Mit den zwei Welten hat Gregor wohl recht. In Deutschland leben wir in einer Konfrontationsgesellschaft, in Dänemark ist es eher eine Konsensgesellschaft (noch ausgeprägter in Schweden).
Mir scheint, dass die Kompromissbereitschaft bei uns etwas größer ist, weil Vereinbarungen individueller gestaltet werden können.
LG
Hajo
Interessant, lieber Hajo!
Ich meine schon mal beobachtet zu haben, dass die politisch freiheitlicheren Gesellschaften, also die, die darin schon eine längere Tradition der Freiheitlichkeit haben, wie z.B. die Schweiz und die USA, in Bezug auf Kleidung konservativer und konventioneller sind, alsi Gesellschaften, deren Freiheitlichkeitstradition noch nicht so alt ist, wie in Deutschland. Dänemerk gehört vielleicht auch dazu.
Aber auch bei uns gibt es Konservative, für die die Konventionen keine Vereinbarungen zwischen Menschen, die man also auch ändern kann, sind, sondern Naturgesetze. Da erwartet niemand etwas, sondern "es wird erwartet", von wem auch immer, evtl. von niemandem, sondern die Erwartung ist eine selbständige Größe, gegen die man nicht verstoßen darf. Ob dann tatsächlich konkrete Menschen etwas erwarten, oder ob nur
"man" es erwartet, für dieses
"man" aber niemand sagt: "Ja,
ich erwarte es!", ist dann egal.
Ich finde, auch Koservative sollten lernen, dass Menschen die Urheber der Erwartungen sind und somit eigentlich ihre Herren, nicht ihre Diener sein sollten.
LG, Micha