Ich glaube jetzt nicht so daran, das Kinder früher von ihren ihren Eltern weniger geliebt wurden.
Dagegen spricht einfach, das unsere Nachwuchssorge immer noch ein Grundinstinkt des Säugetiers ist.
Das Mädchen und Jungen bis zur erlangung der "Stubenreinheit" gleichermaßen im Rock oder Kleid unterwegs waren, dürfte rein praktische Gründe gehabt haben.
Überlegt mal wieviel Windeln son Zwerg am Tag durchschießt...
Zum einen müssen die alle gewaschen werden.
Und das ohne moderne Waschmaschine!
Dann müssen sie auch gewechselt werden...
Und die Lütjen halten dabei auch alles andere als Still.
Das ist schon lustig genug mit einer modernen Windel die recht leicht und flott angelegt wird.
Jetzt überlegt mal den Vorgang mit zappelnden Kleinkind dem ihr ne Stoffwindel bei der Zappelei um dem Leib wickeln und auch noch verliersicher befestigen müsst...
Und das auch noch bei mehreren Kindern, die alle noch im "Auslaufalter" sind.
(Man vergesse nicht. Die restliche Hausarbeit steht auch noch auf der Agenda...)
Da ist Rock hoch, einmal kurz abwischen und sauberspülen beim "Mama! Hab mich vollgemacht!" Rabää.
Doch schneller und praktischer.
*schmunzel*
Ich kenn einige von meinen Hobbykolleginnen die, die Babykleidchen die sie den Lütjen für die Veranstaltungen gebaut haben.
(Überlanges Wollkleid mit entweder weicher Leinen oder Baumwollstoff Fütterung und Tunnelzug im Saum. Baby mit modernen Windel und Socken rein und einmal unten zuknoten. Baby = warm, trocken und zugsicher verstaut.)
Bis zum Krabbelalter auch im normalen Zivilleben benutzt haben.
Ganz einfach, weil es für sie und den Lütjen einfach stressfreier war, als den Zappelphillip in den modernen Strampler einzubauen.
Und sie hatten anscheinend auch den Eindruck, das die Kleinen mit dieser "Sackkleidkonstruktion" wärmer als mit dem doch recht eng anliegenden Strampler gekleidet seien.
Das mit den rechtlosen Subjekten, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen.
Dafür gibt es zuviele Kinderspielzeuge im Fundmaterial.
Und warum sollte man Spielzeug für jemanden bauen der einem nicht interessiert?
Aus dem Spätmittelalter gibt es Briefwechsel aus dem Kaufmannsbereich wo sich Eltern gegenseitig trösten weil eines der Kinder(übrigens zu Mädchen und Jungen gleichermassen.) die damals üblichen Kinderkrankheiten nicht überlebt hatte.
(Sowas schreibt man nicht, wenn man seine Kinder nicht liebt.)
Klar war man mit körperlichen Strafen schneller bei der Hand als heute.
Aber dies galt für Erwachsene und Kinder gleichermassen.
Und wir vergessen auch gerne, das die Gefahren für die Kleinen im Haushalt auch größer waren.
Langt heute ein Kind auf die heisse Herdplatte, weil es nicht auf das "Vorsicht Heiss!" der Mama hören wollte.
Ist der Schaden relativ gering.
Kaltes Wasser und eine Brandsalbe reichen zum beheben aus.
Jetzt nimm mal Kleinkind und offene Feuerstelle...
Da kannst du nicht mit der Softmethode "Nein, das ist gefährlich..." arbeiten.
Langt das Kind in die Glut ist die Hand schwerst verbrannt und die Kleidung steht auch ziemlich schnell in Flammen.
Da ist dann guter Rat teuer...
^^