Hast Du, lieber Gotti, denn so eine Mentalität, wie ich sie für die Japaner beschrieben habe?
Bzgl. Bahn- und Autonutzung: Ich hatte 20 Jahre lang Autos. In den ersten 5 Jahren davon bin ich vor allem beruflich viel Auto gefahren, vor allem im Wald. Aber auch für private Fahrten habe ich es intensiv genutzt. Dann änderte sich mein Beruf, ich zog nach Bonn und ab da stand das Auto oft wochenlang unbewegt auf dem Parkplatz. Das blieb auch so, als wir nach Siegburg zogen. In der Stadt und zwischen ihnen nutzte ich Busse und Bahnen und weiter weg fuhr ich selten. Jetzt habe ich seit 18 Jahren kein Auto mehr und vermisse es nur selten.
Ich fahre seit 10 Jahren in der Vorlesungszeit ein-zweimal wöchentlich die Strecke Siegburg-Bielefeld. Ich nehme mit für die Hinfahrt 2-2 1/2 Stunden Puffer. Über viele Jahre kam ich höchsten wenige Minuten später als fahrplanmäßig ein und zweimal später, als der Puffer erlaubte, wegen Personen im Gleis. Aber so seit drei Jahren häufen sich Signalstörungen. Die sind ärgerlich. Und es häufen sich Falschinformationen auf den Bahnsteigen. Auch die sind ärgerlich. Davon abgesehen empfinde ich das Bahnfahren aber immer noch als angenehm und erholsam und als jemand mir mal sagte, sein Lieblingsplatz sei der Zug, stimmte ich ihm zu: da kann ich arbeiten (also lesen und schreiben), aus dem Fester gucken, schlafen, mich mit Leuten unterhalten, neuerdings oft sogar im Internet surfen oder fernsehen. Also alles im Lot. Und duch das Deutschlandticket ist das Bahnfahren im Regionalverkehr auch noch viel billiger geworden.
LG, Micha