Ja,
weil sie sich nicht jahrzehntelang im Selbstzweifel verzehren und hoch und runter diskutieren, ob sie es machen können;
weil sie in der Regel nicht gescholten werden, wenn sie Kleidung aus der Herrenabteilung tragen;
weil es kaum etwas in Herrenabteilungen gibt, was nicht sehr ähnlich auch in Damenabteilungen zu finden ist;
weil sie es nicht erwarten müssen, dass sie deswegen Karriere, Job, Freunde und Anerkennung der Familie verlieren;
weil sie es einfach tun.
(soweit zum Tragen eines Kleidungsstückes, das dem anderen Geschlecht zugedacht war)
Im Falle der Verwendung "Crossdressing", wie es in Deutschland eigentlich benutzt wurde (siehe paar Artikel vorher) :
Dann werden sie als Lesbe wahrgenommen. Unabhängig davon, ob sie es sind oder nicht. In der Regel lässt sich aus einer Frau auch nicht so einfach ein optischer Kerl durch Verkleiden machen. Zumal alle textilen Elemente zur Verkleidung ja ebenso in Damenabteilungen zu finden sind.
Beim soeben verwendeten Stichwort "textile Elemente" fällt mir die Mengenlehre ein. Und folgende Betrachtung mithilfe der Mengenlehre:
Die Menge "Männerklamotten" - ist Element von - der Menge "alle Klamotten"
Die Menge "Damenklamotten" - ist Element von - der Menge "alle Klamotten"
Die Menge "alle Klamotten" - ist praktisch identisch mit - der Menge "Damenklamotten"
Aber die Menge "Männerklamotten" - ist nur eine Teilmenge von - der Menge "alle Klamotten"
Aus dieser Betrachtung (die uns natürlich auch ohne Mengenlehre allseits bewusst ist) heraus, ist klar, dass der Druck von Männern größer ist, sich die Menge "Damenklamotten" zu erobern, als der Druck von Frauen, "Männerklamotten" für sich zu erobern - sie haben sie ja im Grunde bereits.
Ich denke, es wird männliche Crossdresser geben, die sehen für sich keine andere Möglichkeit, Frauenklamotten zu tragen, ohne sich auch als Frau ausgeben zu müssen.
Weibliche "Crossdresser" können Männerklamotten tragen, ohne sich als Mann ausgeben zu müssen.
Ausserdem ist einfacher, aus einem Mann eine typische Frauenerscheinung zu machen mit Klamotten, Polsterungen, Make-Up und Perücke.
Aus einer Frau eine typische Männererscheinung zu machen, scheitert ja oftmals schon an der Frisur.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Phänomen "Crossdressing" eben aus all den obigen Gründen ein typisch männliches ist.