Genau so ist es. Die blöden Männer haben die Hose exklusiv für sich entdeckt und zum allgemein verbindlichen Symbol von Männlichkeit ausgerufen. Dafür haben sie das Rocktragen komplett aufgegeben. Diese Entscheidung rächt sich jetzt. Aus der selbstgewählten Isolation können sie nicht mehr raus, denn das würde sie dann ja unmännlich machen. Mannsein im Rock geht dann nicht mehr, trotz einer Jahrtausende alten Tradition von Männern in Röcken.
Die Frauen waren pfiffiger. Sie wollten mit Hosen nicht ihre Röcke ersetzen. Sie bauten im Laufe der Emanzipationsbewegung ihre Privilegien aus und ergänzten mit Hosen ganz praktisch das Bekleidungsrepertoire. Deswegen können Frauen heute beides.
Ich mache es wie die Frauen. Ich trage Röcke nicht weil ich keine Hosen mag, sondern weil sie meine Möglichkeiten adequat erweitern, für jede Situation etwas passendes zu haben. Röcke trage ich vor allem, wenn es sommerlich ist, oder ich mich mehr oder weniger formell präsentieren muss. Hosen bevorzuge ich, wenn es kalt ist, oder ich an meiner alten Karre schraube.