Autor Thema: Frage an Studierende  (Gelesen 13085 mal)

Offline MAS

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Frage an Studierende
« am: 08.04.2015 23:19 »
Hi Folks!

Ich habe heute mal die Teilnehmenden eines meiner Seminare gefragt, wer immer nur Hosen trägt, wer immer nur Röcke und wer beides. Sie sollten sich entsprechend an eine Stelle stellen.

Fast alle Männer und eine Frau stellten sich als Immer-nur-Hosen-Tragende zusammen.
Fast alle Frauen und ein Mann stellten sich als beides tragend zusammen.
Immer nur Röcke zu tragen gab niemand an.
Der eine Mann, der beides zu tragen angab, sagte, er trage Nachthemenden. Er war ein Seniorstudent. Die Frau, die immer nur Hosen trägt, ist auch eine Seniorstudentin. Beide sind anders gesagt schon im Ruhestand und Gasthörer.

Es geht in dem Seminar ja um Religion zwischen Tradition und Moderne. Vorher haben die Studierenden sich bei der Auuforderung sich als mehr oder weniger traditional und mehr oder weniger modern einzuordnen, sehr verschieden verteilt. Bei er Kleidungsfrage waren aber fast alle sehr konventionell. Ich sagte, Tradtionen und Konventionen hingen eng zusammen, während moderne einerseits weniger andererseits andere Konventionen fördere.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #1 am: 08.04.2015 23:47 »
Der eine Mann, der beides zu tragen angab, sagte, er trage Nachthemenden.
Nachthemden? Das sind aber keine Röcke.

Offline MAS

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #2 am: 09.04.2015 07:53 »
Der eine Mann, der beides zu tragen angab, sagte, er trage Nachthemden.
Nachthemden? Das sind aber keine Röcke.

Schon, und zwar in dem Sinne eines einröhrigen Beinkleides, so wie ein Kleid auch. Um die Beine herum fühlen sich Röcke, Kleider und Nachthemden gleich an im Gegensatz zu Hosen, auch Schlafanzughosen.

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #3 am: 09.04.2015 08:25 »
Der eine Mann, der beides zu tragen angab, sagte, er trage Nachthemden.
Nachthemden? Das sind aber keine Röcke.

Schon, und zwar in dem Sinne eines einröhrigen Beinkleides, so wie ein Kleid auch. Um die Beine herum fühlen sich Röcke, Kleider und Nachthemden gleich an im Gegensatz zu Hosen, auch Schlafanzughosen.

LG, Michael
Nachthemden (man könnte auch Nachtkleider sagen) sind ausserordentlich praktisch. Meine Schlafanzüge verstauben inzwischen auf dem Dachboden. Ich glaube, ich gebe die in die Altkleidersammlung.
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Offline Bonfreund

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #4 am: 09.04.2015 08:48 »
Hallo,
Weder meine Frau, noch ich könnten uns vorstellen,  Nachthemd zu tragen. Ist halt Geschmackssache..

Lg Bonfreund

androgyn

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #5 am: 09.04.2015 09:05 »
Schon, und zwar in dem Sinne eines einröhrigen Beinkleides, so wie ein Kleid auch.
Das war mir bewusst, dass du das sagst. Aber es ist nun nicht...wie soll ich sagen...
Es ist...Mit einem nachthemd geht man nicht spazieren. Das zieht man halt nur zum Schlafen an.

Offline high4all

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #6 am: 09.04.2015 09:23 »
Schon, und zwar in dem Sinne eines einröhrigen Beinkleides, so wie ein Kleid auch.
Das war mir bewusst, dass du das sagst. Aber es ist nun nicht...wie soll ich sagen...
Es ist...Mit einem nachthemd geht man nicht spazieren. Das zieht man halt nur zum Schlafen an.
Ausser man ist Schlafwandler! ;)

Aber schau Dir mal die Nachtwäsche der Damen an. Manche Nachtkleider sind kaum von "Tagkleidern" zu unterscheiden.
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Offline MAS

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #7 am: 09.04.2015 09:48 »
Er sagte noch dazu: "Ich trage Nachthemden, und dazu stehe ich!"
Obwohl es ja Herrennachthemden gibt, ist das Tragen von Nachthemden ähnlich wie das von Röcken für viele Männer unserer Gesellschaft weiblich besetzt. Auch wenn die Öffentlichkeit ihn nicht in seinen Nachthemden zu sehen bekommt, so ist diese Outen als Nachthemdträger vor ca. 25 Menschen dem öffentlichen Rocktragen doch ähnlich. Es kann auch was bewirken.

LG, Michael
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Offline cephalus

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #8 am: 09.04.2015 11:57 »
So ungewöhnlich kommt mir ein Nachthemd jetzt nicht vor -  liegt vielleicht daran, dass meine Großväter beide welche trugen.  Ich glaube das war früher Standard?!

Offline Dr.Heizer

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #9 am: 09.04.2015 12:07 »
Ein schönes Beispiel Michael, mit dem Du aufgezeigt hast, wie doch manche Dinge sich eingefahren haben und nicht mehr hinterfragt werden.

Du fragst nach reinen Hosenträgern und Menschen, die auch "Einröhriges" tragen. Und da bricht einer heraus und trägt Nachthemden. Keine Hosenanzüge im Bett, bei denen der Gummizug im Bund irgendwann nervt, das Oberteil sich hochkrempelt und dann der untere Teil des Rückens kalt wird? Genau diese Phänomen kenne ich und habe es verbannt. So hätte ich mich auch schon allein deswegen zu den Rock- und Nachthemdträgern gestellt. Unser Schlafzimmer ist groß und die Haizung ist ausgestellt. Lieber Frischluft und Kühle, statt geschlossener fenster und trockener Heizungsluft. Wenn auch meine "Nachthemden" eher lange Shirts oder normale einfache Kleider sind, die ich auch manchmal tagsüber zu Hause trage, ist mein Rücken stets vor Zugluft geschützt.

Dass manche Nachthemden der tagestauglichen Kleidvariante sehr ähnlich oder gar gleich sind, kann ich nur bestätigen. :)

Interessant ist vielleicht auch die Frage zu stellen, was denn dazu geführt hat, dass viele Frauen nur noch Hosen tragen. Was mögen Sie daran und was an Röcken oder Kleidern nicht? Man könnte solche Fragen auch im Bezug auf Essensgewohnheiten stellen, ob regelmäßig Abends gemeinsam gegessen wird oder allein und was auf den Tisch kommt, auch wer zu Haue kocht und wer nicht. Manche halten an Althergebrachtem fest, doch vieles hat sich verändert. Oft schleichend und damit für die Betroffenen selbst kaum merklich, doch für Aussenstehende sehr. So ändern sich Gewohnheiten bei Manchem im Laufe der Zeit unmerklich, bei einigen nie und es gibt Menschen, die diese Gewohnheiten bewusst verändern. Interessant ist, den Zustand von vor Jahren und heute zu beleuchten und nach dem "Warum" dieser Veränderung oder auch dem Festhalten an Altem (War schon immer so kommt oft zur Antwort) zu ergründen. Das bewusste Beschäftigen damit, warum es so ist oder sich verändert hat und auch in Zukunft bewusst gesteuert werden kann, ist sehr wichtig für das bewusste Handeln.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline BerlinerKerl

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #10 am: 09.04.2015 12:13 »
... so ist diese Outen als Nachthemdträger vor ca. 25 Menschen dem öffentlichen Rocktragen doch ähnlich. Es kann auch was bewirken.

LG, Michael

Nicht dass das als sexistisch gewertet wird.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline DesigualHarry

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #11 am: 09.04.2015 13:17 »
Hallo!

Ich gehe mal davon aus dass sich die Frauen mit dem Hosentragen einfach ihrer Anatomie anpassen, also dem Thema Kälteempfinden. Muskeln, die Kraftwerke des Körpers haben sie generell weniger als der Mann. Und durch den wenig Fett Trend beraubt man sich auch noch der Wärmeisolation... Da wundert man sich manchmal schon mit wie wenig Kleidung so manche Frau auskommt...

Somit kähme Anatomisch gesehen ein weiterer Aspekt hinzu der das Einrörige Bekleidungsstück für den Mann optimaler erscheinen lässt. Verkehrte Welt....

Offline MAS

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #12 am: 09.04.2015 15:51 »
Hallo zusammen,

ich kann in dem Seminar da natürlich nicht in die Tiefe gehen, denn es ist ja ein religionswissenschaftliches und kein modegeschichtliches Seminar. Ich werde aber das Bewusstsein bzgl. Tradition und Moderne schärfen und zwar so, dass für beide Anliegen ein kritisches Verständnis gefördert wird.

Vor einem Sexismus-Vorwurf habe ich keine Angst. Ich hatte vor einem Jahr das Thema "Gender und Religion". Da kam auch kein irgendwie gearteteter Vorwurf.

LG, Michael
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Offline George_MacGregor

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #13 am: 09.04.2015 16:22 »
Hallo zusammen!

Auch wenn es mir eher egal ist, wer was trägt, aber Nachthemden trage ich im Winter auch und wenn ich in dieser Menge gestanden wäre, hätte ich nichts dabei gefunden, zu sagen, daß ich Nachthemdträger bin. Was bitte hat das mit OUTEN zu tun? Rein gar nichts ;).

Allerdings bin ich es inzwischen etwas leid, daß ständig alles, was irgendwie an ein Kleid, oder einen Rock erinnert, als solcher(s) bezeichnet wird. Nicht alles, was "einröhrig" ist, ist automatisch ein Rock oder Kleid. Ein Nachthemd ist, wie der Name schon sagt, ein Hemd und basta. Die Jacobite Shirts, Highland Shirts und auch das irische Leine, waren knielang und wurden nie anders als Hemd genannt, weil diese Kleidungsstücke eben Hemden sind. Ein Klopapierrolle ist auch einröhrig, ist sie deshalb ein Rock? Wohl kaum ;).

Ich trage übrigens nicht nur Nachthemden und mir war der Gummizug einer Schalfhose noch nie zu eng. Raufrutschen können außerdem auch Nachthemden, nicht nur Oberteile vom Schlafanzug.

LG Hans
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline MAS

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Re: Frage an Studierende
« Antwort #14 am: 09.04.2015 19:21 »
Lieber Hans,

ja, man braucht ein Nachthemd nicht als "Rock" zu bezeichnen. Bezeichnungen ändern sich immer wieder, oft gibt es eine gemeinsame Bezeichnung für ganz unterschiedliche Dinge und manchmal verschiedene Bezeichnungen für gleiche Dinge. Das wichtigstes ist, dass Sender und Empfänger wissen, worüber geredet wird, damit sie nicht aneinander vorbei reden.

Mit outen hat das insofern zu tun, als es Männer gibt, die sich genau so genieren würden, ein Nachthemd zu tragen, wie einen Rock.

Und ja, die von Dr. Heizer genannte Nichthochrutsch-Eigenschaft von Nachthemden kommt nur bei langen Nachthemden vor. Ich trage oft sehr kurze, weil mir das von meiner Frau auf für sie angenehme 23°C und mehr angewärmte Schlafzimmer sonst auch schon mal zu warm wird. Oder im Sommer die Sonne unser Dachzimmer auf 30°C  aufgeheizt hat, dann erst recht.

LG, Michael
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