule.
Und wenn wir den Rock ohne das Stigma Homosexuell salonfähg machen wollen, dann ist das weniger hilfreich.

Dieses Zitat ist schon etwas älter und ich weiß nicht, wie vor elf Jahren die Reaktionen auf Männer in Röcken war, aber ich mache heutzutage die Erfahrungen, dass es eben nicht jeder mit Homosexualität verbindet. Natürlich gibt es Menschen, die mich für schwul halten mögen, aber das sind bei weitem keine 95 %, sondern deutlich geringer. Wie bereits an anderen Stellen erzählt, gab es bei meiner letzten Einrichtung vereinzelte Eltern, die Angst davor hatten, dass ich als männlicher Erzieher im Rock die Kinder schwul machen könnte. Hier mal einige Reaktionen von Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe.

Vater eines Kindes: "Die sind dumm. Ist doch egal, ob mein Sohn schwul wird. Wir sind da tolerant. Wer einen Rock trägt, ist nicht gleich schwul, sonst wäre ganz Schottland schwul. Ich habe die Mutter mal gefragt, ob sie lesbisch ist, weil ich sie jeden Tag nur in Hosen sehe."
Koch der Kita: "Woher wollen die wissen, ob du schwul bist? Nur weil du einen Rock trägst? Sie sollten dich erstmal fragen, bevor sie irgendwas behaupten."
Erzieherin: "Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass du schwul sein könntest. Ich habe anfangs gar nicht gecheckt, dass du einen Rock trägst, weil ich dachte, es wären Shorts. Mir ist das erst nach drei Tagen aufgefallen und ich dachte mir: 'Er macht es richtig.', weil ich weiß ja selbst, wie schön man sich im Rock und Nagellack fühlt."
FSJlerin: "Männer in Röcken sind so hot. Ich liebe K-Pop (= südkoreanischer Pop) und da tragen die Männer auch Röcke und Crop Tops. In Südkorea würdest du von den Mädels gefeiert werden."

Ich könnte die Liste noch weiter fortsetzen. Wie man sieht, schließen viele nicht direkt auf Homosexualität und hielten mich sogar für hetero, obwohl ich das nie geäußert habe. Ich habe mich nämlich nie als hetero "geoutet", weil ich finde, dass meine Sexualität rein gar nichts mit meiner Arbeit zu tun hat. Ich frage doch auch nicht die Eltern, wie es im Bett läuft, ob sie schon mal einen Dreier hatten oder gerne in Swingerclubs gehen.

Zumal man seit der woken Bewegung mehr und mehr in eine bestimmte Ecke gedrängt wird, in die die meisten nicht gehören und nicht wollen.

Ich habe viel mehr den Eindruck, dass man in den letzten Jahren immer weniger in irgendwelche Schubladen gesteckt wird und wenn ich Berichte von langjährigen Rockträgern wie Wolfgang oder Michael lese, scheint sich dieser Eindruck zu bestätigen. Da haben auch gerade die Aufklärungsarbeiten der sogenannten "woken" oder  "queeren" Bewegungen dazu beigetragen, weil dort sehr häufig betont wird, dass Kleidung, Geschlechtsidentität, Sexualität und Geschlechtsausdruck vier verschiedene Dinge sind, die miteinander nichts zu tun haben und bei jedem Menschen individuell sind. Ich denke, dass viele Menschen da mittlerweile deutlich besser und schärfer differenzieren können als noch vor paar Jahren. Eigentlich sind wir in gewisser Weise auch Nutznießer dieser Szenen, weil wir die Früchte von ihrem politischen Aktivismus tragen. Ich denke, man kann das nicht voneinander entkoppeln und es zeigt doch, dass "queere" Rechte, die auf dem ersten Blick mit einem heterosexuellen männlichen Rockträger vielleicht nichts zu tun haben mögen, letztendlich auch unsere Freiheits- und Menschenrechte sind.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Lars am 15.02.2024 15:41
Dazu braucht es noch nicht einmal Designer, sondern Männer, die Röcke bewusst als Männermode definieren und möglichst zahlreich und häufig in der Öffentlichkeit tragen. Wenn es stimmig in männlicher Weise getragen wird, fällt es vielen noch nicht einmal besonders auf, aber der Effekt der unterbewussten Wahrnehmung ist nicht zu unterschätzen.

Ich spiele häufig ganz bewusst mit dem Kontrast zwischen männlichen und weiblichen Kleidungsstücken. Und das erkennen die Leute meist auch und finden es gut, weil so noch nie gesehen. Insofern IST es für mich salonfähig, und zwar schon lange.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Es kommt nicht drauf an, was man trägt, sondern wie man es trägt. Es gibt keine Definitionen.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 15.02.2024 15:46
Zumal man seit der woken Bewegung mehr und mehr in eine bestimmte Ecke gedrängt wird, in die die meisten nicht gehören und nicht wollen.

Das war ja eher vorher schlimmer, während die sog. woke Bewegung das Ausscheren aus der uniformen Masse her salonfähig gemacht hat.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: doppelrock am 15.02.2024 16:16
Zumal man seit der woken Bewegung mehr und mehr in eine bestimmte Ecke gedrängt wird, in die die meisten nicht gehören und nicht wollen.

Das war ja eher vorher schlimmer, während die sog. woke Bewegung das Ausscheren aus der uniformen Masse her salonfähig gemacht hat.

LG, Micha

Kann ich so nicht bestätigen. Bis vor ein paar Jahren gab es alle Freiheiten  und die Kleidung war kein Streitthema. Heute habe ich den Eindruck, dass man sofort mit LGBTQ und Gender verbunden wird, ohne gefragt zu werden. Es wird sofort eine politische Aussage in die Kleidung hineininterpretiert, die es vorher nicht gab. Sieht aber gerade so aus, als ob es nur denen auffällt, die nichts mit den woken zu tun haben.
Titel: Antw:Re: Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Skirtedman am 15.02.2024 16:52
Ihr habt ja alle irgendwie so ein bisschen Recht. Wir haben das ja auch früher schon hier im Forum hoch- und runterdiskutiert.

Eigentlich sind wir in gewisser Weise auch Nutznießer dieser Szenen, weil wir die Früchte von ihrem politischen Aktivismus tragen.

In gewisser Weise ja. Aber auch in gewisser Weise wiederum nicht.

Mann kann das schwer verallgemeinern. Der eine profitiert mehr davon, dem anderen steht es im Weg. Das ist individuell ganz verschieden bei uns Betroffenen.

Und auch bei den Wahrnehmenden ist es ganz verschieden, je nach innerer Einstellung.

Und auch für uns Betroffene ist es ganz verschieden, nämlich abhängig von der Situation, mal so, mal so, von Begegnung zu Begegnung ganz verschieden.

Deswegen kann man dem politischen Aktivismus mancher Gruppen nicht uneingeschränkt huldigen. Doppelrock hat recht, wenn bei der langjährigen Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Kinder unbegründete Ängste ausgelöst werden, verstärkt von steigender Präsenz von Gruppen mit anderen Lebensentwürfen.

Es ist richtig, Yoshi, dass heute einem längst nicht mehr so oft öffentlich z.B. Schwulsein bloß wegen Rocktragens unterstellt wird, also öffentlich ausgesprochen.
Aber die Leute werden das weiterhin noch sehr oft unausgesprochen denken; wenn auch heute mit weitaus weniger Anscheu als noch vor 10, 15 Jahren.

Aber seit Corona hat in meiner Wahrnehmung folgendes zugenommen:  dass flüchtig Bekannte oder neue Spontanbekanntschaften in Situationen von Begegnungen inzwischen bereitwilliger mit mir Kontakt aufnehmen, um über "das Thema" zu sprechen. Mit einem gewissen persönlichen Bezug zu mir, ist also die Bereitschaft gestiegen, meine abweichende Kleidung zum Thema zu machen.

Und seit Corona ist die Wahrnehmung des politischen Aktivismus gewisser Gruppen und deren Fürsprecher im Wandel. Im Wandel von anfänglicher Sympathie oftmals hin zu überwiegender Ablehnung jenes Aktivismus. Weil für viele zu unbequem, zu laut, zu fordernd.

Diese weitverbreitete öffentliche Wahrnehmung müssen wir bedenken, wenn wir uns uneingeschränkt zu Nutznießern des Aktivismus bestimmter Gruppen definieren.

Es bleibt letztlich immer noch an uns selbst hängen, für unsere Anliegen in unserer Konstellation zu werben. Heterosexuell und sich als Mann fühlen und trotzdem Rocktragen, diese (oder jede andere) Konstellation können nur wir selbst unter die Leute bringen.

Da müssen wir durch. Und da müssen wir uns auch vor der Mutter unserer (evt. potentiellen) Kinder behaupten und gegen ihre Verlustängste arbeiten.

Das kann nur bedingt ein H&M für uns übernehmen oder ein ASOS mit unisex Angeboten. Wir müssen selbst überzeugen, dass die Ängste der Verwandtschaft und das Gerede der Nachbarn unbegründet sind.

Niemand anderes erledigt das für uns. Wir müssen es selber tun.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Uckermärker am 15.02.2024 20:09
Schotten zelebrierten öffentlich das Tragen ihres Kilts. Sie tragen ihn stolz zu festlichen Ereignisse - was für die anderen ein Highlight ist.

Und wir sprechen uns Mut zu in Röcken unseren Mitmenschen zu begegnen.

Ja, wir haben noch einen weiten Weg vor uns.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 15.02.2024 21:40
Ich sage mal so bzgl. des Themas Rock und queer:

Früher wurden rocktragende Männer oft für schwul gehalten, und Homosexualität galt als Verbrechen.

Heute halten einige Leute rocktragende Männer für schwul, trans oder sonst wie queer, aber Homosexualität, Transgender oder sonstige Queerness gilt als salongfähig.

Andere halten rocktragende Männer für Schotten, und Schottischsein gilt auch als salonfähig.

Also alles in Butter, auch wenn ich weder schwul, noch transgender, noch Schotte bin. Vielleicht ein bisschen queer, also schräg.

Mut braucht man eher der eigenen Gedanken wegen, als wegen der Reaktionen der Mitmenschen.

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: Yoshi am 15.02.2024 23:07
Mir ist es relativ egal, ob mich die Leute für einen Schotten, schwul oder trans halten. Solange ich aufgrund dessen nicht diskriminiert oder angefeindet werde, können die denken, was sie wollen.

Ich muss auch nicht dauernd betonen oder jemandem "beweisen", dass ich hetero oder männlich bin. Ebenso muss ich mich nicht ständig davon distanzieren, was ich nicht bin, weil ich mich nicht durch Negationen klassifizieren möchte. Lieber identifiziere ich mich mit den Eigenschaften, die mich als Person ausmachen und zeichne dadurch ein positives Selbstbild von mir. Das funktioniert auch wunderbar ohne die Herabwürdigung von dem, was ich nicht bin. Mit diesem Mindset lässt es sich völlig ungeniert Röcke in der Öffentlichkeit tragen und im Allgemeinen gelassener und fröhlicher leben.
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: MAS am 15.02.2024 23:16
Und wieder, lieber Yoshi, wurde der ansonsten ehrwürdige Lao Tse widerlegt, da er schrieb: "Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön" (https://www.aphorismen.de/gedicht/13999 (https://www.aphorismen.de/gedicht/13999), https://schuledesrades.org/public/taoteking/sdr-q-5-4-81 (https://schuledesrades.org/public/taoteking/sdr-q-5-4-81)).

LG, Micha
Titel: Antw:Wie kann man den Rock am Mann wirklich salonfähig machen
Beitrag von: JJSW am 16.02.2024 05:49
Lieber Yoshi
Sehr schön gesagt, so handhabe ich das auch.
Dankeschön.

Mit frühmorgendlichem Gruße aus dem Salon  ;)

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Jürgen