Autor Thema: Weibliches oder männliches Erscheinungsbild  (Gelesen 36574 mal)

manfred58

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #105 am: 09.02.2020 08:19 »
Hallo Manfred,

in welchen Situationen wirst du denn als Frau angesprochen?
Ist das der Fall, wenn du bestimmte Outfits trägst oder vielleicht von einem bestimmten Personenkreis?

Grüße Matthias

Hallo Matthias

Fast immer wenn ich mit Stiefeln über der Jeans, sichtbar , im Mantel oder Parka  unterwegs bin und "unmännliche" Farben betreffend der Accessoires , Mütze, Schal usw. Trage.

Gruß
Manfred

Offline Matthias

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #106 am: 09.02.2020 09:28 »
Manfred, wenn ich das richtig sehe, braucht es also gar keinen Rock oder Kleid.
Was natürlich noch interessant zu wissen wäre, was die Stiefel für Absätze haben.

Grüße Matthias
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Offline Holger Haehle

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #107 am: 09.02.2020 09:54 »
Danke Dr. Heizer

für dieses Stichwort (Zitat): "Dieses "typisch Mann oder typisch Frau" ist mittlerweile überholt. Ich kann neben allen anderen Dingen, welche ich kann, beispielsweise auch die Waschmaschine bedienen, kochen und Gefühle zeigen. Das darf ich auch. Dann kann ich auch Röcke tragen. Gleichberechtigung ist schließlich keine Einbahnstraße."

Wir sind frei unsere Kultur zu bestimmen. Wir müssen nicht fortführen, was mal so oder so war. Jede Rolle ist ein Korsett, das wir uns selber schnüren. Viele Menschen wollen sich nicht mehr auf die zugewiesenen traditionellen Rollen beschränken. Ob man Frau oder Mann ist, spielt doch nur bei der Paarung und Fortpflanzung eine Rolle. Das ist doch nicht das ganze Leben.

Kann ich im restlichen Leben nicht einfach Mensch sein. Wieso muss ein Mensch sich primär über seine Geschlechtszugehörigkeit definieren. Ich definiere mich doch auch nicht über meine Schuhgröße. Früher mag das ja mal eine Bedeutung gehabt haben, der wir immer noch gerne nachhängen. Aber wir entwickeln uns weiter. Und heute sollte das Geschlecht bei der Jobwahl und vielen anderen Dingen und eben auch bei Bekleidung einfach nur schnuppe sein!

Ich bin ein Mensch. Ich habe eine Schuhgröße, eine Haarfarbe .... und ein Geschlecht. Im Menschsein teilen wir eine Menge Eigenschaften, nicht nur mit denen, die die gleiche Schuhgröße oder Schwanz haben.

Es geht mir nicht darum, mit Rock mehr weiblich oder männlich zu sein und damit wieder alte Klischees zu bedienen. Ich will diese Geschlechterscheiße einfach los werden. Ich will einfach nur Mensch sein.

Online JJSW

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #108 am: 09.02.2020 10:19 »

Es geht mir nicht darum, mit Rock mehr weiblich oder männlich zu sein und damit wieder alte Klischees zu bedienen. Ich will diese Geschlechterscheiße einfach los werden. Ich will einfach nur Mensch sein.

Ja dann mach doch einfach. Wer hindert dich?  :)

Ich mach das ja auch weitestgehend und nutze Klamotten aus beiden Sparten.

Andererseits sind diese Geschlechterthemen gut geeignet, um das Forum mit Beiträgen zu füllen.
Sicher sind für manche Leute diese Themen sehr wichtig. Andere Foren , wo es nur um die Klamotten geht, versinken in der Bedeutungslosigkeit.

Grüßle
Jürgen

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und genießt das Röcketragen


Offline MAS

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #109 am: 09.02.2020 10:54 »
Lieber Holger,

auf der einen Seite sind Menschen, die traditionelle Rollenzuschreibungen loswerden wollen und auf der anderen Seite Menschen, denen diese Traditonen Halt und Orientierung geben. Man könnte nun sagen, es solle doch jeder so leben, wie er will, sei es völlig frei von Traditionen, sei es traditionsgebunden oder - wie wohl die meisten - irgendwo dazwischen. Das Problem ist aber, dass man ja gemeinsam Gesellschaft gestalten sollte und nicht gegeneinander oder aneinander vorbei. Die Liberalen, denen Traditionsanbindung unwichtig ist, werden den Traditionalisten leicht zugestehen, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchten. Denn zur Freiheit gehört ja auch die Freiheit, sich für eine Traditionsanbindung zu entscheiden. Umgekehrt aber die Traditionalisiten haben vielleicht eher Schwierigkeiten, sich selbt an die Tradition zu binden, anderen aber zuzugestehen, das nicht zu tun.

Also ich versuche einen Mittelweg, die goldene Mitte sozusagen. Man darf Menschen nicht einfach so herausreißen. Zumal Traditionen Menschen auch schützen vor der Verfügungsgewalt der Wirtschaft zum Beispiel. Die ist ja sehr gewaltig und hätte am liebsten völlige Flexibilität der Arbeitskräfte, ungebunden an Familie, Heimat, Gemeinschaft usw. Der Zug ist allerdings schon abgefahren, denn sie hat ihr Ziel vielfach schon erreicht. Wo Menschen sich für diese Verwurzelung entscheiden und nicht einfach mal umziehen wollen, wenn sich der Arbeitsmarkt ändert, sondern Wert auf traditionelle Wurzeln legen, auf den Zusammenhalt ihrer Gemeinschaft usw., haben sie oft Nachteile. Denn die traditionellen Gemeinschaften sind nicht mehr so stark, alle aufzufangen und zu stützen.

Was das Geschlechtliche angeht: Es ist auch irgendwie mehr als nur Fortpflanzung und Paarung. Ich stelle mir es auch vor, wir könnten was Gender angeht völlig frei sein, ohne dass die Gemeinschaft darunter leidet. Ich weiß aber nicht, ob die Menschen mehrheitlich reif dafür sind.

Man darf sich ja auch die traditionellen Gemeinschaften nicht so ideal vorstellen. Auch da gibt es Machtkämpfe, Kontrolle, Unterdrückung, Zwangsanpassung usw. Also auch da wünsche ich mir einen Mittelweg.

Ich sehe jedenfalls, dass das Geschlechtliche immer wieder in zentrales Thema bei Traditionalisten ist. Man schaue auf die aktuellen Diskussion beim synodalen Weg in der Röm.-Kath. Kirche. Man schaue auf die strenge Trennung der Geschlechter im orthodoxen Judentum und im traditionellen, aber auch im islamistischen Islam.  Ich frage, warum das denn so ist. Sex ist wohl eine so große Macht, dass man meint, ihn unter strenger Kontrolle halten zu müssen. Andererseits wird seine Macht dadurch noch größer. Ich sehe das bei strengen Muslimen, die z.B. in der Kleidung keinerlei Überschneidung zulassen. Da wird durch diese strenge Unterscheidung alles sexuell aufgeladen und dadrurch eigentlich das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen will oder erreichen zu wollen vorgibt.

Da wünsche ich mir mehr Liberalität. Liberale Christen, Juden und Muslime haben da viel weniger Probleme mit. Aber bei ihnen ist auch der Gemeinschaftszusammenhalt geringer.

Wie kann man es also schaffen, dem Einzelnen viel Freiheit der Selbstbestimmung zu geben und zugleich den Zusammenhalt der Gemeinschaft und Gesellschaft zu gewährleisten?

LG, Micha

PS: Sollte ich jetzt das Threadthema zu weit ausgedehnt haben, bitte ich um Verzeihung.
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline cephalus

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #110 am: 09.02.2020 12:56 »
Bei der ganzen Diskussion, um gelebte Rollen, Gender, Wirkung Empfinden des Betrachters, Toleranz und was noch alles in diesen Themenbereich gehört, bleiben für mich Fragen offen:

Ich denke ich bin über die klischeehafte Einteilung von männlich und weiblich, was "Gender" betrifft hinaus, akzeptiere jedes Auftreten, jedes gelebte Modell und jede Kleidung an einem Menschen, schon alleine vom Intellekt her.
Auch jede körperliche Anpassung finde ich ok.

Trotzdem habe ich jedes Mal, auch wenn es nicht oft vorkommt, ein seltsamen Gefühl, wenn ich Menschen gegenüber stehe, dern biologisches Geschlecht in nicht einordnen kann.
Offensichtlich habe ich ein tiefes inneres Bedürfnis keine Unklarheit im Geschlecht meines Gegenübers zu haben, obwohl es mich nicht stört wenn ich bemerke, dass das ursprüngliche biologische Geschlecht vom gelebten abweicht.
Im Klartext, habe ich mit perfekt androgynen Menschen, deren soziales wie biologisches Geschlecht sich mir nicht erschließen ein Problem auf emotionaler Ebene, nicht auf der logischen.

Verrückt oder? Oder geht es anderen auch so?

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #111 am: 09.02.2020 13:24 »
Zitat
Offensichtlich habe ich ein tiefes inneres Bedürfnis keine Unklarheit im Geschlecht meines Gegenübers zu haben, obwohl es mich nicht stört wenn ich bemerke, dass das ursprüngliche biologische Geschlecht vom gelebten abweicht.
Im Klartext, habe ich mit perfekt androgynen Menschen, deren soziales wie biologisches Geschlecht sich mir nicht erschließen ein Problem auf emotionaler Ebene, nicht auf der logischen.

Das ist der eigentliche Gendermainstreaming: die automatische stattfindende geschlechtliche Zuordnung anderer Menschen an Hand von äußeren Merkmalen.
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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #112 am: 09.02.2020 13:31 »
Lange Haare als Geschlechtskriterium:

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Gab es letzten Montag bei Aldi-Süd.
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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #113 am: 09.02.2020 13:59 »
Halloo Matthias,

Zitat
Wann wirkt das Erscheinungsbild weiblich und wann männlich?

Dann, wenn es mit dem individuellen Rollenbild übereinstimmt, das wir für diese Kategorien haben. In meinem Rollenbild kommen bspw. Männer mit Röcken vor, deshalb sehe ich Männer in Röcken ebenfalls als männlich an, obwohl die breite Masse das wohl eher ablehnen würde.

Zitat
Männer mit Dud auf dem Kopf sind wie ich finde seit einiger Zeit in der breiten Masse normal geworden. Bei Männern sehe ich den Dud aber oft in Kombination mit Vollbart.  Ohrringe, Piercings usw. im Gesicht gehören inzwischen auch zum normalen Straßenbild.

Ja. All das wurde in das männliche Rollenmodell integriert, meist indem prominente Vorbilder damit angefangen haben.

Zitat
Bei auffälligem Make up wie Lippenstift oder stark geschminkten Augen sieht es aber schon wieder anders aus.

Das ist vielen zu feminin, denke ich. Aber auch hier sehe ich einen kleinen Trend, immerhin erscheinen immer öfter mal Artikel dazu oder es gibt Beiträge im Fernsehen. Vielleicht müssen auch erst diejenigen aussterben, die die 80er erlebt haben, denn damals war das bei vielen durchaus üblich. Immerhin haben viele Bands und Interpreten der 80er das vorgelebt.

Zitat
Bei der Bein- und Fußbekleidung ist alles andere als Hosen und „normale Schuhe“ bei Männern ungewöhnlich.

Ja, aber ungewöhnlich darf man auch nicht automatisch mit schlecht assoziieren. Wir haben alle auch jede Menge positive Erfahrungen gemacht und viele da draußen wären gerne so mutig, ihr eigenes Ding durchzuziehen, trauen sich aber nicht. Für die sind wir in gewissem Sinne auch Vor- und Leitbilder.
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Offline Barefoot-Joe

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #114 am: 09.02.2020 14:03 »
Hallo Holger,

Es geht mir nicht darum, mit Rock mehr weiblich oder männlich zu sein und damit wieder alte Klischees zu bedienen. Ich will diese Geschlechterscheiße einfach los werden. Ich will einfach nur Mensch sein.

Ich kann deinen Beitrag nur voll und ganz unterschreiben.  :)

In gewissem Sinne ist das eine Weiterentwicklung - wenn man so will, ist "Mensch" letztendlich die Transzendenz der Geschlechterrollen. Und es ist eine Befreiung, sie loszulassen und einfach nur man selbst zu sein.
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« Antwort #115 am: 09.02.2020 14:08 »
Hallo cephalus,

Zitat
Trotzdem habe ich jedes Mal, auch wenn es nicht oft vorkommt, ein seltsamen Gefühl, wenn ich Menschen gegenüber stehe, dern biologisches Geschlecht in nicht einordnen kann.  Offensichtlich habe ich ein tiefes inneres Bedürfnis keine Unklarheit im Geschlecht meines Gegenübers zu haben,

Wir sind alle seit den ersten Sekunden unseres Lebens mit dem binären Geschlechtermodell aufgewachsen. Es ist so tief in unser Selbst indoktriniert und so selbstverständlich, dass unser Ich unbewußt immer versucht, diese Einteilung vorzunehmen. Mir geht das genauso wie dir. Ichh fühle mich dabei zwar nicht unwohl, aber ich merke deutlich, wie mein Unterbewußtsein arbeitet, um diese Einteilung vornehmen zu können. Davon kommt man nicht so schnell los, auch wenn man den Gegenüber als Mensch sieht.
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« Antwort #116 am: 09.02.2020 14:09 »
Hallo Hajo,

Zitat
Gab es letzten Montag bei Aldi-Süd.

Sehr hübsch - vor allem, weil das die Farben der Trans-Flagge sind. :)
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« Antwort #117 am: 09.02.2020 14:27 »
Zitat
Bei auffälligem Make up wie Lippenstift oder stark geschminkten Augen sieht es aber schon wieder anders aus.

Das ist vielen zu feminin, denke ich. Aber auch hier sehe ich einen kleinen Trend, immerhin erscheinen immer öfter mal Artikel dazu oder es gibt Beiträge im Fernsehen. Vielleicht müssen auch erst diejenigen aussterben, die die 80er erlebt haben, denn damals war das bei vielen durchaus üblich. Immerhin haben viele Bands und Interpreten der 80er das vorgelebt.


Das verstehe ich nicht. Dann müssten sich die gerade schminken. Ich habe mal gelesen, dass die bunten Sachen damals deswegen funktionierten, weil es ein Auflehnen gegen das Etablissement der steifen Anzug und Krawattenträger war, von dem sich die Jugend distanzieren wollte. Man kann auch beobachten, je freier eine Gesellschaft wird, desto mehr orientiert sie sich an Altbewährten.

Viele Grüße
Jule

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« Antwort #118 am: 09.02.2020 16:01 »
Hallo Hajo,

Zitat
Gab es letzten Montag bei Aldi-Süd.

Sehr hübsch - vor allem, weil das die Farben der Trans-Flagge sind. :)
Na, denn. Ob sich Herr Albrecht etwas dabei gedacht hat?
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Antw:Weibliches oder männliches Erscheinungsbild
« Antwort #119 am: 09.02.2020 16:23 »
Lieber Micha,
vom Thread-Thema sind wir schon massiv abgewichen. Ist doch schön, wenn ein Thema über das eigentliche Thema hinaus inspiriert. Notfall werden wir vom Admin abgekoppelt und verlegt. Da machen wir dann einfach weiter.

Lieber Cephalus,
ich verstehe dich voll und ganz, wenn du schreibst: „Trotzdem habe ich jedes Mal, …, ein seltsames Gefühl, wenn ich Menschen gegenüber stehe, deren biologisches Geschlecht ich nicht einordnen kann.  Offensichtlich habe ich ein tiefes inneres Bedürfnis keine Unklarheit im Geschlecht meines Gegenübers zu haben…“

Joe hat dazu schon die passenden Worte gefunden: „Wir sind alle seit den ersten Sekunden unseres Lebens mit dem binären Geschlechtermodell aufgewachsen. Es ist so tief in unser Selbst indoktriniert und so selbstverständlich, dass unser Ich unbewußt immer versucht, diese Einteilung vorzunehmen. Mir geht das genauso wie dir. Ich fühle mich dabei zwar nicht unwohl, aber ich merke deutlich, wie mein Unterbewußtsein arbeitet, um diese Einteilung vornehmen zu können. Davon kommt man nicht so schnell los, auch wenn man den Gegenüber als Mensch sieht.“

Zufügen möchte ich noch, dass unsere Prägungen, die durchaus den Charakter einer Art Hirnwäsche haben können, sehr stark sind. In der Soziologie nennt man das auch einen strukturellen Sachverhalt. Unsere Prägungen werden im limbischen System gespeichert. Sie sind mit dem sogenannten Belohnungssystem verknüpft. Handeln wir dagegen, fühlen wir uns schlecht. Folgen wir den Prägungen, schüttet der Körper Dopamin aus. Wir fühlen uns gut. Da zudem unsere Ratio im Neokortex dem limbischen System nachgeschaltet ist, dominiert es uns auch noch über die hierarchische Hirnstruktur.

Prägungen ähneln Drogen. Sie konditionieren biochemisch. Ein Junkie kann auch nicht nein sagen, auch wenn er weiß, das Heroin nicht gut für seinen Körper ist. Unser Hirn mit seinem Belohnungssystem hat eine strukturelle Barriere für rationale Entscheidungen. Das ist auch der Grund warum Missbrauchsopfer zu Tätern werden können und Rassismus nicht auszumerzen ist und nicht nur Cephalus die Welt irgendwie geschlechtlich einordnen möchte.
 
Der Umsetzung logischer Einsichten steht unser Hirn im Wege. Den Willen sich in den Tod zu stürzen, kann ein Lebensmüder nicht umsetzen, wenn sein emotionales System mit Höhenangst reagiert. Wir haben es mit einem massiven Hard- und Software Problem zu tun. Kant, Adorno und Fromm haben das bereits unabhängig von einander empirisch untersucht und festgestellt: Menschen sind nur bedingt vernunftsfähig.


 

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