Autor Thema: Was würden Frauen tun, wenn es einen Tag lang keine Männer gäbe?  (Gelesen 4688 mal)

Offline high4all

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https://www.jetzt.de/gender/gedankenexperiment-24-stunden-ohne-maenner-oder-frauen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Interessante Antworten im Interview:

Zitat

jetzt: Was würdest du denn machen, wenn es 24 Stunden lang keine Männer gäbe?

Isabell Gerstenberger: Ich würde rausgehen und das Leben genießen. Ich würde oberkörperfrei rumlaufen und abends mit meinen Mädels im Park liegen, mitten in der Stadt. Einfach befreit unterwegs sein in der Öffentlichkeit. Und ich würde das anziehen, was ich möchte – das mache ich zwar heute auch schon, aber ich fühle mich da trotzdem immer etwas unwohl. Es kostet mich Überwindung.

Zitat
Du hast vorhin gesagt, dass du trotzdem das anziehst, was du möchtest, auch wenn es unangenehm ist. Wie kannst du dich dazu ermutigen?

Das geht mit Baby Steps. Als Frau muss man in dieser Gesellschaft leider erst einmal das Selbstbewusstsein aufbauen, Dinge zu tun, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: einen kurzen Rock tragen zum Beispiel. Auch mir ist es schon oft passiert, dass ich ein Outfit angezogen habe und 50 Meter entfernt von meiner Haustür habe ich dann gemerkt: ‚Ne, das kann ich heute nicht anziehen, das schaff ich nicht.‘ Aber das Ding ist: Egal, was ich anhabe – Catcalling passiert immer. Man wird nur wegen seines Geschlechts belästigt und nicht wegen der Klamotten.

Es scheint, dass Frauen doch nicht die freie Wahl der Kleidung haben, wie wir uns das vorstellen. Das Problem mit der Wahl der Kleidung habe ich schon in Gesprächen mit Frauen gehört.

Im Grunde habe ich es als Mann besser, denn ich werde wenigstens nicht sexuell belästigt, wenn ich einen Minirock trage.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline MAS

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Offline high4all

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Zitat
Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.
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Wenn Frauen durch äussere Umstände (z.B. alle dummen Männer) daran gehindert werden, die Kleidung zu tragen, die sie möchten, ist das kein Grund sich über sie lustig zu machen.
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Offline hirti

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Frauen haben ganz ähnliche Limits in ihrer Kleidungsfreiheit wie wir.

Was macht eine Frau die Lust auf einen schicken Lederminirock und feine hohe Stiefel hat wenn sie morgens ins Büro geht? Na klar, sie zieht Jeans und Sneakers an weil sie nicht als Schlampe beschimpft werden will der die Männer gierig sabbernd nachglotzen und auf die andere Frauen angewidert mit dem Finger zeigen.


Offline cephalus

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Mir stellt sich die Frage, was würden Männer machen, wenn es einen Tag keine Frauen gäbe?
An der Kleidung würde sich vermutlich nichts ändern ::)

Was das Hinterher-Pfeifen betrifft, hat mir eine Bekannte, die aus Ecuador stammt, mal erzählt, dass es für sie anfangs in Deutschland sehr befremdlich war, nicht (als Frau) wahrgenommen zu werden und sie an ihrer Attraktivität gezweifelt hat - schlicht weil bei uns Pfiffe nicht statthaft sind und als sexuelle Belästigung empfunden werden. In ihrer Heimat werden sie als Kompliment gewertet.

Im allgemeinen kann sich kein Mensch bei uns frei von irgendwelchen Normen kleiden.
Ein auffälliges oder ungewöhnliches Kleidungsstück zieht bei Männern wie Frauen immer Kommentare nach sich.
Nicht nur vom anderen Geschlecht.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Frau gelegentlich bei ihrer letzten Arbeitsstelle genervt war von Kommentaren zu Röcken seitens der Kolleginnen.
Irgendwann wollte sie keine Röcke mehr zur Arbeit tragen. Dabei waren die Röcke weder besonders kurz, noch besonders Auffällig - einfach Rock statt Hose.

Bei den Beispielen wäre ich mir auch nicht so sicher, ob Frau oben ohne herumlaufen würde, wenn zwar keine Männer, aber andere Frauen anwesend wären ::)

Offline high4all

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Mir stellt sich die Frage, was würden Männer machen, wenn es einen Tag keine Frauen gäbe?
An der Kleidung würde sich vermutlich nichts ändern ::)
Hättste das Interview gelesen:

Zitat
Und bei den Männern?

Tja, das war anders. Ich habe die Frage extra auch den Männern gestellt, weil ich schon wusste, was dabei rauskommen würde. Und weil ich wusste, dass mein Punkt da noch deutlicher wird. Die Männer haben vor allem Sachen geschrieben wie: einfach meinen Tag weiterleben, 24 Stunden warten, bis meine Freundin wieder da ist, mit den Jungs rausgehen, mit meinen vergebenen Freunden endlich mal wieder was trinken. Alles ganz entspannt also. Ein krasser Kontrast zu den Antworten der Frauen.

Zitat
Bei den Beispielen wäre ich mir auch nicht so sicher, ob Frau oben ohne herumlaufen würde, wenn zwar keine Männer, aber andere Frauen anwesend wären
Etwa so, wie sich manche Männer vor anderen Männern genieren?
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Offline Skirtedman

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Frauen haben ganz ähnliche Limits in ihrer Kleidungsfreiheit wie wir.

"Ganz ähnliche"?

Diese Wortkombination in Bezug auf Deine Aussage finde ich weit hergeholt.

Solche einschneidenden Limits, wie sie dem Mann mit der allgemeinen kleideungsgemäßen Rollenerwartung auferlegt werden, gibt es bei Frauen schon längst nicht mehr. Kaum eine "westlich" geprägte Frau würde sich solche Limits heute noch gefallen lassen.

Darum finde ich "ganz ähnlich" deutlich falsch formuliert.

Falls Du mit dem Satzende "wie wir" die Gruppe von Männern meinst, die hier im Forum aktiv ist, mag Deine Formulierung vielleicht eher passen.

Als Allgemeinaussage würde ich Deinen bestimmt nicht vollkommen falschen Gedanken dann eher so gelten lassen:

"Selbst Frauen haben in Teilbereichen vergleichbare Limits wie wir Männer."

Offline Peter

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Frauen haben ganz ähnliche Limits in ihrer Kleidungsfreiheit wie wir.
"Selbst Frauen haben in Teilbereichen vergleichbare Limits wie wir Männer."

Hast du schon jemals mit einer Frau gesprochen?

"Ganz ähnliche", "ähnliche" oder meinetwegen "entsprechende", Frauen haben jedenfalls Limits in ihrer Kleidungsfreiheit. Und das nicht nur in Teilbereichen.
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline cephalus

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Ich denke, alles ist subjekiv:

Die meisten Männer fühlen sich vermutlich weniger durch die Gesellschaft in der Wahl ihrer Kleidung eingeschränkt, als die Mehrzahl der Frauen.

Und das, obwohl Frauen objektiv mehr Varianten zugestanden werden.

culture skirt

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Es scheint, dass Frauen doch nicht die freie Wahl der Kleidung haben, wie wir uns das vorstellen. Das Problem mit der Wahl der Kleidung habe ich schon in Gesprächen mit Frauen gehört.

Im Grunde habe ich es als Mann besser, denn ich werde wenigstens nicht sexuell belästigt, wenn ich einen Minirock trage.
Du darfst halt keine Ergebnisverfälschung machen, Hajo. Für Frauen ist schon ein "Hallo" eine sexuelle Belästigung oder halbe Vergewaltigung. Was Frauen als sexuelle Belästigung empfinden und was tatsächlich reale Belästigung ist, sind zwei Welten.
Alte Frauen werden wegen eines kurzen Rocks auch nicht mehr belästigt. Du als Mann bist aber in jungen Jahren stärkeren Angriffen ausgesetzt mit einem kurzen Rock. Die Typen, die einer Frau hinterherpfeifen, pöbeln dir hinterher oder wenden Gewalt an. Bei der Frau rührt die Belästigung nicht auf der Ablehnung heraus, sondern aus der sexueller Anlockung.

Viele Grüße
Jule

culture skirt

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Nicht umsonst gibt es bei Frauen die Einstellung: Einen Schrank voller Klamotten, aber nichts zum Anziehen.

Oder wie Annette von Droste-Hülshoff sagte: Man darf zwar denken, was man will, aber nicht anziehen, was man will.

LG, Micha
Das hat mehr mit den Mustern und Ausführungen zu tun. Standardschnitte wie bei Männern passen halt zu allem. Umgekehrt gibts da aber deswegen auch keine Abweichungen von Form und Muster.

Offline Skirtedman

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Hast du schon jemals mit einer Frau gesprochen?

Hm. Mal nachdenken. Also, ich glaube ja.


Ich denke, alles ist subjektiv:

Die meisten Männer fühlen sich vermutlich weniger durch die Gesellschaft in der Wahl ihrer Kleidung eingeschränkt, als die Mehrzahl der Frauen.

Und das, obwohl Frauen objektiv mehr Varianten zugestanden werden.

Ja, ganz dickes Ja:
Ich denke, alles ist subjektiv

Offline Skirtedman

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Und auch, wenn ich mich jetzt seeeehr weit aus dem Fenster lehne:

Selbst bei sexueller Belästigung - worum es bei dem von Hajo verlinkten Interview wohl in erster Linie geht - ist das Empfinden sehr subjektiv.

Ich denke, einen nennenswerte Anzahl von Männern wären froh, sie würden "sexuell belästigt" werden - uns sei es auch nur in einem halben Maße von dem, was gemeinhin von Frauen als eine solche empfunden wird und von eingenordeten (um nicht zu sagen weichgespülten, nein, ich habs nicht gesagt) Männern als eine solche den Frauen empfundene Belästigung zugestanden wird. Vielleicht hätte ich den letzten Satz in mehrere aufteilen sollen, weil die Formulierung viel Interpretationsspielraum zulässt.

Ich habe manches der oben beschriebenen Kategorie vergnüglich genossen, ja nicht unbedingt immer, aber aufgrund meiner eingebauten sozialen Höherstellung und aufgrund meiner Geschlechtszugehörigkeit automatischen Dominanz konnte ich diese manchmal nicht ganz so vergnüglichen und genüsslichen Belästigungen gut wegstecken.

Wir leben in einer polaren Welt, in der wir als Mann Geborenen wohl noch einige Generationen an unserer Erbschuld, als die besseren und begünstigteren Menschen interpretiert zu werden, bereitwillig zu sühnen haben.

Das, was mir an der Verlinkung an Informationen darüber zugänglich ist, lässt in meinen Augen keinen wirklich so frappanten Unterschied erkennen: zwischen dem, was Frauen einen Tag ohne Männer machen würden, und dem, was Männer einen Tag ohne Frauen machen würden.

Zitat
Ein krasser Kontrast zu den Antworten der Frauen.
Vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Musters, sich als Frau beständig wehren zu müssen, ist dieser Unterschied aber natürlich ein eklatanter!

Und drum ist es kein Wunder, dass bei einem vom Mann bezahlten gemeinsamen Frühstück das leider nur einfach vorhandene, also einzige Lachsröllchen, dieses ganz selbstverständlich der Frau zusteht, und der Rest der Tagesplanung unter einem schlechten Stern steht, wenn der Mann sich erdreistet, ein Teilen in der Mitte vorzuschlagen. Der Mann hat doch sonst immer alles, kann er nicht einmal der Frau mehr zugestehen als sie ihm???

Offline high4all

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Schade dass ich in diesem Moment nicht hinter Dir stehe... 8)

Zitat
von eingenordeten (um nicht zu sagen weichgespülten, nein, ich habs nicht gesagt) Männern

Du hast es doch gesagt.

Nebenbei Männer diskreditieren, die eine gewisse Empathie für Frauen haben, hätte ich jetzt nicht (oder doch, ich hab´s nicht gesagt) von Dir erwartet.

Die gute Nachricht: 40-70% der Frauen sind noch nie sexuell belästigt worden. Die schlechte Nachricht: ca. 90% der Männer sind noch nie sexuell belästigt worden. Was für eine Ungerechtigkeit! Hier sind Männer klar benachteiligt.

Wie oben geschrieben: Schade dass ich in diesem Moment nicht hinter Dir stehe...  :o
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Die schlechte Nachricht: ca. 90% der Männer sind noch nie sexuell belästigt worden. Was für eine Ungerechtigkeit! Hier sind Männer klar benachteiligt.

Wie oben geschrieben: Schade dass ich in diesem Moment nicht hinter Dir stehe...  :o
Wie Skirtedman aber richtig anführte, hätten 90% der Männer kein Problem damit von einer Frau sexuell angemacht zu werden.


 

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